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Viele Hausbesitzer wissen nicht genau, wie viel Energie sie eigentlich verbrauchen. Sie können nicht einschätzen, ob der Energieverbrauch im Haushalt zu hoch ist und erkennen Einsparpotenziale oft nicht. Wer Heiz- und Stromkosten senken möchte, sollte daher zunächst seinen Energieverbrauch berechnen. Verglichen mit Durchschnittswerten anderer Haushalte zeigt sich dann schnell, ob Potenziale vorhanden sind, oder nicht. Wir erklären, wie Sie ganz einfach Ihren Energieverbrauch berechnen können.
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Strom ist einer der größten Posten, wenn es um die Nebenkosten im Haushalt geht. So kommen bei einem durchschnittlichen Energieverbrauch (4 Personen) von 4.000 Kilowattstunden schnell Kosten von rund 100 Euro im Monat zusammen. Mit einem angepassten Verhalten und effizienten Geräten können Sie hier viel sparen. Um Potenziale zu erkennen, müssen Sie dazu allerdings erst einmal Ihren Energieverbrauch berechnen. Wie hoch dieser ausfällt, hängt unter anderem von folgenden Faktoren ab:
In der Regel können Sie allein durch einen bewussten Umgang mit Strom bereits viel Geld sparen. Das Gute daran: Ein geringerer Verbrauch entlastet nicht nur das eigene Portemonnaie, er schont auch das Klima und unsere Umwelt.
Die Berechnung des Energieverbrauchs funktioniert in Mietwohnungen und Häusern gleichermaßen: Dazu notieren Sie in regelmäßigen Abständen die Stände der Stromzähler. Ziehen Sie den vorletzten vom letzten Stand ab, erhalten Sie den Verbrauch im dazwischenliegenden Zeitraum.
Ein Beispiel: Ein Mieter liest den Zählerstand einmal monatlich ab. Ende Januar notierte er einen Wert von 12.345 Kilowattstunden. Ende Februar schrieb er dann einen Ablesewert von 12.500 Kilowattstunden auf. Die Differenz beträgt 155 Kilowattstunden und entspricht dem Stromverbrauch im Monat Februar.
Um zu erfahren, welche Kosten der Elektro-Energieverbrauch im Haushalt verursacht, müssen Sie das Ergebnis mit dem Strompreis multiplizieren. Liegt dieser wie aktuell bei etwa 29 Cent pro Kilowattstunde, ergibt das Kosten von 44,95 Euro pro Monat (155 kWh x 0,29 €/kWh). (Stand 10-2019)
Ob das Ergebnis der Berechnung des Energieverbrauchs gut oder schlecht ist, zeigt ein Vergleich mit typischen Durchschnittswerten. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick:
HAUSHALTSGRÖSSE | JÄHRLICHER ENERGIEVERBRAUCH FÜR STROM (Mittel) |
---|---|
1 Person (Einfamilienhaus) | 2.200 bis 2.600 kWh (2.500 bis 3.000 kWh mit elektrischer Warmwasserbereitung) |
1 Person (Mehrfamilienhaus) | 1.300 bis 1.500 kWh (1.600 bis 1.900 kWh/a mit elektrischer Warmwasserbereitung) |
2 Personen (Einfamilienhaus) | 2.800 bis 3.100 kWh (3.300 bis 3.800 kWh mit elektrischer Warmwasserbereitung) |
2 Personen (Mehrfamilienhaus) | 2.000 bis 2.300 kWh (2.600 bis 3.000 kWh/a mit elektrischer Warmwasserbereitung) |
3 Personen (Einfamilienhaus) | 3.500 bis 3.900 kWh (4.100 bis 5.000 kWh mit elektrischer Warmwasserbereitung) |
3 Personen (Mehrfamilienhaus) | 2.500 bis 2.900 kWh (3.500 bis 4.000 kWh/a mit elektrischer Warmwasserbereitung) |
4 Personen (Einfamilienhaus) | 3.900 bis 4.300 kWh (5.000 bis 5.700 kWh/a mit elektrischer Warmwasserbereitung) |
4 Personen (Mehrfamilienhaus) | 2.600 bis 3.000 kWh (4.000 bis 4.500 kWh/a mit elektrischer Warmwasserbereitung) |
(Quelle: Stromspiegel 2022/23 Kategorie C und D; co2online gemeinnützige Beratungsgesellschaft mbH; Datenbasis: 360.000 Haushalte)
Liegt Ihr Verbrauch über den Werten in der Tabelle, ist er in der Regel zu hoch und es bestehen Einsparpotenziale. Wie Sie diese ausschöpfen können, erklären wir im Beitrag Strom sparen.
Geht es um die monatlichen Haushaltskosten, liegen die Abschläge für Heizung und zentrale Warmwasserbereitung oftmals noch über den Stromkosten. Dabei können Sie auch in diesem Bereich oftmals viel sparen. Um die tatsächliche Höhe der Einsparpotenziale herauszufinden, müssen Sie jedoch erst einmal den Heiz-Energieverbrauch berechnen. Wie hoch dieser ausfällt, hängt unter anderem von folgenden Faktoren ab:
In der Regel können Sie allein durch ein bewusstes Heizverhalten viel Geld sparen. Positiver Nebeneffekt: Auch hier schonen Sie unsere Umwelt, indem Sie den Energieverbrauch im Haushalt senken.
Wie Sie den Energieverbrauch berechnen, hängt zunächst von der Art der Heizung ab. Bei einer eigenen Gasheizung ist der Weg ganz einfach: Hier lesen Sie in regelmäßigen Abständen die Stände am Gaszähler ab. Anschließend ermitteln Sie die Werte der Zeiträume zwischen den Ablesungen und rechnen Kubikmeter in Kilowattstunden um. Ist das erledigt, können Sie das Ergebnis mit dem aktuellen Gaspreis multiplizieren, um die Heizkosten zu ermitteln.
Ein Beispiel: Ein Hausbesitzer liest den Zählerstand einmal monatlich ab. Ende Januar notierte er einen Wert von 26.910 Kubikmetern. Ende Februar schrieb er dann einen Ablesewert von 27.034 Kubikmetern auf. Die Differenz beträgt 124 Kubikmeter und entspricht dem Gasverbrauch im Monat Februar.
Um den Energieverbrauch berechnen zu können, müssen Sie nun Kubikmeter in Kilowattstunden umrechnen. Dazu multiplizieren Sie den ermittelten Wert mit dem Heizwert von rund zehn Kilowattstunden pro Kubik und einer dimensionslosen Zustandszahl von beispielsweise 0,95. Letztere ist wichtig, um das tatsächliche Gasvolumen in das sogenannte Normvolumen umzurechnen und in den Abrechnungsunterlagen der Gasversorger zu finden. Im Beispiel ergibt die Berechnung des Energieverbrauchs 1.178 Kilowattstunden (124 m³ x 10 kWh/m³ x 0,95).
Um zu erfahren, welche Kosten der Heiz-Energieverbrauch im Haushalt verursacht, müssen Sie das Ergebnis mit dem Gaspreis multiplizieren. Liegt dieser wie aktuell bei etwa 8,99 Cent pro Kilowattstunde, ergibt das Kosten von 105,90 Euro pro Monat (1.178 kWh x 0,0899 €/kWh). (Stand: Juni 2023)
Übrigens: Mieter ohne Gas-Etagenheizung haben in der Regel keine Möglichkeit, den eigenen Heiz-Energieverbrauch zu berechnen. Sie müssen sich dazu an die Angaben der Verbrauchsabrechnung halten.
Bei einer Öl- oder Holzheizung müssen Sie etwas anders vorgehen, um den Energieverbrauch berechnen zu können. Denn hier gibt es in der Regel keine Zähler, die über die benötigte Brennstoffmenge informieren. Wie viel die Heizung in einem bestimmten Zeitraum verbraucht hat, erfahren Sie allerdings anhand der gelieferten Brennstoffmengen. Dazu notieren Sie, wann Lieferanten wie viel Öl oder Holz gebracht haben. Die gelieferte Menge entspricht dabei in der Regel dem Verbrauch seit der letzten Lieferung. Alternativ können sie einen Ölzähler verwenden oder regelmäßig die Stände der Tanks und Lager kontrollieren.
Die Ergebnisse liegen hier in Kubikmeter oder Kilogramm vor und sind genau wie Gas in Kilowattstunden umzurechnen. In beiden Fällen funktioniert das durch die Multiplikation der Brennstoffmenge mit dem jeweiligen Heizwert.
ENERGIETRÄGER | HEIZWERT ZUR BERECHNUNG DES ENERGIEVERBRAUCHS | |
---|---|---|
Heizöl | 9,8 kWh/Liter | |
Pellets | 4,8 kWh/kg |
Ist das erledigt, können Sie die ermittelten Verbrauchswerte mit den aktuellen Brennstoffpreisen multiplizieren, um die Heizkosten zu berechnen. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über aktuelle Preise. (Stand: Juni 2023)
ENERGIETRÄGER | PREIS ZUR BERECHNUNG DES ENERGIEVERBRAUCHS | |
---|---|---|
Heizöl | 9,08 ct/kWh | |
Pellets | 8,17 ct/kWh |
Ein Beispiel: Hausbesitzer haben in einem Jahr 3.000 Liter Heizöl verbraucht. Das entspricht einem Energieverbrauch von 29.400 Kilowattstunden (3.000 l x 9,8 kWh/l). Die Heizkosten liegen in diesem Fall bei 2.669,52 Euro pro Jahr (29.400 kWh x 9,08 Ct/kWh).
Übrigens: Mieter in einem Mehrfamilienhaus haben in der Regel keine Möglichkeit, den eigenen Heiz-Energieverbrauch zu berechnen. Sie müssen sich dazu an die Angaben der Verbrauchsabrechnung halten.
Um die ermittelten Verbrauchswerte einfach vergleichen zu können, sind diese in spezifische Werte umzurechnen. Typisch ist dabei der Energieverbrauch pro m2 Wohnfläche. Um diesen zu bestimmen, dividieren Sie den berechneten Verbrauch einfach durch Ihre beheizte Wohnfläche. Ob das Ergebnis der Berechnung des Energieverbrauchs gut oder schlecht ist, zeigt ein Vergleich mit typischen Durchschnittswerten. Einen Überblick gibt die folgende Tabelle:
WOHNFLÄCHE | ENERGIETRÄGER | NIEDRIG (KWH/M²) | MITTEL (KWH/M²) | ERHÖHT (KWH/M²) | ZU HOCH (KWH/M²) |
---|---|---|---|---|---|
100 bis 250 m² | Erdgas | 95 | 166 | 262 | ab 263 |
100 bis 250 m² | Heizöl | 108 | 171 | 256 | ab 257 |
100 bis 250 m² | Fernwärme | 84 | 143 | 248 | ab 249 |
100 bis 250 m² | Wärmepumpe | 27 | 43 | 96 | ab 97 |
100 bis 250 m² | Holzpellets | 70 | 139 | 238 | ab 239 |
251 bis 500 m² | Erdgas | 91 | 158 | 250 | ab 251 |
251 bis 500 m² | Heizöl | 105 | 167 | 253 | ab 254 |
251 bis 500 m² | Fernwärme | 80 | 136 | 234 | ab 235 |
251 bis 500 m² | Wärmepumpe | 26 | 41 | 94 | ab 95 |
251 bis 500 m² | Holzpellets | 65 | 130 | 223 | ab 224 |
501 bis 1.000 m² | Erdgas | 87 | 149 | 237 | ab 238 |
501 bis 1.000 m² | Heizöl | 102 | 163 | 250 | ab 251 |
501 bis 1.000 m² | Fernwärme | 77 | 130 | 222 | ab 223 |
501 bis 1.000 m² | Wärmepumpe | 120 | 40 | 93 | ab 94 |
über 1.000 m² | Erdgas | 84 | 144 | 229 | ab 230 |
über 1.000 m² | Heizöl | 99 | 161 | 247 | ab 248 |
über 1.000 m² | Fernwärme | 75 | 126 | 214 | ab 215 |
über 1.000 m² | Wärmepumpe | 24 | 40 | 92 | ab 93 |
Quelle: Heizspiegel 2022 (Abrechnungszeitraum 2021), co2online gGmbH
Ist der eigene Verbrauch zu hoch, können Sie mit einfachen Maßnahmen bereits viel sparen. Welche das sind, erklären wir im Beitrag Heizkosten sparen.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes entfallen über 80 Prozent der gesamten Energiekosten in Privathaushalten auf die Raumwärme und Warmwasserbereitung. Haushaltsgeräte haben dabei einen Anteil von weniger als zehn Prozent.
Mit einem Anteil von etwa 27 Prozent verursachen TV- und Audiogeräte den meisten Strom in einem Haushalt. Kühl- und Gefriergeräte kommen im Schnitt auf 17, Waschmaschine und Geschirrspüler auf etwa 13 Prozent des gesamten Stromverbrauchs.
Ein Notebook verbraucht im Vergleich zu einem PC mit einer ähnlichen Arbeitsleistung und einem externen Monitor bis zu 70 Prozent weniger Strom. Neben der Kostensenkung führt der Umstieg auch zur Senkung des CO2-Ausstoßes.
Energieträger wie Erdgas und Erdöl werden zu einem Großteil importiert. Je nach politischer und wirtschaftlicher Lage in den Förderländern werden die Preise stark beeinflusst. Preise für Strom sowie Nah- und Fernwärme unterliegen hingegen leichten Schwankungen, vor allem dann, wenn es um regenerative Energien geht.
In vier Haushalten mit je einem Bewohner müssen vier Badezimmer beheizt werden. In einem Haushalt mit vier Personen ist nur die Beheizung eines Badezimmers notwendig, weshalb der Pro-Kopf-Verbrauch mit jedem weiteren Bewohner sinkt.
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