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Heizung und Warmwasserbereitung sind für mehr als 70 Prozent des Energieverbrauchs in Wohngebäuden verantwortlich. Das Einsparpotenzial ist jedoch ebenfalls groß. Besonders in Zeiten steigender Energiepreise und knapper Ressourcen lohnt es sich also, richtig zu heizen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Wir zeigen Ihnen, wie diese aussehen können – von einfachen Tipps für richtiges Heizen im Alltag bis hin zu technischen Optimierungen am Heizsystem und einfachen Sanierungen am Gebäude.
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Richtig zu heizen hat viele Vorteile. Vor allem trägt es dazu bei, den Energieverbrauch zu senken. Das reduziert die Heizkosten, mindert aber auch den eigenen CO2-Ausstoß und schont wertvolle Ressourcen. Wenn Sie das Thema richtig anpacken, wirkt sich dies also nicht nur positiv auf Ihren Geldbeutel aus, sondern auch auf das Klima. Und ganz nebenbei können Sie ihren Wohnkomfort steigern. Aber wie heizt man richtig? Worauf müssen Hausbesitzer achten und welche Technik ist dazu nötig?
Eine Antwort auf diese Fragen ist pauschal nicht möglich. Denn die entsprechenden Maßnahmen und Möglichkeiten hängen sehr stark von den individuellen Voraussetzungen ab. So haben Besitzer von Einfamilienhäusern andere Möglichkeiten als Mieter im Mehrfamilienhaus. Beide können aber richtig heizen und somit Jahr für Jahr viel Geld einsparen. Wir haben die wichtigsten Tipps gesammelt und in vier Kategorien eingeteilt:
Wie heize ich richtig und wie lassen sich meine Heizkosten senken, ohne zusätzliche Technik anzuschaffen? Die Antwort ist ganz einfach: mit einem bewussten und sparsamen Verhalten. Dabei geht es nicht darum, die Temperaturen in Wohnräumen auf „eisig“ zu stellen. Wichtiger ist es, unnötige Verbräuche abzustellen und keine Heizenergie zu verschwenden. Die folgenden Tipps helfen dabei:
Richtig heizen heißt: Unnötige Energieverbräuche vermeiden. Am einfachsten funktioniert das mit der passenden Raumtemperatur. Denn mit jedem Grad Celsius, um das Verbraucher die Raumtemperaturen absenken, sparen sie bis zu sechs Prozent ihrer Heizkosten ein. Aber wie heizt man richtig und welche Temperaturen sind angebracht, um weder zu frieren noch Heizenergie zu verschwenden?
Die Antwort hängt immer von den persönlichen Vorlieben ab. Grundsätzlich empfehlen Experten aber 20 bis 22 Grad Celsius in Wohnzimmern. Während Bäder und Kinderzimmer mit 22 bis 24 Grad Celsius etwas wärmer sein dürfen, reichen in Küchen oft 18 bis 20 Grad Celsius. In Schlafzimmern und Fluren ist es hingegen auch mit 16 bis 18 Grad Celsius meist warm genug. Die folgende Infografik gibt einen Überblick.
Aber Achtung: Beim Herunterdrehen der Heizungsthermostate sollten Sie es nicht übertreiben. Wenn Feuchtigkeit aus der Luft an zu kalten Wänden kondensiert, steigt das Risiko der Schimmelbildung.
Haben Verbraucher die Zahlen auf dem Heizkörperthermostat in die richtige Position gebracht, müssen sie dafür sorgen, dass die Heizwärme auch im Raum ankommt. Richtig zu heizen heißt in diesem Zusammenhang: Heizkörper nicht verdecken. Stehen Möbel zu dicht vor den Heizflächen, bilden sich dahinter warme Zonen. Die Anlage verbraucht also Energie, obwohl diese nicht oder nur ungenügend im Raum ankommt. Das Gleiche passiert übrigens auch dann, wenn Vorhänge oder Kleidungsstücke über den Heizkörpern hängen.
Auch wer richtig heizt, muss für frische Luft in den eigenen vier Wänden sorgen. Am einfachsten funktioniert das, wenn die Fenster den ganzen Tag angekippt sind. Das Problem dabei: Wertvolle Heizwärme strömt direkt nach draußen und geht ungenutzt verloren. Außerdem gelangt durch die gekippten Fenster meist viel zu wenig Luft ins Innere, um die anfallenden Feuchte- und Schadstofflasten zuverlässig ausgleichen zu können.
Experten empfehlen das Stoßlüften. Dabei sind alle Fenster im Haus oder in der Wohnung mehrmals täglich komplett zu öffnen. Das sorgt für viel frische Luft, während die Heizwärme (gespeichert in Wänden, Böden und Möbeln) im Raum bleibt. Wichtig: Die Thermostate der Heizkörper sollten Sie beim Lüften abdrehen.
Sollen die Heizkörper richtig heizen, empfiehlt es sich, die Anlage regelmäßig zu entlüften. Dies empfiehlt sich zum Beispiel zu Beginn der Heizperiode. Andernfalls könnten sich Luftbläschen in den Leitungen festsetzen. Diese stören den Heizwasserdurchsatz und damit auch die Wärmeabgabe an den Raum. Die Kessel verbrauchen dabei mehr Energie als nötig und die Heizkosten steigen. Anzeichen dafür, dass sich Luft in den Leitungen befindet, sind teilweise kalte, gluckernde oder rauschende Heizkörper. Wie Verbraucher das ganz einfach selbst beheben können, erklären wir verständlich im Beitrag Heizkörper entlüften. Hilfreich ist ebenfalls die folegnde Schritt-für-Schritt-Anleitung.
Wer richtig heizen möchte, sollte unnötige Energieverluste vermeiden. Ganz einfach ist das für alle, die Außenrollläden vor den Fenstern haben. Sind diese nachts heruntergefahren, bildet sich eine puffernde Luftschicht zwischen Scheibe und Rollladen. Der Wärmeschutz lässt sich einfach steigern und weniger Energie entweicht. Haben die Fenster in Haus oder Wohnung keine Rollläden, lassen sich diese in den meisten Fällen einfach nachrüsten. Verbraucher profitieren damit nicht nur von sinkenden Heizkosten: Sie erhöhen auch die Sicherheit gegen Einbrecher und gewinnen an Privatsphäre.
Wie erkennen wir, ob Einsparpotenziale bestehen oder ob wir bereits richtig heizen? Die Antwort lautet: mit Monitoring. Wer seine Verbrauchswerte regelmäßig erfasst und dokumentiert, bekommt schnell ein Gefühl dafür. Außerdem lassen sich die eigenen Heizkosten auf diese Weise einfach mit denen anderer vergleichen. Im Unternehmen übernehmen Experten diese Aufgabe übrigens bei einem Energieaudit. Wie Mieter und Hausbesitzer ihre Ausgaben einfach ermitteln, erklären wir im Beitrag Heizkosten berechnen.
Mit einem bewussten und sparsamen Verhalten lassen sich die Energiekosten spürbar senken. Wer richtig heizen möchte, kann aber mehr tun. Möglich ist das mit neuen Geräten oder Optimierungsmaßnahmen an der bestehenden Technik. Die folgenden Tipps helfen:
Wie heizt man richtig, ohne am Komfort zu sparen? Ganz einfach funktioniert das mit intelligenten Thermostaten. Heizkörperthermostate regeln den Heizwasserdurchsatz durch die Heizflächen. Ist es im Wohnraum zu kalt, lassen sie mehr Wasser hindurch, um die Wärmezufuhr in den Raum zu steigern. Konventionelle Ventile müssen Verbraucher dabei allerdings immer wieder manuell ab- und aufdrehen, um diese auf die passende Temperaturstufe zu stellen. Das ist mühsam und oft auch mit Einbußen im Komfort verbunden.
Programmierbare Thermostate sind deutlich effizienter. Denn hier können Verbraucher vorher einstellen, wann welche Temperaturen gewünscht sind. Die Thermostate reagieren dann automatisch auf die Nutzeranforderungen. So ist es zum Beispiel morgens nach dem Aufstehen schon wohlig warm im Bad, während die Heizung bei Abwesenheit über den Tag bis zum Abend automatisch im Energiesparmodus fährt. Noch besser funktionieren Armaturen, die von selbst auf den Wetterbericht reagieren.
Eine Pflicht zur Heizungswartung gibt es nicht. Um richtig heizen zu können, ist es trotzdem sinnvoll, diese in regelmäßigen Abständen von einem Fachbetrieb durchführen zu lassen. Dieser prüft die Bestandteile des Heizsystems und sorgt dafür, dass es reibungslos arbeitet. Denn schon eine Staub- oder Rußschicht kann die Heizleistung erheblich mindern. Darüber hinaus deckt das geschulte Fachpersonal mögliche Einsparpotenziale auf. Dazu empfiehlt es auch oft, die folgenden Punkte umzusetzen.
Heizungsanlagen bestehen aus zahlreichen Rohrleitungen, Armaturen und Geräten. Soll das Heizwasser die Heizwärme zuverlässig zu den Heizflächen fördern, müssen alle Komponenten perfekt aufeinander abgestimmt sein. Möglich ist das mit einem hydraulischen Abgleich. Dabei stellen Experten alle Druckverluste der Anlage so ein, dass diese richtig heizen kann. Das Heizwasser verteilt sich gleichmäßig im Haus und keine Räume werden unter- oder überversorgt.
Dass ein hydraulischer Abgleich erforderlich ist, erkennen Hausbesitzer an einer ungleichmäßigen Wärmeverteilung. So kann es passieren, dass einige Heizkörper kalt bleiben, während sich andere kaum herunterregeln lassen. Nötig ist die Arbeit in der Regel immer dann, wenn die Heizung modernisiert oder Altabuten gedämmt werden.
Geht es darum, richtig zu heizen, haben Heizungspumpen eine wichtige Aufgabe. Denn sie lassen das Heizungswasser zwischen Kessel und Heizflächen zirkulieren, um die wertvolle Heizwärme ins Haus zu transportieren. In einem Jahr kommen da nicht selten mehr als 4.000 Betriebsstunden zusammen. Da viele alte Pumpen immer mit der gleichen Leistung fahren, verbrauchen sie in der Regel deutlich mehr Energie als nötig.
Anders ist das mit modernen Hocheffizienzpumpen. Diese passen ihre Leistung ständig an den Wärmebedarf im Haus an und verbrauchen so bis zu 90 Prozent weniger Strom. Das Besondere daran: Der Staat vergibt eine Förderung für eine Heizungsoptimierung dieser Art. Es lohnt sich also, die Heizungspumpe austauschen zu lassen.
Wer eine alte Öl- oder Gasheizung besitzt, kann die vollen Einsparpotenziale meist nicht ausnutzen. Denn die Technik ist bereits überholt und verbraucht mehr Energie als nötig. Darüber hinaus besteht eine große Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Heizsysteme auf Basis regenerativer Energien erleichtern es, richtig zu heizen. Denn Sie tragen dazu bei, den Gesamtenergieverbrauch zu reduzieren. So beziehen Wärmepumpen einen Großteil der benötigten Energie für das Heizen und die Bereitung von Warmwasser aus Luft, Wasser oder Erdreich. Mit einer Solarthermieanlage nutzen Sie Sonnenenergie zur Heizungsunterstützung oder Warmwasserbereitung.
Da ein Heizungstausch mit hohen Kosten verbunden ist, empfehlen wir hier die Beratung durch einen Experten. Installateure oder unabhängige Energieberater können die Technik genau unter die Lupe nehmen. Sie stellen Einsparpotenziale fest und definieren die Kosten für den Heizungstausch. Lohnt sich die Maßnahme, gibt es vom Staat in vielen Fällen eine Förderung für die neue Heizung.
Wie heizt man richtig im Winter? Worauf ist im Sommer zu achten? Das richtige Verhalten beim Heizen hängt sehr stark von der Jahreszeit ab. Im Sommer haben Kessel beispielsweise nur wenig zu tun. Denn dann müssen sie lediglich das Trinkwasser im Warmwasserspeicher erwärmen. Um unnötige Verbräuche zu vermeiden, lohnt es sich daher, die Heizung in der warmen Jahreszeit auf Sommerbetrieb umzustellen. Geht es um das richtige Heizen im Winter, sind jedoch andere Punkte zu beachten. Die folgende Liste gibt einen Überblick:
Wie sich Hausbesitzer optimal auf die Heizsaison vorbereiten, erklärt das folgende Video.
Übrigens: Worauf zu achten ist, wenn Verbraucher im Winter in den Urlaub fahren, erklären wir im Beitrag Heizung im Winterurlaub.
Die beste Energie ist bekanntlich die, die nicht erzeugt wird. Wer sparsam und richtig heizen möchte, sollte daher auch günstige Dämmmaßnahmen am Gebäude durchführen lassen. Besonders wirksam sind dabei die Folgenden:
Sitzen die Heizkörper in Außenwandnischen, ist richtiges Heizen schwer. Denn in diesen Bereichen ist die Fassade meist dünner. Sie hat einen schlechteren U-Wert und lässt mehr Wärme entweichen als umliegende Bauteile. Wer unnötige Wärmeverluste vermeiden möchte, muss die Heizkörpernische dämmen.
Möglich ist das mit plattenartigen Dämmstoffen, die ohne Lufteinschlüsse auf die Innenseite der Außenwand zu kleben sind. Anschließend schlagen Hausbesitzer den Putz an den angrenzenden Wänden auf einer Breite von fünf bis zehn Zentimetern ab. Sie bringen ein Armierungsgewebe auf und verputzen den Wandbereich neu. Auf diese Weise entsteht eine luftdichte Ebene, die keine Feuchtigkeit hindurch lässt. Die Dämmung schützt vor Wärmeverlusten und Verbraucher können wieder richtig heizen.
Wer richtig heizen und unnötige Wärmeverluste verhindern möchte, sollte auch die Rohrleitungen in unbeheizten Kellerräumen überprüfen. Haben diese keine Dämmung, verlieren sie das ganze Jahr über viel Wärme. Der Kessel gleicht die Verluste aus und verbraucht deutlich mehr Heizenergie als nötig. Um das zu verhindern, sollten Verbraucher die Heizungsrohre dämmen. Die Arbeiten sind günstig und helfen, viel Geld zu sparen. Wie sie richtig ablaufen, zeigt unsere Infografik.
Mit zunehmendem Alter können Dichtungen an Fenstern und Türen verspröden und undicht werden. Die hereinströmende Außenluft führt dazu, dass die Räume auskühlen und die Heizung mehr leisten muss. Wer richtig heizen und Energie sparen möchte, kann die alten Dichtungen gegen neue austauschen. Die Maßnahme ist günstig und lässt sich mit etwas handwerklichem Geschick einfach selbst erledigen. Sogenanntes Profil- oder Gummidichtungsband ist im Baumarkt erhältlich.
Aber Achtung: Um Feuchteprobleme wie Schimmel in der Wohnung zu vermeiden, müssen Verbraucher nach dem Abdichten richtig lüften.
Nicht nur Fenster und Türen sind Ursache für zu hohe Wärmeverluste. Auch über die oberste Geschossdecke geht häufig viel Energie verloren. Zumindest dann, wenn der Dachboden unbeheizt ist und weder das Dach noch die Geschossdecke gedämmt sind. Wer Kosten einsparen und richtig heizen möchte, kann den Dachboden isolieren. Die Arbeiten lassen sich einfach selbst umsetzen und helfen, den Energieverbrauch spürbar zu senken.
Aber Achtung: Befinden sich Rohrleitungen im unbeheizten Dachgeschoss, sind diese nach der Dämmung vor Frost zu schützen. Wie das funktioniert, erklären wir im Beitrag Frostschutz an der Heizung.
Ebenfalls wichtig ist die Kellerdeckendämmung. Dabei kleben oder dübeln Verbraucher geeignete Dämmplatten von unten an die Kellerdecke. Der Wärmeverlust aus dem Erdgeschoss sinkt und die Heizung muss weniger leisten. Gleichzeitig steigt dabei auch die Fußbodentemperatur über dem Keller. Das sorgt für warme Füße und eine bessere thermische Behaglichkeit.
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