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Soll eine neue Heizung her, stellt sich die Frage, welche Heizung eigentlich zu einem passt. Die Auswahl ist groß. Außerdem spielen viele verschiedene Faktoren eine Rolle. Der Zustand des Gebäudes ist zu berücksichtigen. Gleiches gilt für das individuelle Heizverhalten oder für den Zugang zu bestimmten Brennstoffen. Ebenso sind die verfügbaren finanziellen Mittel (Anschaffung und laufende Kosten), das persönliche Umweltbewusstsein oder der verfügbare Lagerplatz bei bestimmten Brennstoffen oder der Platzbedarf für die Heizungsanlage in Betracht zu ziehen. Dabei kann man schon mal den Überblick verlieren. Im Folgenden finden Sie Informationen zu den unterschiedlichen Heizsystemen, den verschiedenen Energieträgern und den einzelnen Heizungsarten mit ihren Vorzügen.
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Doch geht es darum, herauszufinden, welche die richtige Heizung ist, kommt es nicht nur auf das System an. Ein weiterer wichtiger Faktor ist der Energieträger.
BRENNSTOFF | VORAUSSETZUNG | KOSTEN | UMWELT |
---|---|---|---|
Erdgas | • Gasanschluss erforderlich • kein Tank (Ausnahme: Flüssiggas) | € | • Fossiler Brennstoff (ausgenommen Biogas) • Geringster CO₂-Ausstoß unter fossilen Brennstoffen |
Erdöl | • Öltank ist notwendig • Stellplatz für den Tank | €€ | • Fossiler Brennstoff (bei Bio-Heizöl ist nur ein Anteil regenerativ) • Höherer CO₂-Ausstoß und Schadstoffe als beim Erdgas |
Strom | • Anschluss für Strom nötig • Lagerung nicht erforderlich | €€ | • Kann fossil oder erneuerbar sein • CO₂-Ausstoß ist vom Rohstoff abhängig |
Biomasse/Holz | • großer trockener Lagerraum • für Pellets und Hackschnitzel spezielle Fördertechnik | € | • Erneuerbar, nachwachsender Energieträger • Nahezu geschlossener CO₂-Kreislauf, gute CO₂-Bilanz |
Umweltenergie | • Stromanschluss (Wärmepumpe) • Erdsonden/-kollektoren oder Zugang zum Grundwasser | - | • Erneuerbare Energie, auch bei Strom durch Eigenproduktion klimaneutral heizen • einziger CO₂-Ausstoß bei der Produktion von Strom (abhängig von Kraftwerk und Brennstoff) |
Ohne Kenntnis des Wärmebedarfs des Gebäudes kommt man auf der Suche nach der richtigen Heizung nicht weit. Der Wärmebedarf lässt sich mit einer Heizlastberechnung ermitteln. Mit dem genormten Rechenverfahren ergibt sich, wie viel Wärme einem einzelnen Raum oder einem Gebäude zugeführt werden muss, um dort eine gewünschte Temperatur zu erzielen und diese dauerhaft zu halten. Die Heizlastberechnung ist sowohl für die Dimensionierung der richtigen Heizung im Neubau (gemäß der Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen - Teil C, kurz: VOB/C) als auch im Altbau nötig. Sie ist nachzuweisende Voraussetzung für die Förderung der Heizungsmodernisierung seit Januar 2020. Die Heizlastberechnung liefert Angaben zur maximalen Leistung in Kilowatt (kW), welche die richtige Heizung erbringen muss, und zur Größe der entsprechend passenden Heizflächen.
Hinweis: Laut aktuellem Gebäudeenergiegesetz (GEG) ist die Heizlast genauestens zu berechnen (nach DIN EN 12831 inklusive Beiblatt 1).
Neben dem System und den Energieträgern spielt die Technologie selbst eine Rolle, die bei einer Heizung zum Einsatz kommt und welche die Heizwärme erzeugt. Die Wege sind unterschiedlich. Der wohl bekannteste ist dabei die Verbrennung fossiler Brennstoffe wie Erdgas oder Öl. Doch mittlerweile gibt es auch eine Reihe anderer Verfahren, um für ein Gebäude Wärme sowie Warmwasser bereitzustellen. Die sogenannte Wärmepumpe nutzt zum Beispiel Umweltenergie. Eine Verbrennung findet in diesem Falle gar nicht statt. Von der sogenannten kalten Verbrennung sprechen Experten bei der Brennstoffzelle. In dieser reagieren Wasserstoff und Sauerstoff miteinander. Resultat sind Wärme und Strom.
In der folgenden Tabelle finden Sie die wichtigsten Eckpunkte der verschiedenen Technologien beziehungsweise Heizungsarten, wie Anschaffungs- und Betriebskosten. Sie können aber auch herausfinden, welche Heizung Platz benötigt oder einen Anschluss. Der Umweltaspekt und die CO2-Bilanz richten sich maßgeblich nach dem zum Einsatz kommenden Brennstoff. Eine Besonderheit bildet in diesem Falle die Brennstoffzelle, welche zwar Gas benötigt, dieses aber nicht auf klassischem Wege verbrennt. Somit ist ihre ökologische Bilanz besonders gut. Denn hier fallen keinerlei Abgase an.
HEIZUNGSART | ANSCHAFFUNGSKOSTEN | LAUFENDE KOSTEN | LAGERRAUM | ANSCHLUSS |
---|---|---|---|---|
Gasheizung | 5.000 bis 6.000 € | € | Nein (nur bei Flüssiggas) | Ja |
Ölheizung | 6.000 bis 8.000 € | €€ | Ja | Nein |
Holzheizung | 5.000 bis 6.000 € (Holzvergaserkessel) 10.000 bis 12.000 € (Pelletkessel) | € | Ja | Nein |
Wärmepumpe | 10.000 bis 12.000 € (Luftwärmepumpe) 15.000 bis 17.000 € (Grundwasser/ Erdwärme) | - | Nein | Ja (Strom) |
BHKW | 14.000 bis 17.000 € | € (abhängig vom Brennstoff) | Ja | Ja (Gas) |
Brennstoffzelle | 22.000 bis 26.000 € | € | Nein | Ja |
Elektroheizung | 500 bis 1.000 € | €€€ | Nein | Ja |
Holzofen | 1.000 bis 1.500 € | € | Ja | Nein |
Pelletheizung | 15.000 bis 16.000 € | €€ | Ja | Nein |
Die Anschaffungskosten sind nur Richtwerte. Je nach Standort und den Gegebenheiten können die Preise niedriger oder höher ausfallen. Ebenso lässt sich keine pauschale Aussage zu den laufenden Kosten treffen. Denn neben den Brennstoffpreisen beinhalten diese auch Kosten für die Wartung. Zudem sollten sie berücksichtigen, dass es einige Wärmeerzeuger gibt, bei denen der Aufwand etwas umfassender ist als bei anderen. Zum Beispiel müssen Holzheizungen öfter gereinigt werden als eine Gasheizung.
Insgesamt kann sich der finanzielle Aufwand auch erhöhen, falls erst noch ein Lagerraum im eigenen Haus geschaffen oder beispielsweise ein Gasanschluss eingerichtet werden muss. Beim Letzteren sollten Sie sich auch vorher informieren, ob dies bei Ihrem Haus möglich ist. Eine umfassende Beratung durch den Fachmann ist unerlässlich.
Bei den bislang genannten Heizungsarten müssen Sie sich für einen Energieträger entscheiden: fossil oder erneuerbar. Doch beide haben ihre Vorzüge und das machen sich die sogenannten Hybridheizungen zunutze. Das technische Konzept dahinter ist auch unter den Begriffen trivalente oder bivalente Heizungen bekannt. Einfach ausgedrückt heißt das nur, dass zwei Energiequellen genutzt werden. Am häufigsten ist die Solar-Brenner-Heizung. Auf der einen Seite nutzt diese Anlage die Vorteile der Verbrennung von Gas, Öl oder Holz und auf der anderen Seite kommt die Solarthermie zum Einsatz. Damit kann ein Großteil des Warmwasserverbrauchs abgedeckt werden. Ebenso ist eine Kombination aus drei Quellen denkbar, wenn zum genannten Beispiel in einzelnen Räumen etwa noch ein wasserführender Kamin hinzukommt.
Doch nicht nur der Brennstoff kann darüber entscheiden, welche Heizung zu einem am besten passt. Es gibt bei der Unterscheidung auch noch andere Kategorien, nach denen sich Heizungstypen unterscheiden lassen. Dabei spielt das Medium, über das die thermische Energie verteilt wird, die entschiedene Rolle.
Zum einen gelingt dies über Wasser und zum anderen über Luft. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass diese Unterscheidung insbesondere beim Thema der Zentralheizungen zum Tragen kommt. Denn hierbei geht es um das Medium innerhalb eines Heizkreislaufs. Einzelheizungen oder Einzelfeuerungsanlagen funktionieren dahingehend anders. Denn sie erzeugen, wie der Name bereits verrät, die thermische Energie für einzelne Räume, das heißt: dezentral und direkt. Doch welche Vorzüge bieten nun die Systeme Warmluftheizung und Warmwasserheizung?
Grundlegend verteilt eine Warmluftheizung die in einem zentralen Kessel erzeugte thermische Energie mit Warmluft. Das Medium ist in diesem Falle die Raumluft. Dabei macht sich das System das physikalische Prinzip zunutze, dass warme Luft grundsätzlich aufsteigt und kalte nach unten sinkt. Diese Schwerkraftzirkulation ist vor allem bei kleinen Anlagen zentral. Handelt es sich um größere Systeme, wird die Luft mithilfe von Ventilatoren bewegt.
In einer Warmluftheizung wird kalte Raumluft angesaugt und ebenso kalte Außenluft eingebracht. Dies geht über einen Filter, der wiederum Staub und Gerüche entfernt. Über einen Ofen kann die Luft nun erwärmt werden. Dabei gibt es in der Anlage einen sogenannten Sicherheitstemperaturbegrenzer. Werden also zu hohe Temperaturen erreicht, wird der Heizbetrieb unterbrochen. Experten sprechen in diesem Falle vom Schließen des Luftkreislaufs. Bei einem offenen Kreislauf geht die Luft über Bodengitter oder Wandauslässe in die Räume und sorgt dort für die entsprechende Raumtemperatur.
Wenn Sie sich jedoch fragen, welche Heizung zu Ihnen passt und über eine Warmluftheizung nachdenken, sollten Sie bedenken, das Luft zum Beispiel im Vergleich mit Wasser weniger Wärme transportiert. Vor allem in unseren Breitengraden ist sie für Niedrigenergiehäuser oder wenig genutzte Räume eine Option.
Vor allem in Deutschland ist die Warmwasserheizung Standard. Anders als bei der Warmluftheizung ist in diesem Falle das wärmeübertragende Medium Wasser. Das Herzstück bildet der Heizkessel. Dieser erwärmt das Wasser. Mithilfe einer Umwälzpumpe gelangt das heiße Wasser über ein Rohrsystem in die verschiedenen Heizkörper und kann dort für die richtige Raumtemperatur sorgen. Darüber hinaus sorgen verschiedene Sicherheitsarmaturen dafür, dass Volumenänderungen des Wassers bei Temperaturänderungen nicht zu Schäden im Rohrleitungssystem oder gar in den Heizkörpern führen.
Der Weg zum Heizkörper markiert den sogenannten Vorlauf. Neben diesem gibt es bei der Warmwasserheizung den Rücklauf. Hierbei fließt das erkaltete Heizungswasser zurück zum Heizkessel, um dort wieder aufgeheizt zu werden. Besonderer Vorteil der Warmwasserheizung ist die hohe spezifische Wärmekapazität von Wasser.
Wenn Sie also nicht wissen, für welche Heizung Sie sich entscheiden sollen bei der Modernisierung einer bestehenden Anlage oder gar bei einem Neubau, wird es mit großer Wahrscheinlichkeit eine Warmwasserheizung sein. Denn vor allem bei den vergleichsweise großen Temperaturunterschieden zwischen den Jahreszeiten arbeitet eine Warmwasserheizung effizient und zuverlässig.
Neben Heizlast, Kosten und Funktion der Heizung ist ein weiterer Faktor für das neue Heizsystem die Tatsache, ob es sich um einen Neubau oder ein bestehendes Gebäude handelt. Dies ist insbesondere bei der Heizlastberechnung zu berücksichtigen. Nicht jedes System eignet sich für jeden Gebäudetyp beziehungsweise mit der Installation sind entsprechende Voraussetzungen verbunden. Sowohl für den Neubau als auch für den Altbau gilt, dass aktuell höhere Anforderungen erfüllt werden müssen als noch vor ein paar Jahren. Das gilt insbesondere für neu Wohnhäuser. Entsprechende Bestimmungen finden Sie im Gebäudeenergiegesetz (GEG). Darüber hinaus ist die staatliche Förderung an bestimmte Bedingungen geknüpft. Für den Altbau gilt weiterhin, dass zu alte Heizungen unter Umständen auch unter die Austauschpflicht fallen. Ausführliche Informationen zu den geeigneten Heizsystemen finden Sie hier:
Heizsystem, Energieträger und Heizungsart – doch welche Heizung passt letztlich zu Ihnen? Eine einfache Antwort gibt es darauf nicht. Denn die passende Anlage ist von sehr vielen unterschiedlichen Komponenten abhängig wie zum Beispiel:
Zudem ist auch in Bezug auf die Heizkörper einiges zu berücksichtigen. Denn nicht jeder Heizkörpertyp lässt sich beliebig mit jeder Heizungsart kombinieren. Daneben spielen wiederum das ästhetische Empfinden und die Frage nach dem Komfort eine Rolle.
Um eine Entscheidung treffen zu können, lohnt es sich, die verschiedenen Heizungsarten in einem Heizungsvergleich gegenüberzustellen. Denn nicht zuletzt steht für viele Anlagenbesitzer auch die Entscheidung im Raum, ob die bestehende Heizungsanlage vielleicht nur modernisiert und auf den neuesten technischen Stand gebracht werden muss oder ob es ein ganz neues System sein soll. Im Folgenden finden Sie interessante Systemvergleiche, die bei der Entscheidung behilflich sein können:
Die Entscheidung für die richtige Heizung ist ohne den fachkompetenten Rat von Experten, welche die individuellen Voraussetzungen des Bauprojekts kennen, kaum zu treffen. Wir helfen Ihnen bei der Suche nach einem geeigneten Heizungsinstallateur für Ihr Projekt. Online finden sich zudem praktische Tools, um sich über die bei einer Modernisierung der Heizung anfallenden Arbeiten und Kosten zu informieren. Der heizung.de Energie-Spar-Check hilft Ihnen bei der Suche und Wahl der richtigen Heizung für Ihr Haus.
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