Beratung durch Ihren Heizungsinstallateur vor Ort
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Heizwärme und Warmwasser bereitzustellen, kostet Energie – viel Energie. Das bedeutet wiederum: hohe Kosten. Mit der Optimierung und Heizungsmodernisierung können Anlagenbesitzer maßgeblich dazu beitragen, diesen Kostenfaktor erheblich zu senken. Das ist nicht nur gut für den Geldbeutel, sondern positiv für die Umwelt. Doch um effektiv Energie einzusparen muss eine ganzheitliche Lösung her. Das heißt, auch Baumaterialien und Dämmstoffe müssen durch ihre Nachhaltigkeit und Energieeffizienz bestechen. Im Interview stellt Thomas Schmitz, der Geschäftsführer des natureplus-Vereins, das natureplus-Siegel vor, welches für nachhaltiges Bauen und Wohnen steht. Erfahren Sie, was die zertifizierten Bauprodukte auszeichnet und worauf Sie generell achten sollten, um in den eigenen vier Wänden für ein gesundes Wohnklima zu sorgen.
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Thomas Schmitz: Der natureplus e.V. wurde 2001 ins Leben gerufen und bringt die Interessen von Fachleuten aus Baustoff-Industrie, Handel, Bauplanung und Bauwirtschaft mit Umwelt- und Verbraucherschützern, Gewerkschaftern sowie kritischen Wissenschaftlern aus ganz Europa zusammen.
Ziel ist die Förderung des nachhaltigen Bauens und Wohnens sowie nachhaltiger Baumaterialien. Der Verein definiert die Anforderungen für das Gütesiegel natureplus und informiert Baufachleute und Verbraucher u.a. über unsere Baustoff-Datenbank www.natureplus-database.org über die Vorzüge nachhaltiger Baustoffe.
Der Verein ist so strukturiert, dass die Interessen der wichtigsten Akteure des Bausektors gebündelt werden. Dabei sind alle Beteiligten gleichberechtigt. Die Grundlage bildet ein demokratisches Prinzip, welches zu Entscheidungen führt, die von allen Interessengruppen mitgetragen werden.
"Wenn ein Altbau eine erhaltenswerte Fassade hat oder eine Sanierung z.B. etagenweise erfolgen soll, empfiehlt sich eine Innendämmung. Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen sind besonders für die Dachdämmung und die Innendämmung geeignet." (Bild: © Thomas Schmitz natureplus e.V.)
Thomas Schmitz: Das natureplus Umweltzeichen ist ein privates Umweltzeichen nach ISO 14024, das die Einhaltung hoher Qualitätsnormen auf allen für die Nachhaltigkeit relevanten Gebieten bestätigt. Die Anforderungen für das natureplus-Label sind im Internet (www.natureplus.org) einzusehen.
Ob die Hersteller der Produkte diese Anforderungen einhalten, prüfen speziell zugelassene Labore und Gutachter nach anerkannten internationalen Standards. Damit ist das natureplus-Qualitätszeichen für Bauprodukte das einzige europäische Umweltlabel, dem strenge wissenschaftliche Kriterien zu Grunde liegen und das auf drei Säulen beruht:
Thomas Schmitz: Die Einhaltung dieser Anforderungen wird im Auftrag der Hersteller mit aufwendigen Prüfungen kontrolliert. Folgende Schritte werden dabei jedes Mal durchgeführt:
Das natureplus-Qualitätszeichen wurde bislang an über 650 Bauprodukte in Europa vergeben und verfügt über eine europaweite Anerkennung bei Baufachleuten, Verbrauchern, Umweltverbänden, Regierungsorganisationen und Systemen zur Gebäudebewertung.
Thomas Schmitz: Dämmplatten nur hinter den Heizkörpern stellen ein Provisorium beziehungsweise eine vorübergehende Lösung dar, das heutigen Anforderungen an den Wärmeschutz nicht mehr entspricht. Ohne die Heizkörper zu versetzen, kann auch keine ausreichende Dämmschicht aufgebaut werden. Mit dem natureplus-Qualitätszeichen gibt es eine ganze Reihe von Dämmstoffen, die sich für die ansonsten bauphysikalisch eher problematische Innendämmung eignen, weil sie in der Lage sind, eindringende Feuchtigkeit schadlos aufzunehmen und an die Innenseite wieder abzuführen.
Thomas Schmitz: Heizkörperlacke haben wir bislang nicht zertifizieren können, weil sie nach meiner Kenntnis heute noch zu viele Lösemittel enthalten. Das steht nicht im Einklang mit unseren Anforderungen.
Thomas Schmitz: Fußbodenheizungen sind zu Recht beliebt und erlauben auch eine Kombination der Heizung mit einer Solarthermieanlage. Grundsätzlich ist der Einsatz zusammen mit einem keramischen Bodenbelag am sinnvollsten. Alle anderen Bodenbeläge dämmen die Wärme der Heizung ab. Bei vielen Bauherren ist allerdings ein Parkettboden beliebt. Wir werden oft gefragt, ob sich das nicht kombinieren lässt. Es gibt zwar auch Parkett, das für Fußbodenheizungen geeignet ist, aber grundsätzlich geht dabei der Heizeffekt verloren. Der Parkettboden wird durch die Unterhitze stark beansprucht.
Holz ist von Hause aus fußwarm, deshalb empfiehlt sich hier die Kombination mit einer Wandflächenheizung, z.B. hinter Lehmputz. Wichtig ist auch die Dämmung der Fußbodenheizung zum Untergrund. Auch hier gibt es geeignete Produkte mit natureplus-Siegel, z.B. aus Holzfasern.
Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen sind besonders für die Dachdämmung und die Innendämmung geeignet.
Thomas Schmitz: Wenn ein Altbau eine erhaltenswerte Fassade hat oder eine Sanierung z.B. etagenweise erfolgen soll, empfiehlt sich eine Innendämmung. Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen sind besonders für die Dachdämmung und die Innendämmung geeignet. Konventionelle Dämmstoffe verursachen bei der Dach- und vor allem bei der Innendämmung häufig Bauschäden, weil sie vor dem Eindringen von Feuchtigkeit geschützt werden müssen und dies in aller Regel nicht klappt.
Auch innovative mineralische Dämmstoffe etwa aus Perlite Dämmung, Calciumsilikat oder Mineralschaum sind gut für die Innendämmung, sofern sie in der Lage sind, Feuchtigkeit aufzunehmen und vor allem auch wieder an den Innenraum abzugeben. Auch für die Außendämmung empfehlen sich Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen, weil sie wesentlich umweltfreundlicher sind, z.B. weniger Herstellungsenergie benötigen und sich für eine Wiederverwertung eignen. Die Standard-Dämmstoffe aus Polystyrol (den meisten besser bekannt als Styropor) stellen hingegen ein ernsthaftes Entsorgungsproblem dar, ganz abgesehen von anderen negativen Eigenschaften.
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