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Bemerken Bewohner, dass sie Schimmel an der Wand haben, ist schnelles Handeln ratsam. Denn ab einem bestimmten Ausmaß stellen die Sporen nicht nur eine Gefahr für die Gesundheit dar, sondern sind auch bausubstanzschädigend und sollten schnellstmöglich entfernt werden. Was die Schimmelbildung begünstigt, wie Sie den Schimmel von der Wand entfernen und einem erneuten Befall vorbeugen können, erfahren Sie in diesem Beitrag.
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Entwarnung vorab: Schimmelpilze sind nicht grundsätzlich gefährlich für die Gesundheit. Die Gefahr hängt vielmehr mit der Schimmelsorte und deren Konzentration zusammen. Auch der individuelle Gesundheitszustand spielt eine entscheidende Rolle. So sind Personen mit einer erhöhten Allergieneigung, manifestiertem Asthma oder Heuschnupfen vielmehr vom Befall betroffen als andere, die weniger allergisch darauf reagieren.
Das bedeutet aber nicht, dass Schimmel an der Wand ignoriert werden sollte. Schließlich können alle Schimmelpilze allergische Reaktionen auslösen. Wer über längere Zeit in einer Wohnung mit Schimmel lebt, hat zudem ein erhöhtes Risiko für Atemwegserkrankungen und -infektionen. Nicht zuletzt empfinden die meisten Menschen den Anblick eines Schimmelbefalls als unansehnlich. Eine rasche Schimmelsanierung ist auch aus diesem Grund ratsam.
Haben Bewohner Schimmel an den Wänden entdeckt, stellt sich die Frage: Was tun? In jedem Fall sollten sie schnell reagieren. Experten der Verbraucherzentrale raten dazu, den Schimmelbefall in neuen und alten Befall zu unterscheiden. Welche Art von Schimmel, ob schwarzer Schimmel oder weißer Schimmel, spielt bei der Behandlung der Wand übrigens keine Rolle.
Orientierungshilfe: Befallenen Flächen bis zu einem halben Quadratmeter können Bewohner selbst behandeln, großflächigen Schimmelbefall sollte ein Fachbetrieb übernehmen.
Bevor es mit der Schimmelbekämpfung losgeht, sind folgende Maßnahmen empfehlenswert:
Ist der Befall relativ neu, können Bewohner den Schimmel an der Wand mit alkoholhaltigen Mitteln aus der Apotheke entfernen. Mit einem Alkoholgehalt von bis zu 80 Prozent (Ethanol) können sie den Schimmel von der Wand ablösen. Noch schneller und wirksamer sind chemische Mittel. Diese sind wegen ihrer möglichen Gesundheitsgefährdung aber mit höchster Vorsicht zu verwenden.
Besonders Schimmel auf Fliesenwänden lässt sich so leicht entfernen. Das verwendete Tuch im Anschluss wegwerfen. Hat sich der Schimmel auf einer Tapetenwand gebildet, muss die Tapete entfernt werden. Dafür sollte die Tapete erst befeuchtet, dann von der Wand gezogen und die Wand anschließend mit 70- bis 80-prozentigem Alkohol gereinigt werden.
Hat eine oberflächliche Behandlung der Wand keinen Erfolg gebracht, kann es daran liegen, dass die Schimmelpilze bereits in die Anstriche oder sogar vorhandene Putzstruktur vorgedrungen sind. In diesem Fall sollten Hausbewohner einen Sachverständigen mit der Beseitigung beauftragen. Gegebenenfalls ist eine Abdichtung von außen notwendig, um das Eindringen von Nässe zu verhindern.
Hinweis: Wer zur Miete wohnt, sollte zunächst den Vermieter kontaktieren und erst dann zu Beseitigungsmaßnahmen greifen. Hausbesitzer hingegen können mit der Entfernung der Schimmelpilze sofort beginnen.
Schimmelpilze mögen es vor allem feucht. Sind die Bedingungen optimal, gedeihen sie innerhalb kürzester Zeit und sind dann als braune oder schwarze Flecken sichtbar. Entsteht Schimmel an der Wand, hat es viele Ursachen. Häufig ist es eine zu hohe Kondensation oder eindringende sowie aufsteigende Nässe.
Vor allem feuchte Wandoberflächen bieten den optimalen Nährboden für die Bildung von Schimmel. Gründe hierfür könnten sein:
Auch die Bauweise kann dafür sorgen, dass die Wände an einigen Stellen feucht werden. Neubauten etwa sind so luftdicht gebaut, dass ein Luftwechsel auf natürlichem Wege kaum noch stattfinden kann. Ist kein Lüftungssystem installiert, kommt es zu einer übermäßigen Luftfeuchtigkeit, die beispielsweise durch Duschen, Kochen, Gießen etc. entsteht. Die Gefahr besteht auch bei Altbauten, die energetisch saniert wurden. Abhilfe schaffen hier Anlagen zur kontrollierten Lüftung.
Ein weiterer möglicher Grund für Schimmel an der Wand ist eindringende Nässe. Diese kann auf vielerlei Arten entstehen: etwa infolge eines Rohrbruchs oder eines Wasserschadens. Auch defekte Dächer und Risse im Mauerwerk sind häufig Ursachen für das Eindringen von Nässe.
Neben der eindringenden Gefahr von oben kann die Nässe auch aus dem Erdreich kommen. Experten sprechen hier von aufsteigender Feuchtigkeit. Bei fehlerhafter oder defekter Horizontalsperre kann das Grundwasser das Mauerwerk durchnässen und es langfristig schädigen. Die dauerhaft anhaltende Feuchtigkeit führt wiederum zu Schimmel an der Wand.
Übrigens: Um das Haus vor stehendem Wasser aus dem Erdreich zu schützen, können Hausbesitzer auch ein Drainagerohr verlegen.
Damit keine Kondensation an den Wänden entsteht, sollten Hausbewohner auf richtiges „Heizen und Lüften“ achten.
Zum richtigen Heizen gehören unter anderem:
Mit den folgenden Lüftungsmaßnahmen lässt sich die Schimmelbildung vorbeugen:
Ebenso kann eine zentrale oder dezentrale Wohnraumlüftung gegen Schimmel zum Einsatz kommen.
Während die vorgeschlagenen Maßnahmen die Kondensationsgefahr mindern, ist es auch sinvoll, die Sporen-Last zu reduzieren. Mögölich ist das mit einem Luftreiniger, den Sie flexibel im Haus aufstellen können.
Schimmel an der Wand kann durch Kondensation und eindringende sowie aufsteigende Nässe entstehen. Oberflächlicher Befall lässt sich mit alkoholhaltigen Reinigungsmitteln aus der Apotheke entfernen. Die Beseitigung vom tief liegenden, wiederholten Schimmelbefall sollte nur von einem Sachverständigen durchgeführt werden. In jedem Fall sollten Hausbewohner schnell reagieren, wenn die Schimmelpilze sichtbar sind oder allergische Reaktionen unerwartet und regelmäßig auftreten.
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