Schamotte: Eigenschaften und Verwendung

  • von Alexander Rosenkranz
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Schamotte (im Österreichischen auch Schamott) sind künstlich hergestellte Steine oder Platten, die besonders hitzebeständig sind. Sie können Wärme vergleichsweise gut speichern und kommen daher in vielen Bereichen der Heizungstechnik zum Einsatz. So zum Beispiel in Holzöfen, Kaminen oder auch in Elektroheizungen. Wir erklären, was Schamottesteine und -platten auszeichnet, welche Arten sich unterscheiden lassen und worauf es bei der Verarbeitung der Schamotte ankommt. 

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Schamotte ist ein besonders hitzebeständiges Material

Umgangssprachlich beschreiben Schamotte meist feuerfeste Materialien zum Bauen. Das ist allerdings nur bedingt richtig. Denn bei Schamottesteinen oder -platten handelt es sich ausschließlich um künstlich hergestellte Elemente, die aus vorgebrannter Tonerde und Aluminiumoxiden bestehen. Das Material ist besonders hitzebeständig und kann thermische Energie im Vergleich zu anderen Gesteinen gut speichern. Die folgende Tabelle zeigt die wichtigsten Eigenschaften des Schamotts im Überblick.

KRITERIUM EIGENSCHAFTEN DER SCHAMOTTE
AusgangsmaterialTon und 10 bis 45 % Aluminiumoxid (Al2O3)
spezifische Wärmekapazität 1,0 kJ/(Kg * K)
Wärmeleitfähigkeit bei 100 °C0,8 W/(m·K)
Wärmeleitfähigkeit bei 1.000 °C1 W/(m·K)
Schmelzpunkt1.780 °C
Siedepunkt> 9.000 °C
Wasseraufnahme< 7 %
Wärmeausdehnungskoeffizient5,2 mm/m
FormatSteine oder Platten unterschiedlicher Abmessungen
Festigkeit spröde, leicht brechend

Bei dem Material handelt es sich also um hitzefeste Steine oder Platten, die Wärme gut speichern können. Sie leiten thermische Energie aber nur schlecht hindurch, wodurch Schamotte auch als Dämmstoff in sehr heißen Einsatzbereichen, wie etwa der Metallverarbeitung, zur Anwendung kommt. Da Schamotteplatten oder -steine spröde sind, ist bei ihrer Verarbeitung äußerste Sorgfalt gefragt. Andernfalls könnte das Material abplatzen oder zerbrechen.  

Verschiedene Arten der Schamottesteine im Vergleich

Abhängig vom Aluminiumoxid-Anteil lässt sich die Schamotte in hoch- und minderwertige Qualitätsklassen einteilen. Hochwertig ist dabei die sogenannte Normalschamotte mit einem Aluminiumoxid-Anteil von 30 bis 45 Prozent. Ist dieser geringer, sprechen Experten von minderwertiger oder saurer Schamotte. Letztere lässt sich günstiger herstellen, ist dafür aber weniger temperaturbeständig. Auch die Festigkeit der „sauren Steine“ fällt geringer aus. Deshalb empfiehlt es sich in der Heiztechnik, auf die höherwertigen Normalschamotte zu setzen.

Schamotte: Herkunft und Herstellung des Materials

Der Begriff Schamotte stammt vermutlich von italienischen Porzellanarbeiten in Thüringen. Diese leiteten ihn von „Schärm“ oder „Scharm“ ab, was in der thüringischen Aussprache für Scherben steht.

Grund dafür ist die spezielle Herstellung. Denn dabei wird Rohton geformt, getrocknet und gebrannt. Anschließend brechen und zermahlen Produzenten die festen Materialien, um sie dann wiederum mit ungebranntem Rohton zu vermischen. Im letzten Schritt der Schamotte-Herstellung erfolgt die Formgebung mit Schlickerguss-, Press- oder Sinterverfahren (erhitzen unter hohem Druck).

Hervorzuheben ist, dass die Eigenschaften der fertigen Materialien sehr stark vom Wassergehalt der Rohmasse abhängen. Je geringer dieser ist, umso höher ist die Rohdichte. Die Materialien sind dann außerdem weniger porös. Sie erreichen eine höhere Temperaturwechselbeständigkeit und schwinden beim Brennen und Trocknen weniger.

Funktion und Einsatz der Schamotte  

Durch die besonderen Eigenschaften der künstlich hergestellten Stoffe eignen sich diese sehr gut in heißen Umgebungen. So kleiden Schamotteplatten zum Beispiel die Feuerräume von Öfen oder Kaminen aus. Darüber hinaus eignen sie sich auch als Wärmespeicher in Kachelöfen oder Elektroheizungen. Ein Beispiel dafür ist die  Elektroheizung mit Schamottekern, die auch dann noch heizt, wenn sie keinen Strom mehr aus dem Netz aufnimmt. Neben der Heizungstechnik gibt es zahlreiche weitere Anwendungsgebiete. So eignet sich Schamotte aufgrund ihrer Funktionsweise unter anderem auch als Dämmstoff für Behälter zum Transport von flüssigem Metall.

© Bielikov Vadym / Shutterstock.com

Verarbeitung der Steine erfordert Sorgfalt

Da das Material vergleichsweise spröde ist, muss die Verarbeitung besonders vorsichtig erfolgen. Das betrifft vor allem Arbeitsgänge, bei denen Handwerker die Schamotteplatten schneiden oder in diese bohren. Beim Herstellen feuerfester Ausmauerungen mit Schamotte in Öfen oder Kaminen ist außerdem ein geeigneter Schamottemörtel erforderlich.    

Alternativen zu den Schamott-Steinen

Neben der Schamotte kommen vor allem im Ofenbau immer öfter auch sogenannte Vermiculite zum Einsatz. Dabei handelt es sich um Platten aus natürlichem Glimmerschiefer. Diese haben bessere Dämmeigenschaften, speichern Wärme dafür aber nicht so gut. Aufgrund dessen eignen sie sich vor allem zum Auskleiden von Feuerräumen in Öfen oder Kamineinsätzen. Hier sorgen die Vermiculite für eine schnell ansteigende Temperatur, durch die sich auch der Aufstellraum in kürzerer Zeit erwärmen lässt. Da die Platten Wärme schlechter speichern können, müssen Verbraucher Holz allerdings öfter nachlegen.

Kosten für Schamottesteine und Schamotteplatten

Wer den Schamotte-Einsatz im  Kamin  erneuern muss, kann geeignete Platten in Baumärkten oder bei Fachhändlern kaufen. Die Kosten dafür sind vergleichsweise niedrig. So gibt es Schamotteplatten im Format 12 x 25 Zentimeter mit unterschiedlichen Stärken ab etwa fünf Euro. Dickere Platten oder Steine mit größeren Abmessungen sind dagegen etwas teurer.

Fazit von Alexander Rosenkranz

Bei der Schamotte handelt es sich um ein künstlich hergestelltes, gesteinsähnliches Material. Es besticht durch eine hohe Feuerfestigkeit, gute Wärmedämm- und Speichereigenschaften. Die Platten und Steine sind vergleichsweise günstig, durch ihre Porosität aber mit Sorgfalt zu verarbeiten. Geht es bei der Schamotte um die Verwendung, kommen viele Einsatzbereiche infrage. Beispiel sind Auskleidungen von Öfen, Kaminen oder Schornsteinen. In Elektroheizungen dient ein Schamottekern der Wärmespeicherung.

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