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Passende Klimaanlage finden: Arten, Funktionsweise & Kosten

  • von Alexander Rosenkranz
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Klimaanlagen sorgen für wohltemperierte Räume und einen hohen Komfort. Abhängig vom Einsatzfall kommen jedoch verschiedene Arten von Klimaanlagen infrage.  Was diese unterscheidet, wie sie funktionieren und wie Sie die möglichen Betriebskosten im Vorfeld kalkulieren – das und mehr erfahren Sie im Folgenden.

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Funktion der Klimaanlage einfach erklärt

Geht es bei einer Klimaanlage um die Funktion, bietet sich der Vergleich mit einem Kühlschrank an. Denn beide basieren auf dem gleichen Grundprinzip. Sie nehmen Wärme aus einem Raum auf, bringen diese auf ein höheres Temperaturniveau, um sie dann nach außen abgeben zu können. Erklären lässt sich das in vier Schritten:

  1. Raumluft gibt Wärme ab: Ein Ventilator saugt Raumluft an, um diese über einen Wärmetauscher  zu führen. Sie strömt am kühlen Kältemittel vorbei, welches Wärmeenergie aufnimmt und sich dabei erhitzt. Die Luft kühlt sich unterdessen ab, verliert Feuchtigkeit und strömt in den Raum zurück.
  2. Klimagerät hebt Temperatur: Das Kältemittel verdampft durch die zugeführte Energie. Es strömt zu einem Verdichter, der Druck und Temperatur des Mediums erhöht. Das ist nötig, um Energie auf ein anderes System übertragen zu können.
  3. Kältemittel gibt Wärme ab: Das Kältemittel strömt nun zu einem zweiten Wärmetauscher, der von Außenluft umspült wird. Nehmen die Luftmassen Wärmeenergie auf, kühlt sich das Kältemittel ab und beginnt sich allmählich zu verflüssigen.
  4. Regeneration und Neustart: Ein spezielles Ventil senkt den Druck des Kältemittels auf den Ausgangszustand ab. Das führt zur vollständigen Verflüssigung und dazu, dass die Temperatur sinkt. Infolgedessen beginnt der Kreislauf bei Schritt eins erneut.

Einen Blick in das Innere des Geräts können Sie in der folgenden Grafik werfen. Es zeigt die Funktionsweise und den Aufbau der Klimaanlage ganz anschaulich.  

© heizung.de

Tipp: Möchten Sie mit der Klimaanlage heizen, sollten Sie auf einen reversiblen Kältemittelkreislauf achten.

Was ist der Unterschied zwischen Klimaanlage, Klimagerät und Luftkühler      

Klimageräte und Klimaanlagen basieren auf dem gleichen Prinzip und erledigen mehrere Luftbehandlungsfunktionen: Sie kühlen, erwärmen und entfeuchten die Luft je nach Bedarf.

  • Klimaanlagen sind dabei meist fest installierte Systeme, die auch mit einer Lüftung kombiniert sein können.
  • Klimageräte lassen sich hingegen meist mobil aufstellen.
  • Bei Luftkühlern handelt es sich um Ventilatoren, die Luftmassen über eine Wasserschicht führen. Das Wasser verdunstet und senkt dabei die Lufttemperatur ab. Durch die geringere Leistung und die Tatsache, dass die Luftfeuchtigkeit stark ansteigen kann, eignen sich die Geräte nur in gut belüfteten Bereichen.
© adrian_ilie825 / Fotolia

Arten von Klimaanlagen im Vergleich

Welche Klimaanlage passt zu Ihren Bedürfnissen? Zentral oder dezentral – Mono- oder Splitgerät? Geht es um die Bauweise, haben Sie eine große Auswahl. Die folgende Übersicht zeigt Eigenschaften und Einsatzgebiete verschiedener Klimaanlagen sowie wichtige Vor- und Nachteile.  

Monoblockgeräte eignen sich für die mobile Raumkühlung

Bei Monoblockgeräten befinden sich alle Komponenten in einer Einheit. Dabei handelt es sich in der Regel um ein mobiles Klimagerät, das sich frei im Raum aufstellen lässt. Wärme führt es über einen Abluftschlauch nach außen ab. Ein Nachteil ist, dass durch die dafür notwendige Fensteröffnung beständig neue warme Luft in den Raum gelangt, die dann wiederum gekühlt werden muss. Erhältlich sind auch mobile Klimageräte ohne Abluftschlauch. Diese erzeugen auf der Vorderseite einen kühlenden Luftstrom, während sie den Raum auf der Rückseite aufheizen. Da der elektrische Anschluss üblicherweise über eine Schuko-Steckdose erfolgt, können Sie die Klimageräte ohne Fachhandwerker montieren. Nachteilig ist die eher begrenzte Leistung. Außerdem   hat die Klimaanlage eine Lautstärke, die im Alltag sowie in der Nacht als störend empfunden werden kann.  

Tipp: Berücksichtigen Sie die Betriebsgeräusche der Klimaanlagen. 60 bis 65 Dezibel, die bei Monoblockgeräten direkt im Aufstellraum entstehen, sind schwer zu überhören. Das gilt vor allem dann, wenn die Schlafräume gekühlt werden sollen.

EIGENSCHAFTEN DER MONOBLOCKGERÄTE  BESCHREIBUNG
Vorteile
  • unkomplizierte Inbetriebnahme (Stecker einstecken, Abluftschlauch nach außen führen, einschalten)
  • geringe Anschaffungskosten
  • mobiler Einsatz ist möglich
Nachteile
  • Klimaanlagen-Lautstände kann den Komfort beeinträchtigen
  • geringere Effizienz (Warmluft strömt bei Geräten mit Abluftschlauch durch geöffnete Fenster und erhöht die Kühllast im Raum)  
  • höhere Stromkosten durch geringere Effizienz
Einsatz
  • gelegentliche Nutzung an sehr heißen Tagen  
  • geringe Kühllast und kleine bis mittlere Raumgrößen  
  • Mietobjekte, in denen Alternativen nicht infrage kommen
Kostenab ca. 250 Euro (inklusive Fensterdichtung für Abluftschlauch)

Splitgeräte eignen sich für die dauerhafte Raumkühlung

Bei einer solchen Klimaanlage sind die Bestandteile auf eine Innen- und eine Außeneinheit aufgeteilt. Innen sitzt nur ein Ventilator, der Luft über den Wärmetauscher leitet. Der Geräuschpegel der Klimaanlage liegt bei 20 bis 30 Dezibel und ist mit leichtem Wind vergleichbar.  

In der Außeneinheit, die sich beispielsweise auf dem Dach, an der Fassade oder auf dem Boden vor dem Haus befindet, ist unter anderem der Kompressor verbaut. Dieser erzeugt einen Geräuschpegel von 50 bis 60 Dezibel, der in etwa dem Pegel einer Nähmaschine oder eines Kühlschranks entspricht. Zu beachten ist das bei der Positionierung. Denn die vom Klimaanlagen-Außengerät erzeugte Lautstärke darf Sie oder Ihre Nachbarn nicht stören.

Hinweis: Splitgeräte sind als Mono- und Multi-Splitanlagen erhältlich. Erstere bestehen aus einer Innen- und einer Außeneinheit. Multi-Splitanlagen verbinden hingegen bis zu fünf Inneneinheiten mit einem Außengeräte, um mehrere Räume zentral zu kühlen.

Verbunden sind die Einheiten der Split-Klimaanlage über schlanke Kältemittelleitungen. Wichtig: Für die Installation ist ein Mauerdurchbruch Voraussetzung. Wohnen Sie zur Miete, ist für den baulichen Eingriff in die Gebäudesubstanz das Einverständnis des Vermieters notwendig.  

EIGENSCHAFTEN DER SPLITGERÄTE  BESCHREIBUNG
Vorteile
  • Klimaanlage hat geringe Lautstärke im Wohn-/Aufenthaltsbereich  
  • höhere Effizienz (Fenster und Türen bleiben geschlossen)  
  • zentrale Klimatisierung mehrere Räume möglich
Nachteile
  • höhere Anschaffungskosten für die Klimageräte  
  • Montage nur vom Fachhandwerker (Empfehlung)  
  • Anlagen lassen sich nicht in andere Räume stellen
Einsatz
  • regelmäßige Klimatisierung in Wohn- und Büroräumen  
  • für geringe und hohe Kühllasten geeignet  
  • Eigenheime und Eigentumswohnungen (Mietwohnungen nach Absprache mit dem Vermieter, da bauliche Maßnahmen erforderlich sind)
Kostenab ca. 650 Euro für Mono-Splitgeräte
ab ca. 1.500 Euro für Multi-Splitgeräte
(es können Montagekosten von 500 bis 2.500 Euro entstehen)

Zentrale Klimaanlage als Lösung für den Neubau

Bei einer zentralen Klimaanlage erfolgt die Konditionierung der Luft (Luft in einem bestimmten Zustand bringen oder halten) in einem einzigen Zuluft-Abluft-Gerät, das sich auch in den Kellerräumen des Hauses befinden kann. Die Klimaanlage funktioniert wie oben beschrieben: Das Gerät arbeitet mit Kältemittel, das beim Verdampfen Wärme der Luft aufnimmt, um diese zu kühlen. Es folgen Verdichter, Verflüssiger sowie Expansionsventil und der Vorgang beginnt von vorn.

Das Lüftungsgerät kann oft auch heizen, be- oder entfeuchten, bevor es die konditionierte Luft über Kanäle in die einzelnen Räume leitet. Eine zentrale Klimaanlage ist durch die geringe Lautstärke im Aufenthaltsraum kaum zu hören. Zudem gilt sie als energieeffiziente und bewährte Lösung. Der nachträgliche Einbau in ein bestehendes Gebäude ist jedoch meist zu aufwendig.

Auch Wärmepumpen können kühlen

Wärmepumpen sorgen nicht nur für Wärme – im Sommer können sie auch zum Kühlen genutzt werden. Das gilt sowohl für Luft-Wasser-Wärmepumpen als auch für Wasser-Wasser- und Erdwärmepumpen. Dabei kommen Fußbodenheizungen oder Gebläsekonvektoren als Kühlelement zum Einsatz. Im Vergleich zu einer Klimaanalge ist die Lautstärke im Haus dabei so gering, dass sie die Anlage kaum mitbekommen. Das gilt zumindest dann, wenn Sie über eine Decken-, Wand- oder Fußbodenheizung kühlen.   Weitere Informationen finden Sie in unserem Beitrag: Kühlung mit der Wärmepumpe.

Welche Klimaanlage eignet sich am besten?  

Ventilator, mobiles Klimagerät oder Split-Klimaanlage? Wir haben wichtige Punkte zu verschiedenen Typen von Klimaanlagen kurz zusammengefasst:

  • Ventilatoren und einfache Luftkühler (Verdunstungskühler oder adiabatische Kühler) erreichen die geringste Abkühlung. Ventilatoren heizen Räume durch die Abwärme der Motoren sogar etwas auf. Außerdem steigt die Feuchtigkeit im Betrieb teils empfindlich an.
  • Monoblock- und Splitanlagen haben eine deutlich höhere Kühlleistung und arbeiten sehr zuverlässig.
  • Klimaanlagen in Monoblock-Bauweise sind die beste Lösung, wenn es um den gelegentlichen Einsatz geht. Aber auch dann, wenn bauliche Maßnahmen nicht möglich sind. Zu beachten ist jedoch, dass die Klimaanlagen mit 60 bis 65 Dezibel kaum zu überhören sind.
  • Splitanlagen sind die beste Wahl, wenn es um die dauerhafte Klimatisierung von Wohn- und Büroräumen geht. Sie sind in der Anschaffung zwar teurer, verursachen durch die höhere Effizienz jedoch geringere Stromkosten. Außerdem ist die Leistung nicht durch den elektrischen Anschluss begrenzt, was eine höhere Abkühlung ermöglicht. Bei der Montage ist jedoch zu beachten, dass das Klimaanlagen-Außengerät eine höhere Lautstärke hat.

Das folgende Video verbildlicht nicht nur die Funktion der Klimaanlage, sondern hält auch Tipps bereit, die Ihnen bei der Entscheidung für eine Klimaanlage helfen können.  

So kalkulieren Sie die Betriebskosten der Klimaanlage  

Der Stromverbrauch der Klimaanlage hängt von der individuellen Nutzung ab. Kommen feste oder mobile Klimageräte häufig zum Einsatz, wird natürlich mehr Strom verbraucht als bei der gelegentlichen Kühlung. Bei der Einschätzung der Betriebskosten hilft das Energielabel: Es zeigt den Stromverbrauch pro Stunde und ermöglicht es, die Kosten schnell abzuschätzen. Dazu multiplizieren Sie die Angabe zum Verbrauch der Klimageräte mit der geplanten Einsatzzeit (gelegentlich 50 bis 100 Stunden; regelmäßig 350 bis 500 Stunden) und dem aktuellen Strompreis (39 Ct/kWh im September 2023).  

  • Verbrauch pro Stunde (in kWh/h) x Betriebsstunden (in h/a) x Strompreis (€/kWh) = Stromkosten (in €/a)

Liegt der durchschnittliche Stromverbrauch laut Energielabel beispielsweise bei 0,90 Kilowattstunden pro Stunde, ergeben sich bei 300 Betriebsstunden im Jahr Kosten von rund 105 Euro. Erreichen lässt sich das mit einem Klimagerät der Energieeffizienzklasse A, welches nicht ständig in Betrieb ist. Mehr Infos finden Sie in unserem Ratgeber “Eine Klimaanlage und ihre Kosten”.

Tipp: Erfüllt das Gerät Ihrer Wahl die technischen Anforderungen, können Sie auch von einer Förderung der Klimaanlage profitieren.  

Wartung erhält Lufthygiene und Effizienz der Klimaanlage

Unabhängig von der Art der Klimaanlage ist die regelmäßige Wartung der Technik zu empfehlen. Dabei geht es in erster Linie um das Reinigen der Filter und Wärmeübertrager. Auf diese Weise strömt die Luft ungehindert durch die Anlage, der Stromverbrauch bleibt gering und Keime oder Schmutzpartikel verteilen sich nicht im gesamten Raum. Ein weiterer Vorteil ist die niedrigere Klimaanlagen-Lautstärke, wenn Luft ungehindert hindurchströmen kann. Ratsam ist ein einjähriger Turnus, in dem Sie Reinigungsarbeiten einfach selbst erledigen können.

Professionelle Unterstützung für Splitgeräte

Nutzen Sie Splitgeräte, kommen weitere Arbeiten hinzu. Hier sollten Fachbetriebe regelmäßig die Dichtheit der Kältemittelleitungen prüfen. Die Kosten dafür belaufen sich auf etwa 100 bis 150 Euro pro Jahr für Single-Splitanlagen. Sind mehrere Einzelanlagen oder größere Multi-Splitanlagen zu warten, fallen die Kosten meist höher aus. Ein individuelles Angebot sorgt hier für Gewissheit.

Diese Tipps helfen beim Kühlen

Ein Klimagerät zu kaufen ist einfach und effektiv. Es ist aber nicht immer die beste Möglichkeit, um die Raumtemperaturen zu senken. Denn neben den Anschaffungskosten fallen auch Stromkosten für den Betrieb an. Prüfen Sie daher zunächst, ob folgende Tipps bereits helfen, die Raumtemperaturen zu begrenzen und den Wohnkomfort zu steigern:

  • Richtig lüften im Sommer: Tagsüber Fenster schließen und morgens sowie abends für 20 bis 30 Minuten Stoßlüften.
  • Fenster tagsüber verdunkeln: Außenrolllos, Jalousien oder schwere Verdunkelungsrolllos wehren Sonnenlicht ab und Ihre Wohnung heizt sich nicht so stark auf. Das Beste daran: Aktuell gibt es sogar Fördermittel für den Sonnenschutz am Fenster.
  • Sommernachtslüftung nutzen: Haben Sie eine Anlage zur kontrollierten Wohnraumlüftung, lässt sich diese zur Sommernachtslüftung/-kühlung nutzen. Der Luftwechsel ist dabei in der Nacht höher, um Wärme abzuführen und ein Puffer für den folgenden Tag zu schaffen.
  • Dachflächen nachträglich dämmen: Eine schwere Dachdämmung, beispielsweise aus Holzwolle, setzt der Wärme von außen einiges entgegen und die Temperaturen steigen langsamer. Im Winter hilft die Wärmedämmung außerdem beim Heizkosten sparen.

Weitere Tipps veranschaulicht die folgende Grafik.

© heizung.de

Steigen die Raumtemperaturen dennoch an oder können Sie die Tipps in den eigenen vier Wänden nicht umsetzen, ist das Nachrüsten einer Klimaanlage eine mögliche Option.

Fazit von Alexander Rosenkranz

Bekommen Sie die Temperaturen in Wohn- oder Büroräumen mit einfachen Tipps nicht in den Griff, schafft ein Klimagerät oder eine Klimaanlage Abhilfe. Welche Art Variante die richtige ist, hängt vom Einsatz ab. Während mobile Geräte für den gelegentlichen Einsatz geeignet sind, sollten Sie auf effizientere Splitgeräte setzen, wenn Sie dauerhaft und komfortabel kühlen möchten.

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