Beratung durch Ihren Heizungsinstallateur vor Ort
Sie benötigen eine individuelle Beratung oder ein Angebot für Ihre neue Heizung?
✔ Geprüfte Fachbetriebe in Ihrer Region
✔ Unverbindliche und kostenlose Vermittlung
✔ 2 Minuten Fragebogen ✔ Kompetente Beratung vor Ort
Wenn es im Haus zu kalt ist oder das Heizen viel Energie verbraucht, ist es möglich, dass die Vorlauftemperatur der Heizung falsch eingestellt ist. Denn diese kann sich maßgeblich auf die Effizienz einer Heizungsanlage auswirken. Mit der richtigen Einstellung sparen Sie daher Energie und Heizkosten. Im Folgenden erfahren Sie unter anderem, welche Faktoren die Auslegung beeinflussen und wie Sie die Vorlauftemperatur einstellen.
Sie benötigen eine individuelle Beratung oder ein Angebot für Ihre neue Heizung?
✔ Geprüfte Fachbetriebe in Ihrer Region
✔ Unverbindliche und kostenlose Vermittlung
Als Vorlauftemperatur der Heizung bezeichnet man die Heizwassertemperatur am Austritt des Wärmeerzeugers. Sie ist in der Regel hoch, wenn ein Haus viel Energie benötigt und sinkt mit steigender Effizienz. So sind in alten, ungedämmten Gebäuden mit kleinen Heizkörpern im Winter oft Werte zwischen 55 und 90 Grad Celsius nötig. Energetisch sanierte und neue Häuser werden mit einem effizienten Heizsystem hingegen auch an kalten Wintertagen mit einem Vorlauf von 45 Grad Celsius oder weniger warm.
Da sich die Bedingungen im Haus über den Verlauf eines Jahres ständig ändern, unterliegt auch die optimale Vorlauftemperatur Schwankungen. Während sie bei tiefen Außentemperaturen im Winter zum Beispiel hoch sein muss, genügt bei wärmerem Wetter ein niedrigerer Wert.
Die Vorlauftemperatur ist nicht ohne Rücklauftemperatur zu denken. Im Betrieb fördert eine Heizungspumpe das warme Vorlaufwasser über die Heizungsrohre zu den Heizflächen. Dort übergibt es einen Teil der transportierten Wärme an den Raum und kühlt selbst ab. Im Anschluss fließt es als sogenanntes Rücklaufwasser zum Kessel zurück, bevor der Heizkreislauf von vorn beginnt. Die Differenz zwischen Vor- und Rücklauftemperatur ist die Spreizung, die korrekt in Kelvin (K) abgegeben wird. Dabei entsprechen null Grad Celsius 273,15 Kelvin. Da der Temperaturunterschied in Grad und Kelvin identisch ist, spielt dies jedoch eine untergeordnete Rolle.
Ist die Temperaturspreizung hoch, muss weniger Wasser durch das Heizungssystem zirkulieren, um die gleiche Menge Energie zu transportieren. Ist die Spreizung dagegen sehr niedrig, gibt das Heizmittel weniger Wärme ab, wodurch der Massenstrom steigt. Typische Werte sind zum Beispiel:
Vorlauf | Rücklauf | Spreizung | |
---|---|---|---|
konventionelle Heizkörper | 70 °C | 55 °C | 15 K |
Flächenheizung | 40 °C | 30 °C | 10 K |
Die Vorlauftemperatur richtig einzustellen, heißt, sie sollte weder zu hoch noch zu niedrig sein. So führen zu hohe Vorlauftemperaturen zu steigenden Wärmeverlusten über die Verteilleitungen, kleinen Massenströmen und schlechter regelbaren Heizkörpern. Zu einer Überhitzung kommt es allerdings nicht. Denn die Thermostate wirken in diesem Fall als Begrenzer. Mit hohen Heizkosten ist trotzdem zu rechnen.
Zu niedrige Werte sorgen hingegen dafür, dass das Haus nicht richtig warm wird. Außerdem führen sie zu einer hohen Spreizung, einem höheren Heizwassermassenstrom und dem steigenden Verbrauch der Heizungspumpe.
Hinweis: Wenn der Heizkörper nicht warm wird, ist an der Heizung nicht unbedingt die Vorlauftemperatur zu niedrig eingestellt. Ein ähnlicher Effekt kann nämlich auch auftreten, wenn sich Luft im System befindet. Dies unterscheidet sich dahingehend, dass die Heizkörper meist sehr ungleichmäßig warm sind. Zudem treten dann häufig unangenehme Geräusche auf.
Arbeitet die Heizung mit einer sogenannten witterungs- oder außentemperaturgeführten Heizungsregelung, lässt sich die Vorlauftemperatur über die Heizkennlinie (auch als Heizkurve bezeichnet) einstellen. Diese beschreibt eine mathematische Funktion, die jeder Außentemperatur eine spezielle Vorlauftemperatur zuweist. Der Kessel kann daran ablesen, wie viel er leisten muss, um das Haus warm zu halten. Die folgenden Abschnitte erklären, wie Sie beim Einstellen der Vorlauftemperatur vorgehen.
Wer die Vorlauftemperatur der Heizung richtig einstellen möchte, muss in der Praxis auf ein sogenanntes Versuch-Irrtum-Verfahren setzen. Dabei werden die Einstellungen Schritt-für-Schritt nach unten korrigiert, bis die Heizung alle Räume im Haus optimal erwärmt. Damit das funktioniert, sollten Hausbesitzer alle Veränderungen wie Einstellwerte, Vorlauf- und Außentemperaturen dokumentieren. Um Messfehler ausschließen zu können, dürfen sie auch die Stellung der Thermostate während des Vorgangs nicht verändern.
Unser Tipp: Wer an der Heizung die Vorlauftemperatur einstellen möchte, sollte das tun, wenn die Außentemperaturen unter fünf Grad Celsius liegen. Andernfalls lassen sich Veränderungen nur schwer nachvollziehen.
Sind alle Vorbereitungen erledigt, lässt sich die Vorlauftemperatur der Heizung über die Heizkurve richtig einstellen. Hier können Hausbesitzer die Neigung und die Höhe an das eigene Haus anpassen. Während sich die Heizungsvorlauftemperatur über die Höhe generell anheben oder senken lässt, verändert die Neigung den Einfluss auf die Außentemperatur. Eine niedrige und flache Kurve deutet dabei auf ein energiesparendes Gebäude oder ein sogenanntes Energiesparhaus hin. Denn hier steigen die Temperaturen im Vorlauf auch über den Winter nur wenig an. Alte unsanierte Gebäude benötigen hingegen eine steilere und höhere Kurve. Dabei steigt die Heizmitteltemperatur an kalten Tagen stark an, um Wärmeverluste über die Gebäudehülle optimal ausgleichen zu können.
Unser Tipp: Hausbesitzer sollten immer nur kleine Veränderungen vornehmen, wenn sie die Vorlauftemperatur der Heizung richtig einstellen möchten. Im Beitrag „Heizkurve einstellen“ erklären wir ganz genau, wie Sie dabei vorgehen.
Wichtig: Das thermische Verhalten eines Gebäudes ändert sich nach einer Sanierung. Haben Sie Ihr Haus nachträglich gedämmt oder alte Fenster und Türen getauscht, sollten Sie an der Heizung die Vorlauftemperatur neu einstellen.
Wer noch mehr sparen möchte, kann auch bestimmte Absenkzeiten der Heizung einplanen. In diesen arbeitet der Kessel mit geringerer Leistung und verbraucht daher auch weniger Energie. Günstig ist das zum Beispiel nachts oder am Tage, wenn keiner zuhause ist. Denn dann muss auch das Gebäude nicht voll beheizt werden. Während vor allem die Besitzer von Altbauten mit Absenkphasen sparen können, verliert sich der Effekt mit zunehmender energetischer Qualität. Der Grund: Die Veränderungen der Außentemperaturen wirken sich weniger auf den Wärmeverlust eines Gebäudes aus.
Unser Tipp: Sind Sie unsicher, wie Sie die Vorlauftemperatur der Heizung einstellen sollen oder ob sich Absenkzeiten bei Ihnen lohnen? Besprechen Sie das am besten beim nächsten Termin mit Ihrem Installateur. Dieser kann die korrekten Werte ermitteln und die Heizung individuell einstellen.
Sie benötigen eine individuelle Beratung oder ein Angebot für Ihre neue Heizung?
✔ Geprüfte Fachbetriebe in Ihrer Region
✔ Unverbindliche und kostenlose Vermittlung
Wollen Hausbesitzer die Vorlauftemperatur der Heizung richtig einstellen, sollte auch ein hydraulischer Abgleich durchgeführt werden. Während ein Experte dabei die Wärmeverluste eines Gebäudes berechnet, ermittelt er auch die optimalen Einstellwerte der Heizung. Neben Vorlauftemperatur und Temperaturspreizung stellt er dabei zudem die Heizkörper auf den für sie nötigen Heizwasserdurchfluss ein. Das sorgt für einen hohen Komfort und sinkende Energiekosten.
Die Temperatur des Vorlaufs wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Beispiele dafür sind:
Eine erste Einflussgröße auf die Temperatur des Vorlaufs ist der energetische Zustand des Gebäudes. Ist das Haus alt und unsaniert, hat es oft hohe Wärmeverluste. Diese sind über die Heizung auszugleichen. Im Vergleich zu einem energieeffizienten Gebäude müssen Hausbesitzer hier in der Regel eine höhere Vorlauftemperatur einstellen. In energiesparenden Häusern verändern sich die Temperaturen des Heizungswassers hingegen kaum. Denn diese verlieren auch an kalten Tagen nur wenig Energie.
Neben dem energetischen Zustand des Gebäudes wirkt sich auch die Art und Größe der Heizflächen auf den Wert aus. Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen Vorlauftemperatur und Heizkörper. Generell gilt hier, dass die Temperatur mit steigender Größe der Heizflächen abnimmt. Besonders deutlich ist das zum Beispiel bei dem Vergleich von Plattenwärmekörpern und einer Flächenheizung wie der Fußbodenheizung. Da Letztere die gesamte Fläche eines Raumes zur Wärmeübertragung nutzt, kann man eine niedrigere Vorlauftemperatur einstellen. Die Vorlauftemperatur der Heizung liegt hier in der Regel deutlich unter 45 Grad Celsius. Der Heizkörper ist dagegen kompakter und benötigt einen höheren Wert, um die gleiche Energiemenge an den Raum zu übertragen.
Abhängig davon, welches Heizsystem in einem Haus installiert ist, kann sich die Temperatur des Vorlaufs deutlich auf dessen Effizienz und die entstehenden Energiekosten auswirken. Niedrige Werte lohnen sich dabei vor allem für Wärmepumpen, Solarthermieanlagen und Brennwertgeräte.
Wärmepumpe: Eine Wärmepumpe macht Umweltenergie zum Heizen nutzbar, indem sie diese verdichtet und so auf höhere Temperatur bringt. Besonders sparsam funktioniert das, wenn die Differenz zwischen Umweltenergiequelle und Heizungsvorlauf gering ist. Denn dadurch muss der Kompressor weniger arbeiten und verursacht weniger Strom- beziehungsweise Gaskosten. Soll eine Wärmepumpenheizung sparsam arbeiten, muss bei der Heizung die Vorlauftemperatur entsprechend niedrig sein.
Wissenswert: Der VDI (Verein Deutscher Ingenieure e.V) hat im März 2024 ihre Richtlinie (DIN V 18599 für das Gebäudeenergiegesetz GEG und Richtlinie VDI 4650 Blatt 1) angepasst und erlaubt nun Vorlauftemperaturen bis zu 60 Grad Celsius für Standard-Wärmepumpen.
Solarthermie: Eine Solarthermieanlage gewinnt Heizwärme aus der kostenfreien solaren Strahlung. Vor allem im Winter, in dem ein Haus bekanntlich viel Energie benötigt, bringen die Kollektoren jedoch weniger Leistung. Ist die Temperatur im Vorlauf niedrig, lässt sich diese dennoch effizient nutzen. Die Kapazität der Pufferspeicher steigt und die konventionelle Heizung kann länger pausieren. Das schont wiederum den Geldbeutel und entlastet die Umwelt.
Brennwerttechnik: Auch die Brennwerttechnik, mit der eine moderne Öl- oder Gasheizung ausgestattet ist, arbeitet effizienter, wenn die Vorlauftemperatur der Heizung niedrig ist. Der Grund dafür ist, dass Brennwertanlagen auch Energie aus den heißen Abgasen gewinnen. Sie kühlen diese dabei mit dem Rücklaufwasser, wobei enthaltene Feuchtigkeit kondensiert. Damit das richtig funktioniert, sollten die Temperaturen im Rücklauf und damit auch die im Vorlauf niedrig sein.
Wie bereits erwähnt, gibt es einen Zusammenhang zwischen Vorlauftemperatur und Heizkörper. Ein manuelles Einstellen der Vorlauftemperatur am Heizkörper ist aber nicht möglich. Denn die meisten Systeme sind mit einer Automatik ausgestattet. Dabei passt die bereits erwähnte witterungsgeführte Heizungsregelung die Vorlauftemperatur entsprechend der Außentemperatur an. Der Kessel kann dann mit einer geringeren Leistung arbeiten oder ein Mischer senkt die Temperatur ab.
Sie benötigen eine individuelle Beratung oder ein Angebot für Ihre neue Heizung?
✔ Geprüfte Fachbetriebe in Ihrer Region
✔ Unverbindliche und kostenlose Vermittlung