Zustandszahl für Gas

Seite teilen:

Dieser Artikel behandelt das Thema Z wie Zustandszahl für Gas.

Gase wie Erdgas weisen bei gleicher Masse ein größeres Volumen auf, je höher ihre Temperatur ist. Nimmt wärmeres Gas mehr Raum ein, ist der Verbrauch bei gleichem Energiebedarf um einiges höher und die Kosten steigen unrechtmäßig an. Um das auszugleichen, rechnen Versorger das Gasvolumen mit der Zustandszahl vom Betriebs- in den genau definierten Normzustand um.

Normzustand und Betriebszustand von Gasen

Die Zustandszahl setzt das Gasvolumen im Betriebszustand mit dem Volumen im Normzustand ins Verhältnis. Der Betriebszustand beschreibt dabei die Gaseigenschaften bei örtlichen Temperatur- und Druckverhältnissen. Der Normzustand besteht hingegen an einem genau definierten Punkt - bei einer Temperatur von null Grad Celsius (273,15 Kelvin) und einem Druck von 1.013,25 bar (atmosphärischer Druck). An diesem Punkt haben Gase wie  Erdgas  ein definiertes Volumen, weshalb auch die Abrechnung auf diesem basiert.

© RBF – stock.adobe.com

Zustandszahl für Gas ermitteln: So funktioniert es

Um eine faire Verbrauchsabrechnung zu ermöglichen, ermitteln Gasanbieter die Gas-Zustandszahl individuell. Dazu benötigen sie Kenntnisse über die Bedingungen am Betriebszustand wie den Druck und die Temperatur. Liegen diese vor, erfolgt die Berechnung nach der folgenden Gleichung:

  • Zustandszahl = (Normtemperatur / Abrechnungstemperatur) x [(Luftdruck + Überdruck im Gaszähler) / Normdruck] x 1/Kompressibilitätszahl

Was erst einmal kompliziert aussieht, ist in der Anwendung vergleichsweise einfach. Denn viele Größen, die zum Ermitteln des Kennwerts benötigt werden, sind konkret vorgegeben. Das gilt beispielsweise für:

  • die Normtemperatur: 0 Grad Celsius (273,15 Kelvin)
  • der Normdruck: 1.013,25 bar
  • die Abrechnungstemperatur: 15 Grad Celsius (288,15 Kelvin) nach DVGW Arbeitsblatt G685
  • der Überdruck im  Gaszähler: 22 mbar
  • die Kompressibilitätszahl: 1 (wenn der Überdruck im Gaszähler nicht über 1 bar liegt)

Unbekannt ist damit nur der Luftdruck, der von der geodätischen Höhe am Abrechnungsort abhängt. Informationen zu diesem finden Sie unter anderem bei Ihrem Gasversorger oder im DVGW Arbeitsblatt G685.

Umrechnungsfaktor vom Gasanbieter erfragen

Möchten Sie die Zustandszahl für Gas herausfinden, müssen Sie keine eigenen Berechnungen anstellen. Einfacher ist ein Blick auf die letzte Gasrechnung, die den Wert meist enthält. Ist das nicht der Fall, informieren die Energieversorger im Internet oder am Telefon über den entsprechenden Wert an Ihrem Anschluss.

Gasvolumen mit der Zustandszahl umrechnen

Ist der Kennwert für Ihre Abrechnungsregion bekannt, können Sie das am Zähler abgelesene Gasvolumen einfach in das Volumen im Normzustand umrechnen. Dazu multiplizieren Sie den Ablesewert mit der Zustandszahl:

  • Volumen im Normzustand = Volumen im Betriebszustand (am Zähler abgelesen) x Zustandszahl

Das Ergebnis entspricht dem Abrechnungsvolumen Ihres Gasanbieters.

Jetzt Installateur finden!

Sie benötigen eine individuelle Beratung oder ein Angebot für Ihre neue Heizung? Profitieren Sie vom umfangreichen Service unserer deutschlandweiten Fachpartner in den Bereichen: Heizung, Photovoltaik, Planung, Massiv- und Fertighäuser.

Neueste Artikel

Unsicher, welches Heizsystem das richtige für Sie ist?

Hier geht es zur individuellen Fachberatung.