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Die drastischen klimatischen Veränderungen durch Treibhausgase sind bekannt und bereits jetzt spürbar. Vor allem Kohlenstoffdioxid (CO2) spielt in diesem Zusammenhang eine entscheidende Rolle. Die Lösung kann hier nur sein, die Konzentration zu verringern. Aber um das zu schaffen, wird eine Bezugsgröße benötigt. Hierbei kommt der sogenannte CO2-Fußabdruck ins Spiel. Doch was ist genau darunter zu verstehen? Welche Faktoren spielen dabei eine Rolle? Und was kann jeder Einzelne tun?
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Grundsätzlich macht der CO2-Fußabdruck eine Aussage über die Menge der CO2-Emissionen, die in einer bestimmten Zeit verursacht werden. Dabei lässt sich dieser Fußabdruck sowohl für einen einzelnen Menschen berechnen, als auch für ganze Länder oder Organisationen. Aber auch die Emission einzelner Produkte oder Dienstleistungen lassen sich so bestimmen. In einigen Ländern wurde auch bereits ein entsprechendes Label für die Produkte eingeführt, welches den CO2-Ausstoß bei deren Produktion kennzeichnet. Doch in vielen Fällen wird nicht die gesamte Wertschöpfungskette in die Bewertung einbezogen, sondern nur Teile. Zum Beispiel erfolgt die Etikettierung dann nur auf Grundlage der Produktion. Die Transportwege werden hingegen außen vorgelassen.
Vor allem in den vergangenen Jahren hat sich der Begriff des CO2-Fußabdrucks etabliert. Daneben sind aber auch die Bezeichnungen carbon footprint und der sogenannte ökologische Fußabdruck bekannt. Letzterer wurde bereits 1994 von den Wissenschaftlern Mathis Wackernagel und William Rees entwickelt. Bei diesem geht es prinzipiell darum, wie groß der Flächenbedarf ist, um den Lebensstandard der Menschen zu ermöglichen. Darunter fallen auch Flächen, die zur Produktion von Kleidung, Nahrung oder Energie dienen. Berechnungsgrundlage ist die Beurteilung der Flächen, in erster Linie nach deren Fruchtbarkeit. Diese kann je nach Region und Boden sehr unterschiedlich ausfallen. Aufgrund dessen konnte nicht einfach den Hektar als Maßeinheit genommen werden. Die beiden Wissenschaftler haben dafür eine eigene festgelegt – den globalen Hektar oder kurz: gha.
Die damit ausgedrückte Biokapazität liegt grundsätzlich bei 1,7 gha. Soviel kann die Erde momentan aushalten. Der ökologische Fußabdruck im Weltdurchschnitt steht aktuell jedoch bei 2,8 gha. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass die Weltbevölkerung so viel Natur nutzt wie 1,6 Planeten. Und nicht nur wie eine. In Deutschland liegt der Verbrauch sogar bei 5,4 gha und übersteigt damit das Ertragbare für die Natur um ein Vielfaches. Dieser Wert setzt sich aktuell folgendermaßen zusammen:
Häufig wird zwischen den beiden Begriffen CO2- und ökologischer Fußabdruck nicht unterschieden. Das begründet sich vor allem darin, dass Kohlenstoffdioxid eine entscheidende Rolle im Zusammenhang mit dem Treibhauseffekt spielt. Zudem ist eine Fläche meist besser vorstellbar als die Angabe in Kilogramm oder gar Tonnen des Ausstoßes. Bei beiden Aspekten geht es letztlich darum, wie die Klimabilanz aussieht oder wie klimafreundlich der eigene Lebensstil und damit einer ganzen Gesellschaft ist.
Neben dem CO2-Fußabdruck gibt es ein ähnliches Modell für Wasser, welches in manchen Regionen Mangelware ist. Dabei ist es elementar zum Leben. Der Mensch selbst besteht zu einem Großteil aus H2O. Deshalb ist es so wichtig, mit diesem Gut sorgsam umzugehen. Aufgrund dessen wurde der sogenannte Wasser-Fußabdruck entwickelt. Denn nicht nur Wäsche waschen oder das Betätigen der Toilettenspülung verbraucht Wasser, sondern auch die Herstellung bestimmter Produkte. Experten sprechen hier häufig auch vom virtuellen Wasser. Zum Beispiel verschlingt die Produktion für eine Tasse Kaffee 140 Liter. Ein Kilogramm Rindfleisch erfordert 15.000 Liter.
Möchten Sie Ihren eigenen CO2-Fußabdruck berechnen, sind verschiedene Faktoren zu berücksichtigen. Im Detail heißt das, zu folgenden Punkten eine Einschätzung abzugeben:
Jedes Wirtschaften wirkt sich auf die Umwelt aus und verbraucht damit Fläche. Mit unterschiedlichen Maßnahmen kann dem steigenden CO2- Ausstoß entgegengewirkt werden. Dabei hat jeder Mensch die Möglichkeit, Einfluss auf die verschiedenen Faktoren zu nehmen. Vor allem in den Bereichen des privaten Konsums, der Beheizung, der Ernährung sowie der Wahl der Transportmittel kann jeder Einzelne etwas bewirken.
Den CO2-Fußabdruck genau zu berechnen, ist nahezu ausgeschlossen. Die Zahlen pro Kopf und Jahr sind überschlägig und stellen nur Durchschnittswerte dar. Mittlerweile bieten unterschiedliche Institutionen einen Rechner an, der anhand unterschiedlicher Fragen zu den oben genannten Kategorien den CO2-Ausstoß abschätzt. Dies wird in der Regel auf den ökologischen Fußabdruck projiziert und Sie bekommen die Angaben in globalen Hektar angegeben.
Trotz vieler Maßnahmen und auf den unterschiedlichen Klimakonferenzen festgelegten Richtwerte ist der CO2-Ausstoß weltweit so hoch wie nie. Dabei ist der CO2-Fußabdruck der einzelnen Menschen unterschiedlich groß. Auch im Vergleich der Länder gibt es zum Teil große Unterschiede. Dabei darf nicht unerwähnt bleiben, dass sich durch die Globalisierung gewisse Emissionen verschoben haben, aber nicht verschwunden sind. Zum Bespiel ist der Ausstoß von CO2 in Deutschland bei der Produktion zurückgegangen. Doch insgesamt ist die Emission gestiegen. Das liegt unter anderem am Konsumverhalten. Denn wird eine Jeanshose gekauft oder eine exotische Frucht, löst das Produktionsprozesse auf der ganzen Welt aus.
Die noch verträgliche CO2-Emission liegt laut Umweltbundes bei maximal 2,5 Tonnen pro Jahr und Mensch. Doch aktuell verursacht jeder Deutsche wesentlich mehr CO2 – nämlich durchschnittlich elf bis zwölf Tonnen. Der weltweite Durchschnittswert liegt bei etwa sechs bis sieben Tonnen. Bei diesen Werten handelt es sich jedoch nicht um die Werte einer einzelnen Person. Denn in diese Zahlen flossen auch jene Werte mit hinein, die durch die Industrie und die Infrastruktur entstanden sind.
Hier ein paar Zahlen für Deutschland:
Wie viel CO2 bei den kleinen Dingen des Alltags und bei außergewöhnlichen Ereignissen frei wird, zeigt Ihnen unsere Infografik (PDF, 323 KB).
Um den Ausstoß von CO2 zu reduzieren, kann an vielen Stellschrauben gedreht werden. Dabei ist es nicht nur wichtig, dass politisch die richtigen und notwendigen Rahmenbedingungen gesetzt werden. Auch Veränderungen im Kleinen und Alltäglichen führen zu weniger CO2 in der Atmosphäre. Das kann heißen, auf kurze Strecken mit dem eigenen Auto zu verzichten, alte Elektrogeräte auszutauschen oder weniger zu fliegen. Ebenso kann es heißen, auf Kartoffeln aus Ägypten oder Weintrauben aus Chile zu verzichten und sich mehr auf regionale Produkte beim Einkauf zu konzentrieren. Im Beitrag: "Die zehn besten Tipps zur CO2-Senkung" haben wir für Sie ein paar Maßnahmen zusammengestellt, die sich schnell und einfach umsetzen lassen.
Das Heizen im privaten Bereich verursacht im Durchschnitt über eine Tonne CO2 im Jahr pro Kopf. Die Ursachen sind vielfältig. Es gibt immer noch eine Vielzahl an veralteten Anlagen, die nicht effizient arbeiten. Um die gewünschte Wärme zu erzielen, muss wesentlich mehr Brennstoff verwendet werden als bei modernen Systemen. Als Beispiel ist hier zu nennen: das Umrüsten auf die Brennwerttechnik. Diese nutzt die in den Abgasen enthaltene thermische Energie zum Heizen. Bei älteren Anlagen gelangt diese über den Schornstein ungenutzt nach außen.
Daneben gibt es auch Systeme, die ganz ohne Verbrennung auskommen. Die Brennstoffzelle erzeugt Wärme auf Grundlage einer sogenannten „kalten Verbrennung“, bei der kein CO2 entsteht. Daneben besteht die Möglichkeit zur CO2-Vermeidung, mit einer Wärmepumpe zu heizen. Diese nutzt die klimaneutrale Umweltenergie. Der eingesetzte Strom kann dabei zum Beispiel von einer Photovoltaik-Anlage kommen. Weitere Tipps finden Sie in unserem Artikel zum Heizen ohne Schornstein.
Aber auch mit kleineren Maßnahmen lässt sich der CO2-Fußabdruck in diesem Bereich verkleinern:
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