Heizkörperverkleidung: Voraussetzungen, Kosten und Tipps

  • von Alexander Rosenkranz
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Die Heizkörperverkleidung (auch Heizkörperverblendung oder Heizkörperabdeckung) ist ein Sichtschutz für Heizkörper. Sie ist in verschiedensten Materialien erhältlich und lässt sich freistehend oder fest vor den Heizflächen montieren. In den folgenden Abschnitten gehen wir darauf ein, welche Gründe dafür und dagegen sprechen, Heizkörper zu verkleiden. Außerdem erfahren Sie, welche Möglichkeiten es gibt und wie viel diese kosten. 

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Voraussetzungen für die Heizkörperverkleidung  

Die Heizkörperverkleidung oder Heizungsverkleidung kann aus Holz, Edelstahl oder Kunststoff bestehen. Sie verblendet meist alte Rippenheizkörper und soll damit für eine optische Aufwertung sorgen oder einen Sichtschutz auf den eher unansehnlichen Heizkörper bieten. Die Ausführungen sind dabei sehr vielfältig, nicht nur in Bezug auf das Material und die Verarbeitung. Verkleidungen gibt es ebenfalls für unterschiedliche Heizkörpertypen und Gegebenheiten. Neben der Verkleidung für Rippenheizungen sind auch Abdeckungen für Bodenkonvektoren üblich, um die wird es in den folgenden Ausführungen eher weniger gehen. Damit die Funktion der Heizkörper grundsätzlich durch eine Verkleidung nicht eingeschränkt wird, sind jedoch einige Voraussetzungen zu erfüllen.

Auf ausreichende Öffnungen achten

Arbeiten die Heizflächen überwiegend mit Konvektion, erwärmen sie hauptsächlich die Luft. Diese steigt durch die sinkende Dichte auf und verteilt sich im Raum. Währenddessen entsteht ein Unterdruck im Heizkörper, der kühlere Luft ansaugt. Eine Heizkörperabdeckung muss oben und unten mit ausreichend großen Öffnungen versehen sein, um diese Funktion der Luftzirkulation weiterhin zu ermöglichen. Andernfalls sinkt die Heizleistung. Die Wunschtemperatur kann dann nicht mehr erreicht werden und die Heizkosten steigen mit der Zeit. 

Thermostate müssen aus der Heizungsverkleidung herausragen

Heizkörperthermostate regeln die Leistung der Heizflächen. Befinden sich die Thermostate unter der Heizkörperverkleidung, registrieren sie eine zu hohe Temperatur. Sie drosseln den Heizwasserdurchsatz und die Heizflächen geben nicht mehr genügend Wärme ab. Um das zu verhindern, sollten die Thermostatköpfe aus der Verkleidung herausragen. Günstiger sind oft Thermostate mit Fernfühler. Dabei ist der Thermostatkopf über eine feine Kapillarleitung mit dem Heizkörperventil verbunden.  

Gute Planung gegen zu hohe Wärmeverluste

Grundsätzlich sollte die Heizungsverkleidung durchdacht und gut geplant sein. Das gilt sowohl für Wärmesysteme im Neubau als auch für den Altbau beziehungsweise für Bestandsgebäude. Neben dem Einhalten von Abständen und Öffnungen zur Luft- und Wärmezirkulation sollte ein grundlegender Wärmeverlust berücksichtigt werden, der automatisch mit einer Verkleidung einhergeht. Eventuell lohnt es sich, im Vorfeld die Heizkörpernischen zu dämmen. Zudem ist es sinnvoll, wenn sich Elemente der Heizungsverkleidung aushängen lassen. An sehr kalten Tagen kann sich die warme Luft dann schnelle verteilen.  

Heizkörperverkleidung selbst bauen?

Heizkörperverkleidungen aus Holz, Metall oder Kunststoff sind heute in unterschiedlichen Ausführungen erhältlich. Neben fertig montierten und freistehenden Systemen bietet der Fachhandel auch Bausätze an. Hausbesitzer mit handwerklichem Geschick können eine Heizkörperverkleidung aus Holz aber auch komplett selbst bauen.

Hinweis: Heizkörperverkleidungen aus Metall sind zwar bessere Wärmeleiter, lassen sich aber nicht so leicht selbst bauen wie Ausführungen aus Holz.

  • Heizung mit Holz verkleiden: Im Baumarkt oder beim Tischler können Heimwerker sich die einzelnen Elemente anhand der zuvor ermittelten Maße zuschneiden lassen. Die fertigen Platten werden anschließend mithilfe von Schraubzwingen und Leim zusammengefügt.
  • Verkleidung aus Edelstahl: Im Internet bieten viele Händler Zuschnitte nach Maß an. Um die Verkleidung in die finale Form zu bringen, ist allerdings eine Kantbank beziehungsweise eine Schwenkbiegemaschine notwendig. Die Anschaffungskosten für Material und Werkzeug sind in solchen Fällen aber sehr hoch, sodass es sich kaum lohnt, die Heizkörperverkleidung aus Edelstahl selbst zu bauen.
  • Einfacher Sichtschutz: Einfach und kostengünstig ist ein Sichtschutz aus Rattangeflecht oder Wiener Geflecht. Dieses wird mitunter als Meterware angeboten und lässt sich einfach auf einem Holzrahmen befestigen.

Grundsätzlich gilt: Finanziell rechnet sich eine selbst gebaute Heizkörperverkleidung nicht immer. Dafür lässt sie sich auf einzigartige Weise je nach Geschmack gestalten. 

© IKvyatkovskaya – stock.adobe.com

Was spricht für und was gegen eine Heizkörperverkleidung?

Der häufigste Grund für eine Verkleidung vor dem Heizkörper ist die Optik. So kann die Heizkörperverkleidung Rippenheizkörper verstecken und ein besseres Raumbild schaffen. Die Elemente sorgen ebenfalls für mehr Sicherheit. So schirmen sie die gefährlichen Kanten oder die heißen Oberflächen der Heizflächen ab. Zudem ist es möglich, durch die Verkleidung die Ablagefläche des Fensterbretts zu vergrößern oder gemütliche Sitzflächen zu schaffen. Die wichtigsten Vorteile der Heizkörperverkleidung sind also:

  • schönere Räume durch versteckte Heizkörper
  • Schutz vor Verletzungen an harten Kanten
  • Schutz vor heißen Oberflächen
  • zusätzliche Abstell- oder Sitzfläche

Was eher nachteilig ist

Heizungsverkleidungen reduzieren die Wärmeabgabe der Heizkörper je nach Material und Bauweise um bis zu sieben Prozent. Wärmeverlust und eingeschränkte Luftzirkulation führen dazu, dass die Räume nicht mehr richtig warm werden und die Behaglichkeit sinkt. Wer daraufhin das Thermostat einfach höher dreht, steigert unnötig die Heizkosten. Die wichtigsten Nachteile der Heizkörperverkleidung sind also:

  • gestörte Wärmeverteilung im Raum
  • sinkende Behaglichkeit (vor allem bei Heizkörpern mit hohem Strahlungsanteil)
  • steigende Heizkosten durch die Verkleidung vor den Heizflächen

Heizkörperverkleidung kaufen – Kosteneinflussfaktoren

  • Einfache, fertig installierte und freistehende Verblendsysteme sind relativ kostengünstig. Preislich liegen diese zwischen 50 und 150 Euro.
  • Sind Sie auf der Suche nach ausgefallenen Designs, müssen Sie mehr investieren. So schlagen diese Verkleidungen mit Kosten von 150 bis 300 Euro pro Heizkörper zu Buche.

Neben dem Design beeinflussen ebenso Materialqualität und Langlebigkeit den Preis. Verantwortliche für  öffentliche oder gesundheitlich-medizinischen Einrichtungen müssen aufgrund besonderer Sicherheitsanforderungen ebenfalls mit höheren Ausgaben rechnen.  

Alternative: Heizkörper streichen statt verkleiden 

Geht es Verbrauchern hauptsächlich um das Aussehen, können sie Heizkörper auch mit neuer Farbe beschichten. Auf diese Weise passen sie die Oberfläche den Wohnräumen an und sorgen ohne Einbußen in der Funktion für ein besseres Raumbild. Wie das funktioniert, erklären wir Schritt-für-Schritt im Beitrag Heizkörper streichen.

Weitere Komponenten der Heizung verkleiden

Zu den grundlegenden Komponenten eines Heizsystems gehören neben den Heizkörpern die Heizungsrohre und der Heizkessel. Insbesondere die Isolierung der Heizungsrohre ist empfehlenswert. Denn diese transportieren das Heizwasser vom Kessel zu den Heizflächen und wieder zurück. Sind sie nicht entsprechend gedämmt, geben sie einen Teil der Wärme auf dem Weg ab. Energieverbrauch und Wärmeverlust steigen. Wie Sie dem vorbeugen können, erklärt der Beitrag Heizungsrohre isolieren.

Neben den Rohren können Hausbesitzer auch das Herzstück der Heizung verkleiden – den Heizkessel selbst. Bei den meisten Wärmeerzeugern ist dies aber nicht notwendig, da sie ab Werk bereits schall- und wärmegedämmt sind. Verliert der Heizkessel dennoch Wärme, etwa über die Kesseltür, ist es ratsam, einen Installateur zu kontaktieren. Er erkennt den Fehler meist schnell und kann ihn beheben.

Tipp: Haben Sie eine Gasheizung und stören sich an der Optik des Tanks? In unserem Beitrag erfahren Sie, wie Sie den Gastank verkleiden.  

Fazit von Alexander Rosenkranz

Die Heizkörperverkleidung versteckt alte und unansehnliche Heizflächen im Raum. Sie kann zum Beispiel aus Holz, Metall oder Kunststoff bestehen und lässt sich meist einfach vor dem Heizkörper installieren. Damit die Elemente die Wärmeabgabe der Heizung nicht stören, sollte jedoch gewährleistet sein, dass erwärmte Luft trotz Abdeckung ungehindert in den Raum einströmen kann.

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