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In der Regel kommt eine Klimaanlage zum Einsatz, wenn es draußen heiß ist. Dabei kann man mit einer Klimaanlage sowohl heizen als auch kühlen – jedenfalls mit einigen Modellen. Sinnvoll ist das aber nicht immer. Wir zeigen unter anderem, welche Vor- und Nachteile das Heizen mit Klimaanlage hat, wann es sich lohnt und mit welchen Kosten Sie rechnen müssen.
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Möchten Sie die Klimaanlage auch über den Sommer hinaus nutzen und damit heizen, ist ein reversibler Kältemittelkreislauf die Grundvoraussetzung. Entsprechende Geräte entziehen der Außenluft Wärme und geben diese an die Räume ab. Im Kühlbetrieb ist es andersrum. In der Regel werden sogenannte Split-Klimaanlagen zum Heizen genutzt. Diese sind fest installiert und bestehen aus einer Außen- sowie mindestens einer Inneneinheit – eine Einheit für jeden Raum, der gekühlt beziehungsweise beheizt werden soll. Dabei werden Geräte mit Anschlüssen für mehrere Inneneinheiten als Multi-Split-Klimaanlagen bezeichnet.
Ob der Kältemittelkreislauf umkehrbar ist und sich die Klimaanlage zum Heizen eignet, ist in den jeweiligen Produktunterlagen vermerkt. Aber wie funktioniert dieser Kreislauf eigentlich? Das Prinzip lässt sich vereinfacht in fünf Schritten erklären:
Oft werden Wärmepumpe und Klimaanlage miteinander verglichen. Grund dafür ist, dass beide Geräte auf die gleiche Weise funktionieren. So ist zum Beispiel auch das Kühlen mit einer Wärmepumpe möglich. Es gibt aber entscheidende Unterschiede zwischen den beiden Geräten. Die Wärmepumpe kann neben dem Heizen und Kühlen auch die Warmwasserbereitung übernehmen. Das ist mit einer Klimaanlage nur in einigen Fällen möglich. Je nach Ausstattung temperieren diese aber nicht nur die Raumluft, sondern optimieren auch Luftfeuchtigkeit und -qualität. Stehen beide Varianten zur Debatte, sind zudem die Anschaffungs- und Installationskosten zu beachten. Diese sind insbesondere bei Erd- und Grundwasserwärmepumpen deutlich höher als bei Klimaanlagen.
Ob das Heizen mit Klimaanlage sinnvoll ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Ausschlaggebend sind unter anderem:
Sind die Temperaturen draußen mild, heizen Klimaanlagen mit hohem Wirkungsgrad und erwärmen die Räume sehr schnell. Ergänzen sie im Herbst und Frühjahr die Zentralheizung, lässt sich die Heizperiode so um einige Wochen verkürzen. Das lohnt sich vor allem bei Öl- und Gasheizungen. Denn durch das vorübergehende Heizen mit Klimaanlage werden weniger fossile Brennstoffe verbraucht – das bedeutet geringere Brennstoffkosten und CO2-Emission. An ihre Grenzen stoßen Klimaanlagen jedoch bei tiefen Minusgraden. Ist es draußen sehr kalt, benötigen sie nicht nur viel Energie, sondern müssen auch relativ heiße Luft abgeben, um Räume zu erwärmen. Das mindert den Heizkomfort deutlich. Die Wärmeübertragung klassischer Heizkörper wird in der Regel als angenehmer empfunden.
Tipp: Split-Geräte sind darauf ausgelegt, einen Raum zu beheizen beziehungsweise zu kühlen. Die Türen zu öffnen, um mehrere Räume gleichzeitig zu temperieren, ist daher nicht zu empfehlen.
Soll die Klimaanlage auch als Heizung dienen, ist eine gute Wärmedämmung von Vorteil. Denn diese verhindert, dass viel Energie über die Außenhülle verloren geht – und das Gerät mehr heizen muss. Während eine gute Dämmung bei Neubauten verpflichtend ist, gibt es im Gebäudebestand oft Nachholbedarf. Eine energetische Sanierung hilft, die Voraussetzungen zu verbessern.
Wie Wärmepumpen sind Klimaanlagen strombetrieben. Wird der Strom selbst produziert, muss weniger aus dem öffentlichen Netz bezogen werden. Durch die Kombination mit Photovoltaik (PV) und einem Stromspeicher lässt sich mehr Unabhängigkeit von Energielieferanten und schwankenden Strompreisen erreichen.
Wie bereits erwähnt, eignen sich Klimaanlagen unter anderem als Zusatzheizung. Aufgrund der vergleichsweise geringen Anschaffungskosten können sie aber auch eine sinnvolle Lösung sein, wenn die zu beheizenden Räume nur vorübergehend genutzt werden. Das können Hobby- und Partyräume oder Ferienwohnungen sein. Auch für die Erweiterung eines bestehenden Heizsystems kommen Klimageräte infrage – beispielsweise bei einem Dachausbau.
Um zu gewährleisten, dass das Heizen mit Klimaanlage wirtschaftlich und hygienisch ist, sollte diese regelmäßig geprüft und gereinigt werden.
Wer mit einer Split-Klimaanlage heizen möchte, muss diese von einem Fachbetrieb installieren lassen. Denn aufgrund des Kältemittelkreislaufs wird für Installation, Wartung, Reparatur und Stilllegung ein Zertifikat nach Durchführungsverordnung (EU) Nr. 2015/2067 benötigt. Im Idealfall sind Experten für Klimatechnik bereits an der Planung der Anlage beteiligt. Sie bestimmen im Vorfeld, wie hoch die Heiz- und Kälteleistung der Klimaanlage sein muss. Zudem passen Sie die Einbausituation an individuelle Bedürfnisse an.
Ein wichtiger Aspekt beim Heizen mit der Klimaanlage sind die Stromkosten. In Abhängigkeit von den bereits genannten Faktoren können diese sehr unterschiedlich ausfallen. Anhand des SCOP (Saisonale Leistungszahl) können Sie die möglichen Stromkosten jedoch besser abschätzen. Der SCOP findet sich in den Herstellerunterlagen und gibt an, wie viel Wärme eine Klimaanlage im Jahresdurchschnitt aus einer Kilowattstunde Strom gewinnen kann. Liegt der Wert beispielsweise bei vier, benötigt die Anlage eine Kilowattstunde elektrische Energie, um vier Kilowattstunden Wärme bereitzustellen.
Möchten Sie mit der Klimaanlage heizen und Ihren Stromverbrauch berechnen, überschlagen Sie zunächst den Wärmebedarf. Das funktioniert ganz einfach mit den folgenden Richtwerten:
Leben Sie in einem Altbau mit moderater Wärmedämmung, haben Sie also einen Wärmebedarf von rund 100 Kilowattstunden pro Quadratmeter. Bei einer Fläche von 140 Quadratmetern ergibt das einen Wärmebedarf von 14.000 Kilowattstunden im Jahr. Dividieren Sie diesen Wert durch den SCOP der Klimaanlage zum Heizen, erhalten Sie den Stromverbrauch. Er liegt im Beispiel bei 3.500 Kilowattstunden, wenn Sie ganzjährig heizen. Bei einem Strompreis von rund 34 Cent pro Kilowattstunde ergibt das Heizkosten von 1.190 Euro im Jahr. Sinkt der Wärmebedarf durch eine bessere Dämmung oder eine geringere Heizzeit, fallen auch die Heizkosten geringer aus.
Der sogenannte Seasonal Coefficient of Performance (SCOP) ist ein Maß für die Energieeffizienz im Ganzjahresbetrieb. Dabei werden auch Faktoren wie der Teillastbetrieb von Klimaanlagen beim Heizen mit Invertertechnologie berücksichtigt. Letztere können die Leistung dem Bedarf anpassen. Ein SCOP-Wert von 4,0 bedeutet, dass sich mit einem Kilowatt Strom 4,0 Kilowatt Wärme erzeugen lassen.
Die Technologie ermöglicht beim Heizen mit Klimaanlage die automatische Regulierung des Verdichters. Indem dessen Drehzahl erhöht oder gesenkt wird, lässt sich die Temperatur individuell anpassen. Dadurch wird nur so viel Wärme wie notwendig produziert, was beim Energiesparen hilft. Bei Geräten ohne Invertertechnologie wird der Verdichter zur Temperaturregelung immer wieder an- und ausgeschaltet.
Sowohl beim Heizen als auch beim Kühlen mit Klimaanlage entstehen Betriebsgeräusche. Um diese zu reduzieren, haben viele Hersteller spezielle Schalldämm-Konzepte entwickelt. Angaben zu der Betriebslautstärke der Außen- und Inneneinheit finden sich in der Regel in den Geräteunterlagen. Wird der Schalldruckpegel mit 45 Dezibel (dB) angegeben, ist die Klimaanlage etwa so laut wie ein laufender Kühlschrank.
Beim Heizen mit Klimaanlage entsteht ein konstanter Luftstrom. Moderne Geräte sind jedoch zum Teil mit Sensoren ausgestattet, die Personen im Raum erkennen und den Luftstrom entsprechend umlenken.
Die Förderung einer Klimaanlage ist über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) als Einzelmaßnahme möglich. Voraussetzung ist jedoch, dass die Anlage hohe technische Voraussetzungen erfüllt und in der BAFA-Liste förderbarer Wärmepumpen aufgeführt ist. Weitere Informationen zum Thema geben wir im Beitrag zur Förderung der Wärmepumpe.
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Schnelle Erwärmung des jeweiligen Raums | Mauerdurchbruch bei Split-Geräten notwendig |
Unterstützung der Zentralheizung in Übergangszeit | Pro Raum eine Inneneinheit |
Vergleichsweise geringe Investitionskosten | Hohe Stromkosten bei geringer Effizienz |
Höhere Unabhängigkeit von fossilen Energien | Warmwasserbereitung oft nicht möglich |
Optimierung der Luftfeuchtigkeit und -qualität | Staub durch Luftverwirbelung |
Kühlung der Räume ebenfalls möglich | Lauter als klassische Wasserheizungen |
Höherer Eigenverbrauch in Kombination mit PV | |
Keine Heizkörper bei Einsatz als Hauptheizung |
Tipp: Bei einem plötzlichen Temperatursturz gewährleistet eine Klimaanlage, dass das Heizen im Sommer möglich ist. So gewährleisten Vermieter, dass vorgeschriebene Raumtemperaturen auch außerhalb der Heizperiode erreicht werden.
Möchten Sie mit einer Klimaanlage sowohl heizen als auch kühlen, sollten Sie sich an einen Fachbetrieb wenden. Dieser bestimmt die richtige Heiz- sowie Kälteleistung und gewährleistet den korrekten Einbau. Bei Split-Klimaanlagen ist die professionelle Installation sogar gesetzlich vorgeschrieben.
Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie mich per E-Mail unter sabrina.hansen@heizung.de
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