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Gliederheizkörper: Funktionsweise und Eigenschaften

  • von Jeannette Kunde
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Der Gliederheizkörper ist der Klassiker unter den Heizkörpern und findet sich in zahlreichen Gebäuden. Auch wenn es mittlerweile weitere  Heizkörpertypen  gibt, gehört dieser doch immer noch zu den am weitesten verbreiteten Modellen. Erfahren Sie im folgenden Beitrag, wodurch sich diese Art besonders auszeichnet, wie die Wärmeabgabe über diesen Heizkörper im Detail funktioniert und nach welchen Kategorien sich Unterarten unterscheiden lassen. Außerdem gibt Ihnen der nachstehende Text einen kurzen Überblick, worauf beim Kauf zu achten ist.  

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Grundlagen zum Gliederheizkörper

Über viele Jahrhunderte haben Öfen oder Kamine für wohlige Wärme in den Räumen gesorgt. Doch mittlerweile sind Zentralheizungen der Standard. Ihre Entwicklung ist eng verbunden mit dem Aufkommen und der Verbreitung von Heizkörpern. Gliederheizkörper bilden dabei einen der ersten Meilensteine. Sie gelten als Urform, aus denen sich andere Heizkörpertypen wie Platten – oder  Röhrenheizkörper  entwickelt haben.

Für die Gliederheizkörper haben sich unterschiedliche Bezeichnungen etabliert, die schlussendlich aber dasselbe meinen, nämlich Heizkörper, die aus einer variablen Anzahl von Gliedern beziehungsweise Säulen bestehen. In der Vergangenheit sprach man häufig von Radiatoren und heute hat sich umgangssprachlich der Begriff der  Rippenheizkörper  festgesetzt. Dabei ist Letztgenannter vor allem aufgrund seiner äußeren Erscheinung aufgekommen und nicht mit den sogenannten Rippenrohrheizkörpern zu verwechseln.  

Unterschiedliche Arten und Typenbezeichnung

Grundsätzlich sind Gliederheizkörper aus formgleichen Säulen aufgebaut, die über sogenannte Naben zu einem Glied zusammengeschweißt werden. Die Naben befinden sich oben und unten. Der Abstand zwischen diesen beiden Punkten ist ein Faktor zur Typenbezeichnung. Denn nach den folgenden Faktoren lassen sich unterschiedliche Typen unterscheiden:

  • Anzahl der Glieder
  • Höhe der Glieder
  • Bautiefe
  • Baulänge

Die Bezeichnung der Typen erfasst jedoch nur zwei Variablen: den Nabenabstand und die Bautiefe. Die Tiefe variiert je nach Anzahl der einzelnen Säulen, die hintereinander verbaut wurden. Die Bautiefe kann mitunter zwischen 65 und 225 Millimetern liegen. Wie viele Säulen dies letztendlich sind, ist vom jeweiligen Hersteller abhängig. Wichtig zum Nabenabstand ist zu wissen, dass er nicht gleichzusetzen ist mit der Bauhöhe beziehungsweise der Gesamthöhe der Glieder. Finden Sie also eine Typenbezeichnung von 900/110 beträgt der Nabenabstand 90 und die Tiefe elf Zentimeter. Soll jedoch ein neuer Gliederheizkörper angebracht werden, müssen die Wandbefestigung eingerechnet und die Gesamthöhe berücksichtigt werden.  

© heizung.de

Die Arten je nach Material

Neben den Maßen sind die verwendeten Materialen ein Unterscheidungskriterium. Üblich sind dabei Gliederheizkörper aus:

  • Guss
  • Stahl
  • Stahlrohr

Vor allem die Heizkörper aus Guss sind eher in älteren Heizungsanlagen zu finden. Aufgrund ihrer Robustheit eignen sie sich im Übrigen sowohl für den Einsatz in Warmwasser- als auch in Dampfheizungen. Anlagen mit dem Trägermedium Dampf gibt es heute jedoch nur noch selten. Stahl ist im Vergleich dazu wesentlich moderner. Gliederheizkörper aus Stahl sind billiger in der Herstellung sowie Anschaffung und sind auch bruchsicherer. Sie eigenen sich jedoch nicht mehr für den Einsatz in Dampfheizungsanlagen. Stahlrohre kommen hingegen dann zum Einsatz, wenn der Heizkörper eine geringere Bautiefe haben soll. Experten sprechen hier von Einsäulern. Eine Sonderform der Stahlrohrgliederheizkörper findet sich häufig im Badezimmer als sogenannter  Handtuchheizkörper. Häufig werden diese auch zu den Rohrheizkörpern gezählt, die eine Weiterentwicklung der Gliederheizkörper darstellen.

Vielen wird der Gliederheizkörper auch in Form von strombetriebenen  Ölradiatoren  ein Begriff sein, die eher als Zusatzheizung in bestimmten Räumlichkeiten dienen. Des Weiteren sind mittlerweile auch moderne Designs mit neuen Materialien wie Keramik oder Aluminiumguss möglich.  

Wie funktionieren Gliederheizkörper?

Wie auch bei anderen Heizkörpern erfolgt die Regelung bei diesem Typus via Thermostatventil. Darüber lässt sich die Durchflussmenge des Heizwassers, welches vom Heizkessel kommt, regulieren. Darüber hinaus bestimmen Größe und Zahl der Glieder die Heizleistung. Damit lässt sich diese Art auch so flexibel einsetzen. Je nach individuellem Wärmebedarf kann der Gliederheizkörper je nach Raum unterschiedlich groß sein.  

Wärmeabgabe

Die Wärmeabgabe spielt bei Heizkörpern die Hauptrolle. Dabei sind die Strahlung und die Konvektion in erster Linie zu unterscheiden. Bei der Konvektion wird die thermische Energie mittels Wärmemitführung übertragen. Dabei ist die Luft das Trägermedium, welches in Bewegung gesetzt wird. Ganz anders verbreitet sich die Wärme über die Strahlung. Hier nehmen Körper und Objekte die Wärme auf.

© Tom Bayer / Fotolia

Gliederheizkörper nutzen beide Formen der Wärmeabgabe. Dabei liegt der Anteil der Strahlungswärme, die von den meisten Menschen als wesentlich angenehmer empfunden wird, bei 20 bis 40 Prozent. Vor allem das verwendete Material speichert die thermische Energie sehr gut und kann sie über einen längeren Zeitraum abgeben. Insbesondere die Gussmodelle punkten diesbezüglich.

Die Bauart bestimmt maßgeblich den Anteil der Wärmeabgabe. Je größer und damit tiefer der Heizkörper ausgelegt ist, umso höher ist der Anteil an Konvektion. Die Raumluft durchströmt die einzelnen Segmente. Je größer die Fläche demnach ist, umso mehr Wärme wird abgegeben.    

Was kosten Gliederheizkörper?

Grundsätzlich ist festzuhalten, dass Gliederheizkörper im Vergleich zu anderen Heizkörpertypen günstig sind in der Anschaffung. Das ist zum einen darin begründet, dass die Herstellung kostengünstig ist und zum anderen darin, dass die Technik ausgereift und seit vielen Jahren erprobt ist. Insbesondere in größeren öffentlichen Gebäuden haben sie sich bewährt. Kleinere Standardmodelle beginnen preislich bei etwa 40 oder 50 Euro. Nach oben sind die Kosten offen. Folgende Faktoren bestimmen dabei den Preis:

  • Material
  • Größe beziehungsweise Anzahl der Glieder
  • Farbe
  • Design
  • Spezielle Anpassungen

Viele Fachfirmen berechnen im Übrigen nach der Anzahl der Glieder. Dafür gibt es auch spezielle Preislisten.    

Vor- und Nachteile von Gliederheizkörpern auf einen Blick

VORTEILE GLIEDERHEIZKÖRPERNACHTEILE GLIEDERHEIZKÖRPER
in vielen Leistungsbereichen vorhandenhohe Designansprüche nicht immer erfüllbar
oft flexibel erweiterbarz.T. lange Aufwärm- und Abkühlphasen
besonders robust  
gut zu reinigen durch große Gliederabstände  

Fazit von Jeannette Kunde

Sollen es Gliederheizkörper in Ihrem Haus sein, lassen Sie sich von einem Installateur diesbezüglich ausführlich beraten. Denn die Auslegung und damit Größe sollte dem individuellen Heizbedarf entsprechen. Das richtet sich wiederum nicht nur nach dem eigenen Heizverhalten, sondern auch nach den äußeren Umständen wie dem Haus selbst und dessen Sanierungszustand, Dämmung sowie nach der Heizungsanlage.

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