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Solaranlage entlüften: Tipps und Anleitung

  • von Philipp Hermann
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Befindet sich Luft im Solarsystem, kann diese verschiedene Probleme hervorrufen. Neben Ablagerungen und Korrosionserscheinungen fällt dabei in vielen Fällen auch die Effizienz der Anlage geringer aus. Abhilfe schaffen Sie, indem Sie die Solaranlage entlüften lassen. Doch wann ist das nötig? Worauf ist zu achten und wie gehen Fachhandwerker vor, wenn Sie die Solarthermie entlüften? Wir geben Antworten auf die wichtigsten Fragen und eine Schritt-für-Schritt-Anleitung.

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Solaranlage entlüften: Das Wichtigste im Überblick

Luft schadet dem Solarsystem. Sie verstopft die Leitungen, führt zur Korrosion und verändert sogar die Eigenschaften der Solarflüssigkeit. All das sind Gründe, aus denen Sie regelmäßig die Solarthermie entlüften sollten. Die wichtigsten Informationen zusammengefasst:

  1. Das Entlüften der Solaranlage beugt Schäden sowie Einbußen in der Effizienz vor und verlängert die Lebensdauer der Anlage.
  2. Die Maßnahme ist spätestens dann nötig, wenn Luft im System an gluckernden Geräuschen, hohen Kollektortemperaturen oder niedrigen Erträgen zu erkennen ist.
  3. Um die Solaranlage entlüften zu können, schalten Sie die Anlage ab. Öffnen Sie dann das Entlüftungsventil am höchsten Punkt bis keine Luft mehr herausströmt.
  4. Lassen Sie im Rahmen der Wartung automatische Entlüfter kontrollieren, sofern diese vorhanden sind.
  5. Ist häufig Luft im System, sollten Sie Verbindungen, Armaturen sowie das Ausdehnungsgefäß prüfen lassen.  

Gefahr:  Die Solarflüssigkeit kann sehr heiß sein. Achten Sie daher auf die Kollektortemperatur der Solaranlage und führen Sie die Arbeiten am besten morgens durch. Wir empfehlen zudem die Unterstützung durch einen Fachhandwerker.

Solaranlage entlüften und Funktion erhalten: Gründe und Vorteile

Befindet sich Luft in der Solaranlage, resultieren daraus verschiedene Probleme. Allesamt können der Anlage entweder unmittelbar oder langfristig schaden. Die folgende Übersicht zeigt typische Probleme:  

  • Luft in der Solaranlage schadet der Solarflüssigkeit:  Befindet sich Luft in der Solarthermieanlage, kann der enthaltene Sauerstoff mit der  Solarflüssigkeit  reagieren. Das Wärmeträgermedium altert dadurch schneller und kann sogar verklumpen und sich an den Wandungen des Systems absetzen. Das reduziert den freien Querschnitt und stört den Wärmetransport im Solarkreis teilweise erheblich.
  • Luftbläschen können die Funktion der Pumpe stören:  Damit die kostenfreie Wärme der Sonne der Heizung oder der Warmwasserbereitung zugutekommt, gelangt diese gebunden an die Solarflüssigkeit in den Solarspeicher. Den nötigen Antrieb dafür liefert die  Solarpumpe. Bei sehr viel Luft im System können sich kleine Bläschen zu größeren Luftpolstern zusammenschließen. Setzen sich diese an der Solarpumpe an, kann sie trocken laufen und überhitzen.  
  • Luftpolster stören die funktionsgemäße Zirkulation:  Zu viel Luft kann auch die  Schwerkraftbremse  der Solaranlage blockieren. Die Solarflüssigkeit strömt dadurch im schlimmsten Fall rückwärts und die eingefangene Wärme im Speicher entlädt sich über die Kollektoren an die Umgebung. Kommt es dazu, hat das große Einbußen im Ertrag zur Folge.  
  • Korrosionserscheinungen zerstören die Anlage: Regiert der Sauerstoff in der Anlage mit den metallischen Werkstoffen der Rohre und Armaturen, kommt es zur Korrosion. Die Metalle zersetzen sich mit der Zeit und Ablagerungen setzen den Solarkreislauf zu. Sie stören die Zirkulation und mindern den Ertrag.  
  • Hohe Temperaturen schaden der Solarflüssigkeit: Kommt es durch Luft im System zu einem gestörten Wärmetransport, lässt sich die Wärme vom Kollektor der Solaranlage nicht mehr richtig abführen. Die Flüssigkeit darin erreicht dadurch sehr hohe Temperaturen und einzelne Verbindungen können sich herauslösen. Das schadet der Solarflüssigkeit und führt zu mehr Ablagerungen im System. Letztere verschlimmern das Problem weiter und können irgendwann sogar zum Totalausfall führen.

Um sicherzustellen, dass Sie die  Solarthermie  lange mit hoher Effizienz nutzen können, muss die Luft aus der Anlage entweichen. Als Betreiber sollten Sie daher in regelmäßigen Abständen die Solarthermie entlüften.  

Diese Vorteile hat das Entlüften Ihrer Solarthermieanlage

Wenn Sie in regelmäßigen Abständen die Solaranlage entlüften lassen, sorgen Sie für einen hohen Ertrag. Sie beugen Korrosionserscheinungen vor und reduzieren auch das Risiko einer Überhitzung. Von Vorteil ist außerdem, dass die Maßnahme zu einer längeren Lebenszeit der Anlage beiträgt.  

© viessmann

Typische Ursachen für Luft in der Solaranlage  

Eine Solarthermieanlage ist ein geschlossenes System, in dem ein Wärmeträgermedium kontinuierlich zwischen den Kollektoren auf dem Dach und dem Wärmespeicher im Haus zirkuliert. Eine typische Ursache für Luft in der Anlage ist dabei das Befüllen. Auch mit größter Sorgfalt lässt es sich hier kaum verhindern, dass mit der Solarflüssigkeit auch Luft in das System gelangt. Ein weiterer Grund liegt am sogenannten Ausdampfen oder Auskochen der Anlage. Ist der solare Eintrag hoch, während im Haus kein Wärmebedarf besteht, steigt die Temperatur der Solarflüssigkeit stark an. Bei einem bestimmten Punkt beginnt die Flüssigkeit zu kochen und Dampf entsteht. Neben diesen Ursachen kann mit der Zeit auch über undichte Verbindungen von Fittings oder Armaturen Luft in den Solarkreis eindringen. Indem Sie die Solaranlage entlüften, mildern Sie die Folgen ab und beugen schwerwiegenden Problemen vor.  

Müssen Sie oft die Solaranlage entlüften? Wenn Sie die Solarthermie sehr oft entlüften müssen, liegt in der Regel ein technisches Problem vor. Üblich sind etwa Schäden an Armaturen und Verbindungen. Aber auch ein defektes Ausdehnungsgefäß kann zu viel Luft im System führen.

Anzeichen: In diesen Fällen sollten Sie die Solarthermie entlüften

Sollte man einmal im Jahr die Solaranlage entlüften oder genügt ein mehrjähriger Turnus? Das lässt sich nicht pauschal beurteilen. Denn nötig ist die Maßnahme nur dann, wenn tatsächlich Luft im System ist. Erkennen können Sie das an folgenden Anzeichen:    

  • Luftblasen sind durch ein Gluckern in der Anlage hörbar
  • der Durchfluss der Solarflüssigkeit nimmt merklich ab    
  • die Ertragswerte sinken bei sonst gleichen Bedingungen    
  • die Temperatur ist höher und Kollektoren kochen öfter

Zudem sollten Fachhandwerker auch nach jedem Befüllen und Warten der Solaranlage entlüften. Denn auch dabei gelangt in der Regel Luft in das System.

Solaranlage entlüften: Anleitung zeigt, wie es funktioniert

Um die beschriebenen Probleme zu verhindern, sollten Sie Ihre Solaranlage entlüften (lassen). Am besten funktioniert das an der Stelle, an der sich die meiste Luft sammelt: An den Kollektoren auf dem Dach. Die folgende Anleitung zeigt Schritt für Schritt, wie es funktioniert:    

  • Schritt 1 - System abschalten:    Monteure    schalten die Solaranlage vor dem Entlüften ab. Das sorgt dafür, dass die Solarpumpen ausgeht und die Solarflüssigkeit zur Ruhe kommt. Nach einer gewissen Wartezeit haben sich die Luftblasen am höchsten Punkt gesammelt.
  • Schritt 2 - Entlüfter prüfen:  Haben Solarthermieanlagen automatische Entlüfter, überprüfen Handwerker nun deren Funktion. Defekte Armaturen verhindern, dass Luftblasen das System automatisch verlassen können. Lassen Sie diese daher austauschen.        
  • Schritt 3 - Manuell entlüften:  Sind keine automatischen Entlüfter vorhanden, öffnen Handwerker im nächsten Schritt die Entlüftungsventile am höchsten Punkt von Hand. Dabei strömt anstehende Luft heraus. Kommt die Solarflüssigkeit aus den Ventilen, ist der Vorgang abgeschlossen.    
  • Schritt 4 - System spülen:  Befindet sich nach wie vor Luft im System, spülen Fachhandwerker dieses mit einer Pumpe. Das sorgt dafür, dass auch hartnäckige Luftblasen Ihren Weg zum Entlüftungsventil finden. Anschließend wiederholen Monteure Schritt zwei und/oder drei.    
  • Schritt 5 - Druck prüfen und System auffüllen:  Konnten Fachhandwerker die Solarthermie entlüften, prüfen Sie den Druck in der Anlage und füllen Solarflüssigkeit nach. Führen Sie die Arbeiten selbst durch, achten Sie an dieser Stelle darauf, das richtige Medium im korrekten Mischungsverhältnis nachzufüllen, um der Anlage nicht zu schaden.

Hausbesitzer sollten die Solaranlage nicht selbst entlüften, sondern einen erfahrenen Handwerker mit der Aufgabe betreuen. Die Entlüftung ist auch Bestandteil bei Verträgen zur  Wartung der Solaranlage. Der Vorteil: Entstehen Schäden durch die Lufteinwirkung, haftet der Betrieb.    

Gefahr:  Die Solarflüssigkeit kann mitunter sehr hohe Temperaturen erreichen. Warten Sie daher mit dem Entlüften, bis sich die Solaranlage abgekühlt hat. Zudem empfehlen wir, die Maßnahmen nur morgens durchzuführen, wenn die Anlage noch nicht in Betrieb war.    

Fazit von Philipp Hermann

Wer eine Solaranlage entlüften lässt, sorgt für einen effizienten und zuverlässigen Betrieb der Technik. Denn Luft im System kann die Funktion der Solarthermie erheblich beeinträchtigen. Während das Entlüften von Hand möglich ist, empfehlen Experten den Einsatz automatischer Entlüfter.

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