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Fenstertausch: Zweifach- oder Dreifachverglasung?

  • von Alexander Rosenkranz
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Wer ein altes Haus besitzt, erbt oder kauft, kann dieses mit verschiedenen Maßnahmen auf den technischen Stand von heute bringen. Eine Möglichkeit ist der Fenstertausch. Moderne Fenster mit Dreifachverglasung sind energieeffizienter. Sie sperren den Schall aus und können auch Einbrechern das Leben schwer machen. Die beste Lösung sind sie jedoch nicht in jedem Fall. Wir erklären den Unterschied zwischen Fenstern mit Zweifach- und Dreifachverglasung. Außerdem zeigen wir, wann welche Bauart die richtige Wahl ist und warum Hausbesitzer beim Fenstertausch auch an die Lüftung denken müssen.  

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Fenster mit Zweifach- und Dreifachverglasung im Vergleich

Planen Hausbesitzer im Rahmen der  Altbausanierung  einen Fenstertausch, stehen ihnen heute verschiedenste Fensterarten zur Auswahl. So gibt es neben Fenstern mit hocheffizienter  Wärmeschutzverglasung  auch Elemente mit Zweifach- oder Dreifachverglasung. Doch was unterscheidet die Letztgenannten eigentlich voneinander? Wir Vergleichen beide Bauarten anhand folgender Kriterien:

  • Wärmeschutz (U-Wert)
  • Schallschutz
  • Kosten und Förderung

Dreifach verglaste Fenster bieten einen besseren Wärmeschutz  

Wie gut Fensterflächen die Wärmeverluste in der kalten Jahreszeit eindämmen, hängt von vielen Faktoren ab. Ein wichtiges Kriterium ist dabei der Rahmen, der bei besonders effizienten Elementen aus vielen einzelnen Luftkammern besteht. Entscheidend ist darüber hinaus aber auch die Verglasung selbst. Ist der Aufbau sonst gleich, schneiden Fenster mit Dreifachverglasung hier etwas besser ab. Sie erreichen niedrigere U-Werte und sorgen somit für geringere Heizkosten. Die folgende Tabelle zeigt den U-Wert verschiedener Fensterarten im Vergleich.

VERGLASUNG  U-WERT (RAHMEN UND VERGLASUNG)
sehr alte Elemente mit einer Scheibe  5 bis 6 W/m²K
alte Einscheibenverglasung (um 1980)  2,8 W/m²K
Fensterscheiben mit Zweifachverglasung  1,5 bis 1,1 W/m²K
moderne dreifach verglaste Fenster0,9 bis 0,5 W/m²K

(W/m²K steht für Watt pro Quadratmeter und Kelvin und ist die Einheit für den  U-Wert)

Bei der Dreifachverglasung ist der U-Wert im Vergleich am geringsten. Das heißt, die Bauteile lassen weniger Wärme nach außen entweichen und helfen sehr gut dabei, die Heizkosten zu senken.

Schallschutz verschiedener Fensterarten im Vergleich

In puncto Schallschutz kommt es weniger auf die Anzahl der Scheiben als auf die Art ihrer Verbindung an. Haben dreifach verglaste Fenster sehr dicke Scheiben, von denen mindestens zwei sehr eng beieinanderliegen, erreichen sie in der Regel gute Werte. Ein auf Schallschutz ausgelegtes Zweischeibenfenster kann allerdings auch besser abschneiden als ein „durchschnittliches“ Dreischeibenfenster. Geht es um den Schallschutz, kommt es also sehr stark auf die Details an. Aus diesem Grund sollten Sanierer die Kennwerte verschiedener Fenster direkt vergleichen. Allgemein lässt sich aber sagen, dass ein auf Schallschutz optimiertes Element mit Dreifachverglasung in der Regel bessere Werte erzielt als ein ausgereiftes Zweischeibenfenster.

© Wellnhofer Designs – stock.adobe.com

Fenster mit Zweifach- oder Dreifachverglasung: Kosten  

Die Kosten der beiden Fensterarten sind sich heute sehr ähnlich. So sind bei Fenstern mit Dreifachverglasung die Preise nur durchschnittlich um 10 bis 15 Prozent höher. Allerdings sparen diese im Alltag auch mehr Energie, wodurch sich die Mehrkosten in der Regel schnell rentieren können. Etwas höher fallen die Kosten aus, wenn die Fenster zusätzliche Funktionen erfüllen. Ein Beispiel dafür ist die  Sonnenschutzverglasung, die einen großen Teil des nicht sichtbaren Lichts reflektiert.

Ein weiterer Vorteil: Für dreifach verglaste Fenster gibt es Fördermittel über die Bundesförderung für effiziente Gebäude für Einzelmaßnahmen (BEG EM) oder über das Finanzamt. So bekommen Sanierer einen Zuschuss von 15 bis 20 Prozent, wenn sie den Fenstertausch angehen.  Seit Januar 2020 gibt es außerdem einen Steuerbonus für die Sanierung. Wer diesen nutzt, kann 20 Prozent der Sanierungskosten an Haus und Heizung (maximal 40.000 Euro) über drei Jahre von der Steuer absetzen.  

Wichtig zu wissen: Während die BEG-Förderung unbedingt vor dem Beginn der Sanierung mit einem Energieberater zu beantragen ist, gibt es den Steuerbonus nachträglich auch ohne Energieberater.

Wann lohnt sich die Zweifachverglasung mehr?  

Bei einem Fenstertausch im Altbau ist immer das gesamte Gebäude zu betrachten. Sind und bleiben die Außenwände ungedämmt, sollten sich Hausbesitzer in aller Regel für eine Zweifachverglasung entscheiden. Der Grund: Der U-Wert neuer Fensterscheiben sollte schlechter sein als der Wert der umgebenden Fassade. Denn nur so wirkt das Bauteil als Feuchtefalle. Die  Fenster beschlagen von innen, wenn es um Raum zu feucht ist und die Wände bleiben trocken. Hausbesitzer können die Flüssigkeit einfach wegwischen und richtig  stoßlüften. Ist der U-Wert der Fenster mit Dreifachverglasung besser als der Wert der Wand, kondensiert Feuchtigkeit zunächst an den Innenflächen der Fassade. Das ist kaum sichtbar und Schimmel kann entstehen.

Zusammengefasst gilt:

  • Zweifach verglaste Fenster lohnen sich in Altbauten ohne  Außendämmung
  • Dreifach verglaste Fenster lohnen sich in neuen und sanierten Gebäuden

Richtig lüften bei neuen Fenstern mit Dreifachverglasung

Ganz gleich, ob sich Sanierer nun für zweifach oder dreifach verglaste Fenster entscheiden: Wer mehr als zwei Drittel der alten Fensterflächen austauscht, muss in Zukunft  richtig lüften  und sogar ein  Lüftungskonzept  erstellen lassen. Grund dafür ist die höhere Dichtheit der Gebäude. Während alte Fensterrahmen viel Luft durchgelassen haben, sind neue Elemente dicht. Von allein strömt kaum frische Luft durch das Haus und Feuchte, Gerüche sowie Schadstoffe würden sich ansammeln. Den nötigen Ausgleich schafft dabei nur ein entsprechendes Lüftungsverhalten, am besten mit nutzerunabhängiger maschineller Unterstützung, wie mit einer  kontrollierten Wohnraumlüftung. Die Technik besteht aus einem oder mehreren Ventilatoren, die zuverlässig für die benötigte Luftwechselrate sorgen. Auf diese Weise lassen sich Feuchte- und Schadstofflasten kontinuierlich ausgleichen. Die Folgen: Ein geringeres Schimmelrisiko und ein höherer Wohnkomfort durch bessere Luftverhältnisse.

Fazit von Alexander Rosenkranz

Viele Sanierer müssen sich bei einem Fenstertausch für eine Zweifach- oder eine Dreifachverglasung entscheiden. Während sich Erstere nur in unsanierten Gebäuden lohnen, fahren Hausbesitzer in jedem anderen Fall besser, wenn sie sich für dreifach verglaste Fenster entscheiden. Diese bieten einen besseren Wärme- sowie Schallschutz und sind meist nur unwesentlich teurer. In jedem Fall kommt es nach der Sanierung allerdings auf ein ausgereiftes Lüftungskonzept an, um für gute Luft sorgen und Schimmel vermeiden zu können.

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