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Eine Flächenheizung sorgt für warme Füße und viel Komfort. Geht es um eine Sanierung, lässt sich jedoch nicht jeder Boden zum Heizen nutzen. Der Grund: Die nötigen Aufbauhöhen für gängige Flächenheizsysteme sind nicht vorhanden. Für Abhilfe sorgt die wasserführende Dünnbett-Fußbodenheizung. Denn diese transportiert warmes Heizungswasser in dünnen Leitungen durch den Boden. Wir zeigen, wie das funktioniert, was es kostet und welche Vor- und Nachteile eine Dünnbett-Fußbodenheizung hat.
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Wer eine Fußbodenheizung nachrüsten möchte, muss bei konventionellen Systemen einige Herausforderungen überwinden. Denn eine typische Flächenheizung führt Heizungswasser durch Rohre, die tief im Bodenaufbau liegen. Diese sind mit einem speziellen Heizestrich oder einem Trockenestrich zu überdecken und haben meist eine Aufbauhöhe von mehr als vier Zentimetern. Einfacher ist die Verlegung einer Dünnbett-Fußbodenheizung. Denn diese liegt in der Regel direkt unter dem Bodenbelag und ist mit Aufbauhöhen von maximal ein bis zwei Zentimetern erhältlich. Die Systeme sind leicht, einfach zu installieren und im Vergleich zu einer konventionellen Bodenheizung auch deutlich reaktionsschneller.
Zur Auswahl stehen Dünnbettheizmatten für den Betrieb mit Strom oder Wasser. Erstere sind klassische Elektroheizungen. Sie wandeln elektrische Energie in Wärme, die sie dann sonnengleich in den Raum einbringen. Die Warmwasser-Fußbodenheizung bekommt thermische Energie hingegen von einem zentralen Heizkessel. Dieser erwärmt das Heizungswasser, das anschließend durch die schlanken Rohre im Fußboden strömt. Während sich beide Systeme im Raum gleich anfühlen, sind die Betriebskosten bei der elektrischen Variante deutlich höher. Grund dafür sind die Strompreise, die aktuell mehr als viermal so hoch sind, wie die Preise für Erdgas.
Anders als eine konventionelle Bodenheizung lässt sich die Dünnbett-Fußbodenheizung einfach auf dem Estrich oder einem stabilen Fliesenbelag verlegen. Wichtig ist, dass der Untergrund eben, sauber und tragfähig ist. Große Unebenheiten sind dabei vor der Installation mit einer entsprechenden Ausgleichsmasse zu beseitigen. Die Verlegung erfolgt in sechs Schritten:
Im ersten Schritt der Verlegung einer Dünnbett-Fußbodenheizung sind die sogenannten Randdämmstreifen zu montieren. Diese trennen den neuen Bodenbelag von flankierenden Bauteilen und sind lückenlos an Wänden und senkrechten Bauteilen zu befestigen. Die Randdämmstreifen reichen über den neuen Bodenbelag hinaus und sind nach der Fertigstellung aller Arbeiten von oben abzuschneiden.
Kommen schlanke Rohrleitungen zum Einsatz, sind im nächsten Schritt die entsprechenden Trägermaterialien am Boden zu befestigen. Zur Auswahl stehen dabei unter anderem Klippschienen, in die Hand- oder Heimwerker die Rohre einfach einstecken. Nicht nötig sind diese bei der Verlegung von Dünnbettheizmatten oder ähnlichen Systemen. Denn dann sind die Heizrohre bereits mit einem Trägermaterial verbunden, dass zur Verlegung einfach ausgerollt wird.
Im nächsten Schritt verlegen Hand- oder Heimwerker die Rohrleitungen der Dünnbett-Fußbodenheizung am Boden. Dabei sollten sie die benötigten Verlegeabstände und die nötigen Biegeradien der Heizleitungen beachten. Wer sich für Dünnbettheizmatten entscheidet, verlegt diese auf dem ebenen Untergrund. Die Trägermatten sind dabei in der Regel mit dem Untergrund zu verkleben, um einen festen Sitz zu gewährleisten.
Sind die Heizflächen verlegt, verbinden Experten die Leitungen mit speziellen Anschlussboxen oder Verteilern. Die Dünnbett-Fußbodenheizung lässt sich dabei einfach in den Rücklauf der Heizkörper oder an einen eigenen Heizkreis anschließen. Kommen Anschlussboxen zum Einsatz, sind diese in der Regel auch mit einem Thermostat ausgestattet. Über dieses können Verbraucher die Raumtemperatur einstellen, um die Heizleistung zu regulieren. Experten sprechen dabei von der Einzelraumregelung.
Solange die Bodenheizung nicht vergossen wurde, sollten Experten alle Bestandteile auf ihre Funktion prüfen. Dabei spülen sie den Heizkreis zunächst solange, bis keine Luftbläschen mehr im Wasser sind. Anschließend bringen Fachhandwerker für zehn Minuten einen Druck von zehn bar auf das System, um alle Anschlüsse und Verbindungen auf ihre Dichtheit zu überprüfen. Ist das erledigt, können sie die Dünnbett-Fußbodenheizung entlasten und für wenige Minuten in Betrieb nehmen.
Ist das System komplett dicht, lassen sich die Heizungsrohre und Dünnbettheizmatten vergießen. Zum Einsatz kommen dabei flexible Nivellier-, Füll- und Vergussmassen, die für den Einsatz über einer Warmwasser-Fußbodenheizung geeignet sind. Die Höhe der Überdeckung richtet sich dabei nach der Art des Oberbelages. Während bei Fliesen eine Überdeckung von mindestens drei Millimetern oft ausreicht, sollten Verbraucher bei anderen Materialien am Oberboden mindestens fünf Millimeter extra einplanen.
Geht es um die Art der Beläge über einer Dünnbett-Fußbodenheizung, kommen grundsätzlich folgende Materialien infrage:
Eine Flächenheizung bringt sonnengleiche Strahlungswärme in den Raum. Sie sorgt für warme Füße und mindert die Staubbelastung. Da sie Wärme den Raum über große Flächen erwärmt, kommt sie außerdem mit geringen Vorlauftemperaturen aus. Das senkt die Wärmeverluste der Verteilung und begünstigt die Effizienz von Brennwert- und Umweltheizungen. Dünnbett-Fußbodenheizungen eignen sich durch ihren leichten und flachen Aufbau darüber hinaus besonders gut zum Nachrüsten oder dann, wenn Hausbesitzer eine bestehende Fußbodenheizung erweitern möchten. Sie liegen weiter oben im Bodenaufbau und reagieren deutlich schneller als konventionelle Systeme.
Im Gegensatz zu diesen halten sie die Wärme jedoch nicht lange vor. Sie sind immer mit einem höheren Bodenaufbau verbunden und verursachen einen nicht unerheblichen Aufwand bei der Installation. Außerdem ist die Leistung der Dünnbett-Fußbodenheizung oft kleiner, sodass in älteren und unsanierten Häusern weiterhin auch Heizkörper nötig sein können. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick.
VORTEILE DER FLÄCHENHEIZUNG | NACHTEILE DER FLÄCHENHEIZUNG |
---|---|
sonnengleiche Wärmestrahlung im Raum | geringes Wärmespeichervermögen |
warme Böden und warme Füße | höherer Bodenaufbau ist unvermeidbar |
geringere Staubbelastung im Haus | Aufwand bei Installation und Reparatur |
niedrigere Vorlauftemperaturen für geringere Wärmeverluste und effizienteren Heizbetrieb | oft geringere Leistung; zusätzliche Heizkörper können nötig sein |
leichter und flacher Aufbau für die Sanierung | |
schnelle Reaktionsfähigkeit |
Wer sich für eine Dünnbett-Fußbodenheizung interessiert, kommt in der Regel mit geringen Kosten aus. So gibt es die Systeme bereits für 25 bis 50 Euro. Während Verbraucher die Verlegung dabei mit etwas Geschick selbst übernehmen können, sollten sie die Prüfung und den Anschluss einem Fachhandwerker überlassen. Für diese Arbeiten können Mehrkosten anfallen. Wie hoch die zusätzlichen Ausgaben sind, erfahren Verbraucher aus einem Heizungsangebot.
Der erstmalige Einbau von Flächenheizungen – wie eine Dünnbett-Fußbodenheizung – wird als Optimierungsmaßnahme über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) gefördert. Alternativ bekommen Sie Zuschüsse oder steuerliche Vergünstigungen, wenn Sie die Flächenheizung im Rahmen eines Heizungstauschs nachrüsten. Lassen Sie eine förderbare Heizung auf Basis regenerativer Energien einbauen, sind die Konditionen in der Regel besser als bei der bloßen Optimierung bestehender Systeme. Im Beitrag zur Förderung der Heizung zeigen wir verfügbare Förderprogramme und erklären, wie Sie davon profitieren.
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