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Die VDI 2035 ist eine deutsche Richtlinie, die technische Vorgaben zur Vermeidung von Schäden in Warmwasser-Heizanlagen enthält. Sie entspricht dem Stand der Technik und ist verpflichtend einzuhalten, wenn Heizungsbauer Anlagen nach den allgemein gültigen Regelwerken errichten oder sanieren. Die VDI Richtlinie 2035 besteht aus zwei Teilen, in denen es um Steinbildung, wasserseitige und abgasseitige Korrosion geht. Seit März 2021 gibt es einen neuen ersten Teil, der Anforderungen zur Steinbildung und zur wasserseitigen Korrosion zusammenführt.
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Die Heizungstechnik hat sich in den vergangenen Jahren rasant weiterentwickelt. Vor allem Thermen für Gas oder Öl sind dabei immer effizienter und kompakter geworden. Mit den Vorteilen gehen dabei auch deutlich höhere Anforderungen an das Heizungswasser einher. Denn die effizienteren Konstruktionen reagieren deutlich sensibler auf Härtebildner oder Sauerstoff im Füll- und Ergänzungswasser.
Wichtig zu wissen:
Die VDI 2035 wurde bereits 1979 veröffentlicht und stellt seit dem den Stand der Technik in der Heizungstechnik dar. Spätestens seit 2005, als die geänderte Fassung des ersten Blatts eingeführt wurde, gelten umfangreiche Pflichten für Planer und Installateure. Dazu gehört es, das zur Füllung von Anlagen verwendete Wasser auf seine Eignung zu prüfen und bei Bedarf entsprechend aufzubereiten.
Hausbesitzer sollten verlangen, dass Handwerker bei Arbeiten an der Heizungsanlage die Anforderungen der VDI 2035 einhalten. Damit gehen sie auf Nummer sicher und beugen Schäden durch Steinbildung und Korrosion bestmöglich vor.
Die Richtlinienreihe VDI 2035 „Vermeidung von Schäden in Warmwasser-Heizungsanlagen“, deren erster Teil ursprünglich bereits im Dezember 2005 erschien, wird dem gerecht. Denn sie stellt hohe Anforderungen an das Umlaufwasser in Heizungsanlagen. Das Papier beschreibt den aktuellen Stand der Technik und ist immer dann verpflichtend, wenn Heizungsfachbetriebe den Einbau oder die Sanierung von Heizungsanlagen nach den allgemein gültigen Regelwerken anbieten.
So verweist auch die DIN EN 12828 „Heizungsanlagen in Gebäuden – Planung von Warmwasser-Heizungsanlagen“ auf die Anforderungen an Heizungswasser nach VDI 2035.
Die VDI Richtlinie 2035 beschreibt technische Regeln, die einen sicheren und zuverlässigen Betrieb von Warmwasserheizungsanlagen gewährleisten sollen. Dabei bezieht sie sich in nunmehr zwei Teilen auf die Steinbildung sowie die wasserseitige Korrosion und auf die abgasseitige Korrosion.
Blatt 1 der Richtlinie VDI 2035 beschäftigt sich mit Ursachen und Folgen der Steinbildung sowie der wasserseitigen Korrosion in Heizungsanlagen.
Der Begriff Steinbildung beschreibt in diesem Zusammenhang das Entstehen von Ablagerungen und Belägen auf den immer kompakteren Wärmeübertragerflächen. Diese können sich bilden, wenn Heizungswasser mit vielen Erdalkali- und Hydrogencarbonationen auf heiße Oberflächen trifft. Dabei führt eine chemische Reaktion dazu, dass Kalk ausfällt. Die Feststoffe setzen sich auf Wärmeübertragerflächen ab und mindern die Heizleistung. Sie können allerdings auch zu lokalen Überhitzungen, Spannungsrissen und Undichtigkeiten im Material führen. Abgeplatzte Bestandteile setzen sich darüber hinaus an Rohrleitungen oder Armaturen ab und mindern den freien Querschnitt. Das führt zu einem steigenden Druckverlust und dazu, dass sich die Heizwärme nicht mehr richtig im Haus verteilen lässt. Die Leistung betroffener Heizungsanlagen sinkt und Räume werden nicht mehr richtig war.
Die VDI 2035 gibt Grenzwerte der Wasserqualität vor, die Steinbildung und die damit verbundenen Folgen weitestgehend ausschließen sollen. Erreichen lassen sich diese unter anderem durch die Enthärtung (Enthärtungsanlage) oder die Entsalzung (Entsalzungsanlage der Heizung) des Füll- und Ergänzungswassers. Während die Maßnahmen bei sehr hartem Wasser oder Anlagen mit großem Füllvolumen immer erforderlich sind, hängt die Art der Wasserbehandlung nach der VDI Richtlinie 2035 von den anlagentechnischen Gegebenheiten ab.
Um Ursachen und Folgen der wasserseitigen Korrosion ging es im bereits zurückgezogenen Blatt 2 der Richtlinie VDI 2035. Heute ist der Inhalt Bestandteil des neuen ersten Blattes, das seit März 2021 im Weißdruck vorliegt. Inhaltlich geht es dabei um die Vermeidung elektrochemischer Vorgänge, die von den Werkstoffen einer Heizungsanlage und den Eigenschaften des Heizungswassers abhängen. Sie führen zur Zersetzung metallischer Materialien und können im schlimmsten Fall Undichtigkeiten hervorrufen. Steigt die Anzahl der Partikel im Heizungswasser, können sich diese an Formstücken und Armaturen ablagern. Sie reduzieren den freien Querschnitt und stören die Verteilung der Heizwärme in der Anlage. Um das zu verhindern, fordert die VDI Richtlinie 2035 eine fachgerechte Planung von Heizungsanlagen, bei der es unter anderem auf geeignete Materialkombinationen ankommt. Relevant sind dabei aber auch der pH-Wert und die elektrische Leitfähigkeit des Umlaufwassers. Ist Letztere sehr niedrig, lässt sich der Korrosionsstrom behindern. Korrosionserscheinungen treten seltener auf und Heizungsanlagen arbeiten länger zuverlässig.
Die Richtlinie behandelt dabei Ursachen von Schäden an Heizungsanlagen und nennt Grenzwerte für die Qualität von Heizungsanlagen. Darüber hinaus beschreibt sie Maßnahmen, die einen sicheren und zuverlässigen Betrieb gewährleisten sollen. Im Wesentlichen geht es dabei um:
Blatt 3 der VDI Richtlinie 2035 beschäftigt sich mit Ursachen und Folgen der abgasseitigen Korrosion in Heizungsanlagen. Um diese zu vermeiden, kommt es neben der fach- und sachgerechten Planung auch auf die Ausführung und den Betrieb der Anlagen an.
Um den zuverlässigen Betrieb von Trinkwasser- und Warmwasser-Heizungsanlagen gewährleisten zu können, muss das Heizungswasser nach VDI 2035 einige Voraussetzungen erfüllen. Dabei geht es vor allem um die Härte, den pH-Wert und die elektrische Leitfähigkeit. Die folgende Tabelle zeigt die Grenzwerte für die Härtegrade des Umlaufwassers in Abhängigkeit von der Heizleistung und dem Füllvolumen der Heizungsanlagen.
HEIZLEISTUNG | HÄRTE BEI BIS ZU 20 L/KW | HÄRTE BEI 20 - 50 L/KW | HÄRTE BEI ÜBER 50 L/KW |
---|---|---|---|
< 50 kW | < 16,8° dH < 3 mol/m³ (nur bei Umlaufwasserheizern oder elektrischen Heizelementen) | 11,2 ° dH 2 mol/m³ | 0,11 °dH 0,02 mol/m³ |
50 bis 200 kW | 11,2 °dH 2 mol/m³ | 8,4 °dH 1,5 mol/m³ | 0,11 °dH 0,02 mol/m³ |
200 bis 600 kW | 8,4 °dH 1,5 mol/m³ | 0,11 °dH 0,02 mol/m³ | 0,11 °dH 0,02 mol/m³ |
> 600 kW | 0,11 °dH 0,02 mol/m³ | 0,11 °dH 0,02 mol/m³ | 0,11 °dH 0,02 mol/m³ |
Wie hoch Wasserhärte, pH-Wert und Sauerstoffgehalt sein dürfen, zeigt die folgende Tabelle.
SALZARMER BETRIEB | SALZHALTIGER BETRIEB | |
---|---|---|
Elektrische Leitfähigkeit bei 25 °C | < 100 μS/cm | 100 – 1.500 μS/cm |
pH-Wert bei 25 °C | 8,2 - 10,0 | 8,2 - 10,0 |
Sauerstoff | < 0,1 mg/l | < 0,02 mg/l |
Das Wasser muss klar und frei von Ablagerungen sein. Für den Betrieb mit Aluminium-Bestandteilen gelten außerdem engere pH-Wert-Grenzen von 6,5 bis 8,5. Über diesen Werten reagiert der Werkstoff korrosiv.
Weitere Richtlinien und Verordnungen rundum die Heizungsanlage lesen Sie gern in unserem Beitrag "Heizung: Gesetzliche Vorschriften".
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