Strompreise 2025: Leichter Anstieg durch höhere Netzkosten

  • von Alexander Rosenkranz
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Mit dem Jahreswechsel 2024/2025 steigen auch die Stromkosten vielerorts weiter an. Grund für diese Entwicklung ist eine Neugestaltung der Netzentgelte. Während Netzbetreiber die Gebühren in ländlichen Regionen senken, steigen die Entgelte durch weitere Preisbestandteile leicht an.

Bild: © zhengzaishuru / Shutterstock.com

Neue Regelung für Netzgebühren

Die Höhe der Netzgebühren hing bisher maßgeblich von den regionalen Investitionen in den Netzausbau und die Netzerhaltung ab. Das führte dazu, dass Nutzer in Regionen mit vielen Wind- und Solarkraftwerken mehr für Strom aus dem Netz zahlen mussten. 2025 soll sich das ändern. Denn dann kommt eine neue Umverteilung zum Tragen und die Netzgebühren werden gleichmäßig auf alle Regionen verteilt. "Wir schaffen faire Netzentgelte für die Menschen und Unternehmen, die in Regionen mit einem starken Ausbau der Erneuerbaren leben und wirtschaften", erklärte Klaus Müller, Chef der Bundesnetzagentur.

Umverteilung von ländlichen Regionen in Ballungsgebiete

Der neue Mechanismus entlastet Kunden in ländlichen Regionen, die durch den stetigen Ausbau erneuerbarer Energien bisher höhere Kosten zu tragen hatten. In Ballungsgebieten, in denen es deutlich weniger Erneuerbare-Energien-Anlagen gibt, steigen die Stromnetzgebühren hingegen an. Insgesamt gehen die Kosten in Mecklenburg-Vorpommern (-24 Prozent), in Schleswig-Holstein (-20 Prozent) und Brandenburg (-19 Prozent) am stärksten zurück. In Hamburg (+ 8 Prozent), Baden-Württemberg (+5 Prozent) und Berlin (+5 Prozent) ist hingegen mit einem leichten Anstieg zu rechnen.

Die Stromnetzgebühren machen etwa ein Fünftel der jährlichen Stromrechnung aus. Dementsprechend gering sind die zu erwartenden Änderungen durch die neue Kostenstruktur. Kunden in Mecklenburg-Vorpommern können sich demzufolge auf Ersparnisse von rund 60 Euro freuen. In Hamburg ist hingegen mit Mehrkosten von rund 20 Euro im Jahr zu rechnen (je bei einem Verbrauch von 3.500 kWh/a).

§  19- und Offshore-Netzumlage gleichen Einsparungen aus

Um die Entlastung zu finanzieren, führt der Staat 2025 einen Aufschlag für besondere Netznutzung ein. Dieser liegt bei 1,558 Ct/kWh (Letztverbrauchergruppe A bis 1.000.000 kWh) und sorgt für einen Anstieg der Strompreise. Bei einem Verbrauch von 3.500 kWh im Jahr steigen die Kosten demnach um 55 Euro an. Hinzu kommt die Offshore-Netzumlage, die 2025 mit etwa sechs Euro zusätzlich (0,16 ct/kWh) zu Buche schlägt. Während sich dadurch für die Bewohner in ländlichen Regionen vielerorts nichts ändert, ist in Ballungsgebieten mit höheren Strompreisen zu rechnen.  

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Erneuerbare Energien stabilisieren Strompreise langfristig

Auch wenn der Ausbau Erneuerbarer aktuell mit Mehrkosten verbunden ist. Langfristig sorgen Wind-, Solar- und Wasserkraftwerke für stabile Preise. Denn die Energie aus der Umwelt lässt sich ohne Verbrauchskosten gewinnen. Eine Herausforderung auf dem Weg zur regenerativen Vollversorgung ist das schwankende Angebot erneuerbarer Energien. Dezentrale Stromspeicher und  dynamische Stromtarife  schaffen jedoch finanzielle Möglichkeiten, auch diese Hürde besonders lukrativ für Verbraucher zu überwinden.