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Luft-Wasser-Wärmepumpen speisen die Heizung mit Energie aus der Luft. Diese ist kostenfrei verfügbar und lässt sich sogar bei niedrigen Außentemperaturen noch gewinnen. Aber wie funktioniert das genau, für welche Gebäude eignet sich eine Luft-Wasser-Wärmepumpe und mit welchen Kosten müssen Sie rechnen? Wir haben diese und weitere hilfreiche Informationen für Sie zusammengestellt.
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Die Luft-Wasser-Wärmepumpe ist eine Umweltheizung zur Wärmegewinnung aus der Luft. Möglich ist dies durch einen speziellen technischen Prozess. Dabei entzieht sie der Umgebungsluft Wärme, hebt diese auf ein höheres Niveau und gibt sie an das Heizungswassers der Zentralheizung ab. So sorgt die Wärmepumpe mit Luft und ganz ohne fossile Energieträger effizient für warme Räume. Bei Bedarf übernimmt sie aber auch die Warmwasserbereitung. Das grundlegende Prinzip von Wärmepumpen fasst das folgende Video einfach zusammen.
Häufig wird die Luft-Wasser-Wärmepumpe auch als Luftwärmepumpe bezeichnet. Grundsätzlich ist das nicht falsch. Zu Verwirrungen kann es aber trotzdem kommen. Denn es gibt zwei Arten von Wärmeerzeugern, die die Umgebungsluft als Energiequelle nutzen: Luft-Wasser- und Luft-Luft-Wärmepumpen. Letztere übertragen Heizwärme direkt auf die Luft im Haus. Sie kommen ohne Heizflächen aus und sind insgesamt kompakter. Ein typisches Beispiel ist die Split-Klimaanlage, die in aller Regel auch mit einer Heizfunktion ausgestattet ist. Bei dieser nimmt die Luftwärmepumpe bei niedrigen Außentemperaturen Wärme der Außenluft auf, um die Raumluft zu erhitzen. Geht es um den Einsatz in wasserführenden Zentralheizungen, kommen Luft-Wasser-Wärmepumpen zum Einsatz. Sie sind der Standard im Heizungsbereich. Verwenden wir im Folgenden den Begriff Luftwärmepumpe, ist diese Variante gemeint.
Es gibt Luft-Wärmepumpen in Split-Bauweise und als Kompaktgerät. Dadurch ergeben sich verschiedene Varianten zur Auftellung:
Hinweis: Damit die Lautstärke der Wärmepumpe nicht zum Störfaktor wird, sollte sie an der richtigen Stelle platziert werden. Mit unserem Ratgeber finden Sie den richtigen Aufstellort für die Luft-Wasser-Wärmepumpe.
Für Einfamilienhäuser mit einer Heizleistung von acht bis zwölf Kilowatt belaufen sich die Kosten einer solchen Wärmepumpe auf rund 10.000 bis 16.000 Euro. Inbegriffen sind sämtliche Anbauteile sowie Zubehör wie Rohrleitungen. Der konkrete Preis hängt insbesondere vom Wärmepumpentyp ab. Die Außenaufstellung kann im Vergleich zur Luft-Wasser-Wärmepumpe zur Innenaufstellung etwas teurer sein. Zudem muss zwischen Anlagen mit Invertertechnik, Wasserführung sowie modulierenden Anlagen unterschieden werden. Auch Kombinationen mit elektrischen Zusatzheizungen sind denkbar. Hausbesitzer sollten sich diesbezüglich von einem fachkundigen Installateur beraten lassen, um auch das für sich passende System zu finden.
Für die Aufstellung einer Luft-Wasser-Wärmepumpe muss mit Handwerkerkosten von 1.500 bis 2.500 Euro gerechnet werden. Zubehörteile wie Rohrleitungen bei der Außenaufstellung können mit bis zu 1.000 Euro zu Buche schlagen. Insgesamt hängen die konkreten Kosten der Außenluft-Heizung von unterschiedlichen Faktoren ab. So können die Kosten beispielsweise regional sehr verschieden sein. Die angegebenen Kosten für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe sind lediglich Richtwerte zur Orientierung.
Weil die Luft-Wärmepumpe nahezu wartungsfrei ist, entstehen jedes Jahr nur etwa 50 bis 100 Euro an Kosten für einen Techniker, der die Kältemittelleitungen auf Dichtigkeit prüft.
Eine Wärmepumpe arbeitet zu einem Viertel mit Unterstützung von Strom. Um dabei Kosten zu sparen, können Sie für den benötigten Wärmepumpenstrom spezielle Tarife abschließen.
Um die Anschaffungskosten abzumildern, können Sie auch staatliche Fördermittel nutzen. Entscheidend ist dabei unter anderem eine hohe jahreszeitbedingte Raumheizungseffizienz (= ETAs), wobei die Grenzwerte von den Rahmenbedingungen am Einsatzort abhängen. Erfüllen Sie die technischen Vorgaben, können Sie Zuschüsse oder steuerliche Vergünstigungen für sich nutzen. Wie das funktioniert und wie Sie die Förderung der Luft-Wasser-Wärmepumpe richtig beantragen, erklären wir ausführlich im Beitrag zur Förderung der Wärmepumpe. Zuverlässige Ansprechpartner sind ebenfalls Installateure in Ihrer Region.
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Wie bei anderen Wärmepumpenarten auch basiert die Funktion der Luft-Wasser-Wärmepumpe auf dem Prinzip eines Kühlschranks. Während vergleichbare Systeme Energie aus dem Grundwasser oder dem Erdreich nutzbar machen, setzt eine Luft-Wasser-Wärmepumpe dabei auf die Wärmegewinnung aus der Luft. Wie das funktioniert, lässt sich in vier Schritten verständlich erklären.
Im ersten Schritt der Luftwärmepumpen-Funktion nimmt das Heizgerät thermische Energie aus der Umgebung auf. Das funktioniert mit einem Ventilator, der Luft über einen Wärmeübertrager leitet. Durch diesen fließt ein kühleres Medium, das sich dabei erwärmt. Das Besondere an dem sogenannten Kältemittel ist, dass es bereits bei geringen Temperaturen vollständig verdampft. Zum Vergleich: Leitungswasser verdampft unter normalen Bedingungen erst bei 100 Grad Celsius.
Dass das Medium seinen Aggregatzustand vollständig wechselt, ist Voraussetzung für den zweiten Schritt der Luftwärmepumpen-Funktion. Denn hier wird es von einem Verdichter komprimiert, sodass mit seinem Druck auch die Temperatur ansteigt. Die Anlage verbraucht dabei mehr Strom oder Gas, je höher die Vorlauftemperatur der Heizung ist.
Hat der Kältemitteldampf die benötigte Temperatur erreicht, strömt er über einen weiteren Wärmeübertrager. Hier speist er die transportierte thermische Energie in das Heizsystem ein, wobei das Kältemittel selbst abkühlt. Zeitgleich sinkt auch der Druck und das Medium wird allmählich flüssig.
Im letzten Schritt der Luftwärmepumpen-Funktion strömt das Kältemittel über ein sogenanntes Entspannungsventil. Dabei sinken Temperatur und Druck auf den Ausgangszustand ab. Das Medium verflüssigt sich vollständig und der Prozess kann von vorn beginnen. Die folgende Grafik zeigt, wie das Heizen mit Außenluft funktioniert.
Essenziell für die Funktion der Luft-Wasser-Wärmepumpe ist das Kältemittel. Lange Zeit wurden dafür synthetische Verbindungen eingesetzt. Der Nachteil: Diese sind klimaschädlich. Propan-Wärmepumpen nutzen das natürliche Kältemittel R290 (Propan). Es hat eine höhere Umweltverträglichkeit und im Betrieb keine Nachteile. Propan eignet sich auch für das Heizen mit Luft-Wärmepumpe.
Arbeitet die Heizung bei niedrigen Außentemperaturen, kondensiert Wasser aus der Außenluft am Verdampfer und die Wärmepumpe vereist. Dieses Phänomen ist typisch für eine Außenluft-Heizung, allerdings auch mit höheren Verbrauchskosten verbunden. Letztere entstehen beim Abtauen. Dabei nutzt die Luft-Wasser-Wärmepumpe elektrische Energie oder Heizwärme, um den Verdampfer vom Eis zu befreien. Ohne diese Funktion käme weniger Außenluft zur Heizung und die Leistung würde abfallen. Bei der optimal ausgelegten Kombination einer Zusatzheizung wie der Gastherme mit der Wärmepumpe (Hybridheizung) ist das meist nicht der Fall. Hier schaltet sich die Wärmepumpe bei einer bestimmten Temperatur ab. Die Zusatzheizung arbeitet dann allein und läuft unter Umständen günstiger.
Die Hauptaufgabe der Luft-Wasser-Wärmepumpe ist das Heizen. In der Regel sind Umweltheizungen jedoch reversibel. Das heißt, dass der Kältemittelkreislauf umgekehrt werden kann. In diesem Fall wird Energie aus den Innenräumen aufgenommen und an die Umgebung abgegeben. Dieser Vorgang wird auch als Active Cooling bezeichnet. Alle Informationen dazu haben wir im Beitrag "Active Cooling mit Hilfe der Wärmepumpe" für Sie zusammengefasst.
Wie am Abschnitt Funktion der Luft-Wasser-Wärmepumpe ersichtlich, arbeitet die Technik immer dann besonders sparsam, wenn der Unterschied zwischen Luft- und Vorlauftemperatur klein ist. Denn in diesem Fall muss der Verdichter weniger leisten und der Stromverbrauch der Luftwärmepumpe bleibt auf einem niedrigen Niveau. Die Technik eignet sich daher vor allem für Neubau sowie für energetisch sanierte Häuser. Begünstigend wirken hier ein guter Dämmstandard sowie Flächenheizungen. Letztere überträgt thermische Energie über große Flächen und kommt daher mit geringeren Vorlauftemperaturen aus als herkömmliche Heizkörper. Wichtige Hinweise für den Einsatz in einem Bestandsgebäude haben wir im Beitrag "Wärmepumpe im Altbau" zusammengefasst.
Übrigens: Spezielle Hochtemperatur-Luftwärmepumpen erreichen unabhängig von der Außentemperatur Werte von über 70 Grad Celsius im Vorlauf.
Kombinieren Hausbesitzer die Wärmepumpentechnik mit einer Gas- oder Öl-Brennwertheizung, sorgt sie auch im Altbau für niedrige Heizkosten. Denn in diesem Fall wählt die sogenannte Hybridheizung automatisch die günstigste Energiequelle. Während das über weite Teile des Jahres die Wärmepumpe ist, schaltet sie bei sehr niedrigen Außentemperaturen auf die Gas- bzw. Ölheizung um. In einem sanierten Bestandsgebäude ist die Kombination aber nicht unbedingt notwendig. Reicht die Leistung der Luftwärmepumpe an extrem kalten Tagen nicht aus, schaltet sich ein elektrischer Heizstab zu.
Hybrid-Kombis eignen sich nicht nur im Bestand. Auch im Neubau hat es Vorteile, wenn Sie die Luft-Wasser-Wärmepumpe mit anderen Systemen kombinieren. Ein Beispiel ist die Wärmepumpe mit Solarthermie. Während das Heizen hierbei über die Außenluft erfolgt, sorgt die Solaranlage umweltfreundlich für warmes Wasser. Die Luftwärmepumpe kann weite Teile des Jahres mit geringeren Temperaturen arbeiten und läuft dadurch sparsamer.
Tipp: Wer die Wärmepumpe mit Photovoltaik kombiniert, erzeugt den zum Heizen benötigten Strom größtenteils selbst und spart noch mehr.
Das folgende Schaubild zeigt eine Möglichkeit, wie die Luft-Wasser-Wärmepumpe bei Ihnen eingebaut werden kann und welche zusätzlichen Komponenten für einen effizienten Betrieb unerlässlich sind. Während die Anlage im Bild auf Außenluft setzt, ist es auch möglich, Wärmepumpe und Lüftungsanlage zu kombinieren.
Wichtig zu wissen: Unter bestimmten Umständen benötigen Sie eine Genehmigung zur Aufstellung von Luft-Wasser-Wärmepumpen. Der Fall ist das in der Regel bei leistungsstarken Geräten, die auf überbaubaren Grundstücksflächen errichtet werden sollen. Weitere Informationen dazu bekommen Sie von der zuständigen Gemeinde- oder Stadtverwaltung.
Die Vorzüge und Schwächen einer Luft-Wasser-Wärmepumpe werden bei einem Vergleich mit Schwestertechnologien wie etwa der Sole-Wasser-Wärmepumpe oder der Wasser-Wasser-Wärmepumpe deutlich. Für einen guten Überblick finden Sie in den folgenden Abschnitten die Vor- sowie Nachteile einer Luft-Wasser-Wärmepumpe.
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Installation günstiger als bei anderen Wärmepumpen | Stromverbrauch höher als bei anderen Wärmepumpen |
Geringer Installationsaufwand | Im unsanierten Altbau ggf. nicht wirtschaftlich |
In der Regel keine behördliche Genehmigung notwendig | Lärmschutz muss bei Planung berücksichtigt werden |
Platzbedarf liegt lediglich bei etwa einem Quadratmeter | |
Grundsätzlich für Altbauten und Neubauten geeignet | |
Fördermittel können Kosten reduzieren |
Hinweis: Der Lärmschutz ist insbesondere bei Lut-Wasser-Wärmepumpen zur Außenaufstellung zu beachten.
Da der Erwerb einer Luft-Wärmepumpe eine große Investition darstellt, sollte die Wahl der richtigen Anlage gut überlegt sein. Eine qualitativ hochwertige Luft-Wasser-Wärmepumpe ist an dem EHPA Gütesiegel zu erkennen. Ferner ist darauf zu achten, dass die Wärmepumpe mindestens eine JAZ von 2,5 erreicht. Weil es in beheizten Räumen im Wohnbereich schnell zur Bildung von Kondensation kommen kann, ist die Luft-Wasser-Wärmepumpe in der Garage, im Keller oder im Technikraum aufzustellen. Das wenige Kondenswasser lässt sich hierbei frostfrei ableiten. Wird zudem der Heizraum regelmäßig belüftet, kann die relative Luftfeuchtigkeit niedrig gehalten werden.
Wichtig zu wissen ist, dass der Strombedarf der Luft-Wärmepumpe steigt, je höher die Temperatur der Außenluft angehoben werden muss. Besonders effizient und sparsam arbeitet eine Wärmepumpe dabei nur, wenn das Heizsystem mit niedrigen Vorlauftemperaturen auskommt. Das ist zum Beispiel mit Flächenheizungen oder speziellen Wärmepumpenheizkörpern in energiesparenden Gebäuden der Fall.
Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe arbeitet selbst dann umweltfreundlich, wenn sie nicht mit Ökostrom betrieben wird. Denn mit einem Anteil von derzeit circa 25 Prozent erneuerbare Energien im deutschen Strommix hat sich die CO2-Bilanz der Stromerzeugung verbessert. Demzufolge leistet die Wärmepumpe bereits ab einer Jahresarbeitszahl (JAZ) von 2 einen Beitrag zum Klimaschutz. Gemäß dem Bundesverband Wärmepumpe e.V., sinkt der jährliche Primärenergiebedarf für ein Musterhaus von 82,69 kWh/qm auf 55,57 kWh/qm, wenn von einer Gas- bzw. Ölbrennwertheizung (inkl. solarer Trinkwassererwärmung) auf eine Wärmepumpe für Luft und Wasser umgestellt wird.
Liefert die Luft-Wasser-Wärmepumpe auch bei minus 20 Grad Celsius noch ausreichend Heizenergie?
Ist die Kombination mit anderen Systemen sinnvoll?
Lässt sich auch die Raumluft als Energiequelle nutzen?
Ist die Installation eines solaren Luftkollektors möglich und empfehlenswert?
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