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Während Wärmepumpenanlagen im Altbau lange Zeit eine untergeordnete Rolle spielten, gewinnen sie immer mehr an Bedeutung. So gab der Bundesverband Wärmepumpe e.V. an, dass die Technik im Jahr 2019 fast 46 Prozent aller neuen Häuser für warme Räume sorgte. Warum das so ist und wie das Heizen mit der Wärmepumpe sparsam funktioniert, erklärt der folgende Beitrag.
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Eine Wärmepumpenanlage nutzt Energie aus der Luft, der Erde oder dem Wasser, um ein Haus auf mollige Temperaturen zu bringen. Möglich ist das durch einen besonderen Prozess, der mit Gas oder Strom funktioniert. Dabei geht die thermische Energie der Umwelt auf ein Medium über, das durch besondere physikalische Eigenschaften bereits bei geringen Temperaturen verdampft. Dieser Dampf wird im folgenden Schritt von einem Verdichter komprimiert, wobei Druck und Temperatur steigen. Anschließend gibt das sogenannte Kältemittel die transportierte Wärme an das Heizsystem ab und regeneriert sich vollständig. Dabei sinken Druck sowie Temperatur auf das Ausgangsniveau und das nun wieder flüssige Medium wird dem Kreislauf erneut zugeführt. Im Beitrag „Funktion der Wärmepumpe“ haben wir die technischen Abläufe noch einmal ausführlich erklärt.
Damit das Heizen mit der Wärmepumpe sparsam funktioniert, sollte der Temperaturunterschied zwischen Umweltenergiequelle und Heizsystem möglichst niedrig sein. Erklären lässt sich das ganz einfach anhand der Zusammensetzung der Heizenergie. Denn diese besteht neben kostenfreier Umweltenergie auch aus Antriebsenergie für den Verdichter. Letztere lässt sich wiederum mit Strom oder Gas bereitstellen. Ist nur wenig Umweltenergie verfügbar oder die benötigte Heizenergie sehr hoch, steigt der Bedarf an Antriebsenergie und die Betriebskosten der Wärmepumpentechnik nehmen zu.
Eine erste Voraussetzung für günstiges oder sogar billiges Heizen mit der Wärmepumpe ist eine niedrige Vorlauftemperatur der Heizung. Denn auf diese Weise muss die Technik das Temperaturniveau der Umweltenergiequelle nur wenig anheben. Die Anlage verbraucht weniger Strom oder Gas und die Heizkosten sinken. Erreichen lässt sich das durch eine hohe energetische Gebäudequalität und groß ausgelegte Heizflächen. Ist das Haus gut gedämmt, verbraucht es weniger Energie und die Heizung muss weniger leisten. Setzen Verbraucher gleichzeitig auf eine Flächenheizung, kann diese durch die großen Heizflächen auch mit geringen Vorlauftemperaturen für wohlig warme Temperaturen sorgen. Zum Vergleich: Heizkörper transportieren die gleiche Menge thermischer Energie über viel kleinere Flächen. Sie müssen daher deutlich wärmer sein.
Einen zweiten Ansatzpunkt für niedrige Heizkosten bietet die Wahl der Umweltenergiequelle. Für einen sparsamen Verbrauch sollte diese ganzjährig hohe Temperaturen aufweisen. Vergleicht man Luft, Erde und Wasser, bieten dabei vor allem das Grundwasser und das Erdreich kontinuierlich hohe Werte. Die Temperatur der Umgebungsluft sinkt hingegen mit zunehmendem Heizenergiebedarf. In der Folge verbraucht die Technik mehr Strom oder Gas und das Heizen mit der Wärmepumpe wird teurer. In der Praxis hilft ein Installateur dabei, die individuell passende Energiequelle zu finden. Denn nicht immer können Hausbesitzer das Erdreich oder das Grundwasser zum Heizen anzapfen.
Geht es darum, die Betriebskosten einer Wärmepumpenheizung zu senken, spielt auch die Warmwasserbereitung eine wichtige Rolle. Denn anders als das Heizsystem im Haus setzt diese immer hohe Temperaturen voraus. Abhilfe schafft hierbei die Kombination mit einer zusätzlichen Solaranlage zur Warmwasserbereitung. Diese erwärmt das Trinkwasser zum Spülen, Duschen oder Baden mithilfe kostenfreier Sonnenenergie und entlastet die Wärmepumpentechnik. Diese verbraucht dabei weniger Strom oder Gas und die Heizkosten fallen. Nicht zuletzt lässt sich größere Wirtschaftlichkeit erreichen, wenn die Wärmepumpe mit günstigem Wärmepumpenstrom betrieben wird.
Übrigens: Achten Sie auch auf eine fachgerechte Planung und Installation, sorgen Sie nicht nur für einen sparsamen Betrieb. Denn dann steigt in der Regel auch die Lebensdauer der Wärmepumpe.
Möchten Hausbesitzer sparsam heizen, spielen auch die Anschaffungskosten der nötigen Technik eine wichtige Rolle. Mit staatlichen Mitteln der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) lassen sich die Investitionen für eine Wärmepumpenanlage spürbar senken. Denn diese decken einen großen Teil der Anschaffungskosten. Wird die Wärmepumpe in ein bestehendes Gebäude installiert, können Hausbesitzer hohe Zuschüsse oder steuerliche Vergünstigungen beantragen. Im Neubau bekommen Sie Fördermittel für eine Wärmepumpe nur dann, wenn mit der Installation eine Effizienzhaus-Stufe erreicht wird. Weiterführende Informationen erhalten Sie in dem Beitrag zur Förderung der Wärmepumpe.
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