Beratung durch Ihren Heizungsinstallateur vor Ort
Sie benötigen eine individuelle Beratung oder ein Angebot für Ihre neue Heizung?
✔ Geprüfte Fachbetriebe in Ihrer Region
✔ Unverbindliche und kostenlose Vermittlung
✔ 2 Minuten Fragebogen ✔ Kompetente Beratung vor Ort
Ute Hübner aus Landsberg am Lech fragt: “Wir wohnen in einem Mehrfamilienhaus (KfW 70), das über Fernwärme versorgt wird. Alle Wohnungen verfügen über Fußbodenheizungen und eine eigene Umwälzpumpe. Das Warmwasser wird über einen Wärmetauscher in den jeweiligen Übergabestationen gewonnen. Ist es denn sinnvoll, die Fußbodenheizung und die Zirkulationspumpe für das Warmwasser während der Nacht stundenweise abzuschalten, um Energie zu sparen?”
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Hallo Frau Hübner,
es ist löblich, wenn Sie Energie sparen möchten. Denn unnötig hoher Verbrauch bedeutet nicht nur eine Belastung für Ihren Geldbeutel, sondern auch für die Umwelt. Schließlich muss diese Energie zuvor erzeugt werden. Eine Nachtabsenkung kann eine Maßnahme sein, die Heizkosten zu reduzieren. Allerdings ist deren Nutzen fraglich. Zwar stimmt es, dass schlecht gedämmte Gebäude schneller abkühlen und Hausbewohner die Absenkung rasch merken. Am folgenden Morgen muss das Heizsystem aber in kurzer Zeit viel Energie aufbringen, um die herunter gekühlten Räume wieder auf die gewünschten Temperaturen zu erwärmen. Wie groß der Nutzen in diesem Fall ist, lässt sich kaum abschätzen.
Anders als konventionelle Heizkörper reagieren Fußbodenheizungen sehr träge auf Temperaturänderungen. Das bedeutet, wenn Sie die Heizleistung am Spätabend herunterregeln, ist die Absenkung erst am folgenden Morgen spürbar. Anders ausgedrückt benötigt die Fußbodenheizung eine Vorlaufzeit, bis sie das Gebäude auf die gewünschten Temperaturen erwärmt hat. Abgesehen davon, dass die Nachtabsenkung der Fußbodenheizung in Ihrem Fall nur wenig bewirkt, spricht noch eine Sache gegen diese Maßnahme: die Schimmelgefahr.
Neubauten sind relativ luftdicht gebaut, sodass Frischluft kaum noch auf natürlichem Wege ins Innere gelangt. Ist kein kontrolliertes Lüftungssystem eingebaut, besteht die Gefahr, dass sich an feuchten Stellen Schimmel bildet. Diese Gefahr nimmt weiter zu, wenn die Räume über weite Strecken (zum Beispiel während des Urlaubs) nicht ausreichend beheizt werden. Um das zu verhindern, sollten eine Raumtemperatur von 15 bis 16 Grad Celsius nie unterschritten werden. Neben dem gesundheitlichen Aspekt darf auch der Bautenschutz nicht außer Acht gelassen werden.
Wie der Name bereits verrät, sorgt die Pumpe für konstante Bewegung innerhalb des Warmwasserspeichers. Das ist insofern notwendig, da eine Stagnation die Bildung von Legionellen begünstigt. Diese gedeihen im Temperaturbereich zwischen 30 und 45 Grad Celsius.
Um auf Ihre Ausgangsfrage zurückzukommen: Diese lässt sich nicht pauschal beantworten. Schließlich unterscheidet der Gesetzgeber zwischen Klein- und Großanlagen. Während Kleinanlagen in Ein- und Zweifamilienhäusern zum Einsatz kommen, versorgen Großanlagen mit einem Inhalt von über 400 Litern Schwimmbäder, Krankenhäuser, Hotels, Sportanlagen sowie Mehrfamilienhäuser mit Warmwasser. Durch ihre Größe haben solche Anlagen auch eine höhere Legionellengefahr als Kleinanlagen. Dementsprechend strikt sind die Vorschriften. So heißt es etwa im Arbeitsblatt W 551 des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW) zum Punkt Fernwärmeversorgung:
“Die Vorlauftemperatur zur Trinkwassererwärmung ist so zu wählen, dass eine Temperatur von 60 Grad Celsius am Warmwasseraustritt des Trinkwassererwärmers sichergestellt werden kann.“
Außerdem sind Zirkulationsleitungen und -pumpen so auszulegen, dass im zirkulierenden Warmwassersystem die Wassertemperatur nicht mehr als fünf Grad Celsius kälter als die Austrittstemperatur sein darf. Die Anforderungen an Kleinanlagen sind etwas geringer. Dennoch sollten auch hier Betriebstemperaturen unter 50 Grad Celsius in jedem Fall vermieden werden.
Unabhängig davon, welcher Warmwasserspeicher bei Ihnen in Betrieb ist, kann die temporäre Abschaltung zur Unterschreitung der vom DVGW empfohlenen Mindesttemperaturen innerhalb des Warmwassersystems führen.
Die Nachtabsenkung bei einer Fußbodenheizung ist nicht wirklich sinnvoll, da Neubauten die Wärme gut zwischenspeichern und das Heizsystem selbst sehr träge auf Temperaturänderungen reagiert. Bei der Abschaltung der Zirkulationspumpe für den Warmwasserspeicher sollten die gesetzlich geforderten Mindesttemperaturen berücksichtigt werden. Bei Unterschreitung dieser Grenze kann es zur Legionellenbildung führen.
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