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Erdüberlastungstag: Wie viele Erden sind nötig?

  • von Alexander Rosenkranz
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Am Erdüberlastungstag (auch Earth Overshoot Day oder kurz EOD) hat die Menschheit genauso viele Ressourcen verbraucht, wie im laufenden Jahr nachwachsen können. Den Rest des Jahres liegt der Verbrauch über dem natürlichen Ressourcen-Angebot der Erde, weshalb wir theoretisch mehrere Planeten bräuchten. 2021 fand der Aktionstag global am 29. Juli statt. Damit verbrauchte die Menschheit im ersten Jahr nach dem Beginn der Pandemie mehr als jemals zuvor. Doch was bedeutet das, wann war der Erdüberlastungstag in Deutschland und wie lässt sich der Earth Overshoot Day berechnen?

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Der Tag, an dem die natürlichen Ressourcen aufgebraucht sind

Pflanzen, Lebewesen und andere Rohstoffe wachsen auf der Erde jedes Jahr nach. Passen wir unseren Verbrauch dem natürlichen Ressourcenangebot an, handeln und leben wir nachhaltig. Aktuell ist das allerdings nicht der Fall. Denn 2021 war das weltweite Budget schon Ende Juli aufgebraucht. Auf dieses Ergebnis kam das Global Footprint Network, welches den Erdüberlastungstag jedes Jahr erneut berechnet. Je früher der Earth Overshoot Day stattfindet, umso höher ist unser globaler Ressourcenverbrauch. Um diesen zu decken, wären aktuell rund 1,74 Erden nötig.

Deutschland schlechter als der internationale Durchschnitt

Der Earth Overshoot Day 2021 fand in Deutschland sogar schon am 05. Mai statt. Um unseren Ressourcenhunger zu stillen, bräuchten wir damit knapp drei Erden. Zu den Top 5 der Länder mit dem geringsten Verbrauch gehören Ägypten und Guatemala (24. November 2021), Nicaragua (02. Dezember 2021), Ecuador (07. Dezember 2021) und Indonesien (18. Dezember 2021). Negativbeispiele sind hingegen Kanada, Kuwait und USA (14. März 2021), die Vereinigten Arabischen Emirate (07. März 2021), Luxemburg (15. Februar 2021) und Qatar (09. Februar 2021).

© Paul Shuang / Shutterstock.com

Earth Overshoot Day: Entwicklung zeigt steigenden Verbrauch

Während die Corona-Pandemie dafür sorgte, dass der Erdüberlastungstag 2020 etwas später stattfand, verschiebt sich das Datum weltweit, auch in Deutschland, immer weiter in Richtung Jahresanfang. Bis etwa 1970 gab es übrigens gar keinen Earth Overshoot Day – die Erde produzierte damals mehr Ressourcen, als wir verbrauchten. Die folgende Tabelle zeigt, wie sich der Aktionstag in den letzten Jahren entwickelt hat.

JAHR  EARTH OVERSHOOT DAY WELTWEIT  VERBRAUCH AN ERDEN
1961  ---  < 1
1970  29. Dezember  1,01
1980  04. November1,18
199011. Oktober  1,29
2000  23. September  1,38
2010  07. August  1,67
2019  29. Juli1,74
2020  22. August (durch Corona)  1,56
202129. Juli  1,74

Berechnung zum Earth Overshoot Day einfach erklärt 

Wann der Erdüberlastungstag stattfindet, hängt vor allem vom Ressourcenverbrauch der Menschheit ab. Dazu ermitteln Experten des Global Footprint Networks zunächst, wie hoch der menschliche Ressourcenverbrauch eines Jahres ist. Sie gleichen den Wert mit dem „Heilungsvermögen“ (der sogenannten Biokapazität) der Erde ab und können so berechnen, wann die natürlichen Ressourcen eines Jahres aufgebraucht sind.

Die Berechnung zum Earth Overshoot Day erfolgt dabei nach diesem Prinzip:

= Biokapazität / Bioverbrauch x 365

Sind Verbrauch und Heilungsvermögen in etwa gleich groß, findet der Erdüberlastungstag sehr spät im Jahr statt und wir kommen gut mit unseren Ressourcen aus. Verbraucht die Menschheit immer mehr, rückt der Earth Overshoot Day in den kommenden Jahren weltweit immer weiter nach vorn. Wir bräuchten dann mehr Erden, um unseren Ressourcenhunger zu decken.

Können wir den Earth Overshoot Day weltweit hinauszögern?  

Ja, das ist möglich und sollte das Ziel einer nachhaltig agierenden Politik sein. Wichtig ist es, möglichst wenig Energie zu verbrauchen und den offenen Bedarf nachhaltig zu decken. Am Beispiel eines Gebäudes lässt sich das einfach erklären:  Wärmedämmung  und Fenster mit  Wärmeschutzverglasung  sorgen dafür, dass Gebäude nur wenig Energie verlieren. Folglich ist auch nur wenig Energie nötig, um die Wohlfühltemperaturen zu erreichen. Kommt außerdem eine  Solaranlage, eine  Wärmepumpe  oder eine  Biomasseheizung  zum Einsatz, lässt sich der offene Bedarf nachhaltig decken. Wir stoßen weniger CO2 aus, senken unseren Ressourcenhunger und sorgen dafür, dass der Erdüberlastungstag wieder am Ende des Jahres stattfindet.

  

Fazit von Alexander Rosenkranz

Findet der Erdüberlastungstag weltweit immer früher statt, handeln wir nicht nachhaltig. Wir brauchen die uns zur Verfügung stehenden Ressourcen eher auf und benötigen theoretisch mehrere Erden, um unseren Bedarf zu befriedigen. Für Abhilfe sorgt ein bewusster Umgang mit natürlichen Ressourcen. Wir müssen unsere Verbräuche reduzieren und die offenen Bedarfe möglichst regenerativ decken.

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