Passivhaus Institut - Namensgeber für ein Gebäudekonzept

  • von Alexander Rosenkranz
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Das Passivhaus Institut gibt es seit 1996. Die dort ansässigen Experten beschäftigen sich seitdem mit der Entwicklung energiesparender Gebäudekonzepte. Unter der Führung von Dr. Wolfgang Feist haben sie unter anderem das Passivhaus-Konzept hervorgebracht und sich seither für dessen Verbreitung eingesetzt. Neben den Bereichen Forschung und Entwicklung liegen die Schwerpunkte der Einrichtung dabei in der Öffentlichkeitsarbeit, der Qualitätssicherung sowie der Wissensvermittlung.

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Geschichte des Passivhaus Instituts

Das Passivhaus Institut wurde im Jahr 1996 von Dr. Wolfgang Feist gegründet. Seitdem erforschen seine Mitarbeiter das Verhalten von Gebäuden mit sehr niedrigem Wärmebedarf. In diesem Zusammenhang veranstalten sie jährlich eine internationale Passivhaustagung. Auf dieser treffen sich wichtige Akteure aus Wissenschaft, Architektur, Technik und Produktentwicklung aus der ganzen Welt. Bereits seit ihrer ersten Durchführung im Jahr 1996 genießt die Veranstaltung höchstes Ansehen im Bereich des energieeffizienten Bauens und Sanierens.

Verantwortung für zahlreiche Pilotprojekte

Bis heute ist das Passivhaus Institut verantwortlich für zahlreiche Pilotprojekte im energiesparenden Bauen und Sanieren. Beispiele dafür sind das erste Passivhaus-Bürogebäude (Cölbe bei Marburg), die erste Passivhaus-Fabrik (Bensheim bei Darmstadt), die ersten Passivhaus-Schulen (Frankfurt am Main, Aufkirchen bei München), die ersten Passivhaus-Schwimmbäder (Bamberg und Lünen) sowie die ersten Passivhaus-Sanierungen (Nürnberg, Frankfurt am Main, Ludwigshafen).

Auszeichnungen für das Passivhaus Institut und Dr. Feist

Für seine Arbeit und die Entwicklung des Passivhaus-Konzeptes erhielt Dr. Wolfgang Feist im Jahre 2001 den Deutschen Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. Zusammen mit dem schwedischen Architekten Hans Eek bekam er im Jahr 2003 den international anerkannten Umweltpreis der Stadt Göteborg.

© Tobif82 / Fotolia

Aufgabenbereiche der Forschungseinrichtung

Bis heute ist das Kompetenz-Team des Passivhaus Instituts stetig gewachsen. Neben der Kernaufgabe, der Forschung und Entwicklung, ist die Einrichtung daher auch in vielen anderen Bereichen aktiv. Die wichtigsten sind:

  • Seminare, Wissensvermittlung und Weiterbildung
  • Beratung bei Planung und Projektierung von Gebäuden
  • Messungen zur Qualitätssicherung in Passivhäusern
  • Simulationen zum thermischen Verhalten von Gebäuden
  • Entwicklung und Zertifizierung von Passivhaus-Produkten

Das energieeffiziente Passivhaus

Im Zentrum der Arbeiten des weltweit anerkannten Instituts steht das Passivhaus-Konzept. Dabei geht es um einen Baustandard mit besonders niedrigem Energiebedarf. Durch seine Dämmung, die dichte Gebäudehülle und die Nutzung solarer Gewinne, kommt es ohne konventionelle Heizung aus. Anstelle von Heizkörpern oder einer Flächenheizung sind dabei vor allem  Lüftungsanlagen  im Einsatz. Das „passiv“ im Namen kommt übrigens daher, dass passive Wärmegewinne von Personen, elektrischen Geräten oder der Sonne besonders effizient genutzt werden.

Da die technischen Anforderungen an Gebäude mit sehr kleinem Wärmebedarf besonders hoch sind, haben die Verantwortlichen des Passivhaus Instituts zahlreiche Kriterien eingeführt. Nur wenn ein Haus diese erreicht, gilt es als zertifiziertes Passivhaus.

Kriterien des Passivhaus Instituts

Ein Gebäude erhält das Zertifikat, wenn es auch ohne Heizungs- oder Klimaanlage ein behagliches Innenklima sicherstellen kann.  

  • Möglich ist das mit einem Jahresheizwärmebedarf von höchstens 15 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr.
  • Darüber hinaus muss ein vom Passivhaus Institut zertifiziertes Gebäude die Anforderungen an die Behaglichkeit im Sommer sowie im Winter einhalten.  
  • Damit das funktioniert, darf der  U-Wert  opaker Bauteile (Wände, Dächer oder Böden) nicht schlechter als 0,15 Watt pro Quadratmeter und Kelvin sein.  
  • Bei transparenten Flächen gilt ein Grenzwert von 0,8 Watt pro Quadratmeter und Kelvin.  
  • Damit sich die Gebäude im Sommer nicht unaufhaltsam aufheizen, ist außerdem auch eine geeignete Einrichtung zum Sonnenschutz nötig.
  • Die Beheizung im Passivhaus erfolgt in der Regel über Lüftungsanlagen.  
  • Damit diese effektiv arbeiten und nicht stören, darf die Temperatur der Zuluft nicht unter 17 Grad Celsius liegen.  
  • Für die Schallbelastung der Technik gilt ein Grenzwert von 25 dB(A).  
  • Weiterhin setzt das Passivhaus Institut voraus, dass auch die Fensterlüftung unabhängig von der Lüftungstechnik möglich sein muss.

Abschließend legt das Institut auch einen Grenzwert für die im Gebäude verbrauchte Primärenergie fest. Dieser bezieht sich auf Heizung, Warmwasserbereitung sowie Haushaltsstrom und darf nicht höher als 60 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr sein.

Fazit von Alexander Rosenkranz

Das Passivhaus Institut ist eine international anerkannte Forschungs- und Entwicklungseinrichtung. Die Verantwortlichen unter der Führung von Dr. Feist haben das Passivhaus-Konzept entwickelt und arbeiten bis heute daran, dieses zu verbessern und anzuwenden.

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