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Müssen Sie die Solaranlage vom Schnee befreien? Der Schneefall ist in Deutschland sehr ungleichmäßig verteilt. In einigen Regionen gibt es im Laufe des Winters so gut wie keinen und in anderen bleibt er wochenlang liegen. Was Sie jeweils tun können, wenn Sie Besitzer einer Solarthermie oder Photovoltaikanlage sind und Schnee auf dem Dach liegt, erfahren Sie im folgenden Beitrag.
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Grundsätzlich umfasst die Solaranlage alle technischen Anlagen, die Sonnenenergie in eine andere Energieform umwandelt. Dabei kann es sich sowohl um die Photovoltaikanlage handeln, die Strom auf solarer Basis erzeugt, als auch um die sogenannte Solarthermie, mit der thermische Energie, also Wärme, gewonnen werden kann.
Für beide Anlagen gilt, dass deren Leistung besonders hoch ist, wenn die Sonnenstunden zahlreich sind. Das gilt in Mitteleuropa vor allem für den Sommer. In diesem Zeitraum ist die sogenannte Globalstrahlung besonders hoch. Sie bezeichnet die gesamte auf die Erdoberfläche treffende Solarstrahlung und setzt sich aus den folgenden Komponenten zusammen:
Doch der Ertrag der Solarthermie im Winter bemisst sich nicht nur danach, wie viel dieser Globalstrahlung auf die Flächen trifft, sondern wohin das Dach ausgerichtet und wie hoch die Dachneigung ist. Diese beiden Faktoren spielen auch eine besondere Rolle, wenn es darum geht, ob die Solaranlage vom Schnee befreit werden muss.
Stellen sich Besitzer einer Photovoltaikanlage die Frage, ob eine Solaranlage vom Schnee zu befreien ist oder nicht, dann gibt es in der Regel dafür zwei Befürchtungen:
Zuallererst muss festgehalten werden, dass in der Regel eine Schneeräumung nicht zwangsläufig notwendig ist. Insbesondere im Norden Deutschlands ist die Schneedecke auf einem Dach meist nur sehr dünn und in den überwiegenden Fällen auch am nächsten Tag weggetaut. Daneben brauchen sich in der Regel auch jene Hausbesitzer keine Gedanken machen, bei denen das Dach eine Neigung von mindestens 30 bis 40 Grad hat. Denn hier rutscht der Schnee meist von alleine innerhalb weniger Tage runter.
Schließlich ist hervorzuheben, dass die Leistungseinbußen meist nicht sehr hoch sind und dann keine Rechtfertigung bieten, um die Solaranlage regelmäßig vom Schnee befreien zu müssen. Denn etwa drei Viertel des jährlichen Gesamtertrags wird zwischen Mai und September erzeugt; demnach nur ein Viertel im restlichen Jahr. Der durchschnittliche Ertragswert im Januar liegt beispielsweise bei 20 bis 25 Kilowattstunde pro Kilowatt Peak (theoretisch höchstmögliche Leistung der Anlage). Im Juni ist der Ertrag häufig mindestens fünfmal höher. Das heißt, die Leistungseinbußen sind nicht so beträchtlich, wenn keine Schneeräumung erfolgt.
Neben der zweifelhaften Notwendigkeit birgt es auch Gefahren, wenn Hausbesitzer die Solaranlage vom Schnee befreien möchten. Zunächst achten nur wenige auf die entsprechende Unfallverhütung und Sicherheit. Es gab in der Vergangenheit bereits schwere Unfälle. Daneben kann es auch passieren, dass die Kollektoren beschädigt werden. Das ist häufig der Fall, wenn einfache Besen zur Hand genommen werden. Hat sich zudem eine dünne Eisschicht unter der Schneedecke gebildet, hilft das Abfegen auch nicht mehr. Scharfkantige Gegenstände oder chemische Mittel dürfen dann keine Alternative sein.
Zunächst ist es wichtig, sich im Vorfeld umfassend zu informieren. Besonders geschickt ist es, wenn Sie bereits beim Kauf oder bei der Installation entsprechende Fragen stellen. Außerdem ist es häufig besser, die Solaranlage durch einen Experten vom Schnee befreien zu lassen. Das ist zwar mit Kosten verbunden, kann aber insbesondere bei großen Schneemengen sinnvoll sein. Denn hohe Schneelasten können unter Umständen die Unterkonstruktion beschädigen; vor allem bei einer längeren Schneephase. Die Profis besitzen die nötigen Erfahrungen und das richtige Werkzeug.
Daneben gibt es auch technische Lösungen. Doch häufig sind diese mit solch hohen Kosten verbunden, dass sie sich über die Jahre nicht rechnen oder nur gerade so. Zudem haben einige Unternehmen entsprechende Produkte auch bereits wieder vom Markt genommen.
Neben der Photovoltaikanlage kann auch eine Solarthermie mit Schnee bedeckt sein. Ebenso stellt sich für alle entsprechenden Besitzer die Frage, ob auch diese zwangsläufig vom Schnee befreit werden muss.
Grundsätzlich gelten die Gegenargumente, wenn Sie die Solaranlage vom Schnee befreien möchten, auch im Speziellen bei einer Solarthermie. Häufig besteht kein Handlungsbedarf und wenn die Schneelast zu groß ist, lohnt sich der Anruf bei einem Fachbetrieb, um mögliche Schäden vor allem an der Unterkonstruktion und am Dach zu vermeiden.
Eine technisch sehr findige Variante besteht außerdem darin, mittels eines Wechselrichters eine Rückspeisung zu bewirken. Das führt dazu, dass sich die Kollektoren schneller erwärmen und der Schnee so abtaut. Bei der Installation sollte hier auch bestenfalls ein Experte zurate gezogen werden.
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