Die Heizung richtig ablesen – Tipps

  • von Alexander Rosenkranz
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Vor allem Mieter müssen sich jedes Jahr aufs Neue von den eigenen Heizkosten überraschen lassen. Denn bis auf die Heizkostenverteiler, die an jedem Heizkörper angebracht sind, haben sie kaum Möglichkeiten, den eigenen Verbrauch zu verfolgen. Wie die kleinen Geräte funktionieren und ob sie die Heizung richtig ablesen, erklären wir hier.

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Das Wichtigste zusammengefasst

  • Eigenablesung des Heizkostenverteilers liefert tagesaktuelle Verbrauchswerte.
  • Die Heizung selbst abzulesen, ermöglicht es, die Heizkostenabrechnung zu kontrollieren und den eigenen Verbrauch zu überblicken.
  • Es gibt verschiedene Arten von Heizkostenverteilern, die beim Ablesen unterschiedlich genaue Werte liefern.
  • Trotz Eigenablesung bleibt eine professionelle Ablesung unabdingbar, um eine präzise Abrechnung sicherzustellen.

Heizkostenverteiler für die Heizkostenabrechnung

Wollen Mieter die eigene Heizung richtig ablesen, funktioniert das meist nur über die sogenannten Heizkostenverteiler. Die kleinen Geräte messen jedoch nicht den Wärmeverbrauch, sondern spiegeln die Summe von Temperaturdifferenzen wider, die nur unter Berücksichtigung bestimmter Faktoren auf den eigenen Verbrauch schließen lassen. 

Wichtig: Obwohl Sie Ihre Heizung selbst ablesen können, ist die professionelle Ablesung durch eine Fachkraft erforderlich. So wird eine zuverlässige und genaue Erfassung der Verbrauchsdaten gewährleistet und sichergestellt, dass die Abrechnung der Heizkosten fair und korrekt erfolgt.

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Experten raten: Heizung selbst ablesen und Abrechnung kontrollieren

Um zu hohe Heizkosten zu vermeiden, empfehlen Verbraucherschützer, die jährliche Abrechnung zu überprüfen. Neben einem Vergleich mit den selbst abgelesenen und notierten Werten sollten Verbraucher dabei auf die Einhaltung der Abrechnungszeiten achten.

Bei Gas- oder Fernwärmeheizungen muss aus der jährlichen Abrechnung neben der verbrauchten Energiemenge auch der dafür bezahlte Preis hervorgehen.

Bei einer Ölheizung müssen dagegen die Ölstände am Beginn und am Ende der Abrechnungsperiode erkennbar sein. Wurde Heizöl geliefert, müssen auch die Lieferungen mit Datum und Preis aufgeführt sein.

Heizkostenverteiler selbst ablesen – Ihre Vorteile im Fokus

  • Kostenkontrolle: Eigenes Ablesen ermöglicht eine genaue Verfolgung des individuellen Verbrauchs und hilft dabei, Heizkosten im Blick zu behalten.
  • Effizienzsteigerung: Durch das Bewusstsein über den eigenen Verbrauch können gezielte Maßnahmen ergriffen werden, um die Energie zu reduzieren und Heizkosten zu sparen.
  • Früherkennung von Problemen: Regelmäßiges Ablesen hilft dabei, ungewöhnliche Verbrauchsmuster zu erkennen, um potenzielle Probleme mit der Heizungsanlage frühzeitig zu identifizieren und kostspielige Reparaturen zu vermeiden.

Schritt für Schritt die Heizung richtig ablesen

Heizkostenverteiler sind kleine Geräte, die so an jedem Heizkörper angebracht sind, dass sie leicht ablesbar sind. Wie bei einem Thermometer zeigen sie entweder zwei nebeneinander angeordnete Skalen oder eine Reihe von Zahlen, die nacheinander durch das Display laufen. Nicht jeder Heizkostenverteiler ist gleich. Die folgenden Hinweise und Informationen dienen Ihnen als Hilfestellung.

Die Funktion des Heizkostenverteilers variiert nach Gerät

Es gibt zwei verschiedene Arten, den Heizkostenverteiler abzulesen. Die Funktion des Messgeräts ist zwischen Geräten mit Verdunstungsprinzip und elektronischer Messung zu unterscheiden. Auf dem Verdunstungsverteiler lässt sich der Wert auf dem Gerät am Heizkörper anhand einer Skala ablesen. Beim elektronischen Verteiler lassen sich die Werte der Heizung über ein digitales Display ablesen.

So vermeiden Sie Fehler beim Ablesen Ihrer Heizung  

Wie viele technische Geräte lassen sich auch die  Heizkostenverteiler  manipulieren. So können ältere Verdunstungszähler auch dann laufen, wenn die Heizung ganz abgedreht ist. Möglich ist das zum Beispiel bei besonders hohen Temperaturen im Sommer oder dann, wenn die Geräte direkt von der Sonne beschienen werden.

Damit die Geräte die Heizung richtig ablesen können, müssen sie auch an der richtigen Stelle montiert sein. In der Regel befindet sich der optimale Messpunkt horizontal mittig und vertikal im oberen Drittel. Da die Heizkörpertemperatur nach unten abnimmt, sinkt das Messergebnis, je tiefer der Verteiler hängt. Befindet er sich zu weit oben am Heizkörper, misst er dagegen zu hohe Werte.

Verteiler nach Verdunstungsprinzip

 

    • Ältere Art von Heizkostenverteilern. Sie messen den Wärmeverbrauch anhand des Verdunstungsprinzips – teilweise sind die Messungen ungenau.
    • Bestehen aus einem oben offenen Glasröhrchen, das an der Rückseite des Zählers anliegt. Abhängig von der Temperatur des Heizkörpers verdunstet eine spezielle Flüssigkeit im Glasröhrchen schneller oder langsamer.
    • Den Messwert bildet die Menge der verdunsteten Flüssigkeit, die über eine Skala ablesbar ist. 

    Elektronische Verteiler

     

      • Sind teurer, aber dafür lassen sich die Werte des Verbrauchs der Heizung genauer über ein digitales Display ablesen.
      • Erfassen über Sensoren die Temperatur des Heizkörpers und die Raumtemperatur. Durch den Vergleich dieser Temperaturen wird der Wärmeverbrauch berechnet. 
      • Ermöglichen die sogenannte Stichtagsablesung, Fernablesung sowie die Speicherung von Zwischenergebnissen. Das ist vor allem dann günstig, wenn Mieter innerhalb einer Abrechnungsperiode ein- oder ausziehen.

      Achtung: Bei Vorlauftemperaturen von unter 60 Grad Celsius, messen Verdunstungsverteiler ungenau. Eine Alternative bieten Kapillarheizkostenverteiler, eine Weiterentwicklung der Verdunstungsmessgeräte. Sie ermöglichen eine genauere Ablesung durch einen verfeinerten Aufbau und sind zugelassen für Heizmitteltemperaturen ab 55 Grad Celsius.

      Elektronische Geräte können auch durch die sogenannte Prüfsummenbildung die Heizung richtig ablesen. Dabei wird aus verschiedenen Daten eine individuelle Prüfsumme berechnet, die Ablesefehler, Störungen oder Manipulationsversuche im Nachhinein erkennen lässt.

      Das bedeuten die Werte auf einem elektronischen Heizkostenverteiler

      Bei einem Verdunstungsmessgerät werden die Werte direkt von Skala auf dem Gerät abgelesen. Die Anzeige auf elektronischen Heizkostenverteilern kann je nach Hersteller und Modell variieren – demnach können die gleichen Werte durch unterschiedliche Buchstaben bezeichnet werden. Alle zeigen sie jedoch Informationen zum Wärmeverbrauch und andere relevante Daten über ein digitales Display an. Hier sind typische Werte und ihre Bedeutungen:

      • Wert 1 – aktuelle Verbrauchswerte: Elektronische Verteiler zeigen oft den aktuellen Verbrauch sowie historische Verbrauchswerte an. Diese können in verschiedenen Einheiten wie kWh oder Wärmeeinheiten dargestellt werden.
      • Wert 2 – Stichtagsdatum (Ende der Ableseperiode): An diesem Datum erfolgt das Ablesen und die Speicherung der Werte.
      • Wert 3 – Gesamtverbrauch: Zeigt den Gebrauch im gesamten Zeitraum bis zum vorherigen Stichtag.
      • Wert 4 – Prüfzahl: Gewährleistet Integrität der gespeicherten oder übertragenen Daten.
      • Wert 5 – Displaytest:  Es erscheinen alle Elemente auf dem Display. Er dient als Indikatoren für den aktuellen Betriebsmodus oder die Funktionalität des Geräts.  

      Neue Heizkostenverteiler müssen fernablesbar sein

      Seit Dezember 2021 sind neue Heizkostenverteiler verpflichtend mit der Eigenschaft der Fernablesbarkeit einzubauen. Das sieht die Novellierung der Heizkostenverordnung vor. Ein Bestandsschutz gilt nur noch bis Ende 2026. Das heißt, alte Geräte müssen nachgerüstet beziehungsweise ersetzt werden.

      Verbraucherzentralen helfen im jeweiligen Bundesland

      Für etwas mehr Transparenz sorgt außerdem der Vergleich mit den Ergebnissen des Vorjahres. Dieser lässt erkennen, ob nur der eigene Verbrauch oder der des gesamten Objekts gestiegen ist. Für Messfehler sprechen hier zum Beispiel besonders starke Schwankungen. Befürchten Mieter, dass beim Heizung ablesen Fehler aufgetreten sind, finden sie Hilfe bei einem Mieterbund aus der Region oder der Verbraucherzentrale im jeweiligen Bundesland.

      Exkurs: Heizkosten für eine Mietwohnung

      Die Heizkosten einer Mietwohnung setzen sich in Deutschland aus einem verbrauchs- und einem wohnflächenabhängigen Teil zusammen. Auf diese Weise sollen zum Beispiel Bereitschaftsverluste der Heizungsanlage auf die gesamte Hausgemeinschaft umgelegt werden. Der verbrauchsabhängige Teil der Heizkosten hat dabei in der Regel einen Anteil von 50 bis 70 Prozent. Das heißt, auch wenn Mieter die eigene Heizung richtig ablesen, können die jährlich zu zahlenden Kosten schwanken.

      Übrigens sieht die Novellierung der Heizkostenverordnung ebenfalls vor, dass ab 2022 Mieter fortan monatlich mit Abrechnungs- und Verbrauchsinformationen zu versorgen sind. 

      Fazit von Alexander Rosenkranz

      Wollen Mieter die Heizung richtig ablesen, sind ihre Optionen oft begrenzt. So müssen sie sich darauf verlassen, dass die Heizkostenverteiler einen richtigen Wert ermitteln und dieser passgenau umgerechnet wird. Fehler sind dabei nicht immer ausgeschlossen.

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