Heizungsrohre vor dem Einfrieren schützen – Wie geht das?

  • von Jeannette Kunde
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Im Winter kommt es häufig zu Dauerfrost. Vor allem in den Nächten fallen die Temperaturen regelmäßig unter null Grad. Insbesondere bei längerer Abwesenheit kann auf die Bewohner eine böse Überraschung warten – eingefrorene Leitungen oder gar ein Rohrbruch. Dabei ist es auch möglich, dass die Heizungsanlage Schaden nimmt. Denn in ihren Leitungen fließt Wasser. Wie Sie die Heizungsrohre vor dem Einfrieren schützen können und was es dabei zu beachten gilt, erfahren Sie im folgenden Ratgeber. 

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Wann frieren Heizungsrohre ein?

Grundsätzlich ist ein  Rohrbruch  immer dann möglich, wenn Dauerfrost herrscht. Insbesondere in den Winternächten kann es auch in Mitteleuropa schnell mal in die Minusgrade gehen. Dabei unterscheiden sich vor allem die einzelnen Regionen zum Teil sehr stark. Generell gilt jedoch, dass die Heizungsrohre einfrieren, weil in ihnen Wasser zum Stehen kommt. Dieses besitzt die Eigenschaft, sich auszudehnen, wenn es zu Eis gefriert. Dadurch entstehen derartige Kräfte, dass die Rohre platzen können.

Besonders betroffen sind all jene Leitungen, bei denen über einen längeren Zeitraum das enthaltene Wasser stillsteht. Am Beginn steht hier meist ein Eispfropf, der sich bildet, bis der gesamte Kreislauf zum Stillstand kommt. Infolgedessen kommt es dazu, dass die Heizungsrohre einfrieren.

Auf die Frage, wann frieren die Heizungsrohre ein, ist daher zu antworten, dass die Wahrscheinlichkeit vor allem im Winter mit Dauerfrost sehr hoch ist. Wenn Bewohner die Anlage komplett ausstellen, wird dies zusätzlich begünstigt.  

© Jenny Sturm / Fotolia

Wie können Sie verhindern, dass Heizungsrohre einfrieren?

Vor allem in einem Altbau kann es immer mal wieder passieren, dass die Heizungsrohre einfrieren. Das trifft auch abseits des Dauerfrosts zu. Denn bei wenigen Plusgraden mit kaltem Wind können unter Umständen die Heizungsrohre einfrieren. Besonders anfällig sind dabei die Rohre in nicht gedämmten Kellerräumen. Aber es kommt auch vor, dass die Heizungsrohre in den Wänden liegen, welche weder von innen noch von außen gedämmt sind. Um die Wahrscheinlichkeit für einen Rohrbruch weitestgehend zu minimieren, sollten Sie für bestimmte Vorkehrungen sorgen. Das können spezielle Materialien sein oder ein verändertes Heizverhalten. 

Heizungsrohre dämmen

Besonders gefährdet sind Heizungsrohrbereiche, die in Wänden oder Mauern verlegt wurden und die nur unzureichend bis gar nicht zu beheizen sind. Bei einigen Gebäuden verlaufen die Rohre außerhalb des Mauerwerks. Hier sollten Sie spezielle Dämmstoffe verwenden. Das gilt außerdem für Kellerräume sowie für Dachböden. Wie Sie bei der Isolierung Schritt für Schritt vorgehen, zeigt die folgende Grafik.

© heizung.de

Bedenken Sie jedoch, dass dadurch das Einfrieren nur hinausgezögert wird. Deshalb reicht das  Isolieren der Heizungsrohre  nicht. Zusätzlich sollten Sie das Heizverhalten anpassen.  

Heizungsrohre vor dem Einfrieren schützen: Passendes Heizverhalten

Auf dem Thermostatkopf befindet sich oft ein Symbol in Form einer Schneeflocke oder eines Sterns. Das ist die sogenannte Frostschutzstellung. Das entspricht ungefähr einer Temperatur von fünf Grad Celsius. Sie schütz den Heizkörper vor dem Einfrieren; leider auch nur diesen. Das bewahrt jedoch nicht die Heizungsrohre vor dem Einfrieren. Deshalb sollten sie bei längerer Abwesenheit eher die Heizung auf eine niedrige Stufe stellen. Das sorgt dafür, dass trotz Nichtnutzung der Heizung oder von Warmwasser, das Heizwasser in den Rohren zirkuliert. Denn sinkt die Umgebungstemperatur unter die vom Bewohner eingestellte Temperatur, fließt Heizwasser durch die Heizungsrohre in den Heizkörper. Ein Eispfropf kann sich so eher nicht bilden.

Zudem sollten Sie Wärmebrücken vermeiden. Vor allem undichte Fenster an der Wetterseite des Hauses können ein Problem darstellen, wenn die Temperaturen unter null Grad sinken. Für Heizungsrohre, die durch unbeheizte Räume führen, empfiehlt sich der Einsatz einer sogenannten  Rohrbegleitheizung. Diese sind elektrisch betrieben und schützen die Rohre so vor dem Einfrieren.

Übrigens: Auch im Hinblick auf andere Aspekte ist es sinnvoll, die Heizung im Winter nicht vollständig herunterzufahren. Denn um einen komplett ausgekühlten Raum zu beheizen, benötigt es viel Energie. Außerdem könnte auch gesundheitsgefährdender Schimmel entstehen.

Was tun, wenn die Heizungsrohre eingefroren sind?

Sollte die Heizungsanlage nach längerer Abwesenheit nicht anspringen oder werden die Heizkörper nur unzureichend warm, kann ein Rohrbruch vorliegen. Dieser muss sich nicht immer darin äußern, dass der Keller oder andere Räume unter Wasser stehen. Er kann auch lange unbemerkt bleiben, weil Heizwasser nur in geringem Maße austritt. Bei Auffälligkeiten ist ein Fachmann zu Rate zu ziehen.

Treten Frostschäden auf, greifen Gebäude- und Haftpflichtversicherung. Letztgenannte kommt für Schäden an Möbeln oder anderen Einrichtungsgegenständen auf. Die Versicherung zahlt jedoch nur, wenn Sie ausreichend Sorge dafür getragen haben, dass die Heizungsrohre nicht einfrieren. Die Frostschutzstellung reicht in der Regel nicht aus. Wie Sie  Fallrohre vor dem Einfrieren schützen können, erfahren Sie im Beitrag "Dachrinnenheizung".  

Fazit von Jeannette Kunde

Um die Heizungsrohre vor dem Einfrieren zu schützen, sollten Sie die Heizung generell nicht komplett ausschalten. Das gilt insbesondere für längere Abwesenheiten wie Urlaub oder dergleichen. Aber auch tagsüber sollten Sie sich nicht unbedingt auf die Frostschutzstellung am Heizkörper verlassen.

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