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Mit Batteriespeichern Solarstrom optimal nutzen

  • von Philipp Hermann
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Ein Batteriespeicher kann den Strom dann freigeben, wenn er benötigt wird. Vor allem für Besitzer einer Photovoltaikanlage ist ein Batteriespeicher interessant. Denn er liefert auch dann Strom, wenn die Sonne längst untergegangen ist. Noch sind die Kosten für Batteriespeicher vergleichweise  recht hoch. Lesen Sie in diesem Artikel, wann sich die Investition in einen Batteriespeicher lohnt und worauf Sie dabei achten müssen.

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Funktion eines Batteriespeichers

Vereinfacht gesagt lagert ein Batteriespeicher den durch eine Solaranlage gewonnenen Strom solange, bis er benötigt wird. Nach dem gleichen Prinzip funktioniert auch eine Autobatterie. Mit dem Unterschied, dass sie nicht ständig mit frischem Solarstrom aufgeladen wird.

Arten von Batteriespeichern

Kommt ein Batteriespeicher in einem Wohngebäude zum Einsatz, basiert er in der Regel  entweder auf der Basis von Bleisäure oder Lithium-Verbindungen. Erstere gibt es schon sehr lange und ist vergleichsweise günstig. Das bekannteste Produkt ist die Autobatterie. Die sogenannten Blei-Akkumulatoren sind zwar verhältnismäßig günstig. Sie arbeiten beim Be- und Entladen aber in der Regel mit einem Verlust von bis zu 30 Prozent. Ihr Ladezyklus beträgt etwa 2.000. Für die Verwendung mit einer Photovoltaikanlage müssen diese Batteriespeicher etwa alle zehn Jahre ausgetauscht werden.

Steht der Kauf eines Batteriespeichers aus Blei-Akkumulatoren bevor, sollten Hausbesitzer darauf achten, dass dieser zwingend in einem belüfteten Raum untergebracht wird. Denn die Batterien gasen aus.

Neuere elektronische Geräte wie Smartphones und Notebooks besitzen Lithium-Ionen-Batterien. Im Gegensatz zu den Blei-Akkumulatoren haben diese Batteriespeicher eine höhere Dichte. Sie können bei gleicher Masse mehr Strom zwischenlagern. Sie erreichen zum Teil einen Wirkungsgrad von 90 Prozent. Bis zu 5.000 Ladezyklen sind möglich. In der Regel müssen sie erst nach 20 Jahren ausgetauscht werden.

© markus dehlzeit / Fotolia

Wirtschaftlichkeit von Batteriespeichern

Einer der Hauptgründe für den Einsatz von Batteriespeichern ist die sinkende Vergütung für alle, die Solarstrom einspeisen. So erhielten Besitzer einer Photovoltaikanlage, die ihren  Strom ins öffentliche Netz einspeisen, zuletzt folgende Vergütungen (Stand: Juni 2020):

  • Dachanlagen bis zehn kWp: 9,17 Cent je Kilowattstunde

Die Vergütung pro Kilowattstunde wird voraussichtlich in den nächsten Monaten weiter abnehmen. Dem gegenüber steht der aktuelle Strompreis, der im Durchschnitt bei 32 Cent je Kilowattstunde liegt.  

Sinkende Kosten für  Photovoltaikanlagen

Ein weiterer Grund für den Kauf von Batteriespeichern ist der ebenfalls sinkende Preis für Photovoltaikanlagen. Auch die Anschaffungskosten für Batteriespeicher mit großer Speicherkapazität sind im Vergleich zu den vergangenen Jahren deutlich gesunken. Nicht zuletzt spielt der Wunsch, energieautark zu sein, eine Rolle. Denn wer seinen Strom selbst produziert, ist unabhängig von Stromanbietern und deren Tarifen.

Die Frage nach der Energieautarkie

Damit der Weg in die  Energieautarkie  gelingt, müssen im Voraus zwei Kennzahlen ermittelt werden: Der Eigenverbrauch und der Autarkiegrad. Der Eigenverbrauch  gibt an, wie viel Strom selbst im Haus verwendet wird. Letzterer hingegen steht für die Deckungsrate durch den selbstproduzierten Strom. Je höher diese Quote, desto unabhängiger ist das Haus vom Versorger. Bei 100 Prozent würde es bedeuten, dass kein Strom vom Versorger bezogen werden muss.

Kosten für einen Batteriespeicher

Die Kosten für einen Batteriespeicher variieren je nach Größen, Speicherkapazitäten sowie Herstellern zwischen 500 und 1.500 Euro pro Kilowattstunde Speicherkapazität. Bei einer Nachrüstung muss gegebenenfalls ein passender Wechselrichter angebracht werden. Auch die Kosten für die Montage müssen bei der Planung mit einberechnet werden. Es empfiehlt sich, bereits bei der Planung einen erfahrenen  Installateur  zu konsultieren.  Damit die vorhandene oder neue Photovoltaikanlage auch den passenden Batteriespeicher erhält.

Seit Dezember 2020 ist es jedenfalls in Niedersachsen möglich, sich den Speicher auch fördern zu lassen mit bis zu 40 Prozent der Netto-Investitionskosten. Bedingung ist die Verbindung mit einem Neu- oder Ausbau einer Photovoltaikanlage (mindestens vier kWp). Daneben sind zusätzliche Boni möglich. Wichtig: Die Anlage muss in Niedersachsen errichtet und betrieben werden. Die Fördermaßnahme ist befristet und läuft bis zum 30.09.2022.

Vor- und Nachteile von Batteriespeichern

Die Vorteile eines Batteriespeichers wurden bereits erwähnt. Es gibt aber auch Punkte, die Interessenten vor dem Kauf eines Batteriespeichers beachten sollten. Fassen wir daher die Vor- und Nachteile zusammen:

VORTEILENACHTEILE
Mehr Kontrolle und Unabhängigkeit vom Stromversorgerhöhere Investitionskosten  
Einsparung beim hohen Eigenverbrauch  
Batteriespeicher werden günstiger  
Strom wird hingegen teurer  

Fazit von Philipp Hermann

Batteriespeicher können die Wirtschaftlichkeit einer Solaranlage deutlich erhöhen, wenn sie optimal eingesetzt werden. Steigt der Strompreis, verkürzt sich die Amortisierungsdauer noch schneller. Damit keine Fehler entstehen, ist eine genaue Planung von Anfang an entscheidend. Hier empfiehlt es sich, die Expertise eines Installateurs in Anspruch zu nehmen.

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