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Das Bypassventil sorgt für einen zuverlässigen Betrieb der Heizung und stellt sicher, dass Heizungswasser auch bei geschlossenen Thermostaten immer im System zirkulieren kann. Während Bypassventile in vielen älteren Anlagen unabdingbar waren, sind sie heute oft überflüssig oder sogar störend.
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Bypass- oder Überströmventile sitzen grundsätzlich in medienführenden Leitungen. Hier sollen sie einen Mindestdurchsatz sicherstellen oder die Durchflussmenge von Gasen und Flüssigkeiten bedarfsgerecht erhöhen. Wie in vielen Bereichen der Technik kommen Bypassventile dabei auch in Heizungsanlagen zum Einsatz. Sie befinden sich dabei zwischen dem Vorlauf und dem Rücklauf und stellen sicher, dass das Heizungswasser unter allen Umständen durch die Anlage strömen kann. Drehen Verbraucher alle Thermostate für die Heizung zu, bauen die Ventile den steigenden Druck ungeregelter Pumpen ab.
Das Bypassventil für die Heizung ist ein kompaktes Bauteil, das sich direkt in den Heizkreislauf einbauen lässt. Es besteht aus einer Feder, deren Stärke Experten über den drehbaren Ventilkopf einstellen können. Die Federkraft wirkt auf einen Schieber, der direkt vom Heizungswasser angeströmt wird. Übersteigt der Druck im Heizkreislauf den Gegendruck der Feder, öffnet sich das Ventil und Heizungswasser kann über eine Bypass-, Kurzschluss- oder Überströmstrecke an den nachfolgenden Verbrauchern vorbeiströmen. Baut sich der Druck vor dem Bypassventil ab, schließt die Feder den Schieber und das Heizungswasser strömt nicht mehr durch das Ventil.
In Heizungsanlagen kommen Bypassventile vor allem in zwei Bereichen zum Einsatz:
Verschließen Hausbesitzer die Thermostate ihrer Heizkörper, wirkt sich das auf den Heizwasserkreislauf aus. Der Druck im System steigt an und der Betriebspunkt der Heizungspumpe verschiebt sich auf der Pumpenkennlinie.
So kann es passieren, dass das Fördervolumen stark sinkt und zu wenig Heizungswasser durch die Wärmeerzeuger fließt. Eine weitere Folge sind störende Strömungsgeräusche an verschiedenen Ventilen in der Anlage.
Für Abhilfe sorgt ein Bypassventil in einer Kurzschlussstrecke zwischen Vorlauf und Rücklauf. Das Ventil befindet sich in Fließrichtung hinter der Pumpe und öffnet bei einem zu hohen Druck. Auf diese Weise sorgt es für Entspannung im System und lässt immer ausreichend Heizungswasser zum Wärmeerzeuger strömen. Nachteilig ist jedoch, dass die Pumpe auch ohne Wärmeabnahme im System viel Heizungswasser umtreibt. Außerdem führt der Bypass zu einer höheren Rücklauftemperatur, die wiederum die Effizienz einer Brennwertheizung mindert.
Auch bei Einrohrheizungen kommen die speziellen Ventile zum Einsatz. In einem solchen System hängen mehrere Heizflächen an einer einzelnen Leitung, sodass das Heizungswasser jeden Heizkörper nacheinander durchströmt. Drehen Verbraucher das erste Heizkörperthermostat ab, würde der Kreislauf zum Erliegen kommen und die nachfolgenden Heizkörper blieben kalt. Der Bypass schafft hier Abhilfe, indem er immer einen Teil des Heizungswassers an den Heizflächen vorbeiströmen lässt.
Abgesehen von Einrohrheizungen ist das Ventil bei der Heizung eher eine Notlösung. So kann es Planungsfehler und Nachteile alter Heizungspumpen ausgleichen. Besser ist hingegen der Einsatz einer geregelten Pumpe. Diese überwacht den Druck im System und fördert nie mehr Wasser als nötig. Der Druck steigt dabei nicht übermäßig stark an und auch die störenden Strömungsgeräusche bleiben meist aus. Befindet sich ein Bypassventil hinter einer geregelten Pumpe, sollten Experten dieses in der Regel abstellen. Der Grund: Das Ventil sorgt für einen konstanten Druck in der nachfolgenden Teilstrecke und die Heizungspumpe kann ihre Leistung nicht anpassen. Sie würde in solch einem Fall mit voller Leistung fördern, auch wenn das gar nicht nötig ist.
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