Die Dampfsperre als Feuchtigkeitsschutz für das Haus

  • von Philipp Hermann
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Schimmel und feucht unterlaufene Wände sehen nicht nur unschön aus, sondern können auch gesundheitsschädigend sein. Damit die Feuchtigkeit innerhalb von Räumen weder zu hoch noch zu niedrig ist, wird im Rahmen der Dach- und Außendämmung mit Dampfsperren gearbeitet. Diese Folien regulieren den Feuchtigkeitsaustausch und verhindern die Kondensation des Wasserdampfes. Hintergrundinformationen zum Thema liefert dieser Artikel.

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Dampfsperre schützt vor Luftfeuchtigkeit  

Kochen, Duschen oder das Trocknen von Wäsche im Haus, all dies führt dazu, dass die Luftfeuchtigkeit der Räume erheblich ansteigt. Dies ist in oberen Etagen sowie in der Küche und im Bad verstärkt zu beobachten. Gerade im Winter, wenn die Luftfeuchtigkeit draußen um einiges niedriger ist als im Inneren des Hauses, sind die Außenseiten der Wände kalt und die Innenseiten warm.

Wenn der Wasserdampf nun versucht durch die Wände und die Dämmung nach außen zu gelangen, sammelt er sich an den kältesten Stellen des Raumes. Werden an diesen Punkten keine Dampfsperren eingesetzt, kondensiert das Wasser, sodass sich Tröpfchen bilden und die Schimmel in der Wohnung begünstigt wird. Dieser Prozess kann direkt an den Innenwänden sichtbar werden, aber auch in der Wand stattfinden, ohne dass die Bewohner es bemerken. 

Was ist eine Dampfsperre?

Eine Dampfsperre ist eine Folie, die im Normalfall aus Aluminium oder Polyethylen besteht und im Bereich der Dachdämmung bzw. der Innen- und Raumverkleidung Anwendung findet. Als Dampfsperre können aber auch andere Bauteile bezeichnet werden, die einen Wasserdampfdiffusionswiderstand aufweisen. Dieser Dampfsperrwert drückt aus, wie stark ein Stoff die Ausbreitung des Wasserdampfs verhindert. So sind zum Beispiel Materialien wie Glas oder Metall absolut wasserdampfundurchlässig und fungieren daher als optimale Dampfsperre. 

©heizung.de

Der Unterschied zwischen Dampfsperren und Dampfbremsen

Auch wenn sie im Alltag oft gleichgesetzt werden, gibt es einen entscheidenden Unterschied zwischen einer Dampfsperre und einer  Dampfbremse: Die Dampfsperre ist eine diffusionsoffene Folie, die Wasserdampf nur auf einer Seite durchlässt, nämlich nur vom Innenraum nach draußen. Die Dampfbremse hingegen ist nach außen sowie nach innen wasserdampfdurchlässig und damit feuchtigkeitsflexibel. Sie wird in den meisten Fällen angewandt, da sie im Winter wie auch im Sommer regulierend wirkt. Im Sommer ist die Luftfeuchte im Freien höher, sodass diese in die Räume durchgelassen werden kann. Wenn am Morgen oder am Abend gelüftet wird, kann sie dann wieder entweichen. Im Winter lässt die Dampfbremse die Luftfeuchtigkeit nach draußen ab, sodass der Wasserdampf in den Räumen nicht kondensiert und kein Schimmel entsteht.

Den aktiveren Schimmelschutz garantiert letztendlich eine perfekt angebrachte Dampfsperre, da sie die Konstruktion komplett abdichtet. Kleine Fehler und Risse, die im Nachhinein nur schwer zu korrigieren sind, können jedoch zu Feuchtigkeitsproblemen führen.  

Qualität von Dampfsperren: der sd-Wert

Die Qualität von Dampfsperren wird anhand ihres sd-Wertes, also anhand ihres Wirkungsgrades, festgestellt. Die Formelabkürzung „sd“ steht dabei für die äquivalente Luftschichtdicke. Dieser Wert gibt an, wie stark ein Bauteil Nassdampf durchlässt. Er berechnet sich aus dem Widerstand, den ein Bauteil bezüglich Wasserstoff hat, und der Dichte des Bauteils bzw. des jeweiligen Materials, das der DIN-Norm 4108-3 entsprechen muss. Demnach ist ein Feuchtigkeitsschutz mit einem sd-Wert über 1.500 sehr hoch; ein sd-Wert von 0,5 spricht hingegen eher für eine diffusionsoffene Folie.  

Das richtige Anbringen einer Dampfsperre

Dampfsperren werden vor allem bei der Dachdämmung eingebaut. Hier befinden sie sich zwischen der Dämmung und den Sparren des Daches. Besondere Vorsicht gilt an den Foliennähten sowie an schwer zu verkleidenden Stellen wie Fenstern und Steckdosen. Sobald die Folie beschädigt und somit nicht mehr dicht ist, kann es zu erheblichen Feuchtigkeitsschäden kommen. Um dies zu vermeiden, sind ein paar Regeln einzuhalten:

  • Die Folienteile müssen parallel zu den Sparren oder zur Traufe angebracht werden.
  • Zwei Folien sollten sich immer mindestens um zehn Zentimeter überlappen.
  • Die Dampfsperrfolie darf nicht unter Spannung stehen; sie kann durchaus ein wenig durchhängen.
  • Mit speziellen Klebefolien werden Übergänge, Nähte und Durchlässe fixiert und luftdicht gemacht.

Generell ist ein Tacker ein gutes Werkzeug, um die Dampfsperre anzubringen. Die Nähte werden anschließend mit abdichtendem Tackerband abgeschlossen. Da ein großer Teil der gesamten Feuchtigkeitsregulierung von der Dampfsperre abhängen kann, empfiehlt es sich, einen Fachbetrieb zu engagieren. Dieser bringt nicht nur die notwendige Erfahrung, sondern auch eine Garantieleistung bei möglichen Fehlern mit. 

Fehlerquellen beim Anbringen einer Dampfsperre

Die Konsequenzen von Konstruktionsfehlern können gravierend sein. Neben Schimmelbildung kann es auch zur Einschränkung der Dämmfunktion und damit zu erheblichen Wärmeverlusten kommen, die sich in der Heizkostenrechnung bemerkbar machen. Um dies zu verhindern, ist es hilfreich, die größten Fehlerquellen zu kennen. Dazu gehört unter anderem das Anbringen von Bildern oder Regalen mit Nägeln, die zu lang sind und die Folie somit zerstören würden. Kritische Stellen beim Anbringen sind außerdem Steckdosen oder Kabelbündel, die Stelle, an denen sich die Folien überlappen, sowie die Anschlussstellen der Folie an das verputzte Mauerwerk.

Fazit von Philipp Hermann

Die Dampfsperre oder -bremse als Schutzschicht für das Haus ist unverzichtbar. Sie reguliert die Feuchtigkeit im Inneren und kann Schimmelschäden verhindern. Da die Anbringung jedoch komplex ist und handwerkliches Know-how verlangt, sind spezialisierte Fachbetriebe der ideale Partner, um das Eigenheim passgenau mit einer Dampfsperre zu versehen.

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