Beratung durch Ihren Heizungsinstallateur vor Ort
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Mit der Einführung der BIM-Methode (Abkürzung für Building Information Modeling) entstehen neue Rollen und Verantwortlichkeiten. Im Folgenden erfahren Sie, welche das sind und warum die enge Zusammenarbeit zwischen Heizungsbauer und Planer für den Erfolg eines Projekts maßgebend ist.
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BIM steht für Building Information Modeling und wird je nach Auslegung als ein Prozess oder eine Methode beschrieben. Ziel des BIM ist es, den Informationsfluss unter allen Beteiligten zu optimieren, um alle Arbeitsabläufe bei einem Bauprojekt grundlegend zu verbessern - und das auch über die Zeit der Fertigstellung hinaus. Damit alle den Anforderungen gerecht werden können, wurden neue Aufgabenbereiche und Rollen identifiziert und geschaffen. Die bei diesem Prozess entstandenen Rollen ersetzen nicht etwa jene der klassischen Aufteilung, bei der der Bauleiter oder die Bauleiterin für die ordnungsgemäße Ausführung der Bauarbeiten verantwortlich ist. Vielmehr ergänzen sie diese. Sie sind zudem “noch” sehr theoretisch und werden in der Praxis selten eins zu eins umgesetzt. Außerdem haben die Rollen und Verantwortlichkeiten in der Regel nur für die Dauer des jeweiligen Projekts ihre Gültigkeit.
Wichtig: Je nach Projekt und Auslegung gibt es auch einen sogenannten BIM-Informationsmanager, der in der Hierarchie eine Stufe höher angesiedelt ist als der BIM-Manager. Dieser kann auch der Auftraggeber sein. Die hier genannte Hierarchie ist zudem rein theoretisch. In der Praxis kann es davon abweichen.
Wie bei allen (Bau-)Projekten spielt das Management eine bedeutende Rolle. Das Management ist sozusagen die Zentrale für strategische und projektbegleitende Steuerung aller Prozesse. Diese Rolle übernimmt der sogenannte BIM-Manager. Er überwacht nicht nur ein oder mehrere BIM-Projekte, sondern berät auch den Auftraggeber. Er definiert ferner die rechtlichen und technischen Regeln für das jeweilige Projekt. Wichtig: Das BIM-Management muss nicht zwingend aus einer einzigen Person bestehen. Die Aufgaben können je nach Projektumfang auch von mehreren BIM-Managern übernommen werden.
Direkt unter dem BIM-Manager agiert der BIM-Gesamtkoordinator. Er überwacht die BIM-spezifischen Planungsleistungen, wie etwa die Einhaltung der geforderten Informationsqualität und Standards. Er trägt die Verantwortung für das Gesamtmodell, welches aus den einzelnen Fachmodellen zusammengesetzt wird. Er prüft planerische Inhalte der digitalen Projektabwicklung und übergibt sie an den BIM-Manager. Organisatorisch ist der BIM Gesamtkoordinator auf der Funktionsebene des Projektleiters angesiedelt.
Neben dem BIM-Manager und dem BIM-Gesamtkoordinator gibt es noch den BIM-Koordinator. Er ist verantwortlich für die Erstellung der Fachmodelle in der jeweiligen Fachdisziplin. Im Unterschied zum Gesamtkoordinator agiert der BIM-Koordinator nur in einem Gewerk. Hier ist er zuständig für die Einhaltung der definierten Standards und Richtlinien. Ein BIM-Koordinator kann sowohl ein Objektplaner als auch ein Fachplaner sein. Während Ersterer sich um die Planungsleistungen für Gebäude, Innenräume und Verkehrsanlagen kümmert, verantwortet der Fachplaner die Bereiche Tragwerkplanung und die Technische Gebäudeausrüstung, kurz TGA.
Ein TGA-Planer erstellt Modelle für die Heizungs-, Klima- und Lüftungsplanung. Für die Sanitärplanung sowie für die Elektro- und Fernmeldetechnik zeichnet er ebenso verantwortlich. In der Praxis bedeutet das, dass er bereits am Rechner das komplette Gebäude mit allen dazugehörigen und notwendigen Anschlüssen und Leitungen modellieren kann. Da die Heiztechnik bei Neubauten im Hinblick auf das Gebäudeenergiegesetz (GEG) eine immer wichtigere Rolle einnimmt, muss der TGA-Planer ein besonderes Augenmerk auf diese legen.
Dank BIM kann der TGA-Planer bereits in der Planungsphase alle wichtigen Berechnungen durchführen. Dazu gehören unter anderem die Heizlastberechnung und die Rohrnetzberechnung. Diese Arbeit muss heute auch gemacht werden, allerdings nur manuell. Im BIM-Modell hingegen können viele Berechnungen automatisiert stattfinden. Alle dafür benötigten Informationen sind in den einzelnen Bauteilen enthalten und können so direkt für die Berechnung genutzt werden. Konkret weiß der TGA-Planer unter anderem:
Möglich ist diese Arbeit nur dann, wenn er von allen beteiligten Herstellern die notwendigen Informationen zur Verfügung gestellt bekommt.
Mit der Nutzung des Building Information Modeling ergeben sich nicht nur für Planer und Bauherren zahlreiche Vorteile. Auch der einzelne Heizungsbauer profitiert im beruflichen Alltag davon. Dadurch, dass beispielsweise Montagehindernisse wie zu schmale Türrahmen oder fehlende Anschlüsse rechtzeitig entdeckt oder sogar von Beginn an vermieden werden, führt das zu einer wesentlich kürzeren Montagezeit und einem deutlich geringeren Aufwand für den Installateur. Kommt es außerplanmäßig zu fehlenden Bauteilen für die Heizungsanlage, können diese dank der optimierten, langfristig ausgelegten BIM-Informationsaufbereitung schnell nachbestellt werden. Fällt die Heizung einige Jahre später unerwartet aus, braucht der Heizungsbauer nur einen Blick auf seine digitalen Unterlagen zu werfen, um die wichtigsten Eckdaten zu erhalten. Die teilweise sehr zeitintensive Informationsrecherche fällt weg, sodass er sich gleich um die Reparatur kümmern kann.
BIM wird ab 2020 bei Projekten, die in den Zuständigkeitsbereich des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur fallen, vorausgesetzt. Das bedeutet, wer an diesen Vorhaben mitwirken möchte, muss seine BIM-Kenntnisse nachweisen. Doch nicht nur der Staat setzt auf die Nutzung des BIM. Auch große Auftraggeber und Investoren werden vermehrt diese Methode einsetzen. Für den klassischen Heizungsbaubetrieb bedeutet es: Wer sich schon heute mit BIM auseinandersetzt, wahrt seine Chance, an der zukünftigen Entwicklung erfolgreich teilzunehmen.
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