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Richtiges Heizen im Frühling ist gar nicht so einfach. Schließlich schwanken in dieser Zeit die Temperaturen zum Teil stärker als in anderen Jahreszeiten. Erfahren Sie in unserem Ratgeber, wie Sie in der Übergangszeit trotzdem Heizkosten minimieren. Außerdem zeigen wir, warum Sie gerade im Frühling die Heizung modernisieren sollten.
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Nicht selten steigen die Temperaturen im März oder April auf 20 Grad Celsius und mehr – zumindest tagsüber. Viele Menschen neigen dann dazu, ihre Heizung komplett abzuschalten, um Heizkosten zu sparen. Das ist aber einer der häufigsten Fehler beim Heizen im Frühling.
Häufig sinken die Temperaturen, wenn es dunkel wird. Kühlen die Räume über Nacht stark aus, braucht die Heizungsanlage mehr Zeit und vor allem viel Energie, um sie wieder auf die gewünschten Temperaturen zu bringen. Verzichten Sie komplett auf das Heizen im Frühling und es kommt zu Kälteschäden, müssen Sie mit teils hohen Reparaturkosten rechnen. Wenn Sie sparen möchten, indem Sie auf das Heizen im Frühling verzichten, bewirken Sie also im schlimmsten Fall das Gegenteil.
Natürlich gibt es nicht die eine Formel für das richtige Heizen in der Übergangszeit. Schließlich ist das Wärmeempfinden bei jedem Menschen unterschiedlich. Richtwerte und Tipps können jedoch helfen, die für den einzelnen optimale Heizlösung zu finden.
Aus wohnmedizinischer Sicht beträgt die optimale Raumtemperatur für das Wohnzimmer und das Arbeitszimmer im Frühjahr circa 20 Grad. Im Bad beträgt sie etwa 24 Grad Celsius. Kühler dürfen hingegen das Schlafzimmer und die Küche sein. Hier reichen 16 bis 18 Grad. Sinken die Raumtemperaturen unter 14 Grad, begünstigt dies unter Umständen die Schimmelbildung. Um das zu verhindern, sollte die Heizungsanlage auf „Sparflamme“ laufen anstatt komplett ausgeschaltet zu sein.
Richtig heizen und lüften gehören im Frühling zusammen. Anders als im Winter können die Fenster bis zu 15 Minuten offenbleiben. Denn je wärmer die Außenluft, desto mehr Feuchtigkeit enthält sie. Das wiederum führt dazu, dass sie weniger Wasser aus dem Raum transportieren kann. Ein guter Zeitpunkt für das letzte Stoßlüften ist der Nachmittag, da die Luft noch warm ist.
Tagsüber erwärmen die Sonnenstrahlen die Räume und die sich darin befindenden Möbel. Je nach Lage werden sie so warm, dass die sich darin befindenden Heizkörper ausbleiben können. Um diese Wärme zu speichern, empfiehlt es sich, die Rollläden und Jalousien bei Einbruch der Dunkelheit herunter zu lassen. Wie lange die Wände und Möbel warm bleiben, hängt natürlich auch vom energetischen Zustand des Gebäudes ab. Indem die Rollläden und Jalousien abgelassen werden, wird auch verhindert, dass die zunehmend kalte Außenluft die Räume abkühlt.
Der Frühling ist auch die optimale Zeit für eine Heizungsmodernisierung. Wird die vorhandene Heizung nicht nur gewartet, sondern durch eine neue ersetzt, bringt das einen weiteren Vorteil mit sich. Denn moderne Anlagen lassen sich so einstellen, dass sie auf die schwankenden Temperaturen reagieren. Richtig justiert stellen sie mitunter die optimale Lösung für das Heizen im Frühling dar.
Zwei Optimierungsmaßnahmen, die Sie im Frühling für die Heizung durchführen lassen können, sind der hydraulische Abgleich mit optionalem Pumpentausch und die Einstellung der Heizkurve.
Das Heizwasser nimmt immer den Weg des geringsten Widerstands. Das hat zur Folge, dass Räume, die sich in der Nähe des Heizkessels befinden, oft zu viel Wärme erhalten. Vom Heizkessel weiter entfernte Räume bleiben wiederum kalt, weil das Heizwasser nicht bis zu ihnen durchdringt. Abhilfe schafft hier ein hydraulischer Abgleich. Dabei stellt ein Heizungsfachmann den Anlagendruck so ein, dass jeder Raum den für ihn erforderlichen Wasserdurchfluss erhält. In diesem Zusammenhang kann es sich lohnen, auch die Heizungspumpe auszutauschen, sofern es sich dabei um ein veraltetes Modell handelt. Denn diese arbeitet konstant mit einer voreingestellten Leistung und verbraucht unnötig viel Strom. Eine Hocheffizienzpumpe hingegen ist in der Lage, bedarfsgerecht zu arbeiten. Sie verbraucht weniger Strom und entlastet sowohl den Geldbeutel als auch die Umwelt.
Die Anpassung der Heizkurve hat einen großen Einfluss auf die Wärmemenge und somit auf die Heizkostenentwicklung. Konkret wird dabei der individuelle Heizbedarf ermittelt und die Heizleistung daran angepasst. Wer über eine Heizungsanlage mit witterungsgeführter Regelung verfügt, sollte diese Maßnahme ergreifen. Wie das im Detail funktioniert, erfahren Sie im Beitrag "Heizkurve einstellen". Neben diesen beiden Maßnahmen gibt es noch weitere Möglichkeiten, bereits im Frühling die Heizung zu optimieren. Dazu zählen:
Wenn die Durchführung der oben genannten Optimierungsmaßnahmen nicht den erhofften Erfolg bringt, muss womöglich der veraltete Kessel ausgetauscht werden. Das ist nichts Ungewöhnliches, denn das Durchschnittsalter aller in Deutschland laufenden Heizkessel beträgt 17,6 Jahre. Wenn man bedenkt, dass die Effizienz ab dem 15. Betriebsjahr nachlässt, ist es ratsam, eine Heizungserneuerung in Erwägung zu ziehen. Worauf Sie bei einer möglichen Heizungsmodernisierung achten sollten, entnehmen Sie bitte unserer kostenlosen Checkliste Heizungsmodernisierung (PDF, 120 KB).
Unabhängig davon, ob Sie die Heizung im Sommer oder im Frühling optimieren, gibt es für bestimmte Maßnahmen Fördergelder vom Staat. Über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) erhalten Sie für einen hydraulischen Abgleich oder den Pumpentausch beispielsweise einen Zuschuss von 15 Prozent der Investitionskosten. Das Mindestinvestitionsvolumen beträgt bei diesen Maßnahmen 300 Euro. Wurde zuvor ein individueller Sanierungsfahrplan (iSFP) erstellt, erhöht sich der Fördersatz für die Optimierungsmaßnahmen um fünf Prozent. Voraussetzung ist, dass diese im iSFP empfohlen und innerhalb von 15 Jahren umgesetzt werden.
Wie Sie die Mittel erhalten, welche technischen Voraussetzungen zu erfüllen sind und welche Alternativen zur Förderung bereitstehen, erklären wir im Beitrag zur Förderung der Heizungsoptimierung.
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