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Alte Häuser haben viel Charme. Die Technik ist allerdings oft in die Jahre gekommen und entspricht nicht dem aktuellen Stand. Das gilt auch für die Heizung im Altbau. Veraltete Heiztechnik ist weniger effizient und verursacht dadurch hohe Heizkosten. Zudem gibt es mittlerweile Alternativen zu fossilen Energieträgern, die Ressourcen schonen, Emissionen reduzieren und staatlich gefördert werden. Welche Heizung für den Altbau infrage kommt und was bei der Entscheidung für ein System berücksichtigt werden sollte, erfahren Sie hier.
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Geht es um die Erneuerung beziehungsweise den Umbau einer Heizungsanlage im Altbau, sind viele Eigentümer verunsichert. Denn auch wenn sie aus vielen Technologien wählen können, passt längst nicht jede zum eigenen Haus. So kann es passieren, dass sie neben dem Kessel auch die Abgasanlage oder die Wärmeverteilung samt Heizflächen erneuern müssen. Um fundiert an das Vorhaben heranzugehen, sind daher zunächst die individuellen Voraussetzungen zu prüfen. Die folgenden Fragen helfen dabei, die Auswahlkriterien einer neuen Heizung für den Altbau festzulegen.
Neben den zahlreichen technischen Fragen spielen aber auch die persönlichen Vorstellungen und Wünsche eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, eine Heizung nachzurüsten. Vor allem dann, wenn es um die Art der Heizung und die Art der Wärmeübertragung geht. So entscheiden sich viele Hausbesitzer bei der Sanierung der Heizung im Altbau auch für die nachträgliche Installation einer komfortablen Fußbodenheizung.
Auch die rechtlichen Rahmenbedingungen spielen eine wichtige Rolle, wenn es um die passende Heizung für Altbauten geht. Während viele Hausbesitzer ihre Heizkessel nach 30 Jahren tauschen müssen, hat die Regierung bereits ein Verbot von Ölheizungen beschlossen. Ab 2026 ist die Installation reiner Ölheizungen untersagt. Zudem soll ab 2024 ein Anteil von 65 Prozent erneuerbarer Energien bei neu eingebauten Heizungen zur Pflicht werden.
Sind die obigen Fragen geklärt, geht es um die Auswahl des passenden Heizsystems. Seit einigen Jahren werden immer mehr Wärmepumpen im Altbau installiert – oft in Kombination mit Solarthermie und Photovoltaik. Aber auch Holzheizungen kommen neben modernen Öl- und Gasbrennwertheizungen zum Einsatz. Diese und weitere Optionen für eine neue Heizungsanlage im Altbau stellen wir im Folgenden vor. Bitte beachten Sie, dass es sich bei den angegebenen Preisen lediglich um Richtwerte handelt. Da die Kosten von verschiedenen Faktoren abhängig sind, kann nur ein Installateur vor Ort eine individuelle und zuverlässige Kostenkalkulation aufstellen. Wer im Altbau die Heizung erneuern möchte, sollte außerdem auch die zukünftigen Brennstoffpreise berücksichtigen. Diese unterliegen mitunter hohen Schwankungen.
Tipp: Erst die Dämmung, dann die Heizung im Altbau erneuern! Die Reihenfolge ist bei der Sanierung wichtig, damit die Anlage nicht zu groß dimensioniert wird. Im Idealfall planen Sie alle Vorhaben in einem Rutsch. Ein Energieberater hilft Ihnen dabei und berät Sie auch in Bezug auf staatliche Fördermittel.
Lässt sich das Haus mit niedrigen Vorlauftemperaturen beheizen, kommt eine Wärmepumpe im Altbau durchaus infrage. Das Heizgerät macht kostenfreie Wärme aus der Luft, der Erde oder dem Wasser nutzbar und arbeitet dabei besonders sparsam. Möglich ist das mit einem technischen Prozess, den wir im Beitrag zur Funktionsweise der Wärmepumpe genauer beschreiben. Wichtig zu wissen ist allerdings, dass die Wärmepumpe unter ungünstigen Bedingungen sehr hohe Heizkosten verursachen kann. Aus diesem Grund sollten Hausbesitzer unbedingt prüfen lassen, ob ihr Altbau für die Heizung geeignet ist. Grundsätzlich eignen sich jedoch alle Wärmepumpenarten für den Gebäudebestand:
HEIZUNG IM ALTBAU: WÄRMEPUMPE | EIGENSCHAFTEN |
---|---|
Anschaffungskosten | 6.000 bis 25.000 Euro |
Klimabilanz | 201 g CO₂ pro kWh; 20 mg Staub / kWh (bei Ökostrom weniger) |
Bedienkomfort | sehr hoch, ohne manuelles Zutun |
Voraussetzungen | niedrige Vorlauftemperaturen durch große Heizflächen (z. B. Fußbodenheizung) und Wärmedämmung |
Hinweis: Möchten Sie als neue Heizung im Altbau eine Wärmepumpe installieren, sollten Sie über die Kombination mit Photovoltaik nachdenken. Denn um die Temperatur der Umweltwärme anzuheben, wird Strom benötigt. Mit einer Photovoltaikanlage auf dem eigenen Dach kann dieser Anteil zum Großteil selbst gedeckt werden. Umfassende Informationen zu der Kombination haben wir unter "Wärmepumpe mit Photovoltaik" für Sie zusammengefasst.
Vorteile | Nachteile |
---|---|
nutzt frei verfügbare Umweltwärme | hohe (Erschließungs- und) Anschaffungskosten |
kann das haus im Sommer kühlen | hoher Dämmstandard und ggf. Flächenheizkörper erforderlich |
hohe Unabhängigkeit mit Photovoltaik | teilweise Genehmigung erforderlich |
kein Kamin notwendig | benötigt Strom |
Wer eine Heizung für den Altbau sucht, die regenerative Energien nutzt, findet in Holz- und Pelletkesseln interessante Alternativen zur Ölheizung oder Gasheizung. Denn moderne Holzvergaserkessel arbeiten besonders effizient. Sie verbrennen die eingelegten Scheite in zwei miteinander verbundenen Brennräumen und lassen kaum Rückstände übrig. Nachteilig ist jedoch, dass Hausbesitzer das Feuerholz tagtäglich von Hand einlegen müssen. Bei einem Pelletkessel ist das nicht nötig. Denn die moderne Holzheizung verbrennt die zu Stäbchen gepresste Holzreste vollautomatisch. Nachteilig ist hier jedoch der hohe Platzbedarf für die Technik und die Lagerung der Holzpellets.
HEIZUNG IM ALTBAU: HOLZ- UND PELLETKESSEL | EIGENSCHAFTEN |
---|---|
Anschaffungskosten | Holzvergaserkessel: 6.000 bis 12.000 Euro, Pelletkessel: 10.000 bis 16.000 Euro |
Klimabilanz | Scheitholz: 17 g CO₂/kWh; 144 mg Staub/kWh, Pellets: 23 g CO₂/kWh; 73 mg Staub/kWh |
Bedienkomfort | Scheitholz: niedrig/ aufwendig, Pelletkessel: hoch |
Voraussetzungen | Scheitholz: Zeit zum Befeuern, Pelletkessel: viel Platz für die Technik |
Hinweis: Holzheizungen nutzen einen regenerativen Brennstoff zur Energiegewinnung. Dabei wird nur so viel CO2 freigesetzt, wie der Baum während der Wachstumsphase aufgenommen hat. Besonders wenn dieser aus regionaler und nachhaltiger Forstwirtschaft stammt, ist das ein guter Ansatz. Wichtig zu wissen ist jedoch, dass bei der Verbrennung auch Feinstaub entsteht.
Vorteile | Nachteile |
---|---|
nachwachsender Rohstoff | hohe Anschaffungskosten |
CO₂-neutrale Verbrennung | manuelle Beschickung/ hoher Platzbedarf |
teilweise regional verfügbar | höhere Feinstaubemissionen |
Raum von altem Öltank nutzbar | schwankende Holzpreise |
Das eigene Haus mit Wärme versorgen und gleichzeitig eigenen Strom erzeugen? Das funktioniert mit einer Brennstoffzelle als Heizung auch in Altbauten. Dabei lassen die innovativen Systeme Wasserstoff und Sauerstoff unter kontrollierten Bedingungen miteinander reagieren. Während der Sauerstoff aus der Luft kommt, gewinnen Brennstoffzellen den benötigten Wasserstoff meist direkt aus Erdgas. Voraussetzung ist daher ein Gasanschluss. Alternativ dazu können Hausbesitzer Wasserstoff mit dem Strom einer Photovoltaikanlage und einem Elektrolyseur auch selbst herstellen und so für maximale Energieautarkie sorgen.
HEIZUNG IM ALTBAU: BRENNSTOFFZELLE | EIGENSCHAFTEN |
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Anschaffungskosten | 20.000 bis 30.000 Euro |
Klimabilanz | k. A. |
Bedienkomfort | sehr hoch, ohne manuelles Zutun |
Voraussetzungen | möglichst hoher und gleichmäßiger Wärmebedarf, Kombination mit Solarthermie nicht günstig |
Hinweis: Wenn Sie im Altbau die Heizung erneuern wollen und ein Gasanschluss vorhanden ist, ist die Brennstoffzelle eine mögliche Option. Im Gegensatz zu anderen Wärmeerzeugern ist hier allerdings die Kombination mit einer Solarthermieanlage nicht zu empfehlen. Grund dafür ist, dass Strom- und Wärmeproduktion aneinander gekoppelt sind. Deckt die Solarthermieanlage einen Teil des Wärmebedarfs, wirkt sich das negativ auf die Stromproduktion aus.
Vorteile | Nachteile |
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hohe energetische Unabhängigkeit | hohe Anschaffungskosten |
Einsparungen durch eigenen Strom | hohe Wartungskosten |
hoher Bedienkomfort | Gasanschluss wird benötigt |
Eine vergleichsweise günstige Möglichkeit für die neue Heizung im Altbau ist die Brennwerttechnik. Die Anlagen arbeiten mit Öl oder Gas und nutzen die Energie der eingesetzten Brennstoffe fast vollständig aus. Möglich ist das, indem sie Wärme aus den heißen Verbrennungsabgasen zurückgewinnen. Damit das funktioniert, darf der Heizungsrücklauf allerdings nicht zu warm sein. Eine Voraussetzung sind daher möglichst groß dimensionierte Heizflächen im Wohngebäude. Während die Ölheizung allmählich aus deutschen Heizungskellern verschwindet, lässt sich Gas heute sogar komplett regenerativ herstellen. Sogenanntes Biogas wird beispielsweise aus biologischen Abfällen erzeugt.
HEIZUNG IM ALTBAU: GAS- UND ÖLBRENNWERT | EIGENSCHAFTEN |
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Anschaffungskosten | 6.000 bis 10.000 Euro |
Klimabilanz | Erdgas: 247 g CO₂/kWh; 6 mg Staub/kWh, Heizöl: 318 g CO₂/kWh; 22 mg Staub/kWh |
Bedienkomfort | sehr hoch, ohne manuelles Zutun |
Voraussetzungen | Rücklauftemperaturen sollten Werte von 50 Grad Celsius nicht übersteigen; ab 2024 sind regenerative Energien Pflicht (Anteil voraussichtlich 65 %) |
Hinweis: Wer sich für Öl oder Gas entscheidet beziehungsweise dabei bleibt, sollte die CO2-Steuer berücksichtigen. Diese wird seit 2021 auf fossile Brennstoffe erhoben und wirkt sich auch auf die Heizkosten aus.
Vorteile | Nachteile |
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niedrige Anschaffungskosten | vergleichsweise hoher CO₂-Ausstoß |
nahezu überall einsetzbar | Schornsteinsanierung meist nötig |
Gas regenerativ herstellbar | schwankende Brennstoffpreise |
Die beste Heizung für Altbauten gibt es nicht. Denn wie bereits erwähnt, spielen zahlreiche Faktoren eine Rolle. Möchten Sie nicht komplett auf erneuerbare Energieträger setzen oder schrittweise umsteigen, ist die Hybridheizung eine gute Lösung. Durch die Kombination verschiedener Wärmeerzeuger können Sie von deren Vorteilen profitieren und gegebenenfalls Nachteile ausgleichen. Das bekannteste Beispiel: Die Verbindung von Gasheizung und Solarthermie. Während die Solaranlage kostenfreie Umweltwärme nutzt, um das Trink- oder das Heizungswasser zu erwärmen, liefert die Gasheizung auch dann genügend Wärme, wenn die Sonne einmal nicht scheint. Geht es um eine neue Heizung im Altbau, lohnt sich darüber hinaus auch die Kombination aus Gas- oder Ölheizung und Wärmepumpe. Eine intelligente Regelung überwacht dabei die Heizkosten und wählt automatisch immer die Wärmequelle, die am günstigsten arbeitet.
Eine Heizungssanierung geht oft mit hohen Investitionskosten einher. Da mit dem Energieverbrauch aber auch die CO₂-Emissionen sinken, bietet der Staat attraktive Fördermöglichkeiten. So gibt es über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) attraktive Zuschüsse für die neue Technik. Welche Anlagen gefördert werden, wie hoch die Konditionen ausfallen und wie Sie sich die Mittel sichern, erklären wir im Beitrag zur Förderung der Heizung. Hier erfahren Sie auch, welche Alternativen der Staat bereitstellt, wenn Sie den Antragszeitpunkt der Förderung bereits verpasst haben.
Tipp: Auch die bereits erwähnte Energieberatung ist förderfähig. Welche Kosten der Staat übernimmt und welche Rolle der Energieberater bei einer Sanierung der Heizung im Altbau spielt, erfahren Sie im Beitrag "Wie Sie den passenden Energieberater finden".
Soll die neue Heizungsanlage effizient, komfortabel und wirtschaftlich arbeiten, müssen Hausbesitzer einige Punkte beachten. Welche das sind, erklären wir am typischen Ablauf einer Heizungssanierung im Altbau.
Bevor Hausbesitzer im Altbau die Heizung sanieren, sollten sie einen erfahrenden Heizungsmonteur zurate ziehen. Der Experte kann die örtlichen Voraussetzungen prüfen und bei der Auswahl der passenden Technik helfen. Außerdem ermitteln Fachhandwerker mit einer Heizlastberechnung, wie viel die neue Heizungsanlage eigentlich leisten muss. Sie planen alle Komponenten und erstellen ein zuverlässiges Angebot.
Für die umweltfreundliche Sanierung von Heizsystemen in Altbauten gibt es verschiedene Fördermöglichkeiten. Die entsprechenden Fördermittel müssen Hausbesitzer grundsätzlich beantragen, bevor sie mit einer Maßnahme beginnen.
Hat der Fördergeber sein Okay gegeben, können Handwerker die Heizung austauschen. Dazu nehmen sie die alte Anlage außer Betrieb. Sie bauen die Technik ab und entsorgen sie fachgerecht. Ist das erledigt, kommt die neue Heizungsanlage ins Haus. Bei Bedarf können die Monteure dabei auch die Verrohrung erneuern, einzelne Heizkörper austauschen oder gleich eine Fußbodenheizung installieren. Entscheiden sich Sanierer bei der neuen Heizung im Altbau für einen Brennstoffwechsel, müssen sie sich zusammen mit den Fachhandwerksbetrieben um einen entsprechenden Gasanschluss oder ein Lager für Holz oder Pellets kümmern.
Um die Einsparpotenziale auszureizen, sollten Heizungsbauer die alte Wärmeverteilung optimieren. Dabei können sie einen hydraulischen Abgleich durchführen und auch die alte Heizungspumpe austauschen. Auf diese Weise sorgen sie für eine ideale Wärmeverteilung und eine besonders hohe Effizienz der Heizungsanlage. Wer Fördermittel für die neue Heizung im Altbau beantragt hat, muss diese Maßnahmen ohnehin verpflichtend durchführen lassen.
Sind alle Arbeiten abgeschlossen, übergeben Heizungsbauer die Anlage an ihre Kunden. Hausbesitzer bekommen dabei eine ausführliche Einführung in die neue Technik, um einfache Einstellungen später auch selbst anpassen zu können. Wer Fördermittel für die neue Heizung im Altbau beantragt hat, muss sich nun noch einmal beim Fördergeber melden, um den Verwendungsnachweis samt Rechnungen sowie die Fachunternehmererklärung einzureichen. Sind alle Voraussetzungen erfüllt, bekommen Hausbesitzer die Förderung ausgezahlt.
Durch eine Heizungssanierung können Eigentümer Energieverbrauch sowie CO₂-Emissionen reduzieren und gleichzeitig den Wohnkomfort erhöhen. Welche Heizung für den Altbau am besten geeignet ist, hängt von den individuellen Gegebenheiten ab. Deshalb sollten Hausbesitzer einen Fachhandwerker zurate ziehen. Dieser informiert auch über Fördermöglichkeiten.
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