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Das Niedrigenergiehaus spart Heizkosten

  • von Alexander Rosenkranz
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Ein Niedrigenergiehaus ist ein gut gedämmtes Gebäude, das sehr wenig Heizwärme verliert. Es verursacht geringe Heizkosten und schont die Umwelt. Der Begriff selbst ist jedoch nicht gesetzlich geregelt. Er ist vielmehr ein Oberbegriff für eine Vielzahl energieeffizienter Baustandards. Wann Experten von einem Niedrigenergiehaus sprechen, welche Arten es gibt und worin die Vorteile des energiesparenden Bauens liegen, erklären wir in den folgenden Abschnitten.    

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Niedrigenergiehaus: Kennzeichen und Arten im Überblick   

Sprechen Experten von einem Niedrigenergiehaus, geht es grundsätzlich um ein besonders effizientes Gebäude. Es besitzt in der Regel eine luftdichte sowie wärmegedämmte Hülle und lässt selbst im tiefsten Winter nur sehr wenig Wärme entweichen. Die Gebäude verbrauchen dadurch wenig Energie. Sie kommen mit geringen Heizkosten aus, sorgen für einen hohen Wohnkomfort und schonen zudem auch die Umwelt. Der Begriff „Niedrigenergiehaus“ ist dabei ein Oberbegriff für moderne, effiziente Bau- und Sanierungsstandards. So zum Beispiel für:

  • Häuser nach GEG
  • Effizienzhäuser (BEG)
  • Niedrigstenergiehäuser
  • Passivhäuser
  • Sonnenhäuser
  • Energieautarke Häuser
  • Nullenergiehaus  
  • Plusenergiehäuser

Die folgenden Abschnitte zeigen, was die unterschiedlichen Baustandards auszeichnet.

Niedrigenergiehäuser nach aktuell gültigem GEG     

Mit dem  Gebäudeenergiegesetz   (GEG)  fordert bereits der Gesetzgeber eine sehr hohe Energieeffizienz. So müssen Bauherren neue Häuser wirksam dämmen und mit einer sparsamen sowie auf erneuerbaren Energien basierenden Heizung ausstatten, um die Anforderungen der Verordnung einzuhalten. Häuser, die dem aktuellen Stand des GEG entsprechen, gelten daher als Niedrigenergiehäuser.

Effizienzhäuser für staatliche Förderprogramme

Um Anreize für das energiesparende Bauen und Sanieren zu schaffen, fördert der Staat besonders effiziente Gebäude über die Bundesförderung für effiziente Gebäude für Wohngebäude (BEG WG) sowie den Programmteil "Klimafreundlicher Neubau" (BEG Neubau). Wie viel Geld Bauherren und Sanierer bekommen, hängt dabei vom energetischen Stand ihrer Gebäude ab, der sich im Vergleich zu den Neubau-Grenzwerten des GEG messen lässt. Ein Effizienzhaus 85 ist um 15 Prozent besser als ein Gebäude nach GEG-Neubaustandard. Ein  KfW-Effizienzhaus 70  unterschreitet die Grenzwerte hingegen um 30 Prozent. Während der Staat bei einer Sanierung die Klassen Denkmal, 85, 70, 55 und 40 unterscheidet, gibt es im Neubaubereich "Klimafreundliche Wohngebäude" und "Klimafreundliche Wohngebäude mit QNG".

Niedrigstenergiehäuser avancieren zum Standard   

Eine weitere Kategorie der Niedrigenergiehäuser sind die sogenannten Niedrigstenergiegebäude. Diese verbrauchen nur sehr wenig Energie und stellen diese weitestgehend regenerativ zur Verfügung. Nach der 2010 veröffentlichten EU-Gebäuderichtlinie müssen ab dem Jahr 2021 EU-weit alle neuen Häuser nach diesem Standard gebaut werden. Für öffentliche Gebäude ist die besonders hohe Gesamteffizienz bereits ab 2019 Pflicht.

Passivhäuser setzen auf interne und externe Wärmegewinne

Der Passivhaus-Standard wurde vom  Passivhaus-Institut  eingeführt. Er beschreibt Gebäude mit einer luftdichten und wärmegedämmten Hülle, die ohne klassische Heizung auskommen. Sie nutzen die Wärmegewinne der Sonne über Fenster optimal aus und lassen sich allein über den hygienisch bedingten Luftwechsel mit Heizwärme versorgen. Heizkörper oder Flächenheizsysteme sind dabei nicht mehr nötig.

© marcela novotna / Shutterstock.com

Sonnenhäuser setzen auf kostenfreie Solarenergie   

Das Sonnenhaus ist ein Niedrigenergiehaus, das technisch und architektonisch optimal auf die Nutzung kostenfreier Sonnenwärme ausgelegt ist. Dazu besitzt es zahlreiche Solarkollektoren, entsprechend große  Wärmespeicher  und große Glasflächen in der Fassade. Letztere lassen im Winter viel Sonne ins Haus, um die transportierte Energie passiv, also ohne zusätzliche Heiztechnik, zu nutzen.

Energieautarke Niedrigenergiehäuser beheizen sich selbst

Ein energieautarkes  Energiesparhaus  setzt voll und ganz auf Energieträger, die sich ohne nennenswerte Verbrauchskosten nutzen lassen. Zum Einsatz kommen dabei häufig überdimensionierte Solaranlagen, die überschüssige Sommerwärme in gigantischen Speichern bis in den Winter hinein bevorraten. Sie versorgen das Gebäude autark mit Wärme für Heizung und Warmwasserbereitung, sodass kaum noch Brennstoffkosten anfallen.

Nullenergiehäuser versorgen sich bilanziell von allein  

Während energieautarke Gebäude tatsächlich keine Energie von außen benötigen, versorgen sich  Nullenergiehäuser  zumindest bilanziell selbst. Das heißt: Die Gebäude ernten das ganze Jahr über viel Energie aus der Sonne. Rechnen Nutzer die Erträge gegen den Energieverbrauch auf, ergibt sich eine Null. Durch die zeitliche Verschiebung von Energieangebot (überwiegend im Sommer) und Energiebedarf (überwiegend im Winter), benötigen die Gebäude dennoch Energie von außen.  

Plusenergiehäuser produzieren mehr Energie, als sie benötigen

Ein Pulsenergiehaus gewinnt Wärme und Strom aus der Umwelt. Auf ein Jahr gerechnet liegt die Energieerzeugung dabei über dem eigentlichen Energiebedarf. Wichtig zu wissen ist jedoch, dass das meist nur bilanziell stimmig ist. Während die Niedrigenergiehäuser im Sommer einen großen Überschuss erzeugen, sind sie im Winter nach wie vor auf eine klassische Heizung angewiesen.

Vorteile und Nachteile moderner Niedrigenergiehäuser  

Ein Niedrigenergiehaus verbraucht nur sehr wenig Energie. Es sorgt für einen hohen Wohnkomfort und kommt mit geringen Heizkosten aus. Durch die niedrigen Verbrauchswerte schont es darüber hinaus auch fossile Rohstoffe und die Umwelt. Nachteilig sind hingegen die hohen Kosten beim Bau der Gebäude. Außerdem steigen mit der Gebäudeeffizienz auch die Anforderungen an die Ausführung. Um trotz luftdichter Hülle für ein optimales Klima und einen wirksamen Schutz vor Schimmel in der Wohnung sorgen zu können, ist darüber hinaus auch häufig eine mechanische Wohnraumlüftung einzuplanen. Die folgende Tabelle zeigt die Vor- und Nachteile im Überblick.

VORTEILE VON NIEDRIGENERGIEHÄUSERNNACHTEILE VON NIEDRIGENERGIEHÄUSERN
geringe Heizkostenhohe Anschaffungskosten
unabhängig von Energiepreisschwankungenaufwendige Heiztechnik
umwelt- und klimaschonend  anspruchsvolle Ausführung
hoher Wohnkomfort  Wohnraumlüftung oft ein Muss

Wichtig zu wissen ist, dass Bauherren bei einem Niedrigenergiehaus in ihre Zukunft investieren. So zahlen sie anfänglich zwar mehr, sparen im Alter aber besonders viel Geld. Der Grund: Bei einem minimalen Energieverbrauch verändern sich die Heizkosten auch mit steigenden Rohstoffpreisen nur sehr wenig.  

Die passende Heizung für ein energieeffizientes Haus

Da ein Niedrigenergiehaus nur wenig Wärme verliert, lässt sich die Heizung auch mit einem sogenannten Niedertemperatursystem realisieren. Das heißt, dass die Heizflächen im Haus auch mit einer sehr geringen Vorlauftemperatur der Heizung für wohlig warme Räume sorgen können. Die niedrigen Systemtemperaturen eignen sich dabei perfekt für den Einsatz einer Wärmepumpe. Die Technik gewinnt thermische Energie aus Wasser, Luft oder Erde und macht diese sparsam zum Heizen nutzbar. Geeignet sind außerdem Solaranlagen oder Holzheizungen. Einen Überblick gibt der Beitrag  Welche Heizung eignet sich für den Neubau.

Fazit von Alexander Rosenkranz

Ein Niedrigenergiehaus benötigt nur wenig Energie. Es kommt mit geringen Heizkosten aus und schont die Umwelt. Da der Begriff als solcher nicht gesetzlich definiert ist, steht er für eine Reihe moderner Baustandards. Typische Beispiele sind KfW-Effizienzhäuser, Passivhäuser oder energieautarke Häuser. Während die Baustandards mit vielen Vorteilen verbunden sind, gibt es auch Nachteile. Dazu zählen hohe Anschaffungskosten sowie eine besonders anspruchsvolle Ausführung.

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