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Flutkatastrophen und lange Dürren sind nur zwei Folgen des fortschreitenden Klimawandels. Diesen in Zukunft stärker zu begrenzen, ist die Aufgabe des Klimaschutz-Sofortprogramms 2022. Das Programm enthält zahlreiche Maßnahmen, welche die CO2-Emissionen in verschiedensten Sektoren senken sollen. Die Bundesregierung plant auf diese Weise, die verschärften Klimaschutzziele zu erreichen und den Weg in eine nachhaltige Zukunft zu ebnen.
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Treibhausneutral bis spätestens 2045: Dieses Ziel verankerte die Bundesregierung im novellierten Klimaschutzgesetz. Bis zum Jahr 2030 sollen die CO2-Emissionen gegenüber 1990 bereits um 65 Prozent sinken, um die globale Erwärmung zu begrenzen und Umwelt sowie Natur nachhaltig zu schützen. Ein Blick auf aktuelle Ergebnisse zeigt jedoch, dass sich die CO2-Emissionen eher in die andere Richtung entwickeln. So befürchten Experten, dass der Treibhausgasausstoß von 2020 zu 2021 um rund 47 Millionen Tonnen ansteigen könnte. Seit 1990 gab es keinen höheren Anstieg binnen eines Jahres, so die Wissenschaftler der Denkfabrik Agora Energiewende.
Um die Klimaschutzziele dennoch zu erreichen, sind zusätzliche Maßnahmen erforderlich. Diese bündelt die Regierung im sogenannten Klimaschutz-Sofortprogramm 2022, welches mit rund acht Milliarden Euro ausgestattet ist. Enthalten sind Maßnahmenpakete für alle relevanten Sektoren. Darunter auch der Gebäudebereich, dem im Sofortprogramm für Klimaschutz Mittel in Höhe von 5,5 Milliarden Euro zukommen.
Das Klimaschutz-Sofortprogramm 2022 der Bundesregierung ist ein Maßnahmenpaket für alle Sektoren, die sich auf die Treibhausgasemissionen in Deutschland auswirken. Darunter die Bereiche Industrie, Energie, Gebäude, Verkehr, Landwirtschaft sowie Landnutzung und Forstwirtschaft. Außerdem gibt es zahlreiche übergreifende Maßnahmen. Die folgende Tabelle zeigt die wichtigsten Inhalte des Klimaschutz-Sofortprogramms.
SEKTOR | FÖRDERSUMME (ZUSÄTZLICH) | MASSNAHMEN IM KLIMASCHUTZ-SOFORTPROGRAMM 2022 |
---|---|---|
Industrie | 860 Mio. Euro | Im Industriesektor geht es um einen nachhaltigen Kohleausstieg. So sollen Fördermittel Anreize für die Umstellung auf grünen Wasserstoff schaffen. Die Bundesregierung plant einen finanziellen Ausgleich für die Herstellung klimafreundlicher Produkte und ein System, mit dem sich der CO₂-Fußabdruck von Waren einheitlich angeben lässt. |
Energie | 95 Mio. Euro | Auch im Bereich Energie geht es um Wasserstoff. So soll ein neues Förderprogramm den Bau von Offshore-Windkraftanlagen für die Herstellung von Wasserstoff vorantreiben. Außerdem steigt die Förderung für neue Wärmenetze von 30 auf 40 Prozent (für KMUs von 40 auf 50 Prozent). |
Gebäude | 5,5 Mrd. Euro | Die Sanierung bestehender Gebäude und der Bau von Niedrigenergiehäusern sind wesentliche Säulen im Klimaschutz-Sofortprogramm 2022. Die Bundesregierung plant hier zusätzliche Fördermittel und ein Anheben der aktuell gültigen Neubaustandards. Außerdem soll es ab 2023 keine finanzielle Unterstützung mehr für fossil betriebene Heizungen geben. |
Verkehr | 1 Mrd. Euro | Im Sektor Verkehr geht es um klimafreundliche Mobilität. In diesem Sinne ist ein Ausbau der Radwege geplant. Zudem soll eine bessere Ladeinfrastruktur für Elektroautos aufgebaut werden. Bis 2025 werden 50 Prozent der Fahrzeuge von Bundesbehörden elektrisch unterwegs sein. |
Landwirtschaft | 150 Mio. Euro | In der Landwirtschaft gehen Fördermittel unter anderem in den Bau emissionsarmer Ställe und Lagerstätten für Flüssigdünger. Außerdem wird die Forschung für eine energieeffiziente und klimafreundliche Landwirtschaft unterstützt. |
Landnutzung und Forstwirtschaft | 330 Mio. Euro | Moore, Wiesen und Wälder sind natürliche Kohlenstoffspeicher und somit besonders wichtig für den Umwelt- und Klimaschutz. Aus diesem Grund sieht das Sofortprogramm hier unter anderem eine Aufforstung geschädigter Flächen und das Pflanzen klimastabiler Mischwälder vor. |
Mit 5,5 Milliarden Euro erhält der Gebäudebereich den größten Einzelanteil aller Mittel aus dem Klimaschutz-Sofortprogramm 2022 der Bundesregierung. Das zeigt zum einen die Relevanz dieses Sektors, zum anderen aber auch den Nachholbedarf. So weisen Experten seit vielen Jahren darauf hin, dass ein Großteil der Gebäude in Deutschland nicht mehr dem aktuellen energetischen Standard entspricht und die Sanierungsrate deutlich zu niedrig sei. Mit dem Sofortprogramm für Klimaschutz verfolgt die Regierung nun den 2020 eingeschlagenen Kurs, Neubauten und Sanierungsvorhaben attraktiver zu fördern. Die zur Verfügung gestellten Mittel werden nach wie vor stark nachgefragt und bringen eine Verbesserung in diesem Bereich. So sorgt allein die Förderung der Heizung, welche in der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) vorgesehen ist, für einen merklichen Rückgang der CO2-Emissionen.
Höhere Neubauanforderungen sorgen zudem dafür, dass neue Gebäude in Zukunft noch weniger Energie verbrauchen. Sie sollen sich weitestgehend regenerativ mit Energie versorgen und so maßgebend zum Klimaschutz beitragen. Dass das bereits heute funktioniert, zeigen Beispiele aus dem Bereich der Energieautarkie oder dem Bau von Nullenergiehäusern.
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