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Eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sorgt sparsam für eine hohe Luftqualität. Sie tauscht die verbrauchte Luft in den eigenen vier Wänden gegen frische und kann einen hohen Teil der vorhandenen Wärme erhalten. Aber wie funktioniert die Wohnraumlüftung? Eine Antwort auf diese Frage und die wichtigsten Informationen zu Arten, Kosten und Vorteilen geben wir in diesem Beitrag.
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Eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sorgt für einen optimalen Luftwechsel in Häusern und Wohnungen. Sie transportiert alte, verbrauchte und schadstoffreiche Luft aus den eigenen vier Wänden und tauscht sie gegen frische und sauerstoffreiche Luft von außen. Und das besonders energiesparend.
Denn die Anlage fängt einen großen Teil der Wärme der alten Luft (Abluft) auf und überträgt diese auf die frische Außenluft. Ohne zusätzliche Heizkosten lässt sich die Temperatur der kalten Außenluft von Minus 14 Grad Celsius auf bis zu Plus 14 Grad Celsius erwärmen. Bei einer Lüftung ohne Wärmerückgewinnung gelangt die Zuluft mit derselben Temperatur wie von außen in die Räume. Ist der Temperaturunterschied zwischen innen und außen sehr hoch, was im Winter der Fall ist, muss die Heizung mehr arbeiten. Wie effizient die Wärmerückgewinnung der Lüftung arbeitet, erkennen Verbraucher am sogenannten Wärmerückgewinnungsgrad (Rückwärmezahl). Dieser ist in Prozent angegeben und verdeutlicht, wie viel der Wärme der alten und verbrauchten Luft sich auf die frische übertragen lässt. Neben der Wärme können einige Geräte auch Feuchte rückgewinnen. Wie effizient das funktioniert, verrät der sogenannte Feuchterückgewinnungsgrad (Rückfeuchtezahl), den Hersteller ebenso in Prozent angeben.
Je nach Aufbau und Funktion der Lüftungstechnik lassen sich heute verschiedene Technologien zur Wärmerückgewinnung unterscheiden. Typisch sind dabei:
Bei einem rekuperativen Wärmeübertrager strömt die kalte Außenluft direkt an der warmen Abluft vorbei. Während die Energie dabei von dem einen auf den anderen Luftstrom übergeht, verhindern Trennwände, dass sie sich vermischen. Das heißt, dass keine Bestandteile der Abluft (Gerüche, Partikel, Feuchtigkeit) auf die Zuluft übergehen.
Ein typisches Beispiel für diese Art der Lüftungs-Wärmerückgewinnung ist der Plattenwärmeübertrager, der heute in vielen Geräten für die kontrollierte Wohnraumlüftung eingesetzt wird. Er ist günstig und eignet sich auch für hygienisch anspruchsvolle Anwendungen.
Übrigens: Wie effizient die rekuperative Wärmerückgewinnung der Lüftung funktioniert, hängt unter anderem von den jeweiligen Luftrichtungen ab. Während sich besonders viel Energie übertragen lässt, wenn Ab- und Außenluft in entgegengesetzte Richtung strömen, ist die Rückwärmezahl bei gleichgerichteten Luftmassen kleiner. Mittlere Werte erreichen sogenannte Kreuzstromwärmetauscher, bei denen sich die Luftmassen im rechten Winkel zueinander bewegen.
Regenerative Technologien übertragen die Wärme dagegen mithilfe eines festen oder beweglichen Speichermediums. Wird dieses von der warmen Abluft durchströmt, nimmt es Energie auf und erwärmt sich selbst. Strömt dann zeitversetzt die kühle Außenluft über das gleiche Medium, gibt es die gespeicherte Energie an diese ab. Im Gegensatz zur Lüftungs-Wärmerückgewinnung auf rekuperativer Basis können dabei Inhaltstoffe der alten auf die frische Luft übergehen.
Typische Beispiele sind Rotations- und Umschaltwärmeübertrager. Die Rotationsgeräte kommen bei zentralen Lüftungsgeräten zum Einsatz. Sie bestehen aus einem Bündel einzelner Kanäle, die sich kontinuierlich durch den Ab- und den Zuluftstrom bewegen. Dabei gewinnen sie neben der Wärme auch Feuchte zurück und sorgen so für ein gesundes Raumklima. Umschaltwärmeübertrager kommen dagegen bei der dezentralen Lüftungs-Wärmerückgewinnung zum Einsatz. Hier befinden sie sich in Wandgeräten, die Luft abwechselnd aus und in einen Raum transportieren.
Auch eine Wärmepumpe kann sich dazu eignen, die thermische Energie der Abluft auf die frische Außenluft zu übertragen. Dabei hebt sie die Temperatur der Außenluft über einen technischen Prozess an und nutzt die gewonnene Energie, um die Außenluft aufzuwärmen. Wie das im Detail funktioniert, erklären wir im Beitrag Funktionsweise der Wärmepumpe. Mit der Wärmepumpentechnik sind deutlich höhere Zulufttemperaturen möglich. Zum Einsatz kommt sie dabei zum Beispiel dann, wenn die Ab- und Außenluftkanäle räumlich getrennt sind.
Damit die Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung richtig funktioniert, kommt es auf eine passende Luftführung an. Frische Luft gelangt zuerst in Zulufträume wie Wohnzimmern, Kinderzimmern oder Schlafzimmern. Die alte und verbrauchte Luft wird aus Küchen, Toiletten oder Badezimmern mit der Lüftung abgesaugt. Schadstoffe und Gerüche der sogenannten Ablufträume gelangen auf diese Weise nicht in andere Zimmer und es entsteht eine hohe Behaglichkeit. Flure zwischen Zu- und Ablufträumen heißen Überströmräume. Durch sie strömt die Luft zwischen Zu- und Abluftraum.
Bei der Art der Lüftung mit Wärmerückgewinnung kann man zwischen zentralen und dezentralen Anlagen unterscheiden.
Mit einer zentralen Lüftungsanlage werden alle Luftbewegungen von einem Gerät organisiert. Dieses wird zum Beispiel auf dem Dach oder im Keller aufgestellt. Über ein verzweigtes Kanalnetz transportiert es die Luftmassen von außen und innen zu jedem angeschlossenen Raum. Je nach Größe des Gebäudes können die Leitungen dabei schon einmal 15 bis 20 Zentimeter stark sein. Geht es um eine energetische Sanierung, kann der Einbau zur Herausforderung werden.
Trotz des hohen Aufwands haben zentrale Lüftungsanlagen mehrere Vorteile. So erreichen sie hohe Wärmerückgewinnungsgrade und bieten einen guten Schallschutz. Das sorgt für Komfort, Effizienz und sinkende Heizkosten. Darüber hinaus lassen sich über die zentrale Luftbehandlung auch weitere Funktionen realisieren. So ist es möglich, die Luft zu heizen, zu kühlen sowie zu be- oder entfeuchten.
Die dezentrale Wohnraumlüftung besteht dagegen aus mehreren kleinen Geräten. Diese lassen sich meist direkt in der Außenwand montieren und fördern Luft wechselweise in und aus dem Raum. Ein spezielles Speichermedium (der Wärmerückgewinner) nimmt Wärme auf, wenn die Raumluft nach außen strömt. Saugt das Lüftungsgerät daraufhin Außenluft nach innen, erwärmt sich diese durch die Energie des Speichers. Dabei steigt der Komfort und die Heizung wird entlastet.
Im Vergleich zu einer zentralen Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung gewinnen dezentralen Geräte weniger Wärme zurück. Sie bieten einen geringeren Schallschutz, sind aber vor allem im Altbau deutlich einfacher zu installieren.
Damit die zentrale und dezentrale Lüftung im Büro wie auch im Wohngebäude nach einiger Zeit in Betrieb nichts an Effizienz verliert, sollten die Geräte regelmäßig gewartet werden. In diesem Zuge ist es sinnvoll, auch die Filter zu wechseln. Denn diese fangen zum Beispiel Pollen, Staub oder Schmutzpartikel aus der Luft und setzen sich mit der Zeit zu.
Für die optimale Leistung einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung kommt es auf eine hohe Dichtheit des Gebäudes an. Auf diese Weise wird verhindert, dass Luft unkontrolliert durch die Hüllflächen strömt und Energie vergeudet wird. Prüfen lässt sich das zum Beispiel mit einem Blower-Door-Test, der auch Voraussetzung für die Förderung der Technik ist.
Wird ein neues Gebäude errichtet oder ein altes modernisiert, kann die Luft meist nicht mehr von selbst durch das Haus zirkulieren. Grund dafür sind dichte Dächer und Fenster. Soll bei einem Einfamilienhaus mehr als ein Drittel der Fenster getauscht oder mehr als ein Drittel der Dachfläche abgedichtet werden, schreibt der Gesetzgeber die Erstellung eines sogenannten Lüftungskonzepts vor. Dabei wird geprüft, ob auch nach einer Sanierung noch ausreichend Luft durch das Gebäude strömt, um anfallende Feuchtigkeit zu entfernen. Ist das nicht der Fall, besteht die Gefahr von Bauschäden und lüftungstechnische Maßnahmen können nötig werden. Die Lüftung im Neubau oder im Altbau sorgt hier für Abhilfe. Ausführliche Informationen dazu finden Sie im Beitrag Lüftungskonzept.
Die Kosten einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung unterscheiden sich je nach Art und Gebäudegröße. Während es dezentrale Anlagen bereits für 2.000 bis 3.000 Euro gibt, fallen die Investitionen einer zentralen Anlage durch Kanalnetz und Einbaugegenstände höher aus. Übliche Werte liegen hier zwischen 6.000 bis 8.000 Euro. Je nach Gebäudegröße, Architektur und Region können die Werte abweichen.
Lassen Hausbesitzer eine Wohnraumlüftung nachrüsten oder auch neu einbauen, können staatliche Fördermittel beantragt werden – im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Für Maßnahmen abseits der Heizungserneuerung gibt es nämlich ebenfalls Zuschüsse. Ausführliche Informationen zur Förderhöhe und zu den technischen Voraussetzungen erhalten Sie im Beitrag zur Förderung der Wohnraumlüftung.
Die Lüftungstechnik sorgt unabhängig vom Nutzer für optimale klimatische Bedingungen. Ausgestattet mit einem Wärmerückgewinner funktioniert das sogar besonders effizient. Vorzügen der einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sind:
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