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Wärmepumpe und Lautstärke – Grenzwerte und Tipps

  • von Alexander Rosenkranz
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Wärmepumpen zählen zu den favorisierten Heizungsarten im Neubau. In eng bebauten Siedlungen sorgen sie jedoch hin und wieder für Unmut. So beschweren sich Nachbarn teilweise über die Lärmbelästigung durch eine Luft-Wasser-Wärmepumpe. Wodurch diese zustande kommt, wie laut eine Luftwärmepumpe sein darf und was den Geräuschpegel reduzieren kann, erklären wir in den folgenden Abschnitten. 

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Wie laut sind Luftwärmepumpen wirklich?

Die Lautstärke einer Wärmepumpe ist in den Produktunterlagen des Herstellers vermerkt. Diese geben die Werte in Dezibel (A-bewertet) oder dB(A) an. Die Einheit steht für den Schalldruck beziehungsweise den Geräuschpegel nach der international genormten Frequenzbewertungskurve A. Letztere wirkt dabei wie ein Filter, mit dem sich von Menschen hörbare Geräusche beschreiben lassen.  

  • dB = Schalldruckpegel – bezieht sich auf die Stärke eines Schalls
  • dB (A) = bewerteter Schalldruckpegel – bezieht sich auf die menschliche Wahrnehmung 

An der Schallquelle, also direkt neben der Luftwärmepumpe, liegen die Geräuschemissionen üblicherweise bei 50 bis 65 dB(A). Da der Schalldruckpegel mit zunehmendem Abstand vom Gerät sinkt, beträgt er in drei Metern Entfernung meist weniger als 45 dB(A).

Lautstärke im Vergleich: Wie laut sind 45 dB(A)?

Ob es sich bei einem Schalldruckpegel von 45 dB(A) bereits um Lärm handelt, können viele Menschen nicht genau einschätzen. Die folgenden Angaben helfen dabei, die Betriebsgeräusche einer Luftwärmepumpe mit der Lautstärke von Alltagsgeräuschen zu vergleichen:

  • 0 dB(A): Fallen einer Feder (menschliche Hörschwelle)
  • 10 dB(A): Rascheln von Blättern
  • 20 dB(A): Ticken einer Uhr
  • 30 dB(A): Flüstern
  • 45 dB(A): Brummen eines Kühlschranks
  • 50 dB(A): Kaffeemaschine 
  • 60 dB(A): Geräuschpegel eines Gesprächs
  • 70 dB(A): Straßenverkehr in direkter Nähe

Schallrechner erleichtert Vergleich

Der Bundesverband Wärmepumpe e.V. (BWP) stellt einen Schallrechner zur Verfügung, mit dem Sie die Lautstärke von Luftwärmepumpen verschiedener Hersteller vergleichen können: Zum BWP-Schallrechner

Warum verursachen Wärmepumpen einen gewissen Geräuschpegel?

Wärmepumpenheizungen nutzen einen technischen Prozess, um Umweltenergie zum Heizen nutzbar zu machen. Vor allem Luftwärmepumpen zur Außenaufstellung verursachen dabei Geräusche, die Nachbarn als Lärm wahrnehmen können. Grund dafür sind Ventilatoren und Kompressoren, die in den Außeneinheiten der Geräte arbeiten.

© caifas – stock.adobe.com

Wovon hängt die Lautstärke einer Wärmepumpe ab?

Betrachten Sie bei verschiedenen Wärmepumpen den Geräuschpegel, sind die Randbedingungen von großer Bedeutung. Vergleichen lassen sich Werte etwa nur, wenn sie sich auf den gleichen Abstand zum Heizgerät und auf die gleichen Temperaturbedingungen beziehen. Letzteres ist besonders wichtig, da die Lautstärke einer Wärmepumpe im niedrigen Leistungsbereich deutlich geringer ausfällt. Auch bestimmte Aufstellbedingungen können die Geräuschentwicklung verstärken. Das ist zum Beispiel unter Vordächern oder zwischen zwei Wänden der Fall. Wichtig sind also: 

  • Abstand zur Wärmepumpe
  • Leistungsbereich
  • Aufstellbedingungen

Wärmepumpenart und Bauweise sind relevant

Die Lautstärke einer Wärmepumpe variiert darüber hinaus auch nach Art und Bauweise. Letzteres ist vor allem bei Luftwärmepumpen relevant. Hier wird zwischen Monoblock- und Split-Bauweise unterschieden:

Monoblock-Wärmepumpen können sowohl innerhalb als auch außerhalb des Gebäudes aufgestellt werden. Da bei der Außenaufstellung alle Prozesse im Freien ablaufen, verursachen diese Wärmepumpen dort mehr Geräusche – im Vergleich zur Innenaufstellung oder zu Split-Geräten.  

Lautstärke von Erdwärmepumpen spielt geringe Rolle  

Geht es um Sole-Wasser- beziehungsweise Erdwärmepumpen, ist die Lautstärke tatsächlich zu vernachlässigen. Anders als bei der Luftwärmepumpe, bei der ein Ventilator die Außenluft anzieht, beziehen Erdwärmepumpen ihre Energie aus dem Erdreich. Auch bei Wasser-Wasser- beziehungsweise Grundwasserwärmepumpen ist die  Geräuschentwicklung sehr gering.    

Welche Lautstärke ist zulässig?

Bei der Innenaufstellung ist die Geräuschkulisse lediglich für die Bewohner von Bedeutung. Anders ist dies bei der Außenaufstellung sowie bei Split-Geräten. In diesen Fällen kann die Lautstärke der Wärmepumpe unter Nachbarn zum Streitthema werden. Für beide Seiten ist es deshalb hilfreich, die Vorschriften zu Grenzwerten zu kennen. 

Anforderungen der TA Lärm

Wie laut eine Wärmepumpe sein darf, hängt maßgeblich von der Tageszeit und der Art der Siedlung ab. Grundsätzlich gilt, dass die Geräte am Tag lauter sein dürfen als in der Nacht. Außerdem sind die Anforderungen in Industriegebieten niedriger als in reinen Wohngebieten. Die folgende Tabelle zeigt die Anforderungen der Technischen Anleitung zum Schutz gegen Lärm (TA Lärm).

WohnortGrenzwert Tag in dB(A)Grenzwert Nacht  in dB(A)
Kurgebiete4535
Reines Wohngebiet  5035
Allgemeine Wohngebiete/Kleinsiedlungsgebiete  5540
Mischgebiete6045
Urbane Gebiete6345
Gewerbegebiete6550
Industriegebiete7070

Liegt die Lautstärke einer Wärmepumpe beim Nachbarn über den genannten Werten, sind in der Regel Nachbesserungsarbeiten erforderlich. Relevant ist dabei der gemessene Schalldruckpegel in schutzbedürftigen Räumen wie Wohn-, Schlaf- oder Kinderzimmern. 

Hinweis: Unter gewissen Umständen wird eine Genehmigung zur Aufstellung von Luftwärmepumpen benötigt – beispielsweise bei leistungsstarken Geräten, die auf überbaubaren Grundstücksflächen errichtet werden. In diesen Fällen gibt die zuständige Gemeinde- oder Stadtverwaltung Auskunft. 

Tipps: Bei der Wärmepumpe die Lautstärke reduzieren

Ein geeigneter Schallschutz für die Wärmepumpe sollte bereits in der Planungsphase bedacht werden. Das übernimmt ein fachkundiges Unternehmen für Sie. Die Experten finden die beste Lösung für Ihr individuelles Vorhaben. Berücksichtigt wird dabei auch die Art der Aufstellung:  

Außenaufstellung: Es sollte ein gewisser Mindestabstand zum Nachbargrundstück gewahrt werden. Denn wie oben erwähnt, nimmt die Lautstärke mit der Entfernung ab. Ebenso sollten Abluftgebläse nicht auf Wohnräume, sondern bestenfalls auf die Straße gerichtet sein. Wenn möglich, gilt es auch  Mauernischen zu vermeiden, denn diese können den Geräuschpegel wie bei einem Echo verstärken.  

Innenaufstellung: Für ausreichenden Lärmschutz sollte die Wärmepumpe nicht in einem komplett leeren Raum aufgestellt werden und von der Bausubstanz abgekoppelt sein. Möglich ist das etwa durch einen Betonsockel mit schalldämpfender Gummimatte. Darüber hinaus sollte die Luftführung schallisoliert und nicht zu verwinkelt angelegt werden. Auch eine Schallschutztür trägt dazu bei, dass weniger Geräusche der Wärmepumpe in den Wohnbereich dringen.  

Einfache Maßnahmen gegen den Lärm  

Um die Lautstärke der Wärmepumpe so gering wie möglich zu halten, ist ein geeigneter Aufstellort von großer Bedeutung. Ist dieser nicht optimal oder haben sich die Bedingungen im Laufe der Zeit verändert, sorgen schon einfache Maßnahmen für Abhilfe. Die folgende Übersicht zeigt, welche das sind:

  • Leiser Nachtbetrieb:  Pufferspeicher  und Flächenheizsysteme wie die  Fußbodenheizung  speichern Wärme im Gebäude. Sind diese Systeme vorhanden, lässt sich die Wärmepumpenleistung in der Nacht absenken, was auch zu einem leiseren Betrieb führt. Mit einem Warmwasserspeicher lässt sich auch die Warmwasserbereitung auf die frühen Morgenstunden verschieben, um in der Nacht einen ruhigeren Betrieb zu ermöglichen.
  • Schallschutzhaube installieren:  Hierbei handelt es sich um eine Einhausung, die Hersteller für Luftwärmepumpen und Außeneinheiten von Split-Wärmepumpen anbieten. Die Elemente reduzieren die Geräuschemissionen und sorgen somit für weniger Lärm.
  • Hecken und Schutzwände:  Hilfreich sind auch immergrüne Hecken mit dichtem Blattwerk zwischen Geräuschquelle und Nachbarn. Genau wie Schallschutzwände mindern diese die Geräuschemissionen.
  • Heizgerät versetzen:  Bei zu dichter Bebauung können Sie die Außeneinheit der Wärmepumpe versetzen lassen. Günstig ist die Straßenseite. Hier sind die Geräuschemissionen ohnehin größer und Nachbarn sind weiter entfernt. Hilfreich sind in diesem Zusammenhang auch Schwingungsdämpfer, die die Wärmepumpenheizung vom Baukörper entkoppeln.

Wenn die Wärmepumpe des Nachbarn zu laut ist

Sind Sie von einer zu hohen Lautstärke durch die Wärmepumpe Ihres Nachbarn betroffen, empfehlen wir zunächst den direkten Kontakt. Besprechen Sie gemeinsam, welche Maßnahmen infrage kommen, um den Schalldruckpegel in Ihren Schlaf- oder Wohnräumen zu mindern. Hilft das nicht, wenden Sie sich an die untere Umweltschutzbehörde Ihres Kreises oder Ihrer kreisfreien Stadt. In der Regel ist dann auch das Gutachten eines Experten erforderlich.

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Fazit von Alexander Rosenkranz

Im Idealfall wird bereits bei der Planung einer Wärmepumpe der Schallschutz berücksichtigt. Aber auch nachgelagert gibt es Möglichkeiten, die Lautstärke einer Wärmepumpe zu reduzieren. Dazu gehörten die Anpassung der Einstellungen, die Installation einer Schalldämmhaube oder das Setzen einer Hecke.

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