Heizung leasen oder finanzieren? Vor- und Nachteile

  • von Philipp Hermann
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Die neue Heizung leasen statt kaufen. Vor allem große Stromanbieter haben sich diesem Thema angenommen und den Markt mittlerweile gut mit Angeboten abgedeckt. Was das Leasing-Modell im Detail aussagt, wie es sich von einer Finanzierung unterscheidet und worauf Interessenten achten sollten, klärt unser Beitrag.  

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Leasen oder finanzieren?

Unter Leasing verstehen die meisten Menschen einen Nutzungsüberlassungsvertrag. Das bekannteste Beispiel dafür liefert das Auto. Indem ein Verbraucher ein Auto least, zahlt er monatlich einen zuvor vertraglich festgelegten Betrag und darf das Auto frei nutzen. Wie lange der Verbraucher den Wagen „abbezahlen“ muss, hängt ebenfalls von den im Vertrag vereinbarten Rahmenbedingungen ab. Ebenfalls schriftlich geregelt ist, was nach dem Ende der Vertragslaufzeit passiert. Vereinfacht bietet das Leasing-Modell Verbrauchern die Möglichkeit, auch ohne viel Eigenkapital ein Handelsgut oder eine Dienstleistung zu erhalten. 

Unterschied zur klassischen Finanzierung

Es macht einen Unterschied, ob Verbraucher ihre neue Heizung leasen oder finanzieren. Bei der klassischen Finanzierung erhalten die Vertragspartner meist nur den gewünschten Geldbetrag zu bestimmten Konditionen. Andere Dienst- oder Sachleistungen wie Wartung, Brennstofflieferung oder Reparaturarbeiten sind nicht enthalten. Anders sieht es aus, wenn Hausbesitzer eine Heizung leasen. Denn neben der Sachleistung, in diesem Fall der Heizkessel, bekommen sie in der Regel noch andere „Zusatzleistungen“. Bei dem auch als Wärmecontracting bezeichneten Heizungsleasing ist es in der Regel die Heizwärme.

©Karin & Uwe Annas / Fotolia

Wie hoch sind die Kosten beim Heizungsleasing?

Wie viel Verbraucher am Ende für das Leasing einer Heizung zahlen müssen, lässt sich kaum in Zahlen wiedergeben. Denn den Preis beeinflussen mehrere Faktoren, dazugehören unter anderem:

  • der Wärmebedarf
  • die Laufzeit
  • die Region

und nicht zuletzt die ausgewählten Leistungen. Neben den Grundleistungen (Wärmeerzeuger und Heizwärme) bieten die meisten Energieversorger zusätzliche Optionen an. Das sind häufig Installation, Wartungs- und Servicearbeiten sowie Störungsdienste. In der Regel zahlen Verbraucher nur monatlich einen fixen Betrag und das über einen zuvor vereinbarten Zeitraum.    

Unterschiedliche Arten von Heizungsleasing

Möchten Hausbesitzer eine Heizung leasen, stehen ihnen in der Regel mehrere Varianten zur Auswahl. So können sie selbst entscheiden, inwieweit sie die Verantwortung für die neue  Heizungsanlage  tragen möchten. Experten sind sich aber einig, dass sogenannte Rund-um-sorglos-Pakete am teuersten sind. Sie bieten aber auch den höchsten Komfort für Hauseigentümer. Denn von der Inbetriebnahme über die Heizungswartung bis hin zu möglichen Reparaturkosten wird alles vonseiten des Anbieters abgedeckt. Der Vertragsnehmer muss sich um nichts mehr kümmern.     

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Für wen lohnt sich das Heizungsleasing?

Auch wenn die Vorteile beim Heizungsleasing sehr zahlreich sind, ganz von Nachteilen befreit ist dieses Finanzierungsmodell nicht. Um die Frage, für wen es sich lohnt, beantworten zu können, ist eine Gegenüberstellung von Vor- und Nachteilen sinnvoll. 

Heizung leasen – das spricht dafür

Zu den entscheidenden Vorteilen des Heizungsleasings gehören definitiv die Bequemlichkeit und die bessere Kostenkalkulierbarkeit. Indem Hausbesitzer die Heizung leasen, müssen sie sich um (fast) nichts kümmern. Sie können sich zurücklehnen und den gesteigerten Komfort genießen. Durch den Wegfall der in der Regel hohen Investitionskosten bleiben sie finanziell weiterhin flexibel und können ihren Fokus auf andere Projekte richten. Auch Rücklagen für mögliche Folgekosten müssen nicht gebildet werden, wenn Reparatur und Ersatz im Mietvertrag inbegriffen sind. Nicht zuletzt reduziert die Verwendung der neuen Heiztechnik das Ausfallrisiko auf ein Minimum. 

Heizung leasen – das spricht dagegen 

Wie bereits erwähnt, lassen sich die Kosten nicht exakt ermitteln. Interessenten können dennoch damit rechnen, dass sie am Ende mehr zahlen müssen als beim klassischen Kesselkauf. Wie viel das tatsächlich sein wird, ist wiederum sehr individuell. Was ebenfalls gegen das Heizungsleasing spricht, ist der Wegfall einiger Fördermittel. Die Nutzung umweltfreundlicher Heiztechnologie wird häufig staatlich gefördert. Die Anschaffungskosten für ein neues Heizsystem lassen sich so deutlich reduzieren. Berechtigt sind aber nur Anlagenbesitzer und Leasinggeber (Contractoren), jedoch keine Vertragsnehmer. Letztere profitieren indirekt aber auch von der Förderung. Denn niedrigere Anschaffungs- und Betriebskosten schlagen sich in der Regel auch im Wärmepreis nieder. 

Auf das Kleingedruckte achten

Damit sich das Heizungsleasing rechnet, empfehlen Experten, gleich zu Beginn auf das Kleingedruckte zu achten. Grundsätzliche Fragen nach der Vertragslaufzeit, den Lieferbedingungen, den eingeschlossenen Leistungen, den Kaufoptionen nach Vertragsende, Preiserhöhung usw. sollten beantwortet sein. Unterm Strich lässt sich sagen, dass das Leasing-Modell vor allem für diejenigen infrage kommt, die es möglichst bequem haben möchten und darüber hinaus bereit sind, für diesen Extrakomfort mehr Geld auszugeben. 

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Fazit von Philipp Hermann

Heizung leasen oder kaufen? Der Unterschied liegt oft im Leistungsspektrum. Vertragsnehmer des Heizungsleasings erhalten neben dem Heizkessel oft auch die Wärmelieferung und sogar die Wartungs- und Servicearbeiten dazu. Im Vergleich zum klassischen Heizungstausch müssen sie dafür aber etwas tiefer in die Tasche greifen und verzichten auf die Fördermöglichkeiten.

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