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Bereits seit den 70er Jahren wurden einige Fußballstadien mit einer Rasenheizung ausgestattet. Auch bei der vergangenen Fußballweltmeisterschaft in Russland war die unsichtbare Heizung im Einsatz. Welche Vorteile ein solches System hat und welche Kosten dabei entstehen können, darum geht es in den folgenden Abschnitten.
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Die Rasenheizung ist, vereinfacht ausgedrückt, eine übergroße Fußbodenheizung. Ihr Aufbau ist dem der Fußbodenheizung sehr ähnlich. Auch hier sorgen unterirdisch verlegte Rohre, die meist mit einem Wasser-/Glykol-Gemisch gefüllt sind, für die Temperierung des Bodens. Für die Erwärmung des Gemisches kommen in der Regel alle gängigen Wärmeerzeuger wie eine Gasheizung, eine Ölheizung oder eine Wärmepumpe infrage. Ein entscheidender Unterschied zur Fußbodenheizung ist zum einen die Größe. Je nach Stadion ist eine Fläche von bis zu 10.800 Quadratmeter zu beheizen. Zum anderen ist die zu erreichende Oberflächentemperatur. Die Rasenheizung in einem Fußballstadion ist nicht primär da, damit alle Feldspieler warme Füße haben. Vielmehr besteht ihre Aufgabe darin, den Rasen vor dem Gefrieren zu schützen.
Um den Rasen und den darunter liegenden Boden vor dem Gefrieren zu schützen, werden die Rohre je nach Hersteller zehn bis 28 Zentimeter unter der Grasnarbe verlegt. Diese Tiefe ist notwendig, damit der Rasen auch weiterhin maschinell bearbeitet werden kann. Eine Rasenheizung lässt sich je nach eingebautem System nicht nur zentral, sondern auch dezentral steuern. Das bedeutet, ein Teil der Fläche kann eine andere Temperatur haben als der Rest. Das ist vor allem in Stadien sinnvoll, die von der Sonne ungleichmäßig beschienen werden.
Ein zugefrorener Boden stellt für die Spieler ein höheres Verletzungsrisiko dar. Das wiederum führt dazu, dass geplante Fußballspiele „kurzfristig“ abgesagt werden müssen. Seit der Saison 2007/2008 muss jedes Fußballstadion in der Bundesliga mit einer Rasenheizung ausgerüstet sein. Auch in der dritten Bundesliga ist der Betrieb einer solchen Heizung vorgesehen.
Die Vorteile einer Rasenheizung lassen sich in sportliche und finanzielle Hinsicht aufteilen: Sportlich gesehen profitieren sowohl die Spieler als auch die Zuschauer von der Bespielbarkeit des Rasens, und das unabhängig von den Jahreszeiten. Für die Verantwortlichen (Klubbesitzer, Sponsoren, Werbetreibende etc.) zählen neben dem Sportlichen auch die bessere Planbarkeit und die damit verbundene Wirtschaftlichkeit. Schließlich sind witterungsbedingte Spielausfälle nicht nur ärgerlich, sondern auch oft kostenintensiv. Je nach Anbieter und eingebauten System kann eine Rasenheizung auch im Sommer zum „Kühlen“ umgeschaltet werden.
Da die Rasenheizung, anders als eine Fußbodenheizung, den Witterungen ausgesetzt ist, muss sie technisch hohe Anforderungen erfüllen. Hinzu kommt, dass der darüber befindliche Rasen äußerst empfindlich ist. Eine fachgerechte Pflege ist daher unerlässlich. Der größte Nachteil einer Rasenheizung sind aber nach wie vor die sehr hohen Kosten.
Die Kosten für eine Rasenheizung hängen unter anderem von der Größe des Platzes und vom eingesetzten System ab. Auch die Hersteller und der geografische Einsatzort haben einen Einfluss auf den Preis. Eine genaue Kostenangabe lässt sich daher nicht machen. Häufig werden Richtwerte von 400.000 bis 800.000 Euro genannt. Darin enthalten sind bereits die Kosten für den Austausch des Rasens. Die „Anschaffungskosten“ sind allerdings nicht die einzigen Posten, auch während des Einsatzes verursacht eine Rasenheizung Kosten. Diese wiederum werden von folgenden Faktoren beeinflusst:
Sind die Bodentemperaturen sehr niedrig, muss der Wärmeerzeuger mehr Energie erzeugen, um den Platz vor dem Gefrieren zu schützen. Liegen sie nur knapp unter dem Gefrierpunkt, ist der Aufwand geringer. Auch die Energiequelle sowie der Kessel beeinflussen die „Betriebskosten“. Wird die Rasenheizung beispielsweise mit einem Ölheizkessel betrieben, können die Kosten höher als bei einem Betrieb mit einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe ausfallen.
Daneben spielen auch die verwendete Technik und die Tiefe, in der die Rohre verlegt sind, eine Rolle. Denn je tiefer die Rohre liegen, desto länger brauchen sie, um den Rasen auf die gewünschte Temperatur zu bringen. Nicht zuletzt hängen die Kosten von der zu beheizenden Fläche und der Dauer des Heizeinsatzes ab. Im Schnitt muss mit Kosten in Höhe von etwa 2.000 Euro gerechnet werden – pro Tag.
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