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Immer mehr Verbraucher fragen sich derzeit, ob sie Pellets zum Heizen verwenden sollen. Der Brennstoff Pellets gilt als umweltfreundlich und sauber. Er kommt sowohl für den Einsatz in einem Pelletofen als auch Pelletkessel infrage. Weil das Heizen mit Pellets umweltfreundlich ist, gibt es vom Staat für den Kauf Fördermittel, welche die anfänglichen Investitionskosten deutlich abfedern. Erfahren Sie, ob Pellets sich auch für Ihr Gebäude eignen und worauf Sie beim Kauf achten sollten.
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Zunächst beschreibt der Begriff Pellet einen kleinen Körper aus verdichtetem Material. Das muss nicht zwangsläufig Holz sein. Denn Pellets an sich kommen unter anderem auch bei der Viehfütterung zum Einsatz. Für das Heizen kommt jedoch der Holzpellet infrage, der meist aus Abfallprodukten, etwa eines Sägewerks, stammt. Die Hauptbestandteile sind Sägespäne und Holzstaub sowie Wasser und Stärke für die Bindung.
Pellets enthalten mehr Energie als Scheitholz und eignen sich durch ihre gleichmäßige Größe und Form für den Betrieb in vollautomatischen Heizungsanlagen. Während zwei Kilogramm etwa ein Liter Heizöl ersetzen, benötigen die Besitzer moderner Häuser circa vier Tonnen im Jahr.
Zur Geschichte der Holzpellets: In den USA wurden in den 1970er Jahren erstmals Sägespäne zu dem Brennstoff Pellets gepresst. Österreich und die skandinavischen Länder zogen Ende der 1970er Jahre nach, in Deutschland wurden Pellets zum Heizen jedoch erst 1997 gesetzlich freigegeben.
Pellets zum Heizen werden in eigens konstruierten Pelletiermaschinen hergestellt. Ihre Produktion ist relativ einfach und kostengünstig. Zunächst werden die angelieferten Holzabfälle in einem sogenannten Schwergutabscheider gründlich von Fremdstoffen wie Steinen oder Metall gereinigt. Handelt es sich nicht um feines Sägemehl, sondern um Holzstückreste, so werden diese vermahlen. Anschließend wird das Ausgangsmaterial getrocknet, bis es etwa zwölf bis 14 Prozent Restfeuchte aufweist. Dieser Schritt ist relativ energieaufwendig, für die Qualität der Pellets zum Heizen jedoch von entscheidender Bedeutung.
Die eigentliche Pelletherstellung erfolgt schließlich in einer Pelletierpresse. Hier werden die Holzspäne bei Temperaturen von 40 Grad Celsius bis 50 Grad Celsius mit hohem Druck durch eine gelochte Matrize gepresst. Für den Zusammenhalt des Materials sorgt das im Holz natürlich enthaltene Harz und Lignin, manchmal werden geringe Mengen an Hilfsstoffen wie Stärke zugesetzt. Nach dem Auskühlen werden die Pellets gesiebt, um mangelhafte Stücke auszusortieren. Die Qualität der Pellets ist abhängig vom Ausgangsmaterial und von der Presskraft.
Gut zu wissen: Zerspante Holzspanplatten sind für die Pelletproduktion unzulässig, da sie Flammschutzmittel und Phenolharze enthalten können. Beim Verbrennen entstünden hier Schadstoffe.
Wer eine Pelletheizung hat, kann die nötigen Pellets auch selbst herstellen. Welche Gerätschaften dazu nötig werden, was es zu beachten gilt und ob sich die ganze Arbeit wirklich lohnt, erklären wir im Beitrag "Pellets selber machen".
Mittlerweile existieren mehrere nationale und EU-weite Normen und Zertifikate, die eine einwandfreie Qualität von Holzpellets sicherstellen sollen. Grundsätzlich gilt, dass Pellets zum Heizen eine möglichst geringe Restfeuchte und einen geringen Aschegehalt aufweisen sollten – so verbrennen sie effizient und erzeugen wenig Emissionen. Weitere Qualitätskriterien sind ein geringer Schadstoffgehalt, wenig Staubanteil, eine glatte Oberfläche und eine gleichmäßige Größe.
Wichtig: Je höher die Presskraft beim Pelletieren der Holzspäne ist, desto dichter werden die Pellets. Mit dem Raumgewicht steigt auch der Brennwert der Pellets. Vermeintlich günstige Pellets stammen daher höchstwahrscheinlich aus einer nicht zertifizierten Produktion. Die preiswerten Holzpresslinge haben dementsprechend oft eine verminderte Brennleistung und verursachen wiederum Mehrkosten.
Diese und andere Merkmale werden europaweit durch die EU-Norm 14961-2 definiert. An den Vorgaben dieser EU-Norm orientiert sich das EN plus Zertifikat, das erst 2010 eingeführt wurde und Verbrauchern Orientierung beim Kauf bieten soll.
Die höchste Qualitätsklasse von Pellets zum Heizen nennt sich demnach EN plus-A1, etwas geringere Anforderungen erfüllen die Qualitätsklassen EN plus-A2 und EN-B. Darüber hinaus existiert in Deutschland das DIN plus Zertifikat für Pellets, das sich in weiten Teilen an der EU-Norm orientiert, in manchen Aspekten jedoch über die darin definierten Mindestkriterien hinausgeht. Verbraucher sollten beim Kauf von Pellets zum Heizen auf die Zertifikate EN plus oder DIN plus achten, denn bei Pellets von minderer Qualität kann es im schlimmsten Fall zu Fehlfunktionen der Pelletheizung kommen.
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Genau wie das Heizöl einer Ölheizung müssen auch die Holzpresslinge für einen Pelletofen oder eine Pellet-Zentralheizung in einem ausreichend großen Vorrat gelagert werden. Möglich ist das zum Beispiel in Gewebetanks oder speziell eingerichteten Schütträumen. Während Gewebetanks, die aus großen Stoffsäcken in einem Holzrahmen bestehen, theoretisch in jedem Raum mit ausreichender Größe aufgestellt werden können, sind für Schütträume ganze Zimmer umzubauen. Nötig ist dabei zum Beispiel ein zur Mitte abfallender Schrägboden aus Holz, durch den die kleinen Stäbchen in einer Linie zusammenrutschen und abtransportiert werden können.
Wichtig zu wissen: Unabhängig von der Art des Lagers gilt im Umgang mit Pellets immer höchste Vorsicht in Bezug auf Wasser. Denn werden die Holzstäbchen nass, können sie aufquellen und so stark verkleben, dass sie nicht mehr verwendbar sind. Geht es um die Anordnung des Pelletlagers, muss ein maximaler Abstand zur Straße bzw. dem nächstmöglichen Lkw-Stellplatz berücksichtigt werden. Denn die Schläuche des Tankwagens können den Brennstoff in der Regel nicht weiter als 30 Meter fördern.
Anders als bei einer Stückholzheizung können die Brennstoffe automatisch vom Lager zur Feuerung transportiert werden. Möglich ist der Pellettransport mit spezieller Fördertechnik wie der Förderschnecke oder dem Vakuumsaugsystem.
Anders als bei Heizöl und Erdgas unterliegt der Pelletspreis bei Weiten nicht so starken Schwankungen. Dennoch lässt sich grundsätzlich empfehlen, die Pellets außerhalb der Heizsaison zu kaufen. Dabei lohnt es sich, so früh wie möglich zu bestellen. Der Tank sollte bestenfalls nicht komplett leer sein. Das ermöglicht Ihnen eine optimale Planung. Hier ist auch immer zu berücksichtigen, ob der Kessel auch für die Warmwasserbereitung zum Einsatz kommt. Denn dieses wird ja auch im Sommer benötigt. Dementsprechend sind Menge und Lieferdatum beziehungsweise Turnus der Lieferung zu berücksichtigen.
Hinweis: Aufgrund der Entwicklungen im Energiesektor und bei den Brennstoffen hat sich auch die allgemeine Einschätzung bezüglich der Pelletpreise gewandelt. So stabil wie in den Jahren zuvor zeigte sich der Pelletpreis 2022 nicht. Dennoch haben die allgemeinen Tipps in unseren Texten weiterhin Gültigkeit. Wir bemühen uns, die Informationen aktuell zu halten.
Ob sich das Heizen mit Pellets für den einzelnen rechnet, entscheiden nicht zuletzt die Kosten für einen Pelletkessel sowie die Pelletspreise. Wie bei jedem anderen Brennstoff nehmen auch bei den Pellets Angebot und Nachfrage Einfluss auf die Preisentwicklung. Dabei ist die Nachfrage vor allem im Kontext der Jahreszeiten zu berücksichtigen. Hier ist die Frage zu stellen, wann der größte Bedarf ist und zu welchem Zeitpunkt die meisten Anlagenbesitzer eine Pelletbestellung aufgeben. Geht es aber um die Nachfrage, gibt es einige Aspekte, die sich darauf auswirken. Hier sind die bestimmenden Faktoren:
Im Übrigen gilt, ähnlich wie bei der Ölbestellung, dass eine große Menge sowie eine Sammelbestellung den Gesamtpreis senkt. Ein weiterer Tipp, um vergleichsweise kostengünstig Holzpellets einzukaufen, ist, die Pelletpreisentwicklung zu beobachten und dann im richtigen Moment zu reagieren.
Das Heizen mit Pellets wird staatlich gefördert. Das gilt für die Pelletheizung an sich ebenso für Pelletöfen mit Wassertasche. Auch Kombikessel können von den Fördermitteln profitieren. Ausführliche Informationen zu Förderhöhe, technische Vorausssetzung und zur Antragstellung bietet unser Beitrag zur Förderung einer Pelletheizung.
Lohnt es sich nun, Pellets zum Heizen zu verwenden? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Es gibt Argumente, die für den Brennstoff Pellets sprechen, und solche, die dagegensprechen. Verbraucher sollten folgende Aspekte bedenken:
Vor allem Besitzer einer Ölheizung können den Umstieg auf eine Pelletheizung in Betracht ziehen. Denn der ohnehin vorhandene Lagerraum für das Öl kann umgebaut und als Pelletlager genutzt werden. Wer Pellets als Alternative zu Gas oder Öl nutzt, kann bis zu 98 Prozent an CO2-Emission einsparen. Worauf es beim Umstieg von fossilen Brennstoffen auf eine Holzheizung ankommt, erklärt der Beitrag "Einfach auf eine Pelletheizung umrüsten".
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