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Wenn die Heizung zu viel verbraucht oder es im Haus immer etwas zu kalt ist, sollten Hausbesitzer die Heizkennlinie richtig einstellen. Auf diese Weise passen sie die Leistung von Wärmeerzeugern mit Außentemperaturfühler optimal an das Gebäude und die eigenen Bedürfnisse an. Wie Verbraucher die Einstellungen einfach vornehmen können, erklären wir in diesem Beitrag.
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Die Heizkennlinie ist eine mathematische Funktion, die jeder Außentemperatur eine bestimmte Vorlauftemperatur der Heizung zuweist. Diese muss so hoch sein, dass sich bei der gewünschten Raumtemperatur alle Verluste über die Gebäudehülle ausgleichen lassen. Entscheidend ist dabei neben dem energetischen Zustand des Gebäudes auch die Art der Wärmeübertragung. Wer die Heizkennlinie richtig einstellen lässt oder die Arbeiten gleich selbst übernimmt, profitiert dabei von hohem Komfort und niedrigen Kosten. Denn die Heizung sorgt dann automatisch für die gewünschten Raumtemperaturen und verbraucht nie mehr Energie als nötig.
Hausbesitzer sollten die Arbeiten immer durchführen, wenn sie eine neue Heizung installieren oder das Haus energetisch sanieren. Denn durch neue Fenster oder eine schützende Dämmung verändert sich das thermische Verhalten oft so stark, dass die alten Einstellungen in der Regel für zu hohe Temperaturen sorgen. Abgesehen davon ist der richtige Zeitpunkt zum Einstellen im Herbst, wenn die Außentemperaturen unter null bis fünf Grad Celsius liegen. Nur dann sind Veränderungen an den Parametern tatsächlich spürbar.
Wer die Heizkennlinie richtig einstellen möchte, hat in der Regel zwei Stellschrauben: Die Höhe und die Neigung. Die Höhe (auch das Niveau) der Kurve verändert die Vorlauftemperatur bei allen Außentemperaturen gleichermaßen. Über die Neigung können Hausbesitzer das Verhalten des Kessels bei sinkenden Temperaturen verändern. Während die Vorlauftemperatur bei einer steilen Kurve schnell ansteigt, verändert sie sich bei einer flachen Kennlinie nur wenig.
Ein Beispiel: Ein altes unsaniertes Haus verliert viel Wärme, wenn es draußen knackig kalt ist. Die Kennlinie muss daher besonders steil sein, um den steigenden Wärmebedarf mit höheren Vorlauftemperaturen ausgleichen zu können. Ein modern gebautes oder energiesparend saniertes Gebäude hält die Energie hingegen im Inneren. Dabei verändert sich der Wärmebedarf auch bei sinkenden Außentemperaturen nur wenig und die Heizkennlinie ist flacher.
Schauen Sie sich unsere Infografik (PDF, 62 KB) an, die den Zusammenhang veranschaulicht.
Wer die Heizkennlinie richtig einstellen möchte, sollte zunächst einige Vorbereitungen treffen. Dabei geht es vor allem darum, alle Thermostate im Haus auf die richtige Stellung zu bringen und diese anschließend nicht mehr zu verändern. Darüber hinaus sollten Hausbesitzer ein Protokoll anfertigen, in das sie später die Außentemperatur, die Vorlauftemperatur, die Raumtemperatur und die geänderten Einstellwerte eintragen.
Anschließend können Verbraucher die Heizkennlinie richtig einstellen. Den Einstieg bietet dabei zum Beispiel die Neigung. Ist es nicht zu kalt im Haus, sollten sie diese schrittweise nach unten korrigieren. Wird die gewünschte Raumtemperatur nicht mehr erreicht, ist der optimale Einstellwert unterschritten und die Kurve ist steiler einzustellen. Passt die Neigung zum Haus, folgt die Anpassung der Höhe nach dem gleichen Schema.
Wer nicht sicher ist, wie er die Heizkennlinie richtig einstellen kann, sollte Rat bei einem Installateur suchen. Dieser kann das Gebäude untersuchen und die Parameter mit viel Erfahrung auf die richtigen Werte bringen.
Sollte sich im Laufe der Zeit herausstellen, dass das Haus bei bestimmten Außentemperaturen zu warm oder zu kalt ist, müssen Hausbesitzer Schritt 2 wiederholen. Das ist meist dann nötig, wenn die Einstellung der Heizkurve in einem sehr kurzen Zeitraum erfolgt.
Vor allem zu Beginn der Arbeiten ist es schwierig, die richtigen Einstellwerte zu finden. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über verschiedene Szenarien und zeigt, wie Hausbesitzer damit umgehen können.
BEDINGUNGEN IM HAUS | HEIZKENNLINIE RICHTIG EINSTELLEN |
---|---|
Das Haus ist dauerhaft zu kalt | Höhe nach oben korrigieren |
Das Haus ist dauerhaft zu warm | Höhe nach unten korrigieren |
Nur bei sehr niedrigen Außentemperaturen ist das Haus zu kalt | Kurve steiler einstellen |
In der Übergangszeit ist es zu kalt, während die Temperaturen im Winter angenehm sind | Höhe nach oben korrigieren und Kurve flacher einstellen |
In der Übergangszeit ist es zu warm, während die Temperaturen im Winter angenehm sind | Höhe nach unten korrigieren und Kurve steiler einstellen |
Verteilt sich die Wärme im Haus ungleichmäßig, hilft in der Regel auch ein hydraulischer Abgleich. Dabei gleicht ein Heizungsfachmann die Druckverluste im Heizungssystem aufeinander ab und sorgt dafür, dass alle Räume mit der nötigen Wärmemenge versorgt werden.
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