Asbestsanierung: Kosten und Förderung

  • von Alexander Rosenkranz
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Asbest ist ein krebserregender Stoff, der bis in die 90er Jahre in vielen Bauprodukten enthalten war. Grund dafür sind die guten bautechnischen Eigenschaften. Denn das Material ist lange haltbar, günstig und hitzebeständig. Wer bei Arbeiten am Haus Asbest vermutet, sollte eine fachmännische Asbestsanierung in Auftrag geben. Wann das erforderlich ist, wie Hausbesitzer Asbest erkennen und wie viel eine Asbestsanierung kostet, erklären wir in den folgenden Abschnitten.  

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Grund der Asbestsanierung: Hohes Gefährdungspotenzial

Asbest besteht aus kleinen Fasern, die zumindest aus bautechnischer Sicht eine Reihe positiver Eigenschaften aufweisen. So ist der Stoff nicht nur sehr hitzebeständig, er ist auch reißfest. Asbest verwittert nicht und ist zudem günstig. Gründe, aus denen Hersteller von Baustoffen früher vielmals auf die Wunderfaser setzen. Heute rächt sich das. Denn inzwischen ist bekannt, dass Asbest gesundheitsgefährdend ist. Gelangen die kleinen Fasern über die Atemwege in die Lunge, setzen sie sich dort fest. Sie zerstören das Gewebe, wodurch der Körper ständig reagiert. Er sendet Botenstoffe zur Wundheilung aus und Tumore können sich bilden. Neben Krebs zählt auch die Asbestose zu den Folgen, die die kleinen Fasern im Körper anrichten.

In die Luft und in die Atemwege gelangen die Asbestfasern übrigens beim Bohren, Schleifen oder Zerbrechen asbesthaltiger Baustoffe. Wer das Material entdeckt hat und eine Asbestsanierung plant, sollte daher äußerste Vorsicht walten lassen und am besten eine Fachfirma beauftragen.

Asbesthaltige Bauprodukte sind heute EU-weit verboten  

Seit Mitte der 90er Jahre ist der Einsatz der giftigen Fasern in Deutschland nicht mehr erlaubt. Mitte der Nullerjahre folgte dann auch ein EU-weites Verbot. Das heißt: Bauprodukte, die vor dieser Zeit verwendet wurden, könnten Asbestfasern enthalten. Bei einer  Altbausanierung  ist daher äußerste Vorsicht geboten.

Gefährdung bei schwach- und festgebundenem Asbest

Asbest ist gefährlich und krebserregend – wie hoch das Gefahrenpotenzial bei einer Asbestsanierung ist, hängt jedoch vom Einsatz des Materials ab. Experten unterscheiden dabei schwach und fest gebundene Fasern:

  • Schwach gebundene Fasern: Sind zu etwa 60 Prozent Bestandteil eines Baustoffs. Die Fasern sind mit weniger Bindemittel versehen und lösen sich schneller – etwa bei kleinen Erschütterungen. Das Gefährdungspotenzial ist hier sehr hoch.
  • Fest gebundene Fasern: Festgebundenes Asbest macht etwa 15 Prozent eines Baustoffs aus und ist mit mehr Bindemittel fester im Material verankert. Kleine Fasern lösen sich schwerer aus ihrer Verbindung und das Gefährdungspotenzial ist damit kleiner.

Trotzdem ist eine Asbestsanierung immer riskant. Erfahrene Fachfirmen sind daher zu empfehlen!

Asbest erkennen: Im Zweifel einen Fachmann beauftragen  

Bei Arbeiten in Häusern, die vor 1993 errichtet wurden, ist also grundsätzlich Vorsicht geboten. Aber wie lässt sich Asbest erkennen und wann ist eine fachgerechte Asbestsanierung Pflicht?

Diese Tipps helfen dabei, Asbest im Haus zu erkennen

Ein erstes Anzeichen ist das Baujahr. So sind Baustoffe aus den Jahren 1960 bis 1993 potenziell gefährdet. Mit dem bloßen Auge lassen sich die kleinen Fasern von Asbest kaum erkennen. Denn je nach Bauprodukt und Herstellungsprozess können sie etwas anders aussehen. Erste Anzeichen geben aber graue oder grau-grüne Fasern im Material. Zu erkennen sind diese eventuell an vorhandenen Beschädigungen.

Asbestverdacht? Immer eine Fachfirma zurate ziehen

Sprechen erste Anzeichen dafür, dass die Fasern im Haus vorhanden sind und eine fachgerechte Asbestsanierung erforderlich ist? Dann sollten Sie eine Fachfirma zurate ziehen. Diese nimmt Proben vom Material und der Luft im Raum. Eine detaillierte Laboranalyse zeigt, ob und in welcher Konzentration die giftigen Fasern vorhanden sind.

© LianeM – stock.adobe.com

Asbest ist in vielen Bauprodukten enthalten

Asbestfasern kamen früher in vielen Produkten zum Einsatz. So zum Beispiel in  Nachtspeicherheizungen  oder Dämmstoffen. Wer die Einzelöfen austauschen oder die  Rohre dämmen  möchte, sollte also genau hinsehen (lassen). Aber auch in Fassaden- und Wandverkleidungen, Dacheindeckungen, Spachtelmassen, Fliesenklebern, im Estrich und in Bodenbelägen sind die gesundheitsgefährdenden Asbestfasern häufig zu finden.

Wann ist eine Asbestsanierung unbedingt nötig?  

Ist die Konzentration der Fasern im Haus sehr hoch, sollten Hausbesitzer eine fachgerechte Asbestsanierung in Auftrag geben. Sofort erforderlich ist das immer dann, wenn sich in einem Kubikmeter Luft mehr als 1.000 Asbestfasern befinden. Liegt die Konzentration bei 500 bis 1.000 Fasern pro Kubikmeter Luft, gilt Letztere als sauber. Eine Sanierung ist dann mittelfristig erforderlich und Hausbesitzer sollten das Gefährdungspotenzial nach spätestens zwei Jahren erneut bewerten lassen. Befinden sich 200 bis 500 Asbestfasern in einem Kubikmeter Raumluft, können Hausbesitzer die Arbeiten langfristig einplanen. Nach fünf Jahren sollten sie das Gefährdungspotenzial neu bewerten lassen. Bei weniger als 200 Fasern pro Kubikmeter Raumluft besteht hingegen kein Sanierungsbedarf.

Auf Eignung der ausführenden Firma achten  

Ist eine fachgerechte Asbestsanierung vonnöten, sollten Sie auf die Eignung der Fachfirmen achten. Für schwach gebundenes Asbest müssen diese einen Sachkundenachweis nach TRGS 519, Anlage 3 haben – bei fest gebundenem Asbest ist ein Sachkundenachweis nach TRGS 519, Anlage 4 erforderlich. Im letztgenannten Fall dürfen auch Privatpersonen eine Sanierung durchführen, wenn sie sich an die strengen Vorgaben der TRGS 519 halten. Bei schwach gebundenen Fasern sind Experten immer Pflicht. Wir raten dazu, diese in jedem Fall zu beauftragen und die Arbeiten nicht in die eigenen Hände zu nehmen.  

Asbestsanierung: Kosten und Förderung im Überblick

Wie viel eine Asbestsanierung kosten kann, hängt immer vom Einbauort ab. In der Regel liegen die Preise bei 30 bis 45 Euro pro Quadratmeter Baufläche. Ist das Entfernen der belasteten Bauprodukte besonders schwierig, können die Kosten allerdings auch höher ausfallen. Für das fachgerechte Entsorgen der ausgebauten und asbesthaltigen Produkte entstehen außerdem Ausgaben von rund 100 bis 300 Euro pro Tonne. Darüber hinaus fallen bei einer Asbestsanierung auch Kosten für den Einbau neuer Bauprodukte an, etwa für eine neue Fassadenverkleidung oder eine neue Dämmung.

Tipp: Wer eine Sanierung im Haus plant und Asbestfasern entdeckt hat, sollte frühzeitig eine Fachfirma kontaktieren. Die Experten analysieren den Aufwand und erstellen ein zuverlässiges Angebot über die entstehenden Kosten.

Förderung für die fachmännische Asbestsanierung  

Explizit gibt es für die Asbestsanierung keine Förderung. Hausbesitzer können allerdings die Lohnkosten der Handwerksbetriebe steuerlich geltend machen. Auf diese Weise zieht das Finanzamt am Jahresende 20 Prozent der Handwerkerkosten (maximal 1.200 Euro im Jahr) von der Steuerlast ab. Wie das funktioniert, erklären wir im Beitrag  Handwerkerkosten absetzen.  

Attestiert ein Sachverständiger die Asbestbelastung, können Hausbesitzer die Kosten der Sanierung als außergewöhnliche Belastung steuerlich geltend machen. Die Förderhöhe hängt dann von den Einkommensverhältnissen und den anfallenden Kosten ab. Ein Steuerberater zeigt, welche Variante im individuellen Fall die günstigste ist.  

Nachfolgende Arbeiten, wie die Dämmung oder die Heizungsoptimierung werden allerdings vom Staat gefördert. Über die  Bundesförderung für effiziente Gebäude  können Hausbesitzer die Kosten für entsprechende Maßnahmen reduzieren.  

Fazit von Alexander Rosenkranz

Asbestfasern sind krebserregend. Sie befinden sich in vielen Bauprodukten, die in den Jahren 1960 bis 1993 verwendet wurden und sollten aus gesundheitlichen Gründen entfernt werden. Bei einer hohen Belastung kann die Asbestsanierung Pflicht sein. Die Lohnkosten der Fachhandwerker können Hausbesitzer von der Steuer absetzen.

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