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Das durchschnittliche Alter einer deutschen Heizung liegt bei etwa 14 Jahren – viele Geräte entsprechen heute nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik. Sie nutzen die eingesetzten Brennstoffe nicht optimal aus, verlieren selbst viel Wärme und werden mit zunehmendem Alter immer unsicherer. Eine Heizungsmodernisierung – die Sanierungsmaßnahme, die oft die höchsten Einspareffekte bringt – schafft hier Abhilfe. Wann sich eine Heizungsmodernisierung lohnt, welche Fördermittel der Staat bereithält und welche Technologien für eine Heizungsmodernisierung infrage kommen, erklären wir in den folgenden Abschnitten.
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Gründe für eine Heizungsmodernisierung gibt es viele und doch ist es nicht selten die Not, die Hausbesitzer zum Handeln zwingt. Denn wenn die alte Heizung nicht mehr anspringt, ist vor allem im Winter Eile geboten – viel Zeit für eine ausgereifte Überlegung bleibt da nicht. Aber gerade diese ist wichtig, um optimale Ergebnisse aus einer Heizungsmodernisierung zu holen:
Mit der Investition in die richtige Technik – eine Heizung, die zu Haus und Nutzer passt – können Sanierer viel Geld sparen. Denn neue Heizungen arbeiten in der Regel effizienter als alte. Sie können die eingesetzten Brennstoffe besser ausnutzen und so den Verbrauch senken.
Ein weiterer Grund für eine Heizungsmodernisierung ist der Faktor Sicherheit. Denn während die Störanfälligkeit bei einer Heizung genau wie bei einem alten Auto immer weiter zunimmt, ist ein Totalausfall bei neuer Technik weniger wahrscheinlich.
Neben finanziellen Vorteilen und neuem Vertrauen in die eigene Anlage hilft eine Heizungsmodernisierung langfristig auch, die Auswirkungen auf das Klima zu reduzieren. Dafür sorgen ein geringerer Brennstoffverbrauch, ein niedrigerer CO2-Ausstoß und die Möglichkeit, das Haus auch mit erneuerbaren Energien zu beheizen.
Die Heizung zu modernisieren kann auch den Wohn- und Bedienkomfort erhöhen. Möglich ist das durch die nachträgliche Digitalisierung von Heizsystemen. Eine sogenannte digitale Heizung lässt sich zum Beispiel per App steuern. Durch die digitale Heizungssteuerung können Bewohner zu jeder Tageszeit und von jedem Ort aus die Wunschtemperatur in Räumen separat regulieren. Das bedeutet mehr Komfort als bei einer mechanischen Heizungssteuerung.
Ist die alte Heizung noch funktionstüchtig, empfiehlt es sich, frühzeitig mit der Planung der Heizungsmodernisierung zu beginnen. Ideal sind Frühjahr und Sommer. Denn in dieser Zeit wird Wärme im Haus allein für die Warmwasserbereitung benötigt. Während das Wasser in der Montagezeit auch auf andere Art erhitzt werden kann, bleiben unangenehme Folgen des Heizungsaustauschs aus. Für die frühzeitige Planung spricht auch, dass die Modernisierung der Heizung ein wenig Zeit in Anspruch nehmen kann. So kann bereits die Entscheidung für ein bestimmtes System länger als gedacht dauern. Ebenso kann es zu Problemen beim Einbau kommen oder Lieferschwierigkeiten geben. Das sind nur ein paar Hindernisse, welche die Heizungsmodernisierung hinauszögern können. In den eher warmen Monaten ist ein eventueller mehrtägiger Heizungsausfall auszuhalten.
Tipp: Eine jährliche Heizungswartung kann sich auszahlen – nicht nur, weil der Wärmeerzeuger regelmäßig geprüft und mögliche Schwachstellen zeitnah aufgedeckt werden. In einigen Fällen ist ein Wartungsvertrag sogar Voraussetzung für die gesetzliche Gewährleistung des Herstellers.
Blickt man auf das Alter der Heizung, kann der richtige Zeitpunkt für eine Modernisierung sehr unterschiedlich sein. Während regelmäßig gewartete Anlagen lange sicher laufen, können schlecht gewartete eher anfällig für Störungen oder Ausfälle werden. Oft lohnt es sich, über eine Modernisierung nachzudenken, wenn die eigene Heizung zwischen 15 und 20 Jahren alt ist. Die Beratung durch einen unabhängigen Sachverständigen zeigt dabei, welche Mängel bestehen, wie viel eine neue Heizung kosten und was diese sparen kann.
Ist die Heizung älter als 30 Jahre, schreibt sogar der Gesetzgeber den Austausch vor. Denn nach dem Gebäudeenergiegesetz (GEG), das zum 01.11.2020 in Kraft getreten ist, dürfen Heizungen in diesem Alter nicht mehr betrieben werden. Ausgenommen sind Niedertemperaturkessel und Brennwertkessel – also Heizgeräte, die für den Betrieb mit niedrigen Vorlauftemperaturen optimiert wurden. Letztere nutzen auch die Kondensationswärme der Abgase und sind dadurch besonders effizient. Mehr Informationen zum besten Zeitpunkt der Heizungsmodernisierung finden Sie in unserem Artikel: Wann die Heizung erneuern?
Eine Heizungsmodernisierung kann sich lohnen und die Heizkosten sogar um mehr als 20 Prozent senken. Damit das funktioniert, muss die Heizung aber nicht nur zum Nutzer, sondern auch zum Haus passen. In unserem Ratgeber helfen wir Ihnen bei der Frage: Welche Heizung ist die richtige?
Eine Wärmepumpe ist ein umweltfreundliches Heizsystem, das kostenfreie verfügbare Energie aus Luft, Erde oder Wasser zum Heizen nutzbar macht. Da diese Umweltenergie aber nur mit niedrigen Temperaturen gewonnen werden kann, muss ihr Niveau in einem meist elektrisch unterstützten Prozess angehoben werden. Wird die Wärmepumpe in einem effizienten Haus installiert, das mit hohem Wärmeschutz und Flächenheizungen mit niedrigen Systemtemperaturen auskommt, verursacht sie nur geringe Heizkosten. Ein positiver Nebeneffekt: Viele Menschen empfinden die großflächig über Fußboden-, Wand- oder Deckenheizung an den Raum abgegebene Wärme als besonders angenehm. Wird das Heizgerät aber in einem schlecht isolierten Altbau mit kleinen Heizkörpern installiert, können die Heizkosten sehr hoch ausfallen. Grund dafür sind die Systemtemperaturen, die meist weit über denen der Umweltenergiequelle liegen.
Hinweis: Die Systemtemperatur ist eine wichtige Auslegungsgröße bei der Berechnung von Heizflächen. Sie gibt die Temperaturdifferenz zwischen Vorlauftemperatur und Rücklauftemperatur an.
Nicht selten sind auch Hybridheizungen eine gute Lösung. Dabei handelt es sich nicht um eine eigenständige Heiztechnik, sondern eine Kombination verschiedener Energiequellen. Eine andere Möglichkeit ist es, den bewährten Brennstoff wie Erdgas oder Heizöl beizubehalten, aber hierbei auf die moderne Brennwerttechnik zu setzen. Diese hat unter günstigen Umständen einen Wirkungsgrad (Verhältnis von eingesetzter Energie und erzieltem Nutzen) von mehr als 95 Prozent. Setzen Sie dabei auf Bioflüssiggas oder Biomethan (Bio-Erdgas), erfüllen Sie mit der neuen Gasheizung sogar die Anforderungen des Heizungsgesetzes. Andere Alternativen, wenn Sie die Heizung im Sommer modernisieren möchten, sind:
Ausführliche Informationen, inklusive der Vor- und Nachteile der Heizsysteme, finden Sie in unserem Heizungsvergleich sowie in den verschiedenen Kategorien.
Die Modernisierung der Heizungsanlage ist eine langfristige und teils kostenintensive Investition. Sie lässt sich aber auch schrittweise umsetzen. So lassen sich kleinere Maßnahmen wie hydraulischer Abgleich, Pumpentausch oder die Anpassung der Heizungsregelung an das Haus einfach durchführen. Auch der Umstieg auf digitale Heizungsthermostate ist leicht und rentiert sich innerhalb kürzester Zeit.
Sicherheit in der Frage, ob sich ein neues Heizsystem lohnt, schafft ein unabhängiger Energieberater. Denn dieser analysiert das bestehende Gebäude und ermittelt anhand von Kenngrößen den individuellen Heizbedarf. Der Wert gibt Auskunft darüber, wie viel Energie in Form von Wärme aufgebracht werden muss, um die Räume auf eine angenehme Temperatur zu erwärmen. Er wird häufig im Zeitraum eines Jahres und in Kilowatt pro Quadratmeter angegeben. Auf Basis der ermittelten Daten kann der Energieberater passende Heizsysteme empfehlen.
Das Besondere daran ist, dass das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) die Beratung durch einen Experten für Energieeffizienz finanziell unterstützt. Für Ein- und Zweifamilienhäuser gibt es dabei einen Zuschuss von 50 Prozent oder maximal 650 Euro. Für Wohngebäude mit drei oder mehr Einheiten liegt die Obergrenze der Förderung einer BAFA-Energieberatung bei 850 Euro.
Ein Grund, der Hausbesitzer bei einer Heizungsmodernisierung zögern lässt, ist oft die Investition, die damit auf sie zukommt. Auch der Austausch einer Gasheizung durch ein neues Brennwertgerät kostet, je nach Art des neuen Heizsystems, Region, Hersteller und Dienstleister mehr als 5.000 Euro. Abhilfe schafft hier eine Finanzierung. Denn diese teilt die einmalige Ausgabe auf kleine Raten auf, die in variabler Höhe über mehrere Jahre gezahlt werden können. Welche Vorteile eine Finanzierung hat, was sie kostet und wie Hausbesitzer an eine Finanzierung der Heizungsmodernisierung kommen, erfahren Interessierte in der Rubrik Finanzierung.
Hinweis: Wer ein Haus vermietet, kann Kosten der Heizungsmodernisierung umlegen. Wie das funktioniert und worauf zu achten ist, erklärt unser Beitrag zur Modernisierungsumlage.
Wer die Investitionskosten für eine Heizungsmodernisierung umgehen möchte, kann eine Heizung auch mieten. Wie das funktioniert, lesen Sie in unserem Beitrag Heizung mieten – worauf Sie achten sollten.
Da eine Modernisierung der Heizung langfristig nicht nur das Portemonnaie vieler Hausbesitzer, sondern auch die Umwelt entlastet, vergibt der Staat attraktive Fördermittel. Über das BAFA und die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) beteiligt er sich an den Kosten für zahlreiche Technologien und Maßnahmen, unter anderem auch für Optimierungsmaßnahmen an bestehenden Heizsystemen sowie für eine Komplettsanierung zum Effizienzhaus. Detaillierte Informationen finden Sie in den folgenden Beiträgen:
Weitere Details und Informationen rund um die Heizungsmodernisierung finden Sie in den folgenden PDFs, die Sie kostenlos herunterladen können:
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