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Heizung nachrüsten und Heizkosten senken

  • von Alexander Rosenkranz
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Viele Heizungsanlagen in Deutschland sind älter als 20 Jahre. Sie entsprechen dem Stand der Technik längst nicht mehr und verbrauchen mehr Energie als nötig. Die Folgen sind hohe Heizkosten und Schadstoffemissionen, für die Hausbesitzer seit 2021 sogar zahlen. Wer für Abhilfe sorgen möchte, kann die Heizung nachrüsten. Dabei ist es möglich, die alte Anlage auszutauschen oder einfach zu erweitern. Aber wann lohnt es sich, die Heizung nachrüsten zu lassen und wann ist das sogar Pflicht?

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Heizung nachrüsten: Das GEG enthält zahlreiche Pflichten

Ist die Heizungsanlage bereits längere Zeit im Dienst, sind Hausbesitzer häufig von den Austausch- und Nachrüstpflichten des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) betroffen. Die folgende Übersicht zeigt, wann und wie Sie Ihre Heizung nachrüsten müssen:

  • Heizkessel nach 30 Jahren tauschen: Dies gilt für Gas- und Ölheizungen, die noch nicht auf Basis von Niedertemperatur- oder Brennwerttechnik arbeiten. Die Nachrüstpflicht besteht seit 01. Mai 2014 oder spätestens zwei Jahre nach einem Eigentümerwechsel.
  • Dämmen der Heizungsrohre: Um hohe Wärmeverluste zu vermeiden, müssen Sie Heizungsrohre in unbeheizten Räumen dämmen. Die Nachrüstpflicht gilt auch hier seit 01. Mai 2014. Bei einem Eigentümerwechsel müssen Käufer oder Erben der Pflicht spätestens zwei Jahren nach der Eigentumsübertragung nachkommen.
  • Zentrale Heizungsregelung und  Thermostate: Raumheizanlagen dürfen heute nicht mehr ohne Regelung arbeiten. Denn bereits seit dem 01. Mai 2014 müssen Sie die Regelungstechnik an der Heizung nachrüsten. Das Gleiche gilt für Thermostate, mit denen sich die Wärmeabgabe der Heizflächen beeinflussen lässt.

Geht es um den Kesseltausch oder die Dämmung der Heizungsrohre, sind aktuell auch Ausnahmen möglich. So müssen Hausbesitzer, die ein Ein- oder Zweifamilienhaus bereits seit dem 01. Februar 2002 selbst bewohnen, die Heizung nicht nachrüsten. Die Pflicht greift in diesem Fall erst bei einem Eigentumsübergang, wobei Erben, Beschenkte oder Käufer nach der Überschreibung zwei Jahre Zeit haben.

Im Altbau eine zentrale Heizung nachträglich einbauen  

Besitzer von Altbauten ohne funktionierende Heiztechnik können eine zentrale Heizung nachträglich einbauen. Das Gleiche gilt für Hausbesitzer, die überwiegend mit alten Nachtspeicheröfen heizen. In Bezug auf die Wärmeübertragung kommen dabei vor allem Heizkörper oder/und Flächenheizsysteme wie die Fußbodenheizung infrage. Geht es hingegen darum, eine Heizung nachrüsten zu lassen, ist die Auswahl recht groß. Die folgende Übersicht zeigt verschiedene Lösungen:

  • Gasheizung  nachrüsten: Infrage kommen Gasbrennwertthermen mit kompakten Abmessungen. Die Systeme gewinnen verborgene Wärme aus dem Abgas und arbeiten sparsam. Erforderlich ist neben einem Schornstein auch ein Anschluss an das öffentliche Erdgasnetz. Möglich ist der Betrieb der Gasheizung auch mit einem  Flüssiggastank. Ab 2024 sind beim Einbau neuer Gasheizungen vermutlich auch regenerative Energie Pflicht-
  • Ölheizung  nachrüsten: Ölkessel mit Brennwerttechnik sind größer als Gasbrennwertthermen und setzen die Installation eines Heizöltanks im Haus voraus. Da der Rohstoff beim Auslaufen gewässerschädigend wirkt, dürfen Sie die Kessel in Hochwasser- und Risikogebieten nur in Ausnahmefällen einbauen. Ab 2026 gilt dann ein weitreichendes  Verbot der Ölheizung. Ab 2024 soll der Einbau nur in Kombination mit regenerativen Energien möglich sein.  
  • Wärmepumpe  nachrüsten: Möchten Sie eine moderne und innovative Heizung nachrüsten? Dann kommt die Wärmepumpe für Luft, Wasser oder Erde infrage. Die Systeme machen kostenfreie Umweltwärme zum Heizen nutzbar und benötigen weder einen Schornstein noch einen Brennstoffanschluss. Damit sie effizient arbeiten, muss sich das Haus jedoch mit niedrigen Vorlauftemperaturen aufheizen lassen. Wer diese Voraussetzung erfüllt, bekommt eine Förderung für die Wärmepumpe.
  • Holzheizung  nachrüsten: Alternativ zur Wärmepumpe können Sie auch eine holzbasierte Heizung nachrüsten. Zur Auswahl stehen dabei manuell zu beschickende Scheitholzkessel und automatisch arbeitende Pelletkessel. Beide eignen sich für viele Gebäude. Während Erstere jedoch viel Zeit für die Bedienung voraussetzen, benötigen Pelletkessel ausreichend Platz für Technik und Brennstofflager. Lassen Sie eine solche Heizung nachrüsten und kombinieren die Technik mit einer Solaranlage oder einer Warmwasser-Wärmepumpe, bekommen Sie eine Förderung für die Holzheizung.
  • Stromerzeugende Heizung  nachrüsten: Wie der Name bereits vermuten lässt, produzieren stromerzeugende Heizungen nicht nur Wärme, sondern auch Strom. Sie sind in Form von Blockheizkraftwerken oder Brennstoffzellenheizungen verfügbar und für viele Altbauten geeignet. Wichtig ist dabei ein anhaltend hoher Wärmebedarf. Denn nur wenn die Systeme lange Zeit im Jahr arbeiten, sorgen sie für hohe Stromerträge und finanzielle Einsparungen. Die attraktive staatliche Förderung für ein BHKW hilft, die Anschaffungskosten spürbar zu senken.

Ausführliche Informationen zu den Möglichkeiten finden Sie im Beitrag zur passenden  Heizung für den Altbau.

© Caifas / Shutterstock.com

Regenerative Energien an der Heizung nachrüsten

Arbeitet der Kessel bereits mit Niedertemperatur- oder Brennwerttechnik, können Sie auch regenerative Energien an der Heizung nachrüsten. Infrage kommen zum Beispiel thermische Solaranlagen oder wasserführende Öfen.

Thermische Solaranlagen nachträglich einbauen

Thermische Solaranlagen (auch Solarthermieanlagen) wandeln die kostenfreie Strahlungsenergie der Sonne in Wärme um. Abhängig von der Auslegung der Systeme versorgt Letztere dabei die Warmwasserbereitung oder auch die Zentralheizung mit thermischer Energie. Welche Lösung besser geeignet ist, hängt dabei vom Budget und von den örtlichen Voraussetzungen ab. Einen Überblick gibt unser Beitrag  Solarthermie nachrüsten.

Wasserführende Öfen an der Heizung nachrüsten  

Eine Alternative zur Solaranlage ist der wasserführende Kaminofen. Die Einzelraumfeuerstätten arbeiten mit Scheitholz, Pellets oder Gas und verbrennen die Rohstoffe gut sichtbar hinter einer transparenten Scheibe. Die entstehende Wärme geben die Öfen an ihren Aufstellraum und die zentrale Heizungsanlage ab. Ein großer Vorteil der Lösungen ist die besondere Atmosphäre, die das flackernde Feuer im Aufstellraum erzeugt. Worauf es bei der Installation ankommt, erklären wir im Beitrag  Kamin nachrüsten.

Alternative: Modernisierung der bestehenden Heizungsanlage

Aber auch dann, wenn Sie weder Solarthermie noch einen Kaminofen an der Heizung nachrüsten, können Sie die Effizienz bestehender Anlagen steigern. Möglich ist das mit den folgenden Maßnahmen:

  • Hydraulischer Abgleich  der Heizung: Bei einem hydraulischen Abgleich stellen Fachhandwerker die Anlage so ein, dass sich die Heizwärme gleichmäßig in allen Räumen verteilt. Neben dem Komfort steigert das auch die Effizienz. Denn nach dem Abgleich lassen sich die Heizwassertemperaturen oftmals absenken, sodass Brennwertgeräte mehr Wärme aus dem Abgas verbrauchen. Außerdem benötigen moderne Heizungspumpen durch die Maßnahme häufig weniger Strom.
  • Effiziente Pumpe an der Heizung nachrüsten: Energiesparend ist auch der Einbau einer  Hocheffizienzpumpe  für Trink- und Heizungswasser. Denn die Geräte passen ihre Leistung automatisch an den Bedarf im Haus an und verbrauchen dadurch weniger Strom.
  • Digitale Heizung  nachrüsten: Eine digitale Heizung sorgt dafür, dass der Wärmeerzeuger optimal und bedarfsgerecht arbeitet. Wer die Technik nachträglich einbaut, profitiert dabei von sinkenden Energiekosten. Von Vorteil sind aber auch die weiteren Möglichkeiten einer digitalen Heizungsregelung. So lässt sich die Anlage einfach aus der Ferne bedienen. Fachhandwerker können Fehlern ohne Vor-Ort-Besuch auf den Grund gehen und Hausbesitzer erfahren transparent, wie viel Energie sie gerade verbrauchen.

In vielen Fällen bekommen Sie für die aufgeführten Maßnahmen sogar Zuschüsse oder steuerliche Vergünstigungen. Im Beitrag zur Förderung der Heizungsoptimierung geben wir einen Überblick.

Fazit von Alexander Rosenkranz

Während Hausbesitzer alte Wärmeerzeuger in vielen Fällen austauschen müssen, lohnt es sich in unbeheizten oder elektrisch beheizten Altbauten, eine zentrale Heizung nachrüsten zu lassen. Wer die Effizienz einer bestehenden Anlage steigern möchte, kann regenerative Energieanlagen an der Heizung nachträglich einbauen, die Wärmeverteilung hydraulisch abgleichen oder eine moderne Heizungspumpe einbauen lassen. Für viele Maßnahmen gibt es sogar Fördermittel.

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