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Wärmepumpen zählen zu den favorisierten Heizungsarten im Neubau. In eng bebauten Siedlungen sorgen sie jedoch hin und wieder für Unmut. So beschweren sich Nachbarn teilweise über die Lärmbelästigung durch eine Luft-Wasser-Wärmepumpe. Wodurch diese zustande kommt, wie laut eine Luftwärmepumpe sein darf und was den Geräuschpegel reduzieren kann, erklären wir in den folgenden Abschnitten.
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Die Lautstärke einer Wärmepumpe ist in den Produktunterlagen des Herstellers vermerkt. Diese geben die Werte in Dezibel (A-bewertet) oder dB(A) an. Die Einheit steht für den Schalldruck beziehungsweise den Geräuschpegel nach der international genormten Frequenzbewertungskurve A. Letztere wirkt dabei wie ein Filter, mit dem sich von Menschen hörbare Geräusche beschreiben lassen.
An der Schallquelle, also direkt neben der Luftwärmepumpe, liegen die Geräuschemissionen üblicherweise bei 50 bis 65 dB(A). Da der Schalldruckpegel mit zunehmendem Abstand vom Gerät sinkt, beträgt er in drei Metern Entfernung meist weniger als 45 dB(A).
Ob es sich bei einem Schalldruckpegel von 45 dB(A) bereits um Lärm handelt, können viele Menschen nicht genau einschätzen. Die folgenden Angaben helfen dabei, die Betriebsgeräusche einer Luftwärmepumpe mit der Lautstärke von Alltagsgeräuschen zu vergleichen:
Der Bundesverband Wärmepumpe e.V. (BWP) stellt einen Schallrechner zur Verfügung, mit dem Sie die Lautstärke von Luftwärmepumpen verschiedener Hersteller vergleichen können: Zum BWP-Schallrechner.
Wärmepumpenheizungen nutzen einen technischen Prozess, um Umweltenergie zum Heizen nutzbar zu machen. Vor allem Luftwärmepumpen zur Außenaufstellung verursachen dabei Geräusche, die Nachbarn als Lärm wahrnehmen können. Grund dafür sind Ventilatoren und Kompressoren, die in den Außeneinheiten der Geräte arbeiten.
Betrachten Sie bei verschiedenen Wärmepumpen den Geräuschpegel, sind die Randbedingungen von großer Bedeutung. Vergleichen lassen sich Werte etwa nur, wenn sie sich auf den gleichen Abstand zum Heizgerät und auf die gleichen Temperaturbedingungen beziehen. Letzteres ist besonders wichtig, da die Lautstärke einer Wärmepumpe im niedrigen Leistungsbereich deutlich geringer ausfällt. Auch bestimmte Aufstellbedingungen können die Geräuschentwicklung verstärken. Das ist zum Beispiel unter Vordächern oder zwischen zwei Wänden der Fall. Wichtig sind also:
Die Lautstärke einer Wärmepumpe variiert darüber hinaus auch nach Art und Bauweise. Letzteres ist vor allem bei Luftwärmepumpen relevant. Hier wird zwischen Monoblock- und Split-Bauweise unterschieden:
Monoblock-Wärmepumpen können sowohl innerhalb als auch außerhalb des Gebäudes aufgestellt werden. Da bei der Außenaufstellung alle Prozesse im Freien ablaufen, verursachen diese Wärmepumpen dort mehr Geräusche – im Vergleich zur Innenaufstellung oder zu Split-Geräten.
Geht es um Sole-Wasser- beziehungsweise Erdwärmepumpen, ist die Lautstärke tatsächlich zu vernachlässigen. Anders als bei der Luftwärmepumpe, bei der ein Ventilator die Außenluft anzieht, beziehen Erdwärmepumpen ihre Energie aus dem Erdreich. Auch bei Wasser-Wasser- beziehungsweise Grundwasserwärmepumpen ist die Geräuschentwicklung sehr gering.
Bei der Innenaufstellung ist die Geräuschkulisse lediglich für die Bewohner von Bedeutung. Anders ist dies bei der Außenaufstellung sowie bei Split-Geräten. In diesen Fällen kann die Lautstärke der Wärmepumpe unter Nachbarn zum Streitthema werden. Für beide Seiten ist es deshalb hilfreich, die Vorschriften zu Grenzwerten zu kennen.
Wie laut eine Wärmepumpe sein darf, hängt maßgeblich von der Tageszeit und der Art der Siedlung ab. Grundsätzlich gilt, dass die Geräte am Tag lauter sein dürfen als in der Nacht. Außerdem sind die Anforderungen in Industriegebieten niedriger als in reinen Wohngebieten. Die folgende Tabelle zeigt die Anforderungen der Technischen Anleitung zum Schutz gegen Lärm (TA Lärm).
Wohnort | Grenzwert Tag in dB(A) | Grenzwert Nacht in dB(A) |
---|---|---|
Kurgebiete | 45 | 35 |
Reines Wohngebiet | 50 | 35 |
Allgemeine Wohngebiete/Kleinsiedlungsgebiete | 55 | 40 |
Mischgebiete | 60 | 45 |
Urbane Gebiete | 63 | 45 |
Gewerbegebiete | 65 | 50 |
Industriegebiete | 70 | 70 |
Liegt die Lautstärke einer Wärmepumpe beim Nachbarn über den genannten Werten, sind in der Regel Nachbesserungsarbeiten erforderlich. Relevant ist dabei der gemessene Schalldruckpegel in schutzbedürftigen Räumen wie Wohn-, Schlaf- oder Kinderzimmern.
Hinweis: Unter gewissen Umständen wird eine Genehmigung zur Aufstellung von Luftwärmepumpen benötigt – beispielsweise bei leistungsstarken Geräten, die auf überbaubaren Grundstücksflächen errichtet werden. In diesen Fällen gibt die zuständige Gemeinde- oder Stadtverwaltung Auskunft.
Ein geeigneter Schallschutz für die Wärmepumpe sollte bereits in der Planungsphase bedacht werden. Das übernimmt ein fachkundiges Unternehmen für Sie. Die Experten finden die beste Lösung für Ihr individuelles Vorhaben. Berücksichtigt wird dabei auch die Art der Aufstellung:
Außenaufstellung: Es sollte ein gewisser Mindestabstand zum Nachbargrundstück gewahrt werden. Denn wie oben erwähnt, nimmt die Lautstärke mit der Entfernung ab. Ebenso sollten Abluftgebläse nicht auf Wohnräume, sondern bestenfalls auf die Straße gerichtet sein. Wenn möglich, gilt es auch Mauernischen zu vermeiden, denn diese können den Geräuschpegel wie bei einem Echo verstärken.
Innenaufstellung: Für ausreichenden Lärmschutz sollte die Wärmepumpe nicht in einem komplett leeren Raum aufgestellt werden und von der Bausubstanz abgekoppelt sein. Möglich ist das etwa durch einen Betonsockel mit schalldämpfender Gummimatte. Darüber hinaus sollte die Luftführung schallisoliert und nicht zu verwinkelt angelegt werden. Auch eine Schallschutztür trägt dazu bei, dass weniger Geräusche der Wärmepumpe in den Wohnbereich dringen.
Um die Lautstärke der Wärmepumpe so gering wie möglich zu halten, ist ein geeigneter Aufstellort von großer Bedeutung. Ist dieser nicht optimal oder haben sich die Bedingungen im Laufe der Zeit verändert, sorgen schon einfache Maßnahmen für Abhilfe. Die folgende Übersicht zeigt, welche das sind:
Sind Sie von einer zu hohen Lautstärke durch die Wärmepumpe Ihres Nachbarn betroffen, empfehlen wir zunächst den direkten Kontakt. Besprechen Sie gemeinsam, welche Maßnahmen infrage kommen, um den Schalldruckpegel in Ihren Schlaf- oder Wohnräumen zu mindern. Hilft das nicht, wenden Sie sich an die untere Umweltschutzbehörde Ihres Kreises oder Ihrer kreisfreien Stadt. In der Regel ist dann auch das Gutachten eines Experten erforderlich.
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Im Idealfall wird bereits bei der Planung einer Wärmepumpe der Schallschutz berücksichtigt. Aber auch nachgelagert gibt es Möglichkeiten, die Lautstärke einer Wärmepumpe zu reduzieren. Dazu gehörten die Anpassung der Einstellungen, die Installation einer Schalldämmhaube oder das Setzen einer Hecke.
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