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Die Trinkwassertemperatur hat einen großen Einfluss auf Komfort, Hygiene und Heizkosten. Während viele Menschen zu warmes Kaltwasser als störend empfinden, kann eine zu hohe Warmwassertemperatur steigende Heizkosten verursachen. Ist das Warmwasser hingegen zu kühl, könnten sich Bakterien wie Legionellen bilden und die Gesundheit bedrohen. Welche Trinkwassertemperatur die richtige ist und wie sie sich erreichen lässt, erklärt der folgende Beitrag.
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Während das Trinkwasser aus unterirdisch verlegten Versorgungsleitungen auch im Sommer oft kälter als 15 Grad Celsius ist, könnte es sich bei der Verteilung im Gebäude aufheizen. Problematisch ist dabei nicht nur der eingeschränkte Komfort, so empfinden viele Menschen das warme Kaltwasser als unangenehm. Auch aus hygienischer Sicht bringen zu hohe Trinkwassertemperaturen im Kaltwassernetz Nachteile. Denn immer dann, wenn lauwarmes Wasser lange steht, könnten sich Bakterien bilden. Ein Beispiel sind Legionellen, die als Aerosol, also vermischt mit Luft über die Atmung aufgenommen, schwere Erkrankungen verursachen.
Zum Schutz der Gesundheit fordert der Gesetzgeber, dass das Wasser 30 Sekunden nach dem Öffnen der Entnahmestelle nicht wärmer als 25 Grad Celsius sein darf. Möglich ist das vor allem durch konstruktive Maßnahmen wie kurze Anbindeleitungen und eine optimale Verlegung.
Um das Ansteigen der Trinkwassertemperatur im Kaltwassernetz zu verhindern, kommt es vor allem auf eine optimale Planung an. Dabei sind Teilstrecken ohne angebundene Entnahmestellen (Totstrecken) zu vermeiden. Längere Stillstandszeiten bleiben außerdem auch dann aus, wenn ein Installateur häufig verwendete Entnahmestellen am Ende der Stränge anbindet.
Auch die Dämmung der Kaltwasserleitungen hilft, ungünstige Temperaturanstiege zu verhindern. Sie schützt das kostbare Trinkwasser vor der Wärme aus der Umgebung und soll Temperaturen von mehr als 25 Grad Celsius ausschließen. Darüber hinaus sorgt die Dämmung auch für höhere Temperaturen an den Oberflächen der Rohre und schützt somit vor kondensierenden Wassertröpfchen an den Verteilleitungen.
Um eine hohe Qualität des Trinkwassers gewährleisten zu können, bieten einige Hersteller sogar Systeme zur Kühlung an. Diese befinden sich in der Verteilung und senken die Trinkwassertemperatur auf optimale Werte von acht bis zwölf Grad Celsius.
Während kaltes Wasser nicht zu warm sein darf, sind beim Warmwasser entsprechende Mindesttemperaturen sicherzustellen. Diese gewährleisten einen hohen Komfort und schützen vor Legionellen in lauwarmem Trinkwasser. Während der Gesetzgeber bei großen Anlagen eine Trinkwassertemperatur von 55 Grad Celsius an der Entnahmestelle fordert, sind Besitzer kleiner Anlagen (Speichervolumen unter 400 Litern oder mehr weniger als drei Liter Wasser in einzelnen Leitungsabschnitten) frei in ihrer Entscheidung. Experten warnen aber auch hier vor falschem Sparen: Wer die Warmwasserbereitung zum Beispiel über den Sommer abschaltet, riskiert die Bildung von Legionellen oder anderen Keimen. Auch zu geringe Trinkwassertemperaturen können die gesundheitsgefährdenden Bakterien hervorrufen.
Für optimale hygienische Bedingungen sorgt eine Temperatur von 60 Grad Celsius im Warmwasserspeicher. Diese ist zu hoch für Legionellen. Eventuell vorhandene Keime vermehren sich auf diese Weise nicht weiter. Während die Anforderung nur große Anlagen betrifft, können Besitzer kleiner Anlagen selbst entscheiden, welche Trinkwassertemperatur sie wählen. Experten empfehlen hier einen Wert von mindestens 50 Grad Celsius.
Um zu verhindern, dass das Wasser in großen Anlagen länger steht und auf dem Weg zur Entnahmearmatur abkühlt, fordert der Gesetzgeber den Einsatz sogenannter Zirkulationsleitungen. Diese führen das Trinkwasser von der letzten Entnahmestelle im Strang zurück zum Speicher, in dem die Temperatur wieder steigt.
Neben den Anforderungen in Bezug auf Komfort und Hygiene, sind auch niedrige Heizkosten das Ziel vieler Hausbesitzer. Erreichen lassen sich diese vor allem dann, wenn die Temperatur des Warmwassers so gering wie möglich ist. Denn dabei muss der Kessel weniger Leisten und der Verbrauch sinkt. In der Praxis ist es wichtig, hierbei eine optimale Balance zwischen Hygiene, Komfort und niedrige Heizkosten zu finden.
Wer Kosten sparen will, sollte auf zu kaltes Warmwasser verzichten. So warnen Experten immer wieder vor den gesundheitsgefährdenden Folgen des falschen Sparens. Wer seine Heizkosten senken möchte, hat dennoch viele Möglichkeiten.
Die größte Auswirkung dürfte dabei die Umstellung von einer dezentralen elektrischen auf eine zentrale Warmwasserbereitung über die Heizung haben. Denn mit dieser kostet jede verbrauchte Kilowattstunde nur vier bis sieben Cent. Das ist deutlich weniger als bei Strom, der aktuell mit rund 28 Cent je Kilowattstunde zu Buche schlägt. Wer die Ausgaben scheut, kann zumindest die Trinkwassertemperatur am elektrischen Durchlauferhitzer herabsetzen.
Wer das Trinkwasser bereits über die Heizung erwärmt, kann ebenfalls sparen: Möglich ist das mit speziellen Armaturen, die den Wasserverbrauch senken und somit die Heizung entlasten. Sie vermischen den auslaufenden Wasserstrom mit Luft, wodurch auch der Komfort nicht zu kurz kommt.
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