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Gleichzeitig heizen und kühlen? Mit einer Fußbodenheizung ist das möglich. Denn die Flächenheizung kann Wärme nicht nur in die eigenen vier Wände einbringen, sie kann sie diesen auch entziehen. Zumindest dann, wenn sie mit einer innovativen Wärmepumpe verbunden ist. Wie das System zum Heizen und Kühlen funktioniert und was es dabei zu beachten gibt, erklärt der folgende Beitrag.
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Eine Fußbodenheizung besteht aus Heizungsrohren, die sich im Fußbodenaufbau befinden. Strömt Heizungswasser hindurch, übertragen sie die transportierte Wärme zunächst an den Boden und anschließend an die Räume. Die sonnengleiche Strahlung empfinden viele Hausbesitzer dabei als besonders angenehm. Aber auch das Kühlen ist mit der Flächenheizung möglich. Und zwar dann, wenn kaltes Wasser durch die Leitungen im Fußboden strömt. Dieses nimmt thermische Energie aus dem Raum auf, erwärmt sich selbst und sorgt für angenehme Innentemperaturen an heißen Sommertagen.
Die maximale Leistung einer Fußbodenheizung ist jedoch begrenzt. So kann sie nicht uneingeschränkt heizen und kühlen. Geht es um den Heizfall, sind es vor allem die maximal zulässigen Oberflächentemperaturen, die die Leistung auf einen Wert von etwa 100 Watt pro Quadratmeter begrenzen. In Bädern und Randzonen sind höhere Werte zulässig. Handelt es sich um eine Betonkernaktivierung, bei der sich Heizrohre direkt im Beton von Boden- und Deckenplatten befinden, liegt die Heizlast hingegen nur bei etwa 30 Watt pro Quadratmeter.
Auch im Kühlfall ist die Leistung der Heizflächen durch die Oberflächentemperaturen begrenzt. Das dient neben der Behaglichkeit vor allem auch dem Schutz vor Kondensation. Sinkt die Temperatur der Böden sehr stark ab, könnte sich Wasser aus der Luft an diesen absetzen. In Fachkreisen gilt ein Wert von etwa 50 Watt pro Quadratmeter als Grenze. Abhängig von den örtlichen Gegebenheiten kann dieser unter Umständen auch tiefer ausfallen.
Während sich das Heizen mit der Bodenheizung in vielen Gebäuden realisieren lässt, erreicht die Kühlung vor allem bei hohen Wärmelasten ihre Grenzen. Ist das der Fall, kommen alternative Technologien zum Einsatz. So sind mit der Flächenkühlung über die Decke höhere Leistungen möglich. Eine weitere Alternative ist der Entzug von Wärme über die Luft. Realisieren lässt sich das unter anderem mit einer Klimaanlage.
Damit das Heizen und Kühlen mit der Fußbodenheizung klappt, ist auch die entsprechende Heiztechnik nötig. Zum Einsatz kommen dabei Wärmepumpen. Während die Geräte Umweltenergie im Winter zum Heizen nutzbar machen, können sie Raumwärme im Sommer an die Umgebung abgeben. Möglich ist das mit aktiven und passiven Prozessen.
Besonders sparsam und umweltfreundlich ist dabei die passive oder natürliche Kühlung. Diese funktioniert mit Wasser-Wasser- oder Sole-Wasser-Wärmepumpen. Fließt kaltes Heizungswasser durch die Fußbodenheizung, nimmt es Energie aus dem Raum auf und erwärmt sich selbst. Es strömt mit höheren Temperaturen zur Wärmepumpe, die die thermische Energie über einen Wärmeübertrager an die Sole überträgt. Diese zirkuliert zwischen Haus und Erdreich und gibt die aufgenommene Wärme an dieses ab. Dabei sinkt ihre Temperatur und sie strömt, anders als im Winter, kälter zur Heizung zurück. Voraussetzung für die natürliche Kühlfunktion ist, dass die Temperaturen im Erdreich niedrig genug sind. Im Vergleich zur aktiven Kühlung ist die mögliche Leistung stark begrenzt.
Die aktive Kühlung funktioniert genau wie die Heizung über den technischen Prozess der Wärmepumpe. Dabei hebt diese die Temperatur des Heizungswassers über den Kältemittelkreislauf an und erwärmt damit die Sole. Diese gibt Energie an die Umwelt ab, kühlt herunter und kann anschließend erneut thermische Energie aus dem Haus aufnehmen. Zum Heizen und Kühlen kommen dabei sowohl Luft- als auch Erd- und Wasserwärmepumpen infrage. Im Vergleich zur natürlichen Kühlung benötigen diese jedoch mehr Strom.
Wer die Fußbodenheizung zum Heizen und Kühlen nutzt, sorgt im Sommer und im Winter für einen hohen Wohnkomfort. Vor allem bei dem Einsatz von Erd- oder Wasserwärmepumpen, die mit einer passiven Kühlfunktion ausgestattet sind, funktioniert das umweltfreundlich und ohne hohe Betriebskosten. Ein Nachteil der Technik ist jedoch die begrenzte Leistung. So kann die Flächenheizung vor allem bei hohen Wärmelasten nur einen Teil der überschüssigen Raumwärme abführen. Damit das problemfrei funktioniert, kommt es außerdem auf eine optimale Planung an.
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