Solaranlagen: Kosten für Photovoltaik und Solarthermie
Solaranlagen kosten heute deutlich weniger als noch vor einigen Jahren. Das gilt vor allem für die Photovoltaik. Hier sind sowohl die Modul- als auch die Speicherpreise kontinuierlich gesunken. Wer eine elektrische oder thermische Solaranlage kaufen möchte, profitiert daher von günstigen Konditionen und hoher Wirtschaftlichkeit. Wir zeigen, wie hoch die Kosten einer Solaranlage im Durchschnitt ausfallen, welche Fördermittel der Staat bereithält und wie Hausbesitzer eine Solaranlage finanzieren können.
Solaranlage: Preis ist vom Einsatzgebiet abhängig
Was kostet eine Solaranlage? Diese Frage stellen sich viele Hausbesitzer, die die kostenfreie Energie der Sonne nutzen möchten. Die Antwort hängt dabei grundsätzlich von der Art der Solartechnik ab. So gibt es:
- die Photovoltaik, die das Licht der Sonne in Strom umwandelt
- die Solarthermie, die Wärme aus der solaren Strahlung gewinnt
Im direkten Vergleich sind Photovoltaikanlagen zunächst kostenintensiver. Sie sorgen allerdings für hohe Einsparungen und können daher genauso wirtschaftlich arbeiten, wie thermische Solaranlagen.
Wichtig zu wissen: Durch die Solarpflicht müssen Bauherren und Sanierer vielerorts eine Solaranlage auf dem Dach installieren. Während die Pflicht aktuell nur für einige Bundesländer gilt, ist eine Ausweitung auf ganz Deutschland im Gespräch.
Kosten einer Solaranlage zur Stromerzeugung
Photovoltaikanlagen bestehen in der Regel aus Solarmodulen, einem Photovoltaik-Wechselrichter sowie Zählern, der Verkabelung und einem Montagesystem. Hinzu kommt heute meist ein Stromspeicher, der am Tage gewonnenen Strom bis in die Nacht vorhält. Er sorgt für eine hohe Eigenverbrauchsrate der Photovoltaik und damit auch für höhere Einsparungen. Geht es um die Auslegung, empfehlen Experten in typischen Einfamilienhäusern eine Leistung von mindestens einem Kilowatt peak (kWp) pro 1.000 Kilowattstunden Stromverbrauch. Der Speicher sollte außerdem eine Kapazität von mindestens einer Kilowattstunde pro Kilowatt peak der Photovoltaikanlage aufweisen. Hat eine vierköpfige Familie einen Stromverbrauch von rund 4.000 Kilowattstunden im Jahr, sollte sie also eine Solaranlage kaufen, die:
- eine Leistung von mindestens vier Kilowatt peak (kWp) aufweist und
- eine Speicherkapazität von mindestens vier Kilowattstunden hat.
Aber was kostet eine Solaranlage mit diesen Kenngrößen? Die folgende Tabelle gibt einen Überblick.
Komponenten | Spezifische Kosten | Kosten der Solaranlage (4 kWp + 4 kWh) |
---|---|---|
Solarmodule inkl. Zubehör | 1.500 bis 2.000 Euro/kWp | 6.000 bis 8.000 Euro |
Stromspeicher inkl. Zubehör | 750 bis 1.250 Euro pro kWh | 3.000 bis 5.000 Euro |
Gesamtkosten | 9.000 bis 13.000 Euro |
Elektrische Solaranlagen kosten in typischen Einfamilienhäusern also zwischen 9.000 und 13.000 Euro. Dafür bekommen Hausbesitzer die Technik samt Stromspeicher, Montage und Netzanschluss. Wichtig zu wissen ist jedoch, dass sich die Angaben in der Tabelle lediglich als Richtwerte verstehen. Wer eine Solaranlage kaufen möchte, erhält eine zuverlässige Auskunft daher nur von Fachbetrieben, die ein individuelles Angebot erstellen.
Wichtig zu wissen: Zu den Anschaffungskosten komme auch Verbrauchskosten für Wartung, Photovoltaik-Versicherung und Photovoltaik-Steuer. Diese belaufen sich auf 100 bis 200 Euro im Jahr und sollten daher immer mit berücksichtigt werden.
Fördermittel für Photovoltaikanlagen und Stromspeicher
Die Photovoltaik ermöglicht eine klimaschonende und günstige Versorgung mit Strom. Gründe, aus denen Bund und Länder heute hohe Fördermittel für die Technik bereitstellen. Neben zinsgünstigen Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) sind dabei regional hohe Zuschüsse für Photovoltaikanlagen mit Stromspeicher erhältlich. Diese gibt es aktuell zum Beispiel in Bayern, Thüringen und Nordrhein-Westfalen. Einen Überblick liefert unser Beitrag zur Förderung der Solartechnik. Bei den regionalen Optionen sollten Sie sich im Vorfeld gesondert bei den entsprechenden Anlaufstellen informieren, da die Fördertöpfe hier in der Regel zeitlich begrenzt sind.

Solaranlage: Kosten der Solarthermie
Thermische Solaranlagen wandeln die kostenfreie Energie der Sonne in Wärme um. Möglich ist das mit Solarkollektoren auf dem Dach, einem Wärmespeicher im Haus sowie der verbindenden Leitungs- und Regelungstechnik. Wer eine Solaranlage kaufen möchte, kann diese dabei zur Warmwasserbereitung oder zur Heizungsunterstützung einsetzen. Im ersten Fall sollten die Kollektoren eine Fläche von 1,0 bis 1,5 Quadratmeter pro Person im Haushalt aufweisen. Für den Brauchwasserspeicher, der die gewonnene Wärme bis zum Bedarf im Haus bevorratet, empfehlen Experten eine Größe von 60 bis 80 Litern pro Person. Eine vierköpfige Familie kann also eine Warmwasser-Solaranlage kaufen, die:
- über eine Kollektorfläche von vier bis sechs Quadratmetern
- und ein Speichervolumen von 240 bis 320 Litern verfügt.
Soll die Technik auch die Heizung unterstützen, müssen die Kollektoren mehr Energie ernten. So empfehlen Experten eine Größe von rund einem Quadratmeter pro zehn Quadratmeter beheizter Wohnfläche. Die empfohlene Speichergröße hängt dabei von der Kollektorfläche ab und liegt bei mindestens 50 Liter pro Quadratmeter. Für ein Haus mit einer Wohnfläche von 150 Quadratmetern können Verbraucher also eine Solaranlage kaufen, die:
- über eine Kollektorfläche von mindestens 15 Quadratmetern
- und ein Speichervolumen von mindestens 750 Litern verfügt.
Wichtig zu wissen ist, dass es sich bei den Angaben lediglich um grobe Richtwerte handelt. Abhängig von der Kollektorart und den örtlichen Gegebenheiten kann die individuelle Auslegung abweichen.
Geht es bei thermischen Solaranlagen um die Kosten, spielt der Einsatzbereich eine große Rolle. So fallen die Preise von Systemen zur Warmwasserbereitung in der Regel niedriger aus, als die Kosten einer Solaranlage zur Heizungsunterstützung. Einen Überblick verschafft die folgende Tabelle:
Einsatzbereich | Kosten der Solaranlage (4 Personen + 150 m²) |
---|---|
Solar-Warmwasser | 3.400 bis 6.600 Euro |
Solar-Heizung | 9.000 bis 12.000 Euro |
Auch bei thermischen Solaranlagen sind die Kosten in der Tabelle nur als Richtwert zu verstehen. Wer eine Solaranlage kaufen möchte, bekommt eine zuverlässige Preis-Auskunft nur mit dem individuellen Angebot einer Fachfirma.
Hohe staatliche Fördermittel für solarthermische Anlagen
Um die Kosten einer Solaranlage zu senken und Kaufanreize zu schaffen, vergibt der Staat unter anderem hohe Zuschüsse über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Sie bekommen bis zu 30 Prozent der förderfähigen Kosten. Durch zusätzliche Maßnahmen wie einen Kesseltausch, die Sanierung der Heizungsanlage oder die Sanierung des Gebäudes, lassen sich die Kosten der Solaranlage durch höhere Fördermittel noch weiter senken.
Die Finanzierung einer Solaranlage: Günstig mit Krediten von der KfW
Mithilfe staatlicher Förderprogramme können Hausbesitzer eine Solaranlage kaufen und die entstehenden Kosten zinsgünstig über einen längeren Zeitraum verteilen. Infrage kommen dabei der Förderkredite 270 und 261/262 der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).
KfW 270: Finanzierung der Solaranlage zur Stromerzeugung
Das KfW-Programm 270 „Erneuerbare Energien – Standard“ hilft all jenen, die eine PV-Solaranlage kaufen möchten, die Kosten aber nicht mit eigenen Mitteln decken können. Denn über das Förderprogramm gibt es günstige Darlehen für Summen von bis zu 50 Millionen Euro. Die Zinsen hängen grundsätzlich von den Parametern der Finanzierung der Solaranlage ab. Einfluss haben dabei Faktoren wie die Laufzeit, die tilgungsfreien Anlaufjahre oder die Zinsbindungsfrist. Wichtig ist außerdem die eigene Bonität. Wer die Kosten einer Solaranlage zur Stromerzeugung mit einem KfW-Kredit decken möchte, muss diesen unbedingt vor Beginn der Arbeiten bei seiner Hausbank beantragen.
KfW 261, 262: Finanzierung der Solaranlage zur Wärmeerzeugung
Das KfW-Programm 261/262 „Wohngebäude – Kredit“ hilft allen, die Wohnhäuser mit erneuerbarer Heiztechnik ausstatten. Im Bestand sind Solaranlagen zur Wärmeerzeugung als Einzelmaßnahme förderfähig. Voraussetzung ist, dass der Bauantrag mindestens fünf Jahre zurückliegt und die technischen Mindestanforderungen erfüllt werden. Je Wohneinheit wird ein Kredit von maximal 60.000 Euro gewährt. Der Tilgungszuschuss beträgt bei Solarthermie-Anlagen 30 Prozent. Mit einem individuellen Sanierungsfahrplan können Hausbesitzer den Fördersatz um zusätzlich fünf Prozentpunkte erhöhen. Darüber hinaus ist auch eine Kreditförderung der Baubegleitung mit einem Tilgungszuschuss in Höhe von 50 Prozent möglich. Auch bei diesem Förderprogramm der KfW ist es wichtig, dass die Antragstellung vor Umsetzung der Maßnahmen erfolgt.

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