Kosten sparen: Ab wieviel Grad heizen?

  • von Alexander Rosenkranz
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Ab wieviel Grad heizen? Wann ist es draußen so kalt, dass wir die Heizung einschalten müssen und welche Temperaturen sind gerade noch in Ordnung? Diese Fragen beschäftigen viele Hausbesitzer, die Heizkosten sparen möchten. Denn je seltener der Kessel läuft, desto weniger Kosten verursacht er. Wir erklären, ab wieviel Grad das Heizen ratsam ist und welche Faktoren dabei entscheiden. 

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Ab wieviel Grad heizen? Das Gebäude entscheidet!

Viele Hausbesitzer sind sich unsicher, ab wieviel Grad sie heizen sollten. Denn auf der einen Seite möchten sie die Kosten nicht unnötig in die Höhe treiben. Auf der anderen Seite wollen sie aber auch nicht frieren oder gar ernste bauliche Schäden riskieren. Die Antwort auf die Frage hängt dabei generell vom Alter, dem energetischen Zustand und der Art des jeweiligen Gebäudes ab.  

Niedrige Heizgrenztemperatur bei effizienten Häusern

Aus technischer Sicht gibt die sogenannte Heizgrenztemperatur an, ab wieviel Grad Verbraucher heizen sollten. Sie berücksichtigt die Bauweise des Gebäudes und gibt an, wann die Heizung einzuschalten ist, um eine bestimmte Raumtemperatur zu erreichen. Entscheidend sind dabei die Verluste über die Gebäudehülle. Hat ein Haus alte Fenster und keine Dämmung, geht viel Energie über seine Außenhaut verloren. Aus diesem Grund müssen Hausbesitzer oft schon bei milden Temperaturen für zusätzliche Wärme sorgen. Anders ist das in modernen oder energetisch sanierten Gebäuden: Diese halten die Energie im Inneren und kommen länger ohne Heizung aus.

Ab wie viel Grad Verbraucher heizen müssen, hängt also davon ab:

  • wie der  energetische Stand  des Gebäudes ist (Heizgrenztemperatur sinkt mit der Gebäudeeffizienz)
  • welche  Innentemperaturen  gewünscht sind (Heizgrenztemperatur sinkt mit der Innentemperatur)

Ab wieviel Grad heizen? Eine einfache Übersicht   

Eine einfache Übersicht verrät, ab wieviel Grad Verbraucher heizen sollten. Sie basiert auf dem energetischen Stand des Gebäudes und gibt die Heizgrenztemperaturen an. Sollten Hausbesitzer bereits eine Sanierung durchgeführt haben oder Verbraucher in einer Mietwohnung leben, können die realen Werte abweichen.

BAUJAHR / GEBÄUDETYPAB WIEVIEL GRAD AUSSENTEMPERATUR HEIZEN
Vor 197715 bis 17 Grad Celsius
1977 – 199514 bis 16 Grad Celsius
nach 1995 (Bau nach WSchV oder GEG)12 bis 15 Grad Celsius
Niedrigenergiehaus11 bis 14 Grad Celsius
Passivhaus9 bis 11 Grad Celsius

Wichtig zu wissen:  Da sich Gebäude in Bezug auf Dämmstandard, Architektur und Einstrahlung stark voneinander unterscheiden, lassen sich die Werte grundsätzlich nicht pauschal angeben. Wir berücksichtigen das, indem wir Temperaturbereiche angeben. Abweichungen nach oben oder unten sind möglich.

Darüber hinaus hilft auch ein einfacher Test: Liegt die Raumtemperatur im Herbst unter dem gewünschten Wert, müssen Hausbesitzer die Heizung einschalten. Weitere Tipps, wie Sie in der goldenen Jahreszeit richtig heizen, lesen Sie im Beitrag zum  Heizen im Herbst.

Im Mehrfamilienhaus heizen meist die Nachbarn mit   

Etwas anders kann sich das in einem Mehrfamilienhaus darstellen. Denn hier sind zwar Fassaden, Fenster und Dächer vor Wärmeverlusten geschützt. Nicht aber die Wände und Decken zwischen unterschiedlichen Wohnungen. Heizen einige Mieter sehr stark, versorgen sie dabei auch die angrenzenden Räume. Deren Mieter können die Heizung daher länger zugedreht lassen. Das gleiche gilt hier übrigens auch für das  Heizen im Treppenhaus, bei dem meist sieben bis zehn Grad genügen. Wer deutlich mehr Wärme einbringt, verursacht häufig unnötig hohe Energiekosten.

© Brian Jackson / Fotolia

Vermieter müssen auch außerhalb der Heizsaison heizen

Während private Hausbesitzer selbst für die richtige Temperatur im Haus verantwortlich sind, fragen sich viele Mieter, ab wieviel Grad Vermieter heizen müssen. Die Antwort ist hier einfach: In der Heizperiode müssen alle Wohnräume mindestens 20 bis 22 Grad Celsius erreichen. Außerhalb der Heizsaison gilt eine Temperatur von 16 Grad Celsius in der Wohnung als Untergrenze. Wenn diese unterschritten ist oder die Räume für mehrere Tage nicht wärmer als 18 Grad Celsius werden, muss der Vermieter die Heizung einschalten. Andernfalls haben Mieter das Recht zur "Mietminderung bei einem Heizungsausfall".

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Zu niedrige Innentemperaturen und ihre Folgen   

Sinken die Temperaturen in Innenräumen länger stark ab, kann Feuchte aus der Luft ausfallen. Diese kondensiert dabei an Möbeln, Fassaden oder Fenstern und bildet einen optimalen Nährboden für die Sporen giftiger Pilze. Erkennen Verbraucher die nassen Stellen nicht rechtzeitig, droht der Befall von  Schimmel in der Wohnung.

Die Heizung richtig einstellen  

Ab wieviel Grad Verbraucher heizen müssen, hängt, wie gezeigt, von den gewünschten Innentemperaturen und vom thermischen Verhalten des Gebäudes ab. Wer hier sparen möchte, kann die Regelung nach seinen Wünschen anpassen. Dabei müssen Hausbesitzer die  Heizkurve einstellen. Auf diese Weise verraten sie dem Kessel, wie hoch die Vorlauftemperatur der Heizung bei verschiedenen Außentemperaturen sein muss. Wenn alle schlafen oder niemand zu Hause ist, können sie die Leistung automatisch herunterfahren und einfach Energie sparen.  

Als Mieter haben Sie in der Regel keinen Zugang zur Heizungsregelung. Dennoch können Sie Ihr Heizverhalten ändern und die Temperatureinstellungen über das Heizungsthermostat anpassen. Achten Sie darauf, die Temperatur entsprechend der Raumnutzung einzustellen. So empfehlen sich 20 bis 22 Grad Celsius in Wohn-, Kinder- und Arbeitszimmer. Im Flur oder in der Küche kann es schon etwas kühler sein. Für das Badezimmer ist eine Temperatur von 22 bis 24 Grad Celsius zu empfehlen. Das gilt nur für die Zeit während des Badens oder Duschens.  

© heizung.de

Fazit von Alexander Rosenkranz

Ab wieviel Grad Heizen nötig ist, hängt neben dem energetischen Gebäudestand auch von der gewünschten Innentemperatur ab. Generell sinkt die Heizgrenztemperatur, je besser der Wärmeschutz am Haus ist. Auch niedrigere Innentemperaturen sorgen dafür, dass Verbraucher die Heizung später einschalten können. Zu lange sollten sie jedoch nicht warten: Denn dann drohen Feuchteschäden wie Schimmel in der Wohnung.

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