Teppich auf Fußbodenheizung: Darauf kommt es an

  • von Alexander Rosenkranz
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Mit einer Flächenheizung profitieren Verbraucher von einem großen Spielraum bei der Gestaltung der eigenen vier Wände. Denn störende Heizkörper gibt es dann meist nicht. In Bezug auf den Bodenbelag ist dabei jedoch einiges zu beachten. Vor allem dann, wenn es um Teppich für die Fußbodenheizung geht. Wir erklären, welche Voraussetzungen dabei zu erfüllen sind und wie Hausbesitzer einen Teppichboden finden, der für die Fußbodenheizung geeignet ist. 

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Der passende Teppich für die Fußbodenheizung

Eine Flächenheizung erwärmt den Raum mit Wärmestrahlung. Dazu überträgt sie thermische Energie vom Heizungswasser auf den Fußbodenaufbau, der die Wärme dann an den Raum abstrahlt. Damit das zuverlässig und effizient funktioniert, sind jedoch einige Punkte zu beachten. So zum Beispiel:

  • der Wärmedurchlasswiderstand aller Bodenbeläge
  • die Oberflächentemperatur der Fußböden im Raum
  • die Beschaffenheit des Teppichs auf der Fußbodenheizung

Der Wärmedurchlasswiderstand muss niedrig sein

Der Wärmedurchlasswiderstand gibt an, wie hoch die Dämmwirkung eines Materials ist. Ein großer Betrag steht dabei für eine gute Dämmwirkung. Das heißt: Thermische Energie benötigt länger, um das entsprechende Material zu durchdringen. Soll die Fußbodenheizung mit einem Teppich versehen werden, muss der Wärmedurchlasswiderstand entsprechend klein sein. Experten empfehlen hier einen Wert vom maximal 0,15 Quadratmeter mal Kelvin pro Watt (m²K/W). Wichtig zu wissen ist, dass dieser für die Gesamtheit der Beläge über einer Bodenheizung gilt. Verlegen Verbraucher zum Beispiel Laminat und Teppich auf der Fußbodenheizung, müssen sie die einzelnen Kennwerte addieren. Der Grenzwert lässt sich dann aber nur selten noch einhalten.

Übrigens: Steht die Wahl der Bodenbeläge bereits vor dem Einbau der Flächenheizung fest, können Experten diese optimal an die unterschiedlichen Bedürfnisse anpassen. Neben dem Verlegeabstand betrifft das zum Beispiel die  Vorlauftemperatur der Fußbodenheizung  unter einem Teppich.

Grenzen für die Oberflächentemperatur sind einzuhalten

Die  Vorlauftemperatur der Heizung  ist so zu wählen, dass die warmen Böden dem Teppich auf der Fußbodenheizung nicht schaden. Bei der Auslegung und Einregulierung der Heizung sind dabei die Anforderungen der Hersteller zu beachten. In der Regel geben diese Grenzwerte von 26 bis 29 Grad Celsius an.

Ist der Teppichboden für die Fußbodenheizung geeignet?

Bei der Wahl des Bodenbelags ist auch die Beschaffenheit des Teppichs für die Fußbodenheizung zu beachten. So muss dieser den höheren und oft wechselnden Temperaturverhältnissen standhalten. Der Teppichboden darf nicht schneller altern und keine giftigen Gase oder Dämpfe an den Raum absondern. In der Regel informieren die Hersteller darüber, ob ein Teppich für die Fußbodenheizung geeignet ist oder nicht. Finden Verbraucher keine Angaben, sollten sie einen Verkäufer um Rat fragen oder ein anderes Produkt auswählen.

Siegel kennzeichnen eine hohe Qualität der Bodenbeläge

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte beim Teppichkauf auf gängige Prüfsiegel achten. Denn diese stehen für hochwertige, schadstoff- und emissionsarme Teppichböden. Zu nennen sind hier unter anderem:

  • das rote „t“ der Europäischen Teppichgemeinschaft e.V.
  • das GuT-Siegel von der Gemeinschaft umweltfreundlicher Teppiche e.V.
  • das Natureplus-Qualitätszeichen
  • das TÜV Umweltsiegel
© naka / Fotolia

Teppich auf der Fußbodenheizung verlegen

Textile Bodenbeläge lassen sich grundsätzlich auf unterschiedliche Arten verlegen. So können Hausbesitzer einen Teppichboden lose ausrollen, streifenweise verkleben oder fest verkleben. Da Lufteinschlüsse zwischen Oberboden und Bodenbelag die Dämmwirkung erhöhen, führt die vollflächige Verklebung in der Regel zu den besten Ergebnissen. Wer den Teppich auf der Fußbodenheizung nur teilweise oder gar nicht verklebt, sollte darauf achten, dass der Textilboden möglichst dicht auf dem Estrich liegt. Denn nur so bleiben die dämmenden Luftpolster aus.

Kombination mit anderen Belägen nur selten möglich

Wer sich im Zuge einer Renovierung für Teppich auf der Fußbodenheizung entscheidet, muss den bestehenden Bodenbelag in vielen Fällen entfernen. Eine Ausnahme bilden Fliesen, die selbst nur einen sehr geringen Wärmedurchlasswiderstand aufweisen. Sie leiten die thermische Energie also besonders gut an den Raum und können daher auch unter textilen Böden bestehen bleiben. Bei Parkett, Laminat oder Vinyl ist das in der Regel nicht der Fall. Vor allem dann, wenn Hausbesitzer Holz und Teppich auf der Fußbodenheizung verlegen, ist noch ein weiterer Punkt zu beachten: Hier könnte sich das Holz (zum Beispiel Parkett oder Dielen) stärker erhitzen und Schaden nehmen.

Vorteile und Nachteile der Fußbodenheizung mit Teppich

Textile Bodenbeläge beeinflussen die Raumakustik positiv. Sie sorgen für ein angenehmes Barfußlaufen und lassen selbst kalte Böden wohlig warm wirken. Sie können allerdings die Wärmeabgabe in den Raum stören und zu einer höheren Staubbelastung in der Luft führen. Die folgende Tabelle zeigt die wichtigsten Vor- und Nachteile von Teppich auf der Fußbodenheizung im Überblick.

VORTEILE VON TEPPICH AUF DER FUSSBODENHEIZUNGNACHTEILE DER FUSSBODENHEIZUNG MIT TEPPICH
bessere Raumakustik durch weiche Oberflächen Dämmwirkung stört die Wärmeabgabe
angenehmes Barfußgefühl Staubbelastung in der Luft kann höher ausfallen
wohnliche und gemütliche Raumwirkung mehr Schadstoffe bei ungeeigneten Bodenbelägen
Böden fühlen sich wärmer an 

Fazit von Alexander Rosenkranz

Teppich auf der Fußbodenheizung ist kein Problem, wenn Verbraucher einige Punkte beachten. So darf der Wärmeleitwiderstand des Belags nicht zu hoch sein. Der Teppich muss den hohen Temperaturen standhalten und darf keine Gift- oder Schadstoffe ausdünsten. Ob ein Belag geeignet ist, verraten neben den Herstellern auch unabhängige Prüfinstitute. Denn die vergeben Siegel, auf die Verbraucher beim Teppichkauf besonders achten sollten.

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