Lebensdauer der Wärmepumpe: Wie lange hält die Umweltheizung?

  • von Alexander Rosenkranz
Seite teilen:

Die Lebensdauer der Wärmepumpe ist ein wichtiger Faktor, wenn es um eine Entscheidung für oder gegen die moderne Technologie geht. Denn neben einer hohen Effizienz und niedrigen Heizkosten kommt es Verbrauchern auch darauf an, die Technik lange nutzen zu können. Wie es um die Lebensdauer der Wärmepumpe steht und wie Sie die Haltbarkeit mit einfachen Maßnahmen verlängern, erklären wir in den folgenden Abschnitten. 

Sie benötigen ein Angebot für eine Wärmepumpe?

Jetzt individuelle Beratung anfordern.

✔ Geprüfte Fachbetriebe in Ihrer Region
✔ Unverbindliche und kostenlose Vermittlung

Die Lebensdauer der Wärmepumpe: Verordnungen und Erfahrungen

Um die Haltbarkeit einer Wärmepumpe ranken sich noch immer viele Mythen. Während Gegner die Komplexität der Technik anmerken und von zu geringen Werten ausgehen, berufen sich Befürworter teilweise auf überhöhte Ausnahmen. Die Wahrheit liegt wie so oft in der Mitte. So geht die VDI 2067 zum Beispiel von 20 Jahren aus, wenn es um die rechnerische Lebensdauer der Wärmepumpe geht. Der Wert fließt in Berechnungen zur Wirtschaftlichkeit ein und ist damit wichtig bei Entscheidungen für oder gegen die Technik.

Planer und Fachhandwerker gehen von 15 bis 20 Jahren aus

Planer und Fachhandwerker, die Wärmepumpen tagtäglich einbauen und warten, gehen in der Regel von einer 15- bis 20-jährigen Lebensdauer aus. Ausreißer gibt es natürlich auch hier. So gehen einige wenige Anlagen deutlich früher kaputt, während andere auch nach 25 oder 30 Jahren noch zuverlässig ihren Dienst verrichten.

Bauart wirkt sich auf die Lebensdauer der Wärmepumpe aus

Wie lange eine Wärmepumpe tatsächlich hält, hängt auch von der Bauart ab. So gelten die oben genannten Werte vor allem für strombetriebene Heizsysteme. Kommen stattdessen Öl oder Gas zum Einsatz, sinkt die rechnerische Lebensdauer der Wärmepumpe nach VDI 2067 auf maximal 15 Jahre. 

Vergleicht man nur elektrische Wärmepumpensysteme miteinander, unterscheidet sich die Lebensdauer von Erdwärmepumpen, Wasserwärmepumpen und Luft-Wasser-Wärmepumpen kaum. Grund dafür ist, dass die Heizung im Kern immer annähernd gleich funktioniert. Lediglich die Systeme zur Energiegewinnung (Tiefensonden, Flachkollektoren, Luft-Wärmeübertrager etc.) unterscheiden sich. Mit einer Haltbarkeit von 20 bis 30 Jahren, sind allerdings auch im Erdreich verlegte PE-Rohre keine begrenzenden Faktoren, wenn es etwa um die Lebensdauer der Erdwärmepumpe geht.

© Eakrin Rasadonyindee / shutterstock.com

Diese Faktoren beeinflussen die Haltbarkeit einer Wärmepumpe

Geht eine Heizung deutlich früher kaputt, liegt das nicht an der Technologie selbst. Vielmehr sind es die individuellen Umstände, die dann zu Defekten und Störungen führen. Ein Beispiel dafür ist die Taktzahl, die beschreibt, wie oft ein Kompressor an- und ausgeht. Je häufiger die beschriebenen Lastwechsel auftreten, umso höher ist der Verschleiß. Auch die Laufzeit der Wärmepumpe pro Jahr spielt eine wesentliche Rolle. Durchschnittlich kommt eine Wärmepumpe auf etwa 2.000 bis 3.000 Betriebsstunden pro Jahr, abhängig von der Heizlast und dem individuellen Heizverhalten. Eine höhere Laufzeit können den Verschleiß erhöhen. Weitere Faktoren, die sich direkt auf die Haltbarkeit auswirken, sind:

  • geringe Qualität der Herstellung
  • Umwelteinflüsse des Aufstellorts
  • Fehler beim Einbau der Technik
  • Fehlerhafte Planung der Anlage

Darüber hinaus kann es in Einzelfällen auch vorkommen, dass Materialfehler relevanter Bauteile die Haltbarkeit einer Wärmepumpe verkürzen.

Übrigens: Moderne Umweltheizungen arbeiten in der Regel mit Inverter. Dabei handelt es sich um ein Bauteil, das die Drehzahl des Kompressors an die geforderte Leistung anpasst. Im Vergleich zu älteren Ein-Aus-Geräten sorgt das für einen gleichmäßigeren Betrieb. Der Verschleiß ist geringer und die Lebensdauer der Wärmepumpe steigt.

Tipps: So verlängern Sie die Lebensdauer Ihrer Umweltheizung

Sind die größten Störfaktoren einer langen Haltbarkeit bekannt, lassen sich diese mit den richtigen Maßnahmen ausgleichen. Welche das sind, zeigt die folgende Übersicht:

  • Fachgerechte Planung der Heizung: Lassen Sie die neue Heizung passend zur Heizlast des Gebäudes planen und dimensionieren. Das reduziert die Taktzahlen und sorgt für einen gleichmäßigen sowie schonenden Betrieb. Auch die Kombination von Wärmepumpe und Speicher kann sich in diesem Zusammenhang lohnen.
  • Anschaffung hochwertiger Geräte: Achten Sie bei der Geräteauswahl auf Qualität bei der Herstellung. Erkennen lässt sich diese unter anderem an öffentlichen Vergleichstests und Erfahrungsberichten.
  • Montage durch Fachhandwerker: Ist die Lebensdauer der Wärmepumpe zu kurz, liegt das häufig an Fehlern bei der Montage und der Konfiguration. Beauftragen Sie kompetente Firmen, beugen Sie dem bestmöglich vor.
  • Inbetriebnahme nach Herstellervorgaben: Die Inbetriebnahme sollte strikt nach den Vorgaben der Hersteller erfolgen, um Fehler oder übermäßige Belastungen zu vermeiden. Zu letzteren könnte es kommen, wenn Sie die Anlage zum Beispiel zum Aufheizen des Estrichs nutzen, obwohl diese nicht dafür geeignet ist.
  • Regelmäßige Kontrolle der Betriebswerte: Läuft die Heizung, sollten Sie die wichtigsten Betriebsparameter regelmäßig selbst kontrollieren. Interessant sind dabei vor allem Temperaturen (Vorlauf, Rücklauf und Sole, wenn vorhanden) sowie Druckwerte. Weichen die Messwerte vom Soll ab, hilft ein Fachhanderker dabei, den Fehler zu finden und alles richtig einzustellen.
  • Regelmäßige Wartung im laufenden Betrieb: Neben Ihnen sollte auch ein Fachhandwerker die Anlage regelmäßig inspizieren. Während das zum ersten Mal nach dem ersten Jahr in Betrieb erfolgen soll, ist die Wartung danach alle zwei Jahre oder in einem vom Hersteller vorgegebenen Turnus durchzuführen.

Befolgen Sie diese Tipps, sorgen Sie für eine hohe Lebensdauer von Luftwärmepumpen, Erdwärmepumpen und Wasserwärmepumpen.

Die Wärmepumpe austauschen: Wann lohnt sich das für uns?

Nach 15 bis 20 Jahren im Einsatz gilt die Technik in der Regel als überholt und neue Entwicklungen haben zu einer höheren Geräteeffizienz geführt. Ist das der Fall, sollten Sie die Anlage austauschen, auch wenn die maximale Lebensdauer der Wärmepumpe noch nicht erreicht ist. Ob sich das lohnt, wissen Energieberater oder Fachhandwerker aus Ihrer Region. Diese erfassen die aktuellen Heizkosten und berechnen, wie viel ein vorzeitiger Austausch sparen kann. 

Wichtig zu wissen: Tauschen Sie eine alte Umweltheizung durch eine neue, bekommen Sie dafür eine Förderung für die Wärmepumpe. Erhältlich sind Zuschüsse in Höhe von 30 bis 55 Prozent, zinsgünstige Darlehen sowie steuerliche Vergünstigungen.

Fazit von Alexander Rosenkranz

Die Lebensdauer einer Wärmepumpe hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der Bauart, der Qualität, der Wartung und dem Betrieb. Die VDI 2067 geht von einer rechnerischen Lebensdauer von 20 Jahren aus, während Planer und Fachhandwerker eine Haltbarkeit der Wärmepumpe von 15 bis 20 Jahren annehmen.

Sie benötigen ein Angebot für eine Wärmepumpe?

Jetzt individuelle Beratung anfordern.

✔ Geprüfte Fachbetriebe in Ihrer Region
✔ Unverbindliche und kostenlose Vermittlung