Pellets: Die Preisentwicklung im Überblick

  • von Sabrina Hansen
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Über viele Jahre waren Holzpellets zu stabilen Preisen erhältlich. Zu den Vorteilen des Brennstoffs gehörten aber nicht nur die geringen Preisschwankungen, auch das Preisniveau lag unter dem von Öl und Gas. Zwischenzeitlich gab es jedoch auch bei Pellets eine Preisentwicklung, die außergewöhnlich war. Im Folgenden haben wir wichtige Informationen zur Pelletpreisentwicklung der letzten Jahre für Sie zusammengefasst und wagen eine Prognose für die Zukunft. Lesen Sie außerdem unsere Tipps für den Pelletkauf.     

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Holzpellets: Die Preisentwicklung der vergangenen Jahre

Wer einen Blick auf die Zahlen der vergangenen Jahre wirft, stellt fest, dass sich die Preise für Holzpellets lange kaum verändert haben. Der Höchststand war eine ganze Zeit im Januar 2014 mit rund 280 Euro pro Tonne. 2021 war der Preis über das Jahr gesehen vergleichsweise stabil und lag zwischen 220 und 250 Euro je Tonne. Zum Jahresende erhöhte sich der  Pelletpreis  dann bereits auf knapp 300 Euro.

Sprunghafter Preisanstieg und starker Fall

2022 hat sich das Bild der stabilen Pellet-Preisentwicklung gravierend geändert. Seit Jahresbeginn 2022 stieg der Preis für Holzpellets weiter und erreichte nach Angaben des Deutschen Pelletinstituts (DEPI) im  September 2022 mit 763,76 Euro je Tonne*  den höchsten Stand der letzten Jahre. Ab Oktober des gleichen Jahres war die Preisentwicklung für Pellets jedoch wieder rückläufig. Die Preise sind seitdem wieder gesunken und liegen im Dezember 2024 bei 286,04 Euro je Tonne*. Wichtig: Hier genannte aktuelle Pelletpreise sind nur Richtwerte. Je nach Wohnort und Qualität der Pellets können diese je Tonne auch darüber oder darunter liegen.  

*Bei Abnahme von sechs Tonnen.

Hinweis: Nachdem der Pelletpreis 2022 stark angestiegen ist, hat er sich wieder normalisiert. Die Preisentwicklung von Holzpellets der Vergangenheit verdeutlicht jedoch, dass auch als stabil geltende Preise nicht garantiert sind.     

Einflussfaktoren auf Preisentwicklung von Pellets

Ein Preisanstieg für Pellets kann unterschiedliche Ursachen haben. Dabei spielen in der Regel mehrere Faktoren zusammen:   

  • Ausgangsstoffe: Holzpellets stammen überwiegend aus heimischer Produktion. Während die Rohmaterialien zu etwa 90 Prozent aus Industrie-Abfällen bestehen, kommen etwa 10 Prozent aus dem Wald. Ausgangsstoffe sind dabei vor allem nicht sägefähige Rundhölzer. Diese verursachen mehr Aufwand bei der Holzpellets-Herstellung, sodass ein höherer Anteil zu steigenden Preisen führen würde.
  • Auslastung der Produzenten: Einen weiteren Einfluss auf die Pellets-Preisentwicklung haben auch die Produktions- und Lagerkapazitäten der Hersteller. Sind diese knapp, erschöpfen sie bei einer hohen Nachfrage schnell. Das geringere Angebot lässt die Kosten steigen. Das war auch einer der Gründe für die vergleichsweise hohen Preise im Winter 2014/2015.
  • Angebot und Nachfrage: Entscheidend für die Holzpellets-Preisentwicklung ist außerdem das Verhältnis von Angebot und Nachfrage am Markt. Holzpellets gelten zwar als regenerativ, sind aber auch nur in einem begrenzten Maß verfügbar. Wechseln viele Haushalte bei einem Heizungstausch auf eine Pelletheizung, wären die nachhaltig möglichen Herstellungskapazitäten erschöpft und die Preise könnten ansteigen.

Entwicklung der Pelletpreise nach Region

Bei einem Blick auf die Preise für Holzpellets ist der Verlauf deutschlandweit ähnlich. Die Pelletpreise steigen oder fallen also flächendeckend. Dennoch gibt es regionale Unterschiede. Aufgrund des höheren Waldaufkommens sind die Preise im Süden in der Regel günstiger als im Norden. Deutlich wird dies auch an den aktuellen Pelletpreisen, die das DEPI für die folgenden Regionen zur Verfügung stellt (bei Abnahme von 6 Tonnen, Stand: Dezember 2024):

Pelletpreise 2024Süd*Mitte**Nord/Ost***
Oktober 2024273,49 Euro278,87 Euro284,73 Euro
November 2024269,75 Euro280,78 Euro289,69 Euro
Dezember 2024280,37 Euro284,09 Euro298,81 Euro

*Süd: Bayern, Baden-Württemberg, Saarland
**Mitte:  Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen
*** Nord/Ost:  Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Schleswig-Holstein

Gründe für den starken Preisanstieg von Pellets 2022

Wie bereits erwähnt, war die Pellet-Preisentwicklung 2022 eher ungewöhnlich im Vergleich zu vorherigen Jahren. Die folgenden Faktoren haben dabei eine tragende Rolle gespielt: 

  • gestiegene Nachfrage
  • verändertes Bevorratungsverhalten
  • gestiegene Produktionskosten

Um die Energiewende voranzutreiben, fördert der Staat regenerative Energieträger wie Holz und verschärft gleichzeitig die Vorgaben für fossile Energien wie Öl und Gas. In Kombination mit einer unsicheren Versorgungslage sowie gestiegenen Gas- und Ölpreisen aufgrund politischer Unruhen ist die Nachfrage nach Pellets stark gestiegen. Darüber hinaus hat sich auch das Bevorratungsverhalten verändert. Aufgrund der ungewöhnlichen Pelletpreisentwicklung haben viele Besitzer von Pelletheizungen auch ohne aktuellen Bedarf kleinere Mengen an Pellets bestellt. Ein wichtiger Grund sind jedoch auch erhebliche Kostensteigerungen bei der Produktion. Diese wurden unter anderem durch hohe Preise für Strom, Sprit und Sägenebenprodukte (Hauptrohstoff für Pellets) verursacht. Letzte sind vor allem aufgrund der stagnierenden Baubranche teurer geworden.   

© mm_201 / Fotolia

Prognose für die Pellets-Preisentwicklung  

Bis auf leichte saisonale Schwankungen war die Pellet-Preisentwicklung immer stabil. Hohe Anstiege oder tiefe Einbrüche der Preise für Holzpellets wurden nur selten erwartet. Wie sich die Pelletspreise in Zukunft entwickeln, bleibt jedoch abzuwarten. Denn die Nachfrage für erneuerbare Energieträger steigt. Gleichzeitig ist von einer sinkenden Nachfrage nach Gas und Öl auszugehen. Das Verhältnis von Liefermengen, Produktionsmengen und Kapazitäten wird entscheidend dafür sein, wie für die Preise von Pellets die Entwicklung aussehen wird. 

Versorgungssicherheit für Pellets

Geht es um Pellets, ist die Preisentwicklung für viele Verbraucher ein wichtiger Aspekt. Aber wie sieht es mit der Versorgungssicherheit aus? Laut DEPI ist diese gegeben. Denn 2022 wurden lediglich zwölf Prozent der Reste aus der Holzverarbeitung für die Produktion von Pellets genutzt. Die verfügbaren Kapazitäten sind deutlich größer und lassen Luft, auch wenn sich viele Haushalte für eine neue Pelletheizung entscheiden. (Quelle: DEPI).

Pellets: Preisentwicklung beobachten und sparen

Wer beim Einkauf sparen und die Heizkosten senken möchte, sollte für Pellets die Preisentwicklung beobachten. Am günstigsten sind die Rohstoffe dabei meist in Zeiten niedriger Nachfrage, also im Frühjahr oder im Sommer. In diesem Zeitraum ist der Rohstoff Holz in der Regel gut verfügbar. Die Lager der Hersteller sind voll. Deshalb bietet die Industrie immer wieder Preisnachlässe an. Preisrechner helfen, mehrere Anbieter einfach zu vergleichen und so die besten Pelletspreise zu bekommen. 

Große Liefermengen für geringere Pelletpreise  

Tanken Hausbesitzer größere Mengen auf einmal, honorieren Hersteller das mit einem günstigeren Preis. Es lohnt sich also, das eigene Lager voll zu befüllen oder Pellets sogar gemeinsam mit den Nachbarn zu bestellen.

Schüttware oder BigBags statt Pellets in Säcken

Genau wie die Liefermenge wirkt sich auch die Art der Abpackung auf die  Pelletpreise  aus. Während Schüttware am günstigsten ist, bilden BigBags (flexible Transportbehälter für etwa eine Tonne) das Mittelfeld. Sackware, die es auch im Baumarkt zu kaufen gibt, kostet in der Regel am meisten. Sie lohnt sich nur dann, wenn der Platz im Haus knapp ist und Verbraucher nur selten mit Pelletöfen heizen. Weitere Informationen und Tipps finden Sie unter "Pellets kaufen".

Qulität als Kriterium für Pelletpreise

Die Pelletpreise werden ebenfalls durch die Qualität der Presslinge beeinflusst. Entscheidende Faktoren sind unter anderem Heizwert, Wassergehalt und Festigkeit. Behalten Sie die Pelletpreise und deren Entwicklung im Auge, sollten Sie immer die gleiche Qulitätsklasse vergleichen. Die  europaweit gültige Norm DIN  EN 14961-2 regelt entsprechende Anforderungen und unterscheidet drei Klassen. Mehr über diese sowie Zertifizierungen erfahren Sie im Ratgeber zum Kauf von Pellets.    

Interessieren Sie sich für die Pelletpreisentwicklung, könnten auch die folgenden Ratgeber spannend sein:  

Fazit von Sabrina Hansen

Die Preisentwicklung für Pellets unterlag lange nur geringen Schwankungen. Das ändere sich 2022 aufgrund der angespannten politischen Lage, hat sich seither aber wieder normalisiert. Grundsätzlich gilt: Wer beim Pelletkauf sparen möchte, sollte die Preise vergleichen und am besten antizyklisch kaufen.

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